Mittwoch, 26. April 2023

L y r i s c h: D e s N a c h h e r m o r g e n s



Des Nachher-m o r g e n s


Was doch ein Lippenrausch gewesen

und hat erst des Morgens sich gelegt!

Bis Lilienworte starben und

rote Zungenpilger sich im Traum bewegt.


Da, im ersten Lichte, huschen Klettenblickc,

die halb verschüchtert um sich sehn;

ein Rosenherz den Feueratem findet,

die alten Körperworte jung erglühn.


Enthetzt der Kerl, er will nicht mehr!

Das Mädchen will sich ihm wieder nahn:

So sehn sich herzlich und verlegen

Die ungewohnten Schläfer an.


Er scheint zu fragen, ob das Püppchen

die Bioniasse schon zurecht gemacht,

die heut Nacht in ihrem Stubchen

die Knutscherei in Unordnung gebracht.


Sie spricht vom Flackerherz,

du Teufelsbrot,

du Schlackerkerz,

du liebe Not!

(AStR: - Nach: „Begegnung" von Eduard Mörike)

Wer e s m a g : "You’re welcome!"

Vom Kirchenfunk: You’re welcome

 

> In Kleve: ein Denkmal Matarés`: Der wollte keinen Krieg <
 


AufGezeichnet. Kirche im wdr -

Mein tägliches HörErLebnis: 

Heute mit der Dame Michaela Bans Pastoralreferentin in Münster in der kath. Hochschlgemeinde (wo ich mal vor 53 Jahren eine Bescheinigung erbat, dass ich einen Vorbreitungskurs „Heiraten“ besucht habe (=hätte); den ich schnöde versäumt hatte; samt einer Verlobten).

https://www.kirche-im-wdr.de/startseite?tx_krrprogram_pi1%5Bformatstation%5D=2&tx_krrprogram_pi1%5Bprogramuid%5D=96035&cHash=c1debba9eb7364042b22d3c15ea05453


>> Deutsch-voran im Sprachenkrieg; yeah: das sei langweilig?! - Welcom to you!“ - diesen Ruf will die Predigerin uns schmackhaft machen (engl. suggestibale!): in hrem Beitrasg Kirche im wdr1“. Huchje, kann ich das noch versehen, äh: versehen?:

  • Sie erklärt mir nicht, was denn das falsche Verständnis für „Westfälisiche Runde“ sei.

  • Sie klappert predigmäßig, kloppt ein gemein-angelsächcisches Zeugs! - Äh. Warum nicht griechisch; aber mindestens latein: Laudate :

  • Übrigens: Wer sich nicht wehrt- lebt verkehrt! (Ganz ohne Englisch!)

  • Spenden Sie bitte das Honorar an den Verein Deutsche Sprache: Konto Überflüssige Anglizismen:

  • Zählen Sie mal nach, wo die Autorin – überflüssigeweise – englisch spricht.

  • Könnte es sein, dass der begnadigte VorSchlag englisch zu sprechen, wenn man/mensch jemanden zustimmt/ihn loben&danken will - auch sagen könnte: danke; wohl bekomm's, is'schon'okay. Ja bitte.

Und sie wird bezahlt von der GEZ – wo sie auch fürs Englische kriegt; mit Krieg in der deutschen Sprache.

https://vds-ev.de/verein/leitlinien

Im digitalen Deutschen Wörterbuch könnte die Dame auch Ersatzwörter buchen, im Thesaurus oder in der Synonymgruppe: https://www.dwds.de/wb/bitte - Abruf am 26.04.2023 -

B i t t e: s e i n  S i e  'n  b r a v e s  M ä d e l!

... dieser Gruß ist Ihnen übergriffig? Pardon: Ich korrigiere: - l i e b e  F r a u  B a n s! - ich sage Ihnen gerne: "Iah sehe dich!" - Oder auch: "Ich sehe Dich auch!" - Oder auch: "Ich sehe dich auch!" -Und sich sehe auchc:  Lichtenberg zitieren ...: "Ich danke Ihnen!"


Westfalia: Vom Ilk in der W a l l h e c k e) und Gruben-l a m p e

 

Ein bisschen Westfalia; aus der Literatur-Welt: für den Hausgebrauch

 

>> Vom Ilk&Bär: Von der Walllhecke und der Grubenlamge (äh: Gruben-Geleucht!).


 

< Vor einer Wallhecke (die ausgeräujt ist); auf dem Friedhof RE-Nord >

 


U n t e r h a l t e n d-s a t i r i s c h [gut-gemeint]:

In Westfalen auf dem Schlosse des Herrn Baron von Donnerstrunkshausen ward mit der jungen Herrschaft zugleich ein junger Mensch erzogen, ein gar liebes, sanftes Geschöpf, aus dessen kleinstem Gesichtszuge Sanftheit hervorblickte. (Übersetzung, namentlich nicht angegeben: 1782.

I

n Westfalen, auf dem Schlosse des Herrn Barons von Thunder-ten-tronckh, lebte ein junger Mensch, dem die Natur das sanfteste Gemüt verliehen hatte. Sein Antlitz gab Kunde von seiner Seele. Er besaß ein gerades Urteil bei einfachstem Verstande. (1920: Ilse Inden)


*

 

Piratensturm im Wasserglas. Lummaland, 2009-08-22

Genau diese hierzulande weitverbreitete Duldungsstarre hat im letzten Jahrhundert zwei Diktaturen auf deutschem Boden ermöglicht.
2:
language, langwitch im sandwitch. zintzen.org, 2007-03-29
Versucht, durch massiven Pheromoneinsatz eine Duldungsstarre beim Weibchen zu provozieren.

Heimatliche NATURBILDER -

Hermnn Löns. Da draußen vor dem Tore

Die Wallhecke
Vor Zeiten, als noch Ur und Wisent bei uns hausten, der Grauhund das Elchkalb hetzte und der Adler den Wildschwan dort schlug, wo heute keine Spur mehr von ihnen allen zu finden ist, ließen sich blonde Männer, die von Norden kamen, hier in dem bruchigen Gelände nieder.
Gerade hier, an der besten Stelle weit und breit, wo sich sowohl fruchtbares feuchtes Marschland wie auch sandiger Esch fand, setzte sich ein Bauer fest und baute sich ein festes Haus, dessen Rohrdach auf beiden Seiten bis auf den Boden reichte, und das auf einem starken Unterbau von großen Findelsteinen ruhte. Hoch ragte es mit seinem spitzen Giebel, aus dem der weiße Herdrauch herausfloß, über das Buschwerk des Eschs hervor, das erste feste Haus hier in der Gegend, und wenn abends der rote Feuerschein aus seiner Einfahrt leuchtete, heulten ihn die Wölfe an, wie sonst das Mondlicht.

An diesem Unzeug fehlte es in der Gegend nicht und auch nicht an Bären und Luchsen, und derentwegen und damit ihm sein Weidevieh nicht von den Wildochsen verführt werde, zog der Bauer einen Wall und einen Graben um den Hof. Den First des Walles bepflanzte er mit Eichen und Hagebuchen, Weißdorn und Schwarzdorn, und da der Wind und die Vögel allerlei Samen von Bäumen und Büschen herbeiführten, so wuchs auf dem Wall schließlich eine dichte Hecke, zumal da der Bauer, um sie gegen Mensch und Tier noch undurchdringlicher zu machen, die jungen Bäume niederbog und mit den Köpfen eingrub, so daß sie sich auch am Kopfende bewurzelten.

So wie dieser Bauer, so machten es alle, die sich, jeder für sich, in dieser Gegend niederließen und den Busch rodeten. Sie umgaben aber nicht nur ihre Hausstätte mit Wallhecken und Gräben, sondern auch die Weidekämpe und die Ackerstücke, die sie nach und nach dem Urlande abgewannen, einmal der Raubtiere wegen und dann auch des Wildes halber, das ihnen sonst zu viel Schaden an der Feldfrucht tat, denn dem Rotwild gelüstete es nach dem milchenden Hafer, und die Sauen waren sehr erpicht auf die Rüben. Da es nun von Jahrhundert zu Jahrhundert immer mehr Bauern in dem Lande wurden, denn der Boden war fruchtbar, und viele Kinder galten als schönstes Gottesgeschenk, so überzog sich das ganze Land bald mit einem Gewirre von Wallhecken, die alle undurchdringlich waren, und deren Zugänge durch Schlagbäume, die mit Schlehdornzweigen umwickelt waren, versperrt werden konnten.

Die wenigen Straßen, die sich der Verkehr allmählich bahnte, waren zumeist Hohlwege, die zwischen hohen Wallhecken dahinliefen und ebenfalls mit Schlagbäumen gesperrt werden konnten, denn die Zeiten waren oft nicht friedlicher Art; fremde Scharen erschienen, Sommerfahrer von den Inseln im Nordmeere, die plündernd, sengend und mordend durch das Land zogen, oder Weidebauern, die, von den Steppenvölkern verdrängt, neue Wohnsitze suchten, auch wohl ganze Haufen wilder Reiter aus dem Osten, deren Spuren durch niedergebrannte Weiler und Schädelmäler bezeichnet waren. Sie richteten aber in diesem Lande nicht allzu viel aus. Es war ihnen unheimlich mit seinem Gewirre von Verhauen und Schlagbäumen, hinter denen, von unsichtbaren Händen geschnellt, Pfeile und Speere hervorgeschossen kamen, und sogar die römischen Truppen waren froh, wenn sie das ungemütliche Land mit seinen nassen Gründen und dürren Heiden, seinen Gräben und Hecken, Hohlwegen und Landwehren hinter sich hatten; als schließlich Varus samt seinen Legionen von den wütenden Bauern unter die Füße getreten war, ließen sie sich nicht wieder blicken.

Was sollten sie schließlich auch mit einem Stückchen Land anfangen, in dem es weiter nichts zu holen gab als nasse Füße und Schrammen?

Sobald die römische Vorhut in Sicht kam, ging an allen Ecken das Tuten und Blasen los, und Hillebillen und Hörner brachten die üble Kunde von Gau zu Gau. Dann fielen alle Schlagbäume wie von selber herunter, die Gräben und Hohlwege füllten sich mit Wasser, die Engpässe wurden mit Bündeln und Dornzweigen ungangbar gemacht, und wenn dann die Legionäre fluchend und schimpfend bis über die Enkel durch den zähen Kleiboden wateten und endlich zu einem Gehöfte kamen, dann fanden sie nicht Kuh und Kalb, nicht Huhn noch Ei mehr vor; alles, was irgendwie Wert hatte, hatten die Bauern in die entlegene Wasserburg im unwirtlichen Moore geflüchtet, und da saßen sie, aßen zu ihrem schwarzen Brote ihren guten Schinken mit Behagen und machten sich über das hergelaufene Volk lustig, das sich beim Herumkriechen zwischen den Wallhecken die Gesichter schund. Wenn es sich dann verkrümelt hatte, so kamen sie aus ihren Verstecken heraus und lebten wieder wie zuvor.

Späterhin aber brach der Franke in das Land ein, und mit dem wurden die Bauern nicht so gut fertig wie mit den Römern, denn er war zähe wie Aalleder. Über das ganze Land warf er seine Besatzungen, und schlug ihm Herzog Weking auch noch so oft auf die Finger, kaum waren sie heil, so war er wieder da. Da half auch die Wallhecke nichts mehr, und knurrend und brummend mußten die Bauern klein beigeben, dem Wode und der Frigge entsagen und ihre blonden Köpfe dem Taufwasser hinhalten, und wenn auch manch einer von ihnen noch ab und zu nach dem Wodeberge hinpilgerte, um nach der Väter Weise dem Altvater der Götter ein weißes Roß unter dem heiligen Baume auf dem großen Steine zu opfern, mit der Zeit ließen sie das sein, denn zu gefährlich war ein solches Werk, dieweil der Frankenkaiser Todesstrafe darauf gesetzt hatte. So zahlten sie Zins und leisteten Frone und beugten sich dem Christengotte.

Die Zeiten kamen, die Zeiten gingen; Gutes und Böses brachten und nahmen sie; die Wallhecken aber blieben. Es wurden ihrer sogar immer mehr, obschon sie Bär und Wolf, Ur und Elch nicht mehr abzuhalten brauchten, denn die waren schon lange ausgerottet, wie denn auch Hirsch und Sau das dicht besiedelte Land mieden. Aber immer noch umgab der Bauer seine Hofstatt, seine Weidekämpe und Ackerstücke mit Wall und Graben, denn er war sie einmal gewöhnt, diese dichten Verhaue aus Eiche, Hagebuche, Birke und Espe, Weißdorn und Schlehe über den moosigen, dicht mit den Wedeln des Eichenfarns bekleideten Wällen, die im Frühling silbern von Schlehenblüten sind, und von denen im Sommer das Jelängerjelieber seinen schweren Duft in die Abendluft sendet, in deren krausem Astwerk die Nachtigall schlägt, Rotkehlchen und Mönch brüten, wo die Elster und der Markwart baut, und vom knorrigen Eichenstumpfe um die Schummerstunde das Käuzchen ruft. Ein Land ohne Wallhecken konnte sich der Bauer in dieser Gegend hier gar nicht vorstellen, und nichts dünkte ihm schöner, als am Sonntagnachmittag nach der Kirche, seine Eheliebste hinter sich, die kurze Pfeife im Munde, zwischen Feld und Wallhecke dahinzuschlendern und seinen Roggen anzutreiben. In der Wallhecke hat er als kleiner Junge gespielt, hat Sappholz zum Flötenmachen geschnitten, Vogelnester und Himbeeren gesucht, auch wohl, als er zum Hütejungen heranwuchs, Hasen und Kaninchen geströppt und die ersten Rauchversuche gemacht; und so liebt er sie von Herzen.

Hatte sie doch auch in wirtschaftlicher Hinsicht keine geringe Bedeutung für ihn. Je stärker das Land bebaut wurde, um so mehr verschwanden die Wälder und Haine, und so mußte die Wallhecke schließlich zum Teil den Bauern das Feuerholz liefern. Je nach Bedarf holte er sich eine der alten knorrigen, krumm und schief gewachsenen Eichen oder Hagebuchen von ihr und pflanzte junge Heister an ihre Stelle, und auch die Stecken für die Flachtenzäune, die Peitschen-, Harken-, Beil- und Spatenstiele und Holz zu allerhand anderen Geräten mußte sie ihm liefern, desgleichen Maibüsche, um das Haus zu Pfingsten zu schmücken, und Efeu und Immergrün, um die Gräber zu bepflanzen. So war sie ihm in vieler Weise nützlich. Außerdem hatte er eingesehen, daß sie vielen Vögeln Unterschlupf bot, die das Ungeziefer kurz halten, und von dem Ilk, dem Igel und dem Wiesel, die dort hausen, wußte er, daß sie dem Mausevolke nachstellen, so sehr, daß seit Menschengedenken das Land hier keinen Mausefraß ausgestanden hat. Sollte er darum also die Wallhecke nicht ehren und achten, auch wenn überkluge Leute ihm vorredeten, sie nähme zu viel Platz ein, beschatte das Ackerland zu sehr und hagere mit ihrem Wurzelwerke den Boden aus? Steht anderswo der Roggen so, daß ein großer Mann samt dem Hute auf dem Kopfe darin verschwindet? Und wo gibt es Weizen, der solche Ähren hatte, so dick wie ein Finger? Und was sieht wohl besser aus, so eine schöne grüne, lebendige Wallhecke, bunt von Blumen und laut von Vogelgesang, oder ein Zaun aus totem Holz und kaltem Draht?

So dachte er einst; heute denkt er nicht mehr so. Der neue Wind, der von Ost nach West weht, und der das hohe Lied von der alleinseligmachenden, baum- und buschlosen Getreidesteppe nach einer Weise singt, die nicht nach deutscher Art klingt, hat ihm so lange in die Ohren getuschelt, bis er sich altväterisch und rückständig vorkam, die Axt von der Wand und die Hacke aus der Ecke langte und sich daran machte, das Wahrzeichen seines Landes, seiner Väter Erbe, mit Stumpf und Stiel auszuroden. Wo noch vor zehn Jahren Mönch und Nachtigall sangen, Elster und Käuzchen brüteten in den grünen Wallhecken, da reiht sich Feld an Feld, und vom dürren Zaunpfahle oder vom häßlichen Stacheldrahte schallt das blecherne Geplärre der Grauammer, des Vogels aus Ostland, des Sängers der langweiligen Getreidesteppe, ein abstoßender Klang den Ohren der Einheimischen, aber angenehm den Leuten klingend, die, aus Osten kommend, bei dem Bauern, dem die Städte das Gesinde nahmen, schanzen, und deren Sprache und Art ihm ebenso fremd und unschön dünkt wie das Lied des grauen Vogels, den sein Vater noch nicht kannte, und der sich unter der Erde umdrehen würde, könnte er sehen, was aus den Wallhecken wurde, die ihm so lieb und teuer waren.

Es ist nicht nur das Gesicht der Landschaft, das durch das Ausroden der Wallhecken seine schönsten Züge verliert, es ist nicht nur die Tierwelt, die dadurch Einbuße erleidet, auch des Bauern innere Art wird sich, und wohl kaum zum Besseren, verändern, geht das ureigenste Wesen seines Landes zum Teufel. Die schöne, hier und da wohl einmal schädlich wirkende, im großen und ganzen aber zur Vertiefung und Verinnerlichung führende Abgeschlossenheit, die den Bauern auszeichnete, wird ihm verloren gehen. Kahl wird er in seinem Gemüte werden, kahl und arm, wie alles Volk, dem sein Land nicht mehr bietet als Brot und Geld. Verschwinden werden die wundervollen Sagen und Märchen, an denen das Land so reich ist, verklingen werden die schönen, alten Lieder, die die Mädchen singen, wenn sie am offenen Feuer das Spinnrad treten, zu herkömmlichem Brauche wird die tiefgründige Frömmigkeit verflachen, die des Bauern ganzes Leben nährte.

Dann, wenn es zu spät ist, wird das Volk einsehen, was es tat, als es ein Ende machte mit der Wallhecke.

Wikipedia schafft es, die Wallhekc darzustellen, ohne den Löns zu erwähnen:

https://de.wikipedia.org/wiki/WallheckeLöns:

Da draußen vor dem Tore (1911), Heimatliche Naturbilder..

Und: Im "Grimmschen Wörterbuch":

Arikel: wallhecke, f.

WALLHECKE, f. - in Westfalen, zur begrenzung von wiesen u. s. w. dienende hecke: nun schwankte der zug einen andern weg, als den er gekommen war, zwischen kornfeldern und hohen wallhecken fort. Immermann Münchh.² 1, 208; das ungeheuer ... stutzete und schwang sich seitwärts die wallhecke hinauf. 1, 217; über breite, beiderseits von starken wallhecken begrenzte fahrwege. Altum bei Brehm thierl.² 1, 320; inmitten der kämpe, welche durch grünende, mit eschen- und hasel-knubben besetzte wallhecken umsäumt sind. das bauernhaus des deutschen reichs 63. vgl. wall 6, a.

https://www.dwds.de/wb/dwb/wallhecke

* * * * 

O k a y  - dann noch zur G r u b e n l a m p e :  mythisch-fabel-parabelhaft:

Otto WohlgemuthWohlgem:

Meine Lampe

Treue Grubenlampe,
meiner Seele nah verwandt,
auch du bist verzehrende Kraft,
tief von der Sonne verbrannt.

Warst mit mir verschüttet,
trägst Hieb, Schramme und Schlag,
meine Hand reckte dich ins Verderben,
ich folgte dir immer nach.

Dein Docht brennt gleiches Leben
wie mein Blut, mein Geist,
dein Licht und meine Sehnsucht
aus einer Urquelle kreist.

Du bist mit mir in der Erde
verbrüdert in Not verdammt,
ich schwing dich zum Geistergruße
dreimal ins Nichts geflammt.

(Ruhrland-Almanach, Erster Jahrgang, Otto Wohlgemuth (Hrsg), Ruhrland-Verlag, Essen, 1924)

https://gelsenkirchener-geschichten.de/forum/viewtopic.php?t=4300

Wohlgem] Otto Wohlgemuth (* 30. März 1884 in Hattingen; † 15. August 1965 ebenda) war Romanautor und Dichter. Er gilt als Repräsentant der Arbeiterdichtung, mit ihm schließt sich diese bewusst an die anerkannte Literatur an.

 > U n d <

am [vorläufigen] Ende ein Stimmen-, äh: Zitatfang:

 "Das gelobte Land zwischen den Schloten und Schrebergärten sieht schwarz-weißgrau aus wie der Alltag zwischen "Schlamm und Schweinegülle"; der Alltag also, den Simons Eltern in den Fünfzigern hinter sich gelassen haben, damals, als sie Mistgabel und Melkschemel gegen Grubenlampe und Frolleinschürze eintauschten." (Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13)

 

Dienstag, 25. April 2023

F l u g b l a t t: B r i e f an einen P a p s t -

 

V e r g e b l i c h k e i t e 03 -

Bölls Clown Schnier und sein Bruder begegnen sich (Helmut Griem, im Garten des Konvikts; in Bonn (im Film von Vojtěch Jasný)



e n t w u r f: FLUG-blatt




E r b a r m e n ... mit  einem  Autor  der  Liebe!

Brief … an Papst Franciscus:

Diesen Brief möchte ich nach Rom, in den Vatikan senden – und auf den bedeutendsten Roman von Heinrich Böll aufmerksam zu machen, der auch mehr als 50 Jahre nach seinem Erscheinen ein bedeutsames Leseerlebnis sein kann. Insbesondere in den Tagen der global sprechenden Bischofssynode.

Heinrich Böll schreibt im Jahre 1963 stilistisch auf mehreren Ebenen, geprägt von seiner Barmherzigkeit:

  • auf der sozialen Ebne der Nachkriegszeit,

  • und vieler volkssprachlicher, ja auch märchenhafter Elemente.

  • auf der ethischen Grundlage eines Ur-Christentums.

    * mit beispielhaftigen lierarischen Charme.

Ich bitte den Heiligen Vater, diesen Roman zu lesen oder lesen zu lassen – oder um auf Heinrich Bölls Anliegen des sog. Rheinischen Katholizismus aufmerksam zu machen, deren Liebespaar Hans und Marie die beispielhafte Intention eines Liebespaares der 60er Jahre vertreten: … gescheitert vor mehr als eine Generation – an Lieblosigkeiten in Familie und Geistlichkeit.



Böll gibt dem Roman ein Motto: „Die werden es sehen, denen von Ihm noch nichts verkündet ward, und die verstehen, die noch nichts vernommen haben.“

Böll zitiert hier nach Jesaja 52,15 (AT) und Römer 15,21 (NT). In der Einheitsübersetzung der Bibel lautet der Text des Römerbriefs: »Sehen werden die, denen nichts über ihn verkündet wurde, / und die werden verstehen, die nichts gehört haben.« (Heilige Schrift. Stuttgart 1980.) Das Motto ist, wie Böll in seinem Nachwort zum Roman von 1985 ausdrücklich bemerkt, als »Schlüssel« zu verstehen. Jesaja, der judäische Prophet, spricht in diesem Bibelwort von der Bekehrung der Ungläubigen, der »Heiden«. »Jesaias wie Paulus werten die 'Heiden' (die heute gerne blank und ehrlich „Völker“ genannt werden) gegenüber der Geringschätzung, mit der sie zu ihrer Zeit betrachtet wurden, bewußt auf.“ (In der Neuausgabe des Romans. Köln 1985 (oder in der KA. Bd. 13. 2004), S. 411)

So wie Böll im Jahre 1963 den Bruder Papst Johannes XXIII. im Roman zitierte – so könnte er heute den Barmherzigen Papst Franciscus zitieren ... mit jedem Wort aus seinem Munde …

Die Botschaft an die Hirten, in „Amoris Laetitia“ (2016;): „Daher darf ein Hirte sich nicht damit zufrieden geben, gegenüber denen, die in 'irregulären' Situationen leben, nur moralische Gesetze anzuwenden, als seien es Felsblöcke, die man auf das Leben von Menschen wirft. ...“ Oder:

„Einer pastoralen Zugehensweise entsprechend ist es Aufgabe der Kirche, jenen, die nur zivil verheiratet oder geschieden und wieder verheiratet sind oder einfach so zusammenleben, die göttliche Pädagogik der Gnade in ihrem Leben offen zu legen und ihnen zu helfen, für sich die Fülle des göttlichen Planes zu erreichen, was mit der Kraft des Heiligen Geistes immer möglich ist.“ (* 297. In: „Amoris Laetititae“. Buchausgabe. 2016, S. 248)

*

An solchen Sätzen hätte Böll in seinem Stil - lat. stilus – mit seiner Schreibhand sicherlich Korrekturen vorgenommen: „Irreguläre Situationen“ … - für ihn war sein gesamtes Personal real und wahrhaftig; er war persönlich für die Figuren in Freud und Leid verantwortlich. „Amor sit ...“ - Böll hätte sicherlich das „Miserando atque Eligendo“ („durch Erbarmen erwählt“) des Papstes Franciscus auch für seine humane Poesie beanspruchen können.

Böll 1959: „Schreiben wollte ich immer, versuchte es schon früh, fand aber die Worte erst später.“ - Priestern, Bischöfen, Päpsten sind immer alle Worte schon vorweg-gegeben. Franciscus Apostolat der Barmherzigkeit … ist der erste Casus misericordiae clericalis. Böll hätte sich der fraternitas als Nomen femininum, nicht verschließen mögen. Es ziert ein Wahlspruch das Wappen des Papstes: „miserando atque eligendo“ - „durch Erbarmen erwählt“.

Böll leistet auch eine Anknüpfung an die deutsche Märchentradition: „Sternthaler“. Hier stehen die Märchen der Brüder Grimm volkskundlich Pate. Das Märchen heißt in der ersten Fassung „Das arme Mädchen“; spätere Ausgaben tragen die Überschrift „Die Sternthaler“, so dass die Beglückung des Kindes als eine gläubige Erfüllung gesehen werden kann, nicht nur durch die Erscheinungen des Nachthimmels, sondern auch als Gnade und Barmherzigkeit einer höheren Macht. Wir wissen heute, dass zwar der Glaube an solche Erscheinungen wichtig ist, die Erfüllung als Veränderung einer erbärmlichen Not aber durch menschliche Barmherzigkeit bedarf, um seelische und leibliche Nöte zu beheben.

So summiert Böll (S. 418) als Forderung seiner Geliebten die „Diagonale zwischen Gesetz und Barmherzigkeit“:

Wer die persönlichen und intimen Sorgen zwischen der Geliebten Marie und dem Clown Hans Schnier liest und mitfühlend nacherlebt, erfährt nicht nur die katholisch seelsorgerischen Querelen der 60er Jahre im Roman, sondern noch heute die Kerndifferenzen der heutigen Gesandten, die in Rom über die Fragen und Ewigkeiten familiärer Seelsorge beraten wollen, eine Bischofssynode derer, die sich als Gottes-Künder anmaßen, statt barmherzig-liebesvoller sich den Menschen zu öffnen, um deren Heil zu erfahren. Bölls liebevollem Verständnis für Menschen, ob Laien, ob Priester, sollten sich die RatSchlagenden in der Familiensynode vergewissern. Er, der Autor und Prophet, würde an sie aber auch die Forderung stellen: Verständnis, Vertrauen und Verbot von Dogmen.

Heinrich Bölls Roman „Ansichten eines Clowns“ ist vor mehr als 53 Jahren erschienen. Das Liebespaar Marie Derkum und Hans Schnier leidet unter denselben Ehegesetzen und Kirchenstrukturen, wie sie auch noch heute im Jahren 2016 als Dogmen gelten: Zweckbindung der Sexualität, Fixierung von Frau und Mann auf die Fortpflanzung, Scheidungsverbot; für die Priester: Verpflichtung auf das Zölibat, auf die patriarchalische Geistlichkeitstilisierung. - Der frech anarchische Clown Schnier hat Erbarmen mit den Kirchenmännern. Er imaginiert Gespräche mit dem Papst Johannes XXIII., zum tragischen Endpunkt seiner Karriere setzt er sich auf die Stufen des Bonner Bahnhofs und singt zur Guitarre: „Der arme Papst Johannes...“

Heute im Jahre 2016 und später könnte er auch singen: “Der arme Papst Franciscus...“ - Es wäre nicht nur ein Ehren, sondern auch wahrer Titel. 

 

F l u g b l a t t # 01/Flugblätter

V e r g e b l i c h k e i t e # 02

< Wie es einer Frau, zuflog; mit Windeseile, wie ein Flugblatt; akut gestaltet für die Männerwelt >


Guten Tag, Herr R. -

Ich - wenn ich mein Personalpronomen vorschicken darf - gehörte zu den Mitarbeitern der Zs. "Religion heute", hrsg. v. Herrn Wolfgang Thorns;  habe ich mich seit ihrem Erlöschen 2007 zurückgehalten - obwohl ich noch Texte und Materialien gesammelt habe zu literarischen Stichworten.


Ich hab mich jetzt neu entschieden für "Entwurf"; Ihr 'Entwurf' zu "Christliche Friedensethik und die Militärseelsorge -  zwei Seiten einer Medaille?" gefiel mir und ich habe das Abo (beim Verlag) bestellt. Wenn Sie mein Flugblatt, als Beilage (auch als Doppelblatt?) zu "-entwurf" im Wintermonat prüfen wollen...?

MfG-

* ~ *
 
- Ein 'Entwurf'

U n s e r   F l u g b l a t t ... im Jahre des Herrn CCXVI

... von Nachhaltigkeit in Dezembertagen ...

Zur Vorspeise ein Lichtblick: ... Heinrich Zille: Weihnachtsmarkt am Arkonaplatz (in farbiger Kreide, um 1912)

  • das Licht, das durchdringt ...das den Weihnachtssuchenden den Weg zeigt ...  ist eine öffentliche Laterne.

& eine Erinnerung (an den Dezember 2009):

Als Hauptspeise – Advent als Wachstumsbeschleunigungs-Verkündigung:

Neues aus der Anstalt“ - mit Urban Priol und Georg Schramm begeben sich zum 30. Mal auf ihre satirische Monatsvisite. Zur Kurztherapie werden in die Anstalt "eingeliefert": Monika Gruber, Andreas Rebers, Jochen Malmsheimer und dem Anarcho-Clown Leo Bassi: Als Video (nich mehr erreichbar): http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/924720/Neues-aus-der-Anstalt---Folge-30#/beitrag/video/924720/Neues-aus-der-Anstalt---Folge-30

Wem oder dem Herrn sei Dank: Das Video ist neu erreichbar über youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=XtJpRngO-50


Wenn noch Raum für eine Weihnachtsgeschichte wäre, hier mein Vorschlag:

Für ein eigenes Weihnachts-Heft schlage ich als dritte ZuTat einen Prosatext von Thommie Bayer vor:

Thommie Bayer: Besuch
[Lukas. 2,8-20)

Hirten lungern den ganzen Tag draußen herum, und es ist bekannt, dass sie sich aus lauter Langeweile ein experimentelles Essverhalten angewöhnt haben. Sie probieren ein hier gezupftes Beerchen, ein dort gerupftes Pilzehen und ein anderswo vom Strunk geknicktes Knöspchen für den Fall, dass die Hirse mal knapp wird und man Alternativen braucht. Wenn es giftig war, dann kostet es mal einen Hirten hier und da, aber das ist der Preis für ein Leben als Avantgarde. Meistens ist es nicht giftig. Manchmal ist es sogar wirklich interessant, und das Knöspchen oder Pilzehen bietet gewisse Vorteile visionstechnischer Art, deshalb ist der Hirtenberuf auch recht beliebt. Erstens kommt man leicht an den Stoff, und zweitens schaut einem kein Römerbulle von der Drogenfahndung auf die Finger. Oder in den Kochtopf. Bei den Hirten, die sich in der Nähe des Stalls gerade zu einer zwanglosen kleinen Einwerfung versammelt haben, schmurgelt zum Beispiel ein außerordentlich pompöser Pilz in der Pfanne. Beziehungsweise der. Rest davon. Der größte Teil des Pilzes ist nämlich schon in den Mägen und schickt verwegene Impulse durch die Blutbahn in Richtung Hirnrinde. Es ist ein sogenannter Kinopilz. Man sieht Filme, wenn man ihn verzehrt. Die Hirten sind schon mitten in einem groß angelegten Kostümepos. Da singen Engel und tanzen und behaupten, der Messias sei geboren. Er sei in Windeln gewickelt, läge gleich hier nebenan in einer Krippe, und wer's nicht glaube, solle halt mal gucken gehen. Der Film ist phantastisch ausgeleuchtet, die Musik mit allen Schikanen produziert, und wenn er nicht so abrupt aufgehört hätte, wären die Hirten nie auf die Idee gekommen, mal nachzusehen, ob die Botschaft stimmt. In bester Pilzlaune rumpeln sie hintereinander in den Stall, verstummen aber sofort, als da tatsächlich ein Kind liegt. Sie müssen den Pilz verwechselt haben. Das war kein Kinopilz, sondern ein Wahrheitspilz. Die sind so selten, dass man's gar nicht glaubt, wenn man einen hat. Die Hirten fallen auf die Knie, sagen: »Schön, dass du da bist, Messias«, und entschuldigen sich für die späte Störung. Und dann sagen sie es weiter, denn Geschichten über Pilze sind in Hirtenkreisen sehr beliebt, und das Finden eines Wahrheitspilzes ist in etwa so ein Hammer wie der Abschuss eines Wolpertingers. Oder Einhorns.

(Aus: Th. B.: Die frohe Botschaft abgestaubt. Ein schräges Weihnachtsbuch. Piper-TB 6422. 2010. S. 21ff.)

URL: http://www.jesus.de/typo3temp/pics/29d47e08d0.jpg

Eine Rezension: http://www.jesus.de/blickpunkt/rubriken/reingelesen/jde-rezi-d.html?tx_scmcritic_pi1%5Bdetail_uid%5D=371

Arbeitsfragen:
Formulieren Sie erste Verständnisfragen!
Erarbeiten Sie den Ur-Text, den der Autor persifliert!
Können Sie eine Intention der Textgestaltung feststellen:
als <unnütze> Persiflage?
als <sinnvolle> Parodie
?

Abschließend ein Arbeitshinweis:
Möchten/können Sie selber (in einer Gruppe z. B.) andere Bibel-Passagen in einem satirischen Sinne variieren?



 

Das "Anne-Frank-Syndrom" (das nichts mit Anne Frank zu tun hat -)

V e r g e b l i c h k e i t e 02 -

> Nein nicht: Anne Frank; eine namenlose Figur der weiblichen Ohnmacht <


  

Der Elend-, pardon: „Einsiedler blickte mit tränen-glasierten Augen auf die drei Besucher.“ - Soso: äh, -glasiert – huj, da sich sich jdm. was ausgedenkt! - Wollte er einen Augenkuchen backen? In purpur, pardon: verschmiert (grau-schwarz?) glasiert?

Nix Genaues … weiss man nicht.

Das Textchen heißt; ja, wo habe ich es denn: Himmelfahrt.


Aber, das wollte ich erzählen:

Kennen Sie das Anne-Frank-Syndrom? Es ist, wie Fleckfieber, nur temporär in arte voluptas. Aut in articulo mortis.

Wenn Sie shcon man – sag ich mal – sohon dreimal im Amsterdam im .Anne-Frank-Haus in Amsterdam waren, oklay in lege historici; sonst schauen Sie mal an, was Sarah Bonestti zu diesem Schmierfinken-Schauspiel festgestellt hat: , ergo Kunde vom Kinde Anne Frank, die schon , vor der VerSchleppung nach Auschwitz wusste, BBC meldete von den Vergasungslagern der Nazis; also, gut, nur:

Post von Sarah Bosetti | Anne Frank und die "Querdenker" – YouTube

https://www.facebook.com/bosettisarah/videos/sarah-bosetti-anne-frank-und-die-querdenker/204177681104234

 

P. S.: Die Boetti, äh: Bosetti - die legitime Nachfolgerin  eines Dieter Hildebrandt.

D a t e n s ä t z e

 

 


V e r g e b l i c h k e i t e# 01


D a t e n s  ä t  z e  der Weltgeschichte (?)

 

es gibt ihn nicht; in meiner Heimat: Niederrhein, im Rheinland, regional, bischöflich-diozösan geprägt (statt: politisch-sozial).

Wer religiös; nicht christlich; nur katholisch-kirchlich geprägt ist: Evangelen kamen nicht vor; auch Juden nicht (habe ich erst spät, später kennen gelernt), auch irgendwelche Heilige der letzten Tage, die In-den-Türen-Stehenden, ... - nix!

Gut, die größten Feste der Christenheit: Weihnachten (mi dem Advents-Vorlauf), Ostern (und ein bisschen Pflingten (heute nur noch Daten der Urlaubsplanung): waren furchtbar-familiär -

Aber heute: Erfahre ich von einem Weltspartag; pardon: vom "Welttag des Ersten Kusses“ - wohin sind wir da gekommen: Äh, früher war alles besser: aber erst der erste Kuss, an den sich jedes Menschlein erinnern sollte (auch wenn es Küsse der Vergeblichkeit waren) – diesen Tag, heute zu begehen: 25. April, - ja, er wird schon in einem Kirchenfunk erwähnt:da kann ich ihn benennen, begehen; und mich an Wiltraud Maria P. zu erinnern; aber einer gewaltigen Küsssssssssserei – im Gocher Schwanenteich-Park: Im Internet sehe ich: Der Tag des Kusses ist ein weltweiter Aktionstag, der jährlich am 6. Juli stattfindet. Die Idee wurde ins Leben gerufen, um eine zärtliche Geste zu feiern, die so viel ausdrücken kann: Liebe, Zuneigung, Freundschaft, einfache Verbundenheit oder auch tiefgehende Leidenschaft. Doch wo liegen die Wurzeln dieses Aktionstages, wie wird er in anderen Ländern gefeiert und was sagt ihr mit welchem Kuss aus? - Un dndn Antworten..:

Es gibt ja immer was zu feiern. Morgen zum Beispiel den „Erinnere-Dich-an-Deinen-ersten-Kuss-Tag“.

So beginnt Herr Hans von Wukfen;
„Ich weiß, ich weiß, dass hört sich nach irgend so einem bekloppt-romantischen Blockbuster aus den USA an und es gibt auch einen Hafen erste Küsse, die wirklich nicht schön waren und die viele Leute gerne vergessen würden. Aber oft. Ganz oft war der erste Kuss ein lebensverändernder Moment. Er hat die Tür zu einer Art Glück aufgestoßen, die man vorher nicht gekannt und wahrscheinlich nicht einmal erahnt hatte. Die Endorphine haben eine Dauerkarte in der Achterbahn gebucht und tagelang waren die Gedanken beherrschen (...)

Bericht von diesem Ereignis. Eben episch. (...)“ https://www.kirche-im-wdr.de/startseite?tx_krrprogram_pi1%5Bformatstation%5D=2&tx_krrprogram_pi1%5Bprogramuid%5D=96039&cHash=c17ff093a5516cfaebb9ac9f1f34ab75– Abeufenam 25.04.2023

Gesehen, ge-schehen an den Daten des Kirchenfunks. Da man ablesen, dass man- kirchlich - den Menschlein jetzo individuell entgegenkommen will; wenn auch nicht demokatisch das ist ja immesr, emper ewiglich - kirchlchi – ein Machwerk von Aufklärern:

Deren menscheitgeschichtlich – menschcnrechtlichen Auftrag vertreten: Denen kann man nicht glauben; denn die wollen ja auch noch Weihnachten. Ostern, Pfingsten&die Schöpfungsgeschichte… abschaffen: verachten, vergessen – datenmäßig.

Aber, es gibt wohl verschiedene Aufzählungen von Gedenk&Feier-Tagen:

https://feiertags.info/kalender/april

Ohjo: eigentlich ... wäre heute; e r l e b e ich gerade:

https://www.kuriose-feie

Aber- mein Brieflein an den Kirchenfunker:

Guten Tag. ..., nach "Münster und Osnabrück" -

Hej  da hab ich nicht gewusst, also "den": den Tag des "ersten Kusses" -; da gibt es auch verschiedene Daten .im Netz (ja, das mus s auch geben!) - ja daran erinnere ich mich, im Gocher Schwanenteich (mit zwei schwanenhalsigen Verlei{ie}bten -.: Sie ist im vorigen Jahr ge- ach, ich sage: verstorben; ohweh: "Love is pain"! Sie war so ähnlich .. meiner Schwester  (natürlich - im Fall W. M. P. - mit Begehren und dieser erster Küsserei; ja, nicht nur ein erster Kuss -!

Jetzt kommt mir Ihre Mogenandacht un-er-mess-lich vor, gegenüber dem ersten Abend im/an/beim/untern Schwanenteich im jung&jungenhaften Frühling 1964 -. -  Ja, yeah -ich danke Ihnen!

AStR. aus RE -

P. S.: Ja, ich lebe noch (fast 80-jährig!) - mit der Erinnerung an d.e.K.!

                                                                 > Fast 40 Jahre später, ein Baum der Trauer >
 

 

Montag, 24. April 2023

Wilhelm L e h m a n n: A t e m h o l e n

Klassische, ergo authentisches Atemholen -


G o e t h e -Memorabilien # 04



 Andy Warhol. Goethe (Redface)

http://www.germanposters.de/warhol-andy-goethe-red-face.jpg

I m   A t e m h o l e n“

Goethes Gedicht als Basis des mensch-lichen, biologischen und sozialen Lebens ist bekannt, ja, im Atemholen sind zweierlei – wie heißt dann das Nomen: „zweierlei Gnaden“. – ein wundevolles, hauchzart religiöses Wort s Segens, der Benedeiung, der Erfahrung von Güte und Leben:



Im Atemholen sind zweierlei Gnaden

        Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:

Die Luft einziehen, sich ihrer entladen;

 Jenes bedrängt, dieses erfrischt;

 So wunderbar ist das Leben gemischt.

 Du danke Gott, wenn er dich preßt,

 Und dank ihm, wenn er dich wieder entläßt.












Ein Spezialist für Fragen des Islams führte dazu aus:

Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:/Die Luft einziehn, sich ihrer entladen./Jenes bedrängt, dieses erfrischt;/So wunderbar ist das Leben gemischt/Du danke Gott, wenn er dich preßt,/Und dank ihm, wenn er dich wieder entläßt. In diesem „Talisman“ aus dem ‚West-östlichen Divan’ sieht Navid Kermani das Wesentliche der islamischen Religion erfasst. Mit Hendrik Birus wird Kermani an diesem Abend über Goethes intensive Beschäftigung mit dem Koran und der persischen Poesie sowie über Goethes Verhältnis zum Islam nachdenken.“ – Soweit eine Ankündigung aus dem Goethe-Haus über Navid Kermanis Goethe-Verständnis.


Nachzulesen:

http://www.goethehaus-frankfurt.de/ausstellungen_veranstaltungen/veranstaltungen/im-atemholen-sind-zweierlei-gnaden


Doch eine plausible, einfache Interpretation zum Text, von Form, Inhalt und Intention her?


WERNER ROSS

ATEMTECHNIK HOCHPOETISCH


Der »Witz« des Gedichts - das, was in der Musik der Einfall ist - beruht auf dem Reim der ersten Verse: dem »hohen «, der göttlichen und fürstlichen Sphäre angehörigen Wort »Gnaden- steht das derbe, drastische, fast ordinäre »sich entladen« gegenüber. Es ist nicht nur der Witz, auch der Sinn des Gedichts, daß es das Höchste, das Göttliche, mit der bescheidenen Notdurft, mit dem elementarsten aller vitalen Akte in Verbindung bringt.

Hochfeierlich ist die Spruchreihe, in der diese Verse stehen. Es sind fünf Sprüche, überschrieben »Talismane«, im ersten Buch des »West-Östlichen Divan«, und es eröffnet

sie der großmächtige, prunkvolle Spruch:

Gottes ist der Orient!

Gottes ist der Okzident!

nord- und südliches Gelände

ruht im Frieden seiner Hände.


Talismane dieser Art wurden von den frommen Muselmännern in Edelsteine geritzt und am Körper getragen.

Der Talisman, heißt es in einem anderen der Sprüche, »schützet dich und schützt den Ort, / Wenn das ein gegrabne Wort / Allahs Namen rein verkündet ... «

Bei Goethe bedarf es keiner Edelsteine mehr. Doch sind seine Sprüche Mitnehm-, Mittragesprüche geblieben, mehr als Merk- und Mahnverse, nämlich Vergewisserungen des rechten Lebensweges. Das Atmen selbst ist ein spiritueller Vorgang, das lernen wir heute am liebsten von den Indern, aber auch im Okzident hängen »spirare« und »spiritus« aufs engste zusammen. Atem einhauchen ist gleich Leben einhauchen, ein göttliches Prärogativ.

Gott verfährt so bei Adam, dem Erdenkloß, und als Prometheus einen ebensolchen Erdenkloß modelliert, muß Athene herbei, um das Einhauchen zu besorgen. So bläst die Muse als göttliche Kraft dem Dichter seine Produktivität ein, und erst die Folgezeit hat das zum Musenkuß verniedlicht.

Goethe, der in aller Weisheit Beschlagene, hat die Zusammenhänge gekannt, sie aber - wohlweislich - in diesem Gedicht vor der Tür stehen lassen. Was diese Verse großartig macht, ist gerade ihre scheinbar trockene Technizität, ihr Anwendungscharakter. Gewiß, in der Doppelbewegung des Atems verbirgt sich Goethes weit- und hochgespannte Philosophie: das Doppelspiel von Tag und Nacht, Gut und Böse, Freud und Leid, Spannung und Entspannung. Das Fluten und Ebben in unserer eigenen Brust entspricht den kosmischen Gesetzen, das Leben selbst ist wunderbare Mischung, aber von dieser Philosophie wird keinerlei Aufhebens gemacht.

Der Rhythmus, der wechselnde Pulsschlag und Taktschlag, regelt das vegetative Leben und durchfließt das Gedicht - auch und gerade dieses, das sich fast wie von selbst auswendig lernt mit seinen sich liebevoll reimenden Gegensatzpaaren.

Man könnte einwenden, mit »bedrängt« und »preßt« hätte Goethe den Mund ein wenig zu voll genommen. Tatsächlich hat Goethe damit bewußt dramatisiert, pädagogisch übertrieben: nicht ein Blasebalg ist am Werk, sondern die Gottheit selbst, die nicht nur den ersten Atem einhaucht, sondern von früh bis spät in jedem Atemzug zugegen ist, christlich oder pantheistisch, das macht wenig aus, und gut muselmanisch dazu.

Das Ganze ein Gnadengeschenk, die Antwort Dank. Das ist Goethes Altersweisheit, darum hat er, ein Menschenalter nach der Italienischen Reise, die zweite, geistige Reise in den Orient unternommen: »Patriarchenluft zu kosten«, reiner und tiefer zu atmen, als das im beengten Weimar möglich war. Darum steht dieses Gedicht am Ende der Reihe, die mit »Gottes ist der Orient« begann.


In: 1000 deutsche Gedichte und ihre Interpretationen. Bd. 2: Johann Wolfgang von Goethe. Hg. v. Marcel Reich-Ranicki. Frankfurt/M. 1996. S. 316ff.)


Und die Fortsetzung hier: nicht von Goethe, sondern von dem Lyriker, der im 20. Jh. die größte Affinität, ja, Verehrung und künstlerische Nachfolge:

Wilhelm Lehmanns Gedicht aus dem August 1947: „Atemholen“:


Wilhelm Lehmann:
Atemholen


Der Duft des zweiten Heus schwebt auf dem Wege,
Es ist August. Kein Wolkenzug.
Kein grober Wind ist auf den Gängen rege,
Nur Distelsame wiegt ihm leicht genug.

Der Krieg der Welt ist hier verklungene Geschichte,
Ein Spiel der Schmetterlinge, weilt die Zeit.
Mozart hat komponiert, und Shakespeare schrieb Gedichte,
So sei zu hören sie bereit.

Ein Apfel fällt. Die Kühe rupfen.
Im Heckenausschnitt blaut das Meer.
Die Zither hör ich Don Giovanni zupfen,
Bassanio rudert Portia von Belmont her.

Auch die Empörten lassen sich erbitten,
Auch Timon von Athen und König Lear.
Vor dem Vergessen schützt sie, was sie litten.
Sie sprechen schon. Sie setzen sich zu dir.

Die Zeit steht still. Die Zirkelschnecke bändert

Ihr Haus. Kordelias leises Lachen hallt
Durch die Jahrhunderte. Es hat sich nicht geändert.
Jung bin mit ihr ich, mit dem König alt.


*




Anmerkungen:


Als Titel hatte Lehmann zwei Varianten im Sinne, und in seinem Tagebuch notiert, um den Anklang an Goethes Gedicht nicht sofort aufstoßen zu lassen:

Augusttag ohne Zeit“ – und anders: „Zeitlosigkeit im Garten“ (Tagebuch 21.8.1947)

Und noch diese Textvarianten: In Zeile 4 „Nur …( bis) genug“: „Und niemand stört die Gartenlust.“ (Nach Lehmanns Handschrift; s. WL: Gedichte. S. 451)


Mit einigen Ergänzungen, die ich vor Jahr und Tag schrieb:

http://www.biblioforum.de/forum/read.php?3,3231,3244


(W. L.: Gesammelte Werke, Bd. 1. Gedichte. Stuttgart 1982. S. 180)


Und niemand stört die Vortragslust“? – Ich danke Ihnen!


P.S.: „Gnade/Gnaden“ im Goethe-Wörterbuch:

http://woerterbuchnetz.de/GWB/?sigle=GWB&mode=Vernetzung&lemid=JG03989

Ein mirandes (id est: merkwürdiges) Exempel:Die Sacramente sind .. das sinnliche Symbol einer außerordentlichen göttlichen Gunst und G. 27,119,8 DuW 7 [mit Beziehung auf eine Blumensendung Lottes]“