Sonntag, 31. März 2024

Josef P e r a u, ein P r i e s t e r im !Heere H i t l e r s" ...

 X. Busch, äh: Buch:

  1. Perau, Josef: Priester im Heere Hitlers. Essen 1962

    >> Adolf Hitler (1. Weltkrieg: Meldegänger; 'erblindet'): 


anton@reyntjes.de

Josef  P e r a u , ein Priester im Krieg (dem 2. Weltkrieg)

(Adaption und Kommentierung zu den Erinnerungen Josef Peraus: „Priester im Heere Hitlers“. (1962; ²1963. S. 241: Stichwort: Goebbels Führergeburtstag, Hitlers Proklamationen [Aufzeichnungen am Standort der San.-Stabes in Kahlberg/Ostpreußen - Endzeitstimmung, die auf den Wehrmachtspfarrer einwirkt, ohne dass er als Privatperson oder politisch darauf reagieren kann.]



April 1945: Letzter „Führergeburtstag“:

Eintrag am 19.4.1945: in Kahlberg, Ostpreußen, auf der Frischen Nehrung, von wo dann ein Truppentransporter die Rückzugseiligen des San.-Stabes (unter Führung eines überaus kompetenten Generals] über die Ostsee nach Rügen/Saßnitz oder nach Kiel oder Schleswig gebracht werden sollen):


Szenenraum I (Originalebene Peraus; vorzulesen in einer Schreib- oder VorLesesituation)


Kahlberg (Station auf der Frischen Nehrung), den 19. 4. 1945


Wir sind dankbar für das trübe, regnerische Wetter, welches zur Zeit herrscht. So bleiben wir doch etwas von den Fliegern verschont. Heute besuchte uns Hptm. Goerke von der Nachrichten-Abt. Er veranlaßte, daß wir Pfarrer einen Kleinempfänger bekamen. Wir hörten die Rede von Goebbels zum Geburtstag des Führers, Ich ertrug die schamlose, Sophisterei nicht bis zum Ende und ging ins Freie. Es gibt immer noch "Gläubige", auch hier.

Hitler hat vor einigen Tagen eine Proklamation erlassen, in der es heißt: "Berlin bleibt deutsch, Wien wird wieder deutsch."


[Perau: Priester. 1963, 241]



Szenenraum II [Historisch-dokumentarische Ebene]


  • Joseph Goebbels:

[Rundfunkansprache; Knatternde Übertragung aus dem Radioempfänger]


Deutschland wird nach diesem Kriege in wenigen Jahren aufblühen wie nie zuvor. Seine zerstörten Landschaften und Provinzen werden mit neuen, schöneren Städten und Dörfern bebaut werden, in denen glückliche Menschen wohnen. Ganz Europa wird an diesem Aufschwung teilnehmen. Wir werden wieder Freund sein mit allen Völkern, die guten Willens sind, werden mit ihnen zusammen die schweren Wunden, die das edle Antlitz unseres Kontinents entstellen, zum Vernarben bringen.

Auf reichen Getreidefeldern wird das tägliche Brot wachsen, das den Hunger der Millionen stillt, die heute darben und leiden. Es wird Arbeit in Hülle und Fülle geben, und aus ihr wird als der tiefsten Quelle menschlichen Glücks Segen und Kraft für alle entspringen. Das Chaos wird gebändigt werden! Nicht die Unterwelt wird diesen Erdteil beherrschen, sondern Ordnung, Frieden und Wohlstand.

Das war immer unser Ziel! Es ist das auch noch heute. Setzten die Feindmächte ihren Willen durch, – die Menschheit würde in einem Meer von Blut und Tränen versinken. Kriege würden sich mit Kriegen, Revolutionen mit Revolutionen abwechseln, und in ihrer furchtbaren Folge würde auch noch der letzte Rest, der von einer Welt, die schön und liebenswert war und wieder sein wird, übrig geblieben ist, zugrunde gerichtet werden.“


[W. Kempowski (Hrsg.): Das Echolot. Abgesang ’45. Ein kollektives Tagebuch. 2005. S. ]





Szenenraum III [zusätzliche, persönliche, irreale Ebene]



>> Adolf Hitler:

Hitlers Tagesbefehl vom 13. April: "Berlin bleibt deutsch, Wien wird wieder deutsch, und Europa wird niemals russisch!"

(A.H.: „Proklamationen“


Proklamation an die Soldaten der Ostfront

  15. April 1945


Soldaten der deutschen Ostfront!

 

[…] Wer in diesem Augenblick seine Pflicht nicht erfüllt, handelt als Verräter an unserem Volk. Das Regiment oder die Division, die ihre Stellungen verlassen, benehmen sich so schimpflich, daß sie sich vor Frauen und Kindern, die in unseren Städten dem Bombenterror standhalten, werden schämen müssen.

 

Achtet vor allem auf die verräterischen wenigen Offiziere und Soldaten, die, um ihr erbärmliches Leben zu sichern, im russischen Solde, vielleicht sogar in deutschen Uniformen, gegen uns kämpfen werden. Wer euch Befehl zum Rückzug gibt, ohne daß ihr ihn genau kennt, ist sofort festzunehmen und nötigenfalls augenblicklich umzulegen, ganz gleich welchen Rang er besitzt.

 

Wenn in diesen kommenden Tagen und Wochen jeder Soldat an der Ostfront seine Pflicht tut, wird der letzte Ansturm Asiens zerbrechen genau so, wie am Ende auch der Einbruch unserer Gegner im Westen trotz allem scheitern wird.

 

Berlin bleibt deutsch. Wien wird wieder deutsch, und Europa wird niemals russisch. Bildet eine verschworene Gemeinschaft nicht des leeren Begriffs eines Vaterlandes, sondern zur Verteidigung eurer Heimat, eurer Frauen, eurer Kinder und damit unserer Zukunft.

 

In dieser Stunde blickt das ganze deutsche Volk auf euch, meine Ostkämpfer, und hofft nur darauf, daß durch eure Standhaftigkeit, euren Fanatismus, durch eure Waffen und unter eurer Führung der bolschewistische Ansturm in einem Blutbad erstickt.

 

Im Augenblick, in dem das Schicksal den größten Kriegsverbrecher aller Zeiten von der Erde genommen hat, wird sich die Wende dieses Krieges entscheiden.

 

Adolf Hitler

Nachzulesen der vollständige Text:

http://der-fuehrer.org/reden/deutsch/Proklamationen/1945-04-15.htm



Auf dem Wege heim, zu Pfarrdienst, zu eifrigem Schreiben seiner „Erinnerungen von 11944 bis 1945“, seiner Kunde vom Weiterleben des Christlichen nach der übelsten Phase deutscher Gott-, Ideen- und Weltbemächtigung.

Der durchreisende Pfarrer, der im Stab einer Sanitätseinheit an jedem Treck der Einheimischen vorbeiziehen konnte, geschützt durch Kettenkunde – er näherte sich der realen und realistischen Lage an. Er nahm deren NachRichten auf und hielt sie fest als erste dienliche Hinweise auf die Realitätsverschiebungen, dir möglich wurde durch die Niederlage der Wehrmacht, die Ohnmacht der Kirche – und die Gnade der Westalliierten.

Worin bestand seine Schuld-Analyse?

Er erzählte von seinem Leben, seinen Zwängen, seinem Durchhaltevermögen, seinem Mut … in unmenschlichen Zeiten.

Er verlangte, ohne Forderungen zu stellen, von seinen Lesern, seinen Zuhörern, sich die Frage zustellen: Hätte ich das geschafft? Wäre ich christlich geblieben? Wie viel Leid hätte ich zu trösten versucht? Wie viel Liebe hätte zu erwidern vermocht (pardon: zu erwiedern, zu wiederholen vermacht oder vermocht).


Nachzutragen?

Vom Geburtstag des allgegenwärtigen Führers (durch deutscher Frauen, Männer, auch Bischöfe… Schanden) erfahren wir auch vom 22.4.1941


Perau trägt nach in Roslawl, am 22. 4. 1942:


Als ich am Montagmorgen ins Kasino kam, lagen für jeden zwei Eier da, eine Tafel Schokolade und Weißbrot: Ich fragte, ob denn wieder Ostern sei. Auch als man mich fragte, ob ich ins K.Z. wolle, kam ich nicht darauf, daß Führers Geburtstag war. Mittags bei Tisch gab es Sekt.

Es geht im Kasino höflich und liebenswürdig zu, aber ein solch herzliches Verhältnis wie in Tomaszow und Lublin kommt nicht zustande. Mein evangelischer Kollege und ich stehen abends früh vom Tisch auf, gehen in unser Heim und schreiben für die Verwundeten.“ (In: Priester, S. 60)

Nachzutragen?

Roslawl war Haupteinsatzort des Pfarrers Perau, sowohl im Vormarsch auf Moskau, als auch in den Rückzugsbemühungen bzw. -wirren. Roslawl wurde 1941 im Zuge der Kesselschlacht bei Smolensk von deutschen Truppen besetzt. Dabei kamen im Juli 1941 im Raum Roslawl erstmals die Raketenwerfer vom Typ Katjuscha, deutlich und deutsch „Stalinorgel“ genannt, zum Einsatz. Bis 1943 blieb Roslawl besetzt, ehe die Stadt in der Schlacht von Smolensk von der Roten Armee befreit wurde.

Fakten eines Lebens:

JOSEF PERAU

1910 Geboren in Wissel (8.11.1910).

1932 Abitur im Collegium Augustiniam auf Gaesdonck

1937 Priesterweihe durch Clemens August von G a l e n (18.7.1937).
1940 Ende der Kaplanzeit in Walbeck und Einberufung zur Wehrmacht

1940 – 1945 Wehrmachtspfarrer in den östlichen Kriegsfeldern in Hitlers Armee.

1948 - 1954 Kaplan in der katholischen Kirchengemeinde St. Maria-Magdalena Goch; auch tätig als Religionslehrer.

1954 – 1959 Präses auf der Gaesdonck
1959 Pfarrer in Mariä Opferung zu Hülm bei Goch.
2004 Gestorben (29.7.2004).

2004 Beerdigt in Hülm (am 4. August 2004 im Schatten seiner Pfarrkirche)


Ich mag ihm zuhören, seiner Stimme, seiner Überzeugung, seiner Christlichkeit.

Ich mag ihm zuhören, seiner klaren Stimme, seiner deutschen und menschenwürdigen Sprache, seinen menschengerechten Überzeugungen, seiner jesuanischen Christlichkeit.


Die Predigt zur Todesfeier, vorgetragen von Erzbischof Dr. Werner Thissen, ist nachzulesen:

http://www.willing-evers.de/1_nm/1010/nm-Pastor-Josef-Perau-Strasse-Goch-100-Jahre-Predigt-Erzbischof-Thissen.htm


Ist der immer noch da“, (der Kriegs- und Friedenspfarrer)?


Ja, er ist immer noch da, der am Niederrhein „Engel des Herrn“ genannt wird.


Notiz: Ich legte den ersten Stein auf Pfarrer Peraus Grab am 20. Juni 2012.



**

Hülm Netz:

http://static.rp-online.de/layout/fotos/HB85f2Bi.pdf

Interessantes über die Familie P e r a u:

http://www.eugen-perau.de/karten/karte_niederrhein.html


Nachzulesen:

Josef Perau: Priester im Heere Hitlers. Erinnerungen 1940- 1945. Ludgerus Verlag Essen 1962.

In der Nachschau:

Film „Hirte in Hülm“ von Dieter Bongartz und Wolfram Seeger (1990)

http://www.onlinefilm.org/de_DE/film/48898




Als Manuskript verfasst von:

ASt Rey - Recklinghausen

anton@reyntjes.de

*

Franz H o h l e r spendet mir 'H o f f n u n g s g l ü c k':

 


 

XII. Und Buch (oder Zeilen?) Hohler, den ich immerzu liebe:

    Das Gesicht, äh: das G e d i c ht - das alle zum Weinen bringt:

https://www.nzz.ch/feuilleton/franz-hohler-das-gedicht-das-alle-zum-weinen-bringt-ld.1822289

        Es war, als hätt’ der Himmel
        Die Erde still geküsst,
        Dass sie im Blütenschimmer
        Von ihm nun träumen müsst’ .

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis’ die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

*  *  *

Ach, ja: Preisfrage - wie heißt denn das Gedicht? 

Hier eine Möglichkeit zur Antwort:

 https://de.wikipedia.org/wiki/Mondnacht_(Eichendorff)


Mondnacht (eigene Aufnahme)

Samstag, 30. März 2024

VI.: Buch: Nonnenmann. Ein Brief-Chen von Doktor Hubert Wambach


 VI. Buch:


Während ich schreibe, wächst die Zahl der Bücher, die für mich so wichtig: lesenswert, wie historisch aktuelle [man verzeihe mir diese Kennzeichnung von Kunst&Kultur!],  halte, ins zwei Dutzendhafte. 

Ich schrieb mal „Die sieben Briefe des Doktor Wambach, geschrieben, 

herausgegeben und zur abendlichen Lektüre empfohlen von Klaus Nonnenmann; Walter Verlag, Olten und Freiburg i.B.; 150 S., 8,80 DM. (Die Zeit, 06.11.1959).Und ich schreibe noch heute, was mir daran so gefallen hat: kreativ, historisch, professionell: irdisch-himmlisch!

 

Klaus Nonnenbach hat's geschrieben:

Doktor Wambachs letzter Brief (aus „Die sieben Briefe des Doktor Wambach. 1959):

 Rapunzels Brief an die Puppenmutter Ise

                                                                 Frühlingsanfang

 Cherbourg, auf der Hochzeitsreise.

 Geliebte Mutter, kannst Du versteh», daß ich nie wieder zurückkehren werde?

Gérards Leben wird nicht von der doppelten Verantwortung getragen. Es wird gesellschaftlich nutzlos verlaufen, ohne gültige Arbeit, ohne einen anderen Schmerz als den, der sich selbst beweint.

Nur Künstler dürfen so leben. Und Gérard, denn er ist krank. Damit aber ein Künstler. Nichts ist formal schwerer zu bewältigen als ein Alltag gegen den Tod. Darin will ich ihm nahestehn.

Wir litten Dich herzlich, Emile, unseren frühgeborenen Sohn, in Pflege zu nehmen.

Ist er Deiner Rapunzel nicht zum Verwechseln ähnlich? Fast hätten wir für ihn die einfache Verantwortung gewagt, aber wir sind noch so hungrig in unserer Liebe. Gib ihm schon ruhig zwei Löffel Haferschleim in die Milch. Prüfe die Wärme der Flasche, indem Du sie gegen Deine blauen Augen hältst. Emile ist ein Prinz und überaus empfindlich.

 Behalte mich lieb. Ich denke an Dich. Ich bin sehr glücklich.

 Deine Rapunzel

 Später, bereits auf dem Schiff:

Doktor Wambach wird nun immer bei uns bleiben.

 

 Und er blieb – mit einem Lächeln, das sich wehrte gegen die Gewalt, die seinen weichen Mund verzerren wollte.

Er blieb und starrte an die dunkle Decke.

 (Klaus Nonnenmann: Die sieben Briefe des Doktor Wambach. Olten/Freiburg 1959. S. 149f.)

 

So schön, letal angehaucht, bestimmt vom Irdisch-Endzeit/lichen: 

"Behalte mich lieb. Ich denke an Dich. Ich bin sehr glücklich.."

 

Freitag, 29. März 2024

Buch V. : R o t h: H I o b

>Zweig und Roth >
   

V.  B u c h:

Joseph Roth, ein Partner des Lesens des Verstehens der Religionen und Nationen der Welt.  - Ein Freund von Stefan Zweig.

Wiki: Hiob wurde zunächst als Vorabdruck in der Frankfurter Zeitung vom 14. September bis 21. Oktober 1930 und im Oktober desselben Jahres im Verlag Gustav Kiepenheuer in Berlin veröffentlicht. Bereits ein Jahr später erschien die englische Übersetzung von Dorothy Thompson bei The Viking Press in New York und 1932 bei William Heinemann Ltd. in London. In den nächsten Jahren kamen Neuauflagen und weitere Übersetzungen hinzu. Hiob war das bis dahin erfolgreichste Werk von Joseph Roth.[1]

Diese Ausgaben sind überliefert: https://www.literaturhaus.at/fileadmin/user_upload/autorInnen/bilder/roth/pdf/hiobausgaben_web_20120203.pdf


Stefan Zweig[4] ist von der „gebändigten Einfachheit“ des Stoffes ergriffen; überlieferte Sternberg:

Zweig über Roths „Hiob“: (…) Mit welcher seelischen Kraft diese Umkehr von Joseph Roth geschaffen ist, werden hoffentlich viele ergriffen fühlen. Mit welcher verborgenen Kunst aber dies Werk gestaltet ist, werden nur die Kenner verstehen, denn seine Einfachheit, seine tiefe Zartheit ist magistraler und kraftvoller als alles Raffinierte und fühlbar Bewußte. Alles Nebensächliche in diesem scheinbar nebensächlichen Schicksal ist weggelassen, um dem Übergewaltigen Raum zu geben. Keine Arabeske stört seine entschlossenen und dennoch niemals schroffen Linien, die von den erzenen Zeichnungen William Blakes zum Buche Hiob inspiriert scheinen, kein Pathos verletzt die volksliedhafte Natürlichkeit dieser durchleuchtend klaren und dem Bildnerwillen allezeit gefügigen Sprache. Man erlebt statt zu lesen. Und man schämt sich nicht, endlich auch einmal von einem wirklichen Kunstwerk ganz sentimentalisch erschüttert zu sein.


https://www.projekt-gutenberg.org/zweig/rezensio/chap016.html


Buch IV: F a l l a d a, Hans

 


IV. Buch

Hans Fallada: Gute Krüseliner Wiese, rechts. Und 55 andere Geschichten. Aufbau Verlag. Berlin 1991.


Hans Fallada, nicht seine bewunderungswürdigen Weihnachtsgeschichten (Lüttenweihnachten), aber:


Aber, eine Geschichte, die auf unserem Pannofen hätte spielen könne: auf dem Bauernhof, auf dem ich als siebtes von acht Kindern aufwuchs; und den Umgang mit Sand, Steinen; Tier und Pflanzen; mit Erwachsen&Kinder; mit Zeugen Jehovas; mit Dorfpolizisten und mit den Geschichten meiner Mutter lernte: Wie sie einmal erschossen werden sollte, von zwei versprengten SS-Leuten, die ihren Panzer, den Tiger (dem letzten Modell deutscher  Panzerei) verlassen mussten, einige Bauernhäuser weiter; die von meiner Mutter verlangten Hilfe und Versteck verlangen (wohl in der Feldscheune, im Heu): Und Mutter zum Keller (mit Kindern und Kartoffeln und Rüben) hinunter schrie: Kinder, kommt: Hier sind Soldaten, die eure Mutter erschießen wollen; und die verschüchterten Mörder verschwanden ...):

Hans Fallada:

Blanka, eine geraubte Prinzessin

(In: H. F.: Gute Krüseliner Wiese, rechts. Und 55 andere Geschichten. Aufbau Verlag. Berlin 1991. S.


Mitten im Trubel der Silvesternacht sagte der Vater: „Nun komm.“ Der Sohn schlich hinter dem Alten aus dem lärmenden Haus über die Hofstatt zum Kuhstall.

Es fror leicht, die Sterne funkelten. Der Vater zog die Tür auf, und sie kamen in warmes Dunkel. Überall knisterte Stroh, eine Kuh käute wieder, Halfterketten rasselten. Die Stallaterne wurde angebrannt, ein Fenster geöffnet. Die kalte Winter­luft drang ein, kämpfte mit der Wärme und war plötzlich überall. Der Junge stand im Schatten beim Rübenschneider und schwieg. Da deutete der Vater zum offenen Fenster: Die Glocken begannen zu läuten, Silvester vorbei, das neue Jahr hatte begonnen.

Der Vater ging zur ersten Kuh, er sagte kein Wort, aber er verbeugte sich vor ihr und be­kreuzte sie dreimal. So tat er bei der nächsten, bei der dritten, bei der vierten. Bei der fünften, der einzigen, die stand, stutzte er einen Augenblick, der Knabe sah es wohl. Aber dann ging er weiter, reihauf, reihab, zweiundzwanzigmal. Das Jungvieh beachtete Vater nicht, auch nicht die Pferde. Er ging wieder ans Fenster und schloß es.

„So, nun darfst du wieder reden, Alwert*)“, sagte der Vater und nahm den Jungen bei der Hand. „Jetzt will ich dir etwas zeigen.“

Die beiden kletterten über die Krippen weg, gingen zwi­schen zwei Kühen durch und zu jener fünften, die gestan­den hatte und noch stand. Da sah Alwert freilich gleich, um was es ging: Die Kuh bekam ein Kalb. Die Vorderpfoten und der Kopf schauten schon heraus, der Vater faßte die Pfoten, zog leicht, und nun war es, als schlenkere er etwas unendlich Langes, Schwarzweißes auf die Erde. Da lag das Kälbchen, auf der Seite, den Kopf von sich gestreckt und atmete hastig. „Lauf und hole Schrot", sagte der Vater, und Alwert lief und holte Schrot. Damit wurde das Kalb be­streut und der Kuh zum Ablecken hingelegt. Der Vater sprach: „Grade zur zwölften Stunde in der Silvesternacht hat es das Licht erschaut, das wird kein gewöhnliches Kalb.“ Und nun zeigte er dem Sohn, daß es auch nicht wie die andern einen weißen Fleck, einen Stern, auf der Stirn trug, sondern eine Krone. Man konnte es ganz leicht erken­nen, daß es eine Krone war, und jetzt wurde es noch siche­rer, daß dies kein gewöhnliches Kalb war.

„Es ist ein Kuh­kalb“, sagte der Vater, und beide gingen wieder in das Haus hinüber. Die Magd wurde in dem Stall zum Ausmelken und Tränken geschickt. Sie aber traten wieder in das Wohnzim­mer, wo der Besuch war.


Viel Geschrei und Gelächter, der dicke Gemeindevorste­her rief: „Du alter Heide, kannst du gar nicht von deinen Heidentücken*) lassen?!"

Es war wohl gar nicht so sicher, daß er selbst erhaben über Heidentum war, wer weiß, vielleicht hatten sein Sohn oder seine Frau daheim zur gleichen Stunde das gleiche getrieben, vielleicht hatten sie sich gar unter eine aufgestellte Egge gesetzt und versucht, in die Zukunft zu schauen. Aber zugegeben durfte dies keines­falls werden, und Alwert war ganz glücklich, als der Vater antwortete: „Heidentücken? Was meinst du denn, Adolf? Meine Klio*) hat eben gekalbt, darum bin ich mit dem Jun­gen in den Stall gegangen. Sind das Heidentücken?“

Wel­ches Geschrei, welcher Unglaube! Sie zogen alle in den Kuhstall, und da sahen sie nun freilich das Kalb und muß­ten still sein. Sie taxierten es auf achtzig Pfund und fanden, es sei ein strammes Kalb, das war alles.

Alwert verachtete sie tief, sie hatten die Krone nicht ge­sehen, das Geheimnis nicht erraten. Das Geheimnis war ge­heim geblieben, es war nicht verlorengegangen.

Alwert brauchte sich nur in den frühen Dämmerstunden, wenn die Kühe satt und still waren, in dem Stall zu setzen und sein Kalb anzuschauen, dann war das Geheimnis wieder da. Das war keine Kunst, dachte Alwert,, zu entdecken, daß hinter den Augen einer Kröte eine verzauberte Prinzessin wohnt, jeder, der diese schönen, traurigen Augen in dem häßli­chen Leibe sah, mußte es gleich erraten. Aber die Ver­zauberung seines Kalbes, das Wunderland, aus dem seine Seele sicher kam, war viel schwerer zu erraten. Daß sie mit Menschen nichts zu tun hatte, war sicher. Mit menschli­chen Wundern hatte sie nichts gemein. Da war nun die Wanderung der Kinder Israel durch das Rote Meer, von der sie solches Geschwätz in der Schule machten. Das war doch nur ein menschliches, ein ausgerechnetes Wunder. Diese Mauern, die das Wasser bildete, und sie gingen trockenen Fußes über den Sand, Gott ja, aber ein Tunnel war ebensolch ein Wunder. Es war alles einfach, es war gar nicht rät­selhaft und geheimnisvoll.

Nimm nun einmal ein Kalb, das ist es, was ich ein Wun­der nenne! Kann man sich etwa einbilden, es hätte je schon auf einer Graswiese, über die Menschen hingehen können, geweidet? Das war einfach lachhaft. Man nehme die fein­ste, zarteste Prinzessin, die Krötenprinzessin etwa: Schon aus der Art, wie eine Kröte hüpft, sich hinsetzt, das Maul auftut, sieht man, sie weiß auf der Erde Bescheid, sie ist immer hier gewesen. Aber sieh nur ein Kalb aufstehen, die ersten Torkelschritte machen, nach einem Euter tasten, und du begreifst sofort, daß es ganz neu auf der Erde ist, daß es alles von Anfang an erlernen muß. Es ist eben einfach nicht auszudenken, wie es früher war. Vorstellen läßt sich da nichts, man muß das träumen.


Selbstverständlich kamen auch sehr schwere Zeiten für Alwert und das Kuhkalb. Es kam die Zeit, wo es nicht mehr saugen durfte, wo es Milch aus dem Eimer zu trinken be­kam, und da trieb es natürlich Unfug mit allem, was es von Alwert zu fassen bekam. Es saugte an Händen, Haaren und dem Rock, es leckte die Wichse von den Stiefeln ab, von oben bis unten machte es ihn mit seinem Speichel naß. Es wäre ganz zwecklos gewesen, darüber böse zu werden und nach ihm zu schlagen, alles kam daher, daß es noch nie auf dieser Welt gewesen war. Langsam mußte es sich an sie ge­wöhnen, und vielleicht würde es sich nie ganz an sie gewöhnen können, keine Möglichkeit lag zu solcher Verände­rung seiner Augen vor.


Dann kam die Zeit, wo der Vater den Entschluß fassen mußte, ob das Kalb angebunden werden sollte oder ob es der Fleischer bekam. Alwert wurde weiß vor Angst, aber er verbarg es und wurde dafür belohnt: Das Kalb sollte hier­bleiben. Die Mutter schalt zwar darüber, über das viele un­nütze Jungvieh, diese Fresser, aber der Vater nickte Alwert zu. Nun wurde er glühend rot, er verkroch sich mit seinem Kopf unter den Tisch: Hatte der Vater etwas von seinen Besuchen im Kuhstall gemerkt? Aber er beruhigte sich wieder, der Vater sprach davon, daß dies Kalb in der Neu­jahrsnacht geboren sei und daß er es deshalb behalten wolle. Nichts wußte man von seinen Besuchen, er konnte sich weiter In den Stall schleichen zur stillen Stunde und mit ihm sprechen und bei ihm träumen und mit ihm spie­len. Ganz ruhig konnte er den Vater fragen, wie denn dies Kalb heißen solle, und der Vater war einverstanden, daß es einen Namen bekam, da es doch nun unter den Nach­wuchs des Stalles aufgenommen sei. Und als Alwert den Namen Blanka vorschlug, war er auch damit einverstan­den. Es war ein sehr vornehmen: Name für ein Dreimonats­kalb, nun mußte es sich zeigen, ob es dieses Namens auch wert sei.

Jetzt vergingen zwei glückliche Jahre für Alwert und Blanka. Alwert wurde vierzehn Jahre alt und konfirmiert, aber das war gar nichts, wenn man bedachte, wie Blanka wuchs und gedieh. Sie wurde eine starke und schöne Quene*), eine wahre Pracht. Den ganzen Sommer, solange sie auf der Weide getüdert wurde, lag er bei ihr mit seinen Büchern, und sie lernten alles sozusagen gemeinsam. „Nun höre einmal zu, Blanka, was das wieder ist“, konnte Alwert sagen, und dann kam ein schreckliches Wort aus seinem Chemiebuch. Blanka hörte zu, sie hob den Kopf hoch und sah ihn an, sie stieß den warmen Laut aus, den sie nur für ihn hatte, sie hörte das Wort an, und auch ihr erschien es ganz ungeheuer, was sich diese Menschen da wieder ausgedacht hatten. Dann senkte sie den Kopf und fraß weiter. Blanka mußte alles hören über die Perser- und Griechenkriege, sie wußte, was der Kleine und der Große Katechismus war, sie ertrug auch eine Rechnung mit drei Unbekannten. Und das Schönste war, daß dies beider Geheimnis blieb, kein Mensch ahnte, daß Blanka und Alwert überhaupt etwas miteinander zu tun hatten. Wer weiß, wie der Junge es fer­tigbrachte, wieviel hundert Lügen er ersann, um sein ewi­ges Fortsein, sein Nie-Zeit-Haben zu erklären, er brachte es fertig, und es sollte sich ja dann zeigen, daß er später noch viel Schwereres für Blanka fertigbrachte. Aber dies waren doch die glücklichsten Jahre.

Für seinen Vater waren sie nicht so glücklich. Er hatte Pech gehabt auf den Feldern, ein Pferd war ihm gefallen, das Geld ging aus. Eines Tages hieß es beim Mittagessen, daß es nun nichts mehr hülfe, morgen käme der Händler, alles Jungvieh, das bloß fresse, sollte verkauft werden. Der Junge neigte die Stirn, er verbarg sein Gesicht im Schatten. Blanka fort! Blanka verkauft! Es war unmöglich. Er fühlte, wie stark sein Herz pochte, und auch dieses Pochen sagte ihm, daß es unmöglich sei. Blanka war nicht zu verkaufen. Den ganzen Nachmittag lag er bei ihr und weinte. „Da gehst du, Blanka“, schluchzte er, „und frißt. Du weißt nichts von dieser Welt, dein Herz sehnt sich erst, wenn wir getrennt sind."

Er zerbrach sich den Kopf, hundert Pläne waren da, aber keiner ausführbar. Wie, wenn man zum Va­ter ginge und alles gestände, daß er Blanka liebte? Aber der Vater würde ihn nur auslachen. Und selbst wenn er ihn ver­stehen würde, da war die Geldnot, sie war ja nur eine Fres­serin, die nichts brachte. „Blanka! Blanka!“ schluchzte er und legte die Arme um ihren Hals. Und da wußte er es, plötzlich wußte er es. Nun hatte er immer diese Bücher ge­lesen, den Robinson, den Karl May, den Stevenson, große Abenteuer geschahen, und er hatte gemeint, daß sie drau­ßen seien, auf den Meeren, an fremden Küsten, unter wil­den Völkern. Aber nein, das Abenteuer war hier wie dort, es war auf jedem Hof und in jedem Wald, am Grugenteich war’s und in Vaters Kuhstall. War nicht Abenteuer genug, was ihm schon geschehen? Er liebte eine verzauberte Prinzessin aus fernen Landen, er allein wußte um sie, und sie stand als Kalb in seines Vaters Stall. Welchem andern Jun­gen geschah dies? Und darauf kam es nun an, sich dies Abenteuer nicht fortnehmen zu lassen, nicht zu werden wie die andern. Alle Abenteuer kamen zu uns. Robinson hätte auch zu Haus bleiben und Kaufmann werden können, nichts zwang den Arzt Gulliver, sich immer von neuem einzuschiffen: Sie wollten das Abenteuer! Auch er wollte es! Seine Blanka, seine ... Auch er wollte es.


Am nächsten Morgen war der Kuhstall erbrochen und Blanka gestohlen. Es war eine Sache, von der das Land noch nach Monaten redete. Der dicke Landjäger kam jeden Tag auf den Hof und sprach mit dem Vater. Dann betrach­teten sie das Vorhängeschloß, das so seltsam zerschlagen war, so unsinnig zerwütet mit einer Axt, und kamen wieder zu dem Schluß: „Ein Neuling hat das getan.“ Aber diese Kalbe*) war ja nicht zu verkennen, sie mußte wieder auftau­chen, hatte Alwert nicht den Vater daran erinnert, daß sie eine Krone auf der Stirn trug, eine weiße, etwas verwischt gezeichnete Krone? Nun, an dieser Krone würde man sie wiedererkennen. Und in der Folge machte der Vater man­che lange Reise über das Land, wenn ihn das Gerücht über ein Auftauchen seiner Blanka irgendwohin rief.


Unterdes lag der Knabe im Wald, und Blanka graste bei ihm. Dar Wald war groß und dicht, hier fand sie keiner. Nur der Großvater hatte gewußt, daß sich durch dieses Tannendickicht ein Wildwechsel schlängelte, der zum Grugenloch führte. Das war ein Teich, ein kleiner Teich, mit­ten in den Tannen. Hierher war Alwen mit dem Großvater gekommen, und die beiden hatten sich auf den Grugenstuhl gesetzt, eine abgehauene Tanne. Und der Großvater, dieser seltsame Mann, mit dem langen weißen Bart, dieser Mann, der nie Hosen trug, sondern die Enden seines unmä­ßig langen Leibrocks in die Schäfte seiner Stiefel steckte, der Großvater hatte ihm von den Grugen und Quacken er­zählt, die an diesem Teich ihre Wunder trieben.

Nun waren die andern Wunder gekommen. Der Großva­ter war gestorben, und mit ihm waren die ein wenig künstlichen Wunder der Quacken- und Grugengeister vergan­gen, nun hatte Alwert sich seine echten Wunder selbst ge­holt.

Da graste Blanka, schon hatte sie sich an das härtere, spärliche Waldgras gewöhnt. Sie sah prall und voll aus, ihr ging nichts ab, das sah man. Und neben ihr liegend, in der Sonne, unter dem leisen Rauschen der Tannenzweige, durch die raschelnd die Vögel schlüpften, träumte Alwert davon, wie er jahraus, jahrein zu seiner Blanka kommen würde, zu diesem blauen Geheimnis, an dem niemand teil­hatte. Er begriff nicht, daß man anderes lieben könnte als dieses Tier. Das war ein Wunder. Menschen lieben? Men­schen sind der Alltag, sie sagen etwas, sie tun etwas, und man konnte sie erraten, man konnte hinter sie kommen, und plötzlich scheint die Sonne klar durch sie hindurch: Menschen sind nichts. Wer aber kam hinter Blanka? Da lag sie und käute wieder, aber das war nur ihr Vorwand, den man nicht beachten durfte. Wenn man in ihre Augen sah, begriff man, daß sie dies alles, Bäume, Sonne, Wasser und Alwert dazu nur obenauf sah, was aber sah sie tiefer drin, was sah sie wirklich?

Nicht, daß alles leicht war. Gewiß, dort war Blanka, und hier im Bett lag Alwert. Aber diese Blanka war so unver­nünftig, da lag sie nun in der dunklen Nacht allein im Walde, konnte nicht die Sehnsucht nach den andern, nach Alwert, sie überkommen? Konnte sie sich nicht losreißen und auf den Hof laufen? Das war es, daß man ihr nicht er­zählen konnte, sie wurde verkauft. Sie war eben eine Prin­zessin, sie begriff nichts von diesem Leben, alles mußte man für sie tun. Und indes der Regen gegen die Fenster­scheiben strich, sagte er immer wieder zu sich: „Da liegt sie draußen, die Blanka, und ich hier.“ Auch das war ein Rätsel, daß man eines liebt, an es dachte und getrennt war von ihm. Es war so eine dicke greifbare Sache, die die andern sich ausgedacht hatten. Gewiß, nach den Augen, mit dem Verstande war es wahr, daß sie dort war und er hier. Aber war es nicht vielleicht doch unwahr? Lag er nicht etwa auch neben ihr in der Mulde, die er für sie gegraben, unter dem Tannendach, das er für sie geflochten? Er war hier und war dort, das war die eigentliche Wahrheit, ebenso wie Blanka hier und in einer andern Welt war. So ging das zu.


Es war ein glücklicher Sommer! Es war ein seliger Som­mer! Endlose Träumereien des Knaben auf dem Grugenstuhl, indes oben langsam Wolken dahinzogen, sich ballten, zergingen. Dann schien die Sonne. Sie waren wunderbar, diese Wolken, aber sein größeres Wunder hatte er sich aus seines Vaters Kuhstall geholt. Er hatte es gezwungen, wahr zu sein, und gegen sie alle hatte er es behauptet. Die klei­nen Grashalme um ihn, die Tannenzweige um ihn, das Wasser vor ihm, der Himmel über ihm, sie bestätigten es. Da graste sie, sie war schwarzweiß, in einer Neujahrsnacht war sie geboren, sie trug eine Krone auf ihrer Stirn. Sie hätte ein Kalb wie alle Kälber werden können. Er hatte sie vereinzelt. Er hatte ein Schicksal geschaffen, abseits von al­len andern. Da saß er auf seinem Grugenstuhl, mit seinem langen braunen Jungengesicht voller Sommersprossen, ein Bauernjunge wie alle andern, der in die Dorfschule bis zu seinem sechzehnten Jahr lief und sommertags barfuß ging: ein Junge wie keiner. Solch endloser Sommer! Die kleinen Fliegen schwirrten und die kleinen Mücken sangen: Ji-ji, und die Zeit rauschte ganz fern. Oh, meine Blanka!


Dann kam. der Herbst mit seinen langen sonnigen Tagen, und das Futter wurde knapp. Er hatte daran gedacht, für den Winter Heu zusammenzutragen, aber das wenige, was er herbeigeschafft hatte, war im Umsehen zu Ende. Was Blanka auch fraß! Und es war natürlich ausgeschlossen, daß man ihr etwas abgehen ließ, nun mußte man eben jede Nacht mit einer Traglast Heu zu ihr. Dann war er den gan­zen Tag müde, er wurde blaß, er wurde mager, er schlief ewig, wenn er zu Haus war. Und sie paßten so auf, nun! Eines Nachts war der Vater im seinem Zimmer gewesen und hatte sein Bett leer gefunden, da mußte er nun endlose Lügengeschichten erfinden, um sich zu retten. Nun blieb nichts, als ein paar Nächte zu Haus zu bleiben, aber dann das Muhen, mit dem ihn Blanka empfing! Er zitterte, er kroch zu ihr, er sprach sanft zu ihr. Es quälte ihn namenlos, daß sie leiden mußte um seinetwillen. Wo waren die sor­genfreien Sommertage hin? Und dies war erst der Herbst.

Aber noch gab er den Kampf nicht auf, noch gab er sich nicht zu, daß er sich zuviel vorgenommen hatte. Dies war zu sehr Teil seines Lebens, als daß er es hätte aufgeben können. Nun blieb eben nichts anderes, als wach zu liegen, bis der Vater gekommen war, und dann zu gehen. Aber das hieß die ganze Nacht opfern, überhaupt nicht mehr schla­fen. Und doch führte er es durch. Er gewöhnte sich auch daran, er stahl sich am Tage die Stunden, er war ein Nacht­tier geworden. Und alles war belohnt, und alles war gut, wenn er bei Blanka war, Blanka war nicht mehr Blanka, Blanka war der Weg, aber Blanka war auch das Ziel, Blanka war seine Stellung zu den Menschen, gab er Blanka auf, gab er sich auf.


Dann fiel der erste Schnee. An ihn hatte er nicht ge­dacht. Nun waren Spuren da, jeder konnte ihm nachgehen, jeder konnte Blanka finden. Er wurde eiskalt, als er dies dachte. „Nun ist das Ende da“, sagte er, aber er glaubte es noch nicht. „Ich werde etwas finden“, beharrte er. „Ich habe jedesmal etwas gefunden. Auch diesmal muß es mir glücken.“

Der einzige Ausweg, auf den er geriet, war der, Blanka vorläufig im hintersten Keller des Hauses zu verstecken. Dorthin kam niemand. Es war ein schlechter Ausweg, das wußte er, ein besserer würde ihm später einfallen.

In der Nacht nahm er Blanka am Strick, er führte sie auf den Hof, er führte sie die Treppe hinauf ins Haus, die Treppe hinab in den Keller. Auf dieser Treppe glitt Blanka aus und fiel. Es gab einen ungeheuren Lärm. Mit der Lampe stand der Vater da und fragte: „Was machst du in aller Welt da mit der Kuh?“ Der Junge starrte ihn totenbleich an. Der Schein der Lampe fiel auf Blankas Stirn. „Aber das ist ja Blanka! Das ist ja Blanka!“


Es war eine Katastrophe. Es war ein maßloser Skandal. Niemand glaubte dem Jungen, daß er das Tier „nur so" ge­liebt habe. Zuerst begriff er nicht, was sie meinten, was sie alle meinten, aber sie sorgten schon dafür, daß er begriff.


Blanka, seine Blanka, und er! Von da an war ihm alles gleich. Er wurde von der Schule gejagt, am liebsten hätte man die Konfirmation rückgängig gemacht. Und dann war natürlich kein Gedanke daran, daß er je den Hof bekam, ein Mensch, der sich in so jungen Jahren schon so schwer verging. Man gab ihn auf ein Schiff und schickte ihn auf fremde Meere, daß die Schande nur aus den Augen kam. Oh, meine Blanka!

* * *

 (Aus: Hans Fallada: Gute Krüseliner Wiese rechts… und 55 andere Geschichten. Berlin 1991. Aufbau Verlag. S. 95 -104)

*) Zum Tiernamen „Blanka“: Blanka von Kastlien war eine spanische Prinzessin. Im Jahre 1200 - als sie gerade 12 Jahre alt war - wurde sie mit dem späteren König Ludwig VIII. von Frankreich verheiratet. Als der König 1226 starb, musste sie für den erst 11-jährigen Sohn die Regentschaft übernehmen, die sie während der folgenden zehn Jahre mit Besonnenheit, Klugheit und großem Verständnis für politische Vorgänge wahrnahm. Dabei achtete sie auch darauf, ihren Sohn, den späteren König Ludwig IX., den Heiligen, im christlichen Glauben zu einem verantwortungsbewussten, vorbildlichen Herrscher zu erziehen. Während ihrer Regentschaft sorgte sie dafür, dass zahlreiche Hilfseinrichtungen für Arme und Bedürftige geschaffen wurden. Außerdem kümmerte sie sich um Hospize und Spitäler und setzte sich großzügig für die Unterstützung von Kirchen und Klöstern ein. - Die vom Volk geliebte und hoch verehrte gütige Landesmutter starb im Jahre 1252.

(Es ist zwar unwahrscheinlich, dass der Junge und der Vater den Königinnen-Namen Blanka kennen; aber Fallada selber mag dafür bürgen.)

*) Alwert = seltener Vorname in Deutschland (mit Albert verwandt)

*) Heidentücken = eigentümliche Verhaltensweise (wie „Tücke“), die man abwehrend heidnisch nannte, wegen des unnormalen, soz. quacksalberischen Gehabes; die man aber in der Landschaft, in der Fallada aufwuchs (im Mecklenburgischen) noch pflegte, um wertvollen Tieren gegenüber eine quasi religiöse Achtung zu erweisen.

*) Klio = Seltener Name für eine Kuh: Klio oder Kleio (gr. Κλειώ: „die Rühmerin“, aus κλεῖν: rühmen, preisen) ist in der griechischen Mythologie eine der neun Musen. Sie war die Muse der Heldendichtung und Geschichtsschreibung. – Fallada verweist hier also auf die mythische Besonderheit des Muttertiers.

*) Kalbe und Quene = eine junge Kuh, welche noch nicht gekalbt hat, aber zum Stier gelassen werden soll.

Ein Hörspiel:

http://www.dradio.de/dlr/sendungen/kinderhoerspiel/332510




Donnerstag, 28. März 2024

Folge II : eine Anthologie



 

II. Folge:

Hans Dieter Schäfer: Am Rande der Nacht. Moderne Klassik im Dritten Reich. Ein Lesebuch. Ffm.1984.

Nach dem Erfolg in der Literaturwissenschaft:  

                                          Das G e s  p a l t e n e   B e w u ß  t s e i n" -


Hej, lieber Professor Dr. Hansdieter Schäfer.

Ihr Werk steht hinter dem Werk von Wilhem Lehmann (ergo: auch zurück!) - mein's ja auch!

ich möchte Sie beNachRichten, dass ich Ihr Werk vom "Gespaltenen Bewußtsein" (in der AusGabe v. 1984) zu den zehn {plus zwei: ergo: dutzend} besten Büchern in meinem Leben zähle. Und wenn ich, ja: ich meinen EpiLog noch ausDrücken kann vor den/die/dem/das Exitus; werde ich den BeiTrag in den BLOG stellen:

Ich darf Sie BeGlückWünschen.


Anton Stephan Reyntjes > ein wenig bekannt von de WWU Münster. - 45659 RE-HIllerheide-



Hans Dieter Schäfer im Dialog mit der Moderne : eine Ausstellung des Instituts für Germanistik und der Universitätsbibliothek Regensburg


Ein Dutzend B ü c h e r

 

M e i n e  d u t z e n d - weise  B ü c h e r -


I.

Eine Arz [bah, äh:] Art Hausbuch:

Lovis Corinth: von Keyserling


Über den Feldern. Der Erste Weltkrieg in großen Erzählungen der Weltliteratur, Manesse. Hrsg. v. Hans Lauinger. 2014:

Ein Buch, das beispielsweise Erzählungen von Kafka, Woolf (= Viginia), Amery [Pardon,] ich meine Auburtin [ja, ich meine: Victor). - Babel, den Isaac. Und Boris Pasternak. - äh. wo gibt’s da sonst:

Also für heute: Keyserling: Eduard von: - oder doch Zweig: Der Flüchtling. Episode am Genfer See (S. 347):

Ach, den von Keyserling. Im stillen Winkel. (S. 14- ): Die Familie von der Ost ging, wie es gewohnt war, auf das Land hinaus.

>>> Hier zu lesen, analysieren, zu bewundern:

https://de.wikipedia.org/wiki/Im_stillen_Winkel

Eduard von Keyserlings recht unbekannte Kurzgeschichte "Das Kindermädchen" bietet den prosaischen Nährstoff, aus dem EvV sein Gedicht schuf:

 Eduard von Keyserling "Das Kindermädchen"

In: Erik Thomson (Hrsg.): Sankt-Georgi-Tag im alten Estland. Heiteres und Besinnliches von baltischen Erzählungen. Tübingen und Basel 1970: Horst Erdmann Verlag. S. 90 - 96.

 Original, wohl aus: E.v.K.: Die Baltischen Provinzen Bd. II. Ostsee und Ostland I. Berlin Verlag Felix Lehmann.  1916.




Dienstag, 26. März 2024

Kafkas 'S c h m ä h -*

 



Die zwei  B e i d e n: 

der  A u f k l ä r e r und der  P h i l o l o g e

Neeeeeeeeeuestens: KafkaaaaaeeessssssssKES

- ob Kafka's Schmäh -oder Schmähung; 

mensch kann es nicht wissen:


Kafkas  A p h o r i s m e n :


Hej, zum Abschied gebe ich Ihnen die Hand, so ganz phlegmatisch: Herr Dr. Franz Amsel Kafka: Und wenn Sie es sich leisten können – oder Ihr Drehbuchschreiber Kehlmann: na, bitte; ich weiß doch, wie ich Ihnen schreiben kann: Lesen Sie nur vier Seiten, äh: viereinhalb: Seiten von
Wilhelm  L e h m a n n, ja: ein Philologe (auch ein Epiker, Lyriker...): der den Aphorismus hoch, sehr hoch: am höchsten - hat hehr dort lesen, lehren lassen, dass auch Franzl sich ein verbal-rudimentäres, wichtiges Beispiel daran nehmen kann/könnte: Ecccccccccce: S. W.: Georg Christoph Lichtenberg: In: Merian. 6. Jg. Heft 1; Göttingen. Jan. 1953. S 47 – 89. Auch mit Zeichnungen von Fritz Fischer zu Aphorismen aus den 'Sudelbüchern'. Ach das gibt es, in W.L. Gesammelte Werke. B. 7: Essays II. S. 107 – 110: 

Darin: 

Ein guter Aphorismus ist eine Quintessenz. ein Vitamin, ein Hormon, niemals gibt es hier Surrogate, nie Scheingedanken, nie Affektiertheit, alles stammt aus erster Hand. Lesen wir ihn, so geraten wir gleichsam in den ruhigen Duft einer Ä[ja: W.L. schreibt: Ä]pfelkammer ...“ -

AufGabe: 

Überprüfen Sie mal, welche Aphorismen von den zierlichen Händen  K a f k a s dann/demzfolge noch  A p h o r i s m e n  sein können?


>>> Email, ja, da die Adresse auf Kehlmanns website nicht funktioniert: an den Verlag Rowohlt: info@rowohlt.de

Die neue V-Serie Kafka: normal so garniert; besticht durch die Formen, Farben und Struktur der Muster der Männer-Krawatten; ich zolle hohes  L o b  ihnen! 

"Wie die Krawatte – so der Mensch." [Wusste schon Honoré de Balzac.]

>>> Ahäh: In den buchtechnischen Sachen: Biografie/Quatsch/Tatsch/AufZählungen vom Bekannten] steht nix von  den Abgrenzungen der Aphoristik von belämmerten-dissozialen-philiströsen Quatsch: Vgl. Reiner Stach.

Ein Arzt - wie in Prag: "k a f k a e s k". Behandlung, Rechnung ... etc.

  

Wie in Prag: kafkaesk: Verkehr mit einen Arzt:


RE - 02.11.22 - vorm. - 03.11.22


Herrn

Prof. Dr. Abdussalam L a l l i

Genauer. Prof. (LY [Ja, ich weiß: Libyen]) Dr. A. (...) Lalli -

Diese überprüfen Sse sich – in Ihrer Rechnunugserstellung nach diesen Bebegenheiten: Original/Duplikat - https://www.check24.de/private-krankenversicherung/fragen/kostenerstattung


>nach der Unterschrift sehr bedeutend; eine Erkennbarkeit besteht nicht (ist bürgerlich wohl nirgendwo vorgeschrieben.)>


  • Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Lalli -


Sie untersuchten mich am letzten Samstag, 15.10. - im Knappschaftskrankenhaus in Recklinghausen – und schickten mir gleichzeitig, am 15.10.2022, – ohne ein erkennbarer Datum der Rechung – für einen Herrn Raymtjes – irgendwie war es erkennbar für meinen Postbriefträger; er legte den Brief in mein Postfach; sonst wäre er, Brief samt Rechnung, zurück-gegangen an Sie (und hätten raten können; ob es MICH überhaupt gibt):


Was Sie mir schrieben, ich für mich nicht sinnvoll, ich habe es nicht begriffen: Sie schrieben D U P L I K A T auf diesen Brief, ohne ein Original vorzulegen.

Ich kann ein Duplikat nicht verwenden, weder für die Krankenkasse noch für meine Beihilfestelle; ich geriete noch in den Verdacht, einen Betrugsfall zu inszenieren/vollziehen.

Das haben Sie bei mir untersucht und ich hab's erreicht:

  • Sie sind postalisch nicht zu erreichen: weder im Internet (also führen Sie keine Praxis), noch telefonisch - in Gelsenkirchen. - Ihr Telefon, angeben als 0205 / 95 900 778 ist nach tel. Auskunft nicht existent.

  • Ihre Handy-Nr. funktioniert wohl; Ich habe Sie darauf an-gesprochen (obwohl ich nicht die Auskunft hatte, dass Sie dort zu sprechen sind): Dass Sie mir bitte eine Originalrechnung schicken mögen – zeitnah, weil ich nicht das Datum 15.10.2022 akzeptieren will auf der (noch) zu schreibenden Originalrechnung.

  • Gleichzeitig habe ich genauer Ihre Rechnung untersucht: Was Sie schrieben stimmt nicht: Sie haben keine „vollständ.körperliche.Unter. Haut. Brust/Bauch/Stütz-Bewergsorgan“ geleistet: - Sie haben mir den angegeben Brustbereich (wg. meiner Atemluftschwierigkeit: „Röcheln“) - nicht untersucht. - na, gut, ich war zufrieden, weil das verordnete Antibiotikum mir Hilfe versprach auch für meine Brustbeschwerden und für meine Miktionsprobleme („tags und nachts“; sie ich Ihnen angab); die Sie als Diagnose „Harndrang“ im Duplikat bewerteten.

Soweit meine vorläufige Beschwerde; die Sie beantworten können mit einer Originalrechnung – und einer Entschuldigung für Ihre Versäumnisse.

Ansonsten werde ich Ihre Zeichen angegeben Nr. glanbe: BSNR 197789900 Oder LANR 911281276. - Diese Angaben habe ich entziffert, obwohl Sie nicht sauber auf-gestempelt sind. Aber ich kann sie benutzen,wann oder weil ich will.)


Ihnen einen „Guten Tag“ -


Anton Reyntes – Recklinghausen-Hillerheide - Ja, die post. Adresse stimmt ansonsten. - Ich will Sie so ehren, wie Sie es können/verdienen sollten; ohne Rassismus oder nationalistisch-chauvisistische Ekelei; wie Sie mich auch ehren sollten, mit meinem niederländischen Namen, den ich seit meiner Geburt trage – und der Ihnen beim KASch.Kr vorgegeben war, von der funktionalen Dame des Schreibdienstes.


Ich weiß:

LANR heißt „Lebenslange Arztnummer“
Die lebenslange Arztnummer, kurz LANR, ist eine neunstellige Nummer, die die zuständige Kassenärztliche Vereinigung bundesweit an jeden Arzt und Psychotherapeuten vergibt, der an der vertragsärztlichen Versorgung (siehe auch GKV) teilnimmt. Sie ist durch das Vertragsarztrechtsänderungsgesetz (VÄndG) zusammen mit der Betriebsstättennummer (BSNR) für jede kassenärztliche Praxis in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben und durch die Flexibilisierung der vertragsärztlichen Tätigkeit notwendig geworden. LANR und BSNR sind seit dem 1. Juli 2008 gültig und ersetzen gemeinsam die alten KV-Abrechnungsnummern.[1]'

Zur Notfallpraxis in der Knappschaft: Die Notiz der Website der K.RE
Für alle Notfallbehandlungen außerhalb der Sprechstundenzeiten, für die Sie sonst Ihren behandelnden Arzt aufsuchen würden, finden Sie hier die Notfallpraxis:

Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen
Dorstener Str. 151
*

  • Zur Ergänzung füg ich bei: Vor zwei Jahren (aber das betrifft Sie nicht persönlich!) – war ich ebenfalls beim Notdienst: Ich bekam eine Rechnung zugesandt, nur als Original; ich musste also selbst eine Kopie herstellen (die ich vom Rechnungsbetrag abzog, mit einem kleinen Briefchen) – Offensichtlich bestehen dort Kommunikationsschwierigkeiten bei ausländischen Ärzten (egal ob Chirurgie etc.), die ich vielleicht abbauen konnte.

  • * und zur Kassenärztliche Vereinigung, die ein krankenhaft-formales Dasein führt; und die sich wohl auch mal verdienstvoll bestätigen könnte. Zur Klärung etwaiger Fragen -

  • P. S.:

    A. REY. - RE -


*

Bei einem weiteren Versuch im Internet bin ich hier gelandet:

http://web2.cylex.de/reviews/viewcompanywebsite.aspx?firmaName=abdussalam+lalli&companyId=12417602


Dort arbeiten Sie offensichlich als Schönheitschirurg; aber ich wollte Ihnen dorthin keine Epost schicken: info@praxis-khadra.de

Meine Bemühung, hier, im Blatt, galt Ihnen – zu z eigen,

  • dass man nicht nur mit drr Schönheitschirurgie leben kann.

  • Ju dass man mit der Kostenrechnung von ca. 60 € und den Kosten für das Rezept für ein Penicillin aufwenden muss. (Das soll das bundesdeutsche Krankenkassensystem sein?)



Donnerstag, 21. März 2024

Vom ''Welttag der Poesie' - ein blöder Artikel, aufgeschnappt beim dwds.de

 

Eduard Mörike, nicht mehr so "l e n z i g" (1851):

Der 'Welttag der Poesie' – den kenne ich nicht, für mich gibt es jeden Tag:  „Poesie“ - aber nicht so dreist-dumm-ungedichtsmäßig:

>>>> https://de.wikipedia.org/wiki/Welttag_der_Poesie

Das aber regt mich, unlyrisch, auf: https://www.dwds.de/wb/ein%20Gedicht%20sein


Ich glaube, ich spinne: Sie können noch nicht einmal den "Eduard Mörike" namentlich benennen. Und das "Überzitieren".. (nicht einmal in dwds.de bezeichnet; ja man kann es er-raten): Wer so einen Quatsch über Poesie formatiert, ist wahrlich kein Freund der Poesie; er kloppt nur einen Artikel; diesen Quatsch:

"März 2024

[21.03.2024] ein Gedicht sein, Mehrwortausdruck

wundervoll, ganz entzückend, vortrefflich sein

Der Frühling hat angefangen! So sehr man sich nun über das Ende des Winters und auf die wärmeren Monate des Jahres freut, so regelmäßig wird man in Deutschland aus diesem Anlass mit dem bekannten Gedicht „Er ist’s“ behelligt, wie sonst nur mit „Last Christmas“ vor Weihnachten. Aber: Lassen Sie sich durch dieses Überzitieren nicht die Freude am Lyrischen vergällen, denn heute ist der Welttag der Poesie. Also flugs zu Hartmann von Aue, Heinrich Heine, Rose Ausländer oder Sarah Kirsch gegriffen und losgeschmökert! Dort findet man auch ganz andere Gedichte zur Feier des Lenzes oder zu jedem Anlass. Übrigens: Der kalendarische Frühlingsanfang ist schon seit 2012 nicht wie früher gewohnt heute, sondern war gestern. Ab 2048 ist die ihn bestimmende Tag-und-Nacht-Gleiche sogar am 19. März."

> Mörike, 'lenzig': 1824 >


Blödsinn so ein Artikel! - sagt: Rey- 

.... und schrei(b)t an die dwds.de: https://www.dwds.de/kontakt

* * * 

>>>< Und was man finden kann [zu Gedichten], sind es Inversionen, semantische Verdrehungen, Distributionen?:

https://www.dwds.de/wb/ein%20Gedicht%20sein

Vielleicht meinte er, als er sagte, es gebe nur Wörter für die Dinge, das gleiche, oder als er schrieb, das meiste an einem Gedicht sei gar kein Gedicht, oder auch, Poesie sei immer das, was nicht gesagt, nicht formuliert worden ist.


Amen - diesen 'Gedichten'.





Mittwoch, 20. März 2024

< Von Igeln in meinem Garten >

 


Von Albert Einstein ... bis Peter Sloterdijk .. bis .. bis Sigmund Freud:


Eine <wohl-erfolgreiche> Werbung besagt. „Wenn ein unordentlicher Schreibtisch einen unordentlichen Geist repräsentiert, was sagt dann ein leerer Schreibtisch über den Menschen, der ihn benutzt aus?Albert Einstein. Und was entstand an seinem Schreibtisch. Wann kann es nicht wissssssssen; ich werde es nie lesen (können): Schreitisch, äh: Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.- So sein Schreitisch. EntRüstet euch!
+

Ein eisheit, äh: Weisheit von Alber Eensesin, äh: Einstein:


Die wichtigste Erkenntnis meines Lebens ist die, dass wir in einem liebenden Universum leben.“ - Yeah: Wo hat einsesin die Schue b'sucht, äh, ichmeine di e Grundshcule, also ind er Scheeiz: „ein liebendes Universum“ - Ob es dat geben tutt? Alles im uuiveralen Libenedne, bitte, herhören: Da kan jaakein Überestungsfehler sein: Ob gib es das in der Schweiz: ein Universum, das liebt, also:lieben/kann. Zu lieben träumt? Universal gesehen?


Geträumt: Ich erhalte von Petrus Am geschlossen Deich Erbautsein, äh: von Peter Sloterdijk, ein Briefchen: Er bedankt sich: voll, ganz, universal.

Ich schicke den Traum an Suhrkamp/Insel: https://www.suhrkamp.de/buch/peter-sloterdijk-sphaeren-t-9783518414941


*


Sloterdijk himself:

Das an lähmenden Folgen schwere Datum, auf das die ersten Eintragungen sich beziehen, markierte den Beginn jener von vielen als überlang empfundenen Phase der großen Koalition aus Unionsparteien und SPD, die bis in den Herbst des Jahres 2021 andauerte, als sie am Ende der »Ära Merkel IV« von der sogenannten Ampelkoalition abgelöst wurde.Vermutlich werden die Geschichtsbücher von ihrstatuieren,sie sei eine Zeit sinkender politischerLibido und steigender staatsbürgerlicher Konfusion gewesen. Ich empfand sie, was die öffentlichen Zustände betrifft, als eine nicht enden wollende Lethargokratie: einen Zustand, in dem die Regierenden und die Regierten sich gegenseitig einschläfern.“ – Nur ich, ließ mich nicht eisnchlälfern. Äh: einshcläfern; soviel Kontrolle muss sein, lieber Korrektor!

*So wirid dde rFil „Der Trafikant“ abgeurteielt:

Die vulgär-psychologische Grundierung des Films durch die Träume und Visionen des jugendlichen Helden schließlich macht deutlich, womit hier eigentlich gehandelt wird: Dem laufenden Ausverkauf der Psychoanalyse ist jedes Geschäftsfenster recht.“ [Gesprochen, veröffentlicht/kritisiert in: -? - Schauen Sie nach, wenn es Sie interessiert: https://www.profil.at/kultur/kino-der-trafikant-haette-eine-bessere-verfilmung-verdient/400869212

Von meinen Feuerreitern - Einstein - Sloerdijk - Freud :

- Otto Pankok -

Pankok -