Freitag, 17. März 2023

Dem L e n k r a d erzählt # 01


Unser Schafstall

 

Frühling ... läuft übers Land



Fr., eine kleine Prinzessin erfindet eine Lenkrad-Geschichte

(de Saint Exupery: Der kleine Prinz. Kapitel VII b)


Es mochte schon später Morgen sein, als er mich weckte. Die Schlüssel, das Werkzeug ... alles war weggeräumt.

Und er fragte mich. Kannst du mir helfen?

Und was willst du?

Eine Geschichte für eine Enkelin, die sie mit dem „Lenrkad“ sprechen konnte.


Ja, ich wie es selber nicht. Es ist ein Geräusch. Nein, ein Geruch – der mich aufgeschreckt hat. Was ist das?

Von wem denn ein Geruch?

Wohl von Tieren. - Ach, ich weiss, das sind Schafe. Ich sehe es, ich vernehme ich: Sie haben kein Heu mehr.

Aber sie fressen doch Gras?

Aber hier gibt es kein Gras. Deshalb müssen sie mit Heu versorgt werden:mit duftigen, sonnen-gedörrten Heu.

Aber -

Ich glaube, es kommt daher -

Schweigen zwischen uns -

Und komisch vor uns: Da stand ein kleines Haus, eine bäuerliche Hucke. Oder ein Kotten, wie ich es vor meiner Kindheit her kenne: ein huckeliges Häuschen -

Du meinst, das ist ein Schafstall.

Ich weiss es nicht. Es riecht aber so.

Lenkrad? Wo führst du uns heute hin?

Es waren nur ein paar Meilen, leicht zu schaffen, ohne ohen Auto, sagt dass Lenkrad. Und er kuschelte sie prinzlich in meinen Arm, wo ich noch am wärmsten war von meinem Schaf, pardon: meinem Schlaf.

Und schon sitzen wir auf dem Söller der Hucke, nachdem wir die ächzende Bodenstiege erklommen.

Und da, der alte Schließkorb: gemacht aus gesottener Weide, ungefüttert. Sozusagen blank. Mit zwei Schließen, die aber nicht mehr funktionierten, sie waren ausgeleiert.

Aber dahinter:

da stand ein Schäferkarren, ein altmodischer, zweiräderinger Schäferstube, schön angemalt, mit frischem Grün. Dass da überhaupt ein Schäfer, doch ein Langer, ein Mann Platz hatte. Dass er sich mit den Karren, von einem Pferd oder Esel davor, zu einem neuen Schafpferch schleppen lassen konnte.

Aber warum sind die Schafe hinter Gittern?

Ach, das nennt man Gatter, Dass, wenn der Schäfer nachts schläft und nur die Hunde wach sind, dass sie dann nicht weglaufen können.

Und dann schlafen sie auch? Die die kleinen Lämmlein am Bauch der Mama?

Und was, da darunter liegt, so ein Gerümpel?

Dort unter dem Karren? Ja, unter den Stufen, die da hineinführen?

Ja, das sind seine Werkzeuge.


Und was sind das sind: Z. B sein Stiefelknecht. Da ist das komische, längliche Brett mit dem Hölzchen vorne.



Ja, Und das braucht er um die Stiefel zu wichsen?

Nein, um, wenn er nachts in den Karren steigen will, seine schmutzigen Stiefel ausziehen kann. User:Gerhard Elsner - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,

https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3083126




Und da noch? Sie zeigte auf ein hölzernes Werkstück.

Das braucht, wer, ein Schaf weglaufen will auf der Wanderschaft. Damit füngt er ein.

Und wie man den Entenhaken?

Da ist sein Hirtenstab.

Das ist ja ein Pügel.

Und was macht der Schäfer da mit den Nadeln in der Hand?

Ach, ja, der strickt. Der kannstraicken wie deine Mutter oder Omi.

Wie die Oma das noch dann: Mit drei Nadeln und einem Wollfaden?

Und das konnte der Schäfer? Hat er das von seiner Mutter gelernt?

Zeit genug hatte er ja wohl, wenn er morgens den Schafen guten Tag gesagt hatte und

keines krank war, und sei nicht fortmussten auf neue Weiden.

Dann strickt er sich wohl ein Pulli für den Winter.


Du Oma, sag dem Lenkrad doch, das es anhalten soll.

Aber dann kommen wir noch später nach Hause.

Aber, wir haben doch Zeit mit unserer Geschichte.

Da, ich noch lesen wollte, kuckte mir die Franziska ins Tagebuch:

Du, was heisst das, fragte er – und zeigte auf diesen Satz:

Es ist nicht notwendig, daß Du aus dem Haus gehst. Bleib bei Deinem Tisch und horche. Horche nicht einmal, warte nur. Warte nicht einmal, sei völlig still und allein. Anbieten wird sich Dir die Welt zur Entlarvung, sie kann nicht anders, verzückt wird sie sich vor Dir winden.“

Ich glaube, das wir das erlebt haben: das die Welt verzückt war, als wir die dreiunddreißig und das halbe Schaf gefunden haben.

Und er ergänzte. „und das halbe noch“. - Wie das? - Ja, das ganz kleine Schäfchen, dass sich unter der Mutter versteckte.

Ja, das habe ich vergesssen.

Ich glaube, auch ich war nur ein halbes Prinzchen. Denn ich habe auch keine Mutter.

Aber, du wirst wachsen. - Und, du hast doch mich als Schaf.

Aber er schlief schon in meiner Jacke, die ich umgedreht hatte, dass er im warmen Futter der Werkzeugjoppe geborgen war.

Und ich träumte mit einen Sternentanz, inmitten des Landes der Tränen.

Und die Tränen, die wir im Schlaf vergießen, lösen sich auf, wie in einem Sternentanz*.


  • Antoine de Saint-Exupéry: Le Petit Prince (Kapitel VII):. "C'est tellement mystérieux, le pays des larmes". - Hans Magnus Enzensberger hat diese Zeile übersetzt: „So geheimnisvol geht es im Ladn der Tränen zu.“(HME: Antoine de Saint-Exupéry: Le Petit Prince. 2015. S. 37)



Ich hab einmal einem Schäfchen einen Namen gegeben.

Welchen?

Da - das die Mutter ist.

Und wie heißt es denn?

Kafka!

Was heißt das? Ist das unsere Sprache?

Nein, ist ein Dichter,

Ein Dichter?

Das isit doch ein Mann. - Aber es ist doch ein Mutterschaf.

Ja, Kafka war ein seltsamer Dichter, sozusagen Mann und Frau. Ich war mal am Ort, wo er gestorben ist.

Opa, das will ich nicht hören.

Okay. - Aber, du kannst doch dem Schäfchen, das am Euter der Mutter trinkt, einen Namen geben.

Also ein Mädchen? Dann soll sie Mela heißen.

Im Speicher war die Luft stickig geworden. Die Lichtfaden tanzten um uns.

Wir gehen zurüc zur Söllertreppe.

Aber, hast du das gsehen:

Was?

Der Rahnen. Der war ganz grün. Mit vielen hell- und dunkelgrünen Gräsern bemalt.

Da müssen wir noch noch mal oben.

Tripptrapp – über die Treppe.

Marie wollte mir den farbigen Rahmen um das Bild gealat, zeigen.

Aber – das – das Bild war weg.

- Da stand nicht hinter dem Schließkorb.

Wir füchteten treppab -


*

Die anderer Geschichte, in der mein Onkel Toni das Bild der Schafe vor dem grün lackiertten Schäferkarren malte – habe ich dir damals nicht erzählt. - Entschuldige bitte, liebe Prinzessin!


*

Böll, Heinrich: Billard um halb zehn, Leipzig: Insel-Verl. 1961 [1959], S. 82

Ich sah dem Dienstmann nach, der mein Gepäck mit seinem Karren ins Haus Modestgasse 7 hinüberfuhr: den Schließkorb mit meiner Wäsche und meinen Zeichnungen, den kleinen Lederkoffer, der Papiere, Dokumente und mein Geld enthielt: vierhundert Goldstücke, den Reinertrag zwölfjähriger Arbeit, verbracht in den Baubuden ländlicher Unternehmer, den Büros mittelmäßiger Architekten; Arbeitersiedlungen, Industrieanlagen, Kirchen, Schulen, Vereinshäuser entworfen, geplant und gebaut; Kostenvoranschläge durchgeackert, mich durchgewühlt durch das spröde Deutsch der einzelnen Positionen - >und sollen die Holzvertäfelungen in der Sakristei aus bestem, astreinem Nußbaumholz ausgeführt, die Beschläge aus bestem Material ausgewählt werden<.



Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804.

Ich wollte, du bliebest ein wenig stehen oder kröchest in jenen Schäferkarren und horchtest mir daraus zu; ich zöge aus der Satire, die ich bei Sonnenuntergang im Zablockischen Garten gemacht, das aus, was herpasset.

*

Riehl: Die Gerechtigkeit Gottes. 1.:


Nach kurzer Beratung beschloß Kurt, den Kranken in seinem Schäferkarren dorthin zu fahren.

Der Weg war freilich weit. Ein guter Fußgänger braucht zwei Tage von Worringen nach Andernach. Allein der gerade Weg über Köln mußte vermieden werden, und so schlug der Schäfer die Fahrt auf fünf Tage an.

Er spannte sich selbst vor den zweiräderigen Karren, auf dem die sargartige, mit Stroh gedeckte Hütte stand, und wechselnd nahm er auch noch den Hund zum Vorspann.

Die Fahrt ging langsam genug und der Schäfer mußte oft geraume Zeit rasten. Speise und Trank erbettelte er sich bei guten Leuten, denen er vorgab, daß er seinen kranken Vetter nach Koblenz führe. Gunther, der in heftigem Fieber lag, bedurfte der Speise nicht viel und seufzte nur nach Wasser. Die Sonne brannte erschrecklich. Erst am Morgen des sechsten Tages hielt der Karren vor dem Tore von Rodineck.

*

Und – Lenkrad?

Ja, ich höre:


Weisst du, Vater war im Homeoffice – sagt er so, aber ich weiss nicht, wie das geschrieben wird:. Er stellt einige Aufgaben zum Deutschunterricht, auch zur Grammatik. Die Tochter, Klasse 5, soll die Kasus und die Nummeri bestimmen. „Mach das bitte allein. - Ich bin oben!“

Nach einiger Zeit kommt der Vater wieder und kontrolliert. Das Mädchen kann alles ablesen. Nur beim Nomen „Hose“ fragt sie: zweifelnd „Hose“ ist Einzahl und Mehrzahl?“ „Wie meinst du das?“ „Ja, Einzahl, wenn man bei der „Hose“ das Oberteil, ja, da am Bauch, meint; und Mehrzahl, wenn es die untere Hälfte ist, die Beine.“

*

Mach, daß er seine Kindheit wieder weiß;
das Unbewußte und das Wunderbare
und seiner ahnungsvollen Anfangsjahre
unendlich dunkelreichen Sagenkreis.

 

  • Der Frühling, äh: „die Erneuerung der Blätter im Frühling.“ (Vincent? Van Gogh?) - Und die helle Flöte.. ging auch über das Land?

  • .Es geht eine helle Flöte,
    der Frühling ist über dem Land.
    Birken horchen auf die Weise,
    Birken und die tanzen leise.
    Es geht eine helle Flöte,
    der Frühling ist über dem Land.
    - (Äh: Hans B a u m a n n? - 1938? Da will ich nicht länger zitieren...

  •                                                                          ... Arcimboldo:Frühling...?                                                                                                    

  • Der Frühling, äh: „die Erneuerung der Blätter im Frühling.“ (Vincent van Gogh)? _ Und die helle Flöte.. ging auch über das Land?

  • .Es geht eine helle Flöte,
    der Frühling ist über dem Land.
    Birken horchen auf die Weise,
    Birken und die tanzen leise.
    Es geht eine helle Flöte,
    der Frühling ist über dem Land.

  • (Äh: Hans Baumann? - 1938? Da will ich nicht länger zitieren... - Aber Stimmungen konnte der Ackermann verbreiten.

    Dann solch ein P. S.:  Frühlingsanfang 3 von 4 Belegen Getrenntschr [üb den angebl hist Ursprung der Walpurgisnacht] daß .. die deutschen HeydenPriester und Altväter .. sich .. auf die wüsten unzugänglichen Gebirge des Harzes, im Frühlings Anfang begeben WA B23,191,11 Zelter 3.12.12WA B24,199,20 ChSchiller [15.3.14] - Goethe: Wörterterbuch: - https://woerterbuchnetz.de/?sigle=GWB#3 -

    Ach - was denn: 

    Wir sind heute - 18. März 2023 - 53 Jahre verheiratet; samt Kindern und Enkelkindern ... - (s. o.!)

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