Mittwoch, 31. Januar 2024

Zu Ehren von O t t o W e l s -

>Holzschnitt: Frans Masareel: "Erhängt" <

E h r e - bitte...? -„Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht“  - berühmt unter „unbeugsamen Demokraten“:

Da brüllt einer – ANGEBLICIH: im Namen von Otto Wels - … „unsere Würde könnt ihr uns nicht nehmen!“ - Er schreit, brüllt, kreischt - flätzt, suhlt sich auf den Suhl, äh: S t u h l  der A f D.

Äh – war das vergeblich? - angefragt bei der BTPr*in:

Bärbel Bas würdigt Otto Wels und seine Rede gegen das Ermächtigungsgesetz:

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat zu Beginn des Sitzungstages am Donnerstag, 21. September 2023, an Otto Wels (SPD, 1873-1939) und seine Rede gegen das sogenannte Ermächtigungsgesetz erinnert. Anlass war der 150. Geburtstag des langjährigen SPD-Vorsitzenden, der am 15. September 1873 in Berlin geboren wurde. Wels hatte 1933 vor dem Reichstag das „Nein“ seiner Fraktion gegen das „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ begründet – trotz aller Einschüchterungsversuche der Nationalsozialisten. - Mutigste Rede in der Geschichte des deutschen Parlamentarismus“.

Es sei für sie die „mutigste Rede in der Geschichte des deutschen Parlamentarismus“,  sagte Bundestagspräsidentin Bas und würdigte Wels, der später mit dem Satz „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht“ berühmt wurde, als „unbeugsamen Demokraten“. 

*

Ist das vergeblich: Meine Frage an Frau  B a s : gesprochen, Frau Bundestagspräsidentin?

Ich bitte um Antwort!


Ein wenig Ehrung für K l a u s H a r p p r e c h t

> Wie ein Igel, in meiner Bibliothek, äh: in meinem Garten < 


Geschrieben 2014/abgedruckt 2024: Verspätete  E h r u n g  für Klaus Harpprecht: 

Sehr geehrter Klaus Harpprecht: F 83420 La Croix-Valmer

Guten Tag, sehr verehrter Herr Harpprecht,

in Ihren Erinnerungen, einer für mich trotzig-unterhaltsamen, herrlich befreienden Lektüre, las ich gerne über den gefeierten, angeblichen Dichter Koeppen (mit ihm mussten sich sogar Abiturienten in NRW im Zentralabitur beschäftigten, was mir furchtbar deprimierend und unnötig belastend vorkam); über den Reck-Malleczewen zu lesen, eine seltsame, eine seltene Person, freute mich.

Darf ich daher Ihnen was zur Lektüre anbieten, eine enorme Geschichte (wie ich meine): Riga 1905, im Revolutionsjahr; die Story stammt aus dem verlorenen Buch „Phrygische Mützen“ (von 1922). Keine Nachlebender, kein Vertriebener, kein Post-Balte, kein Ostpreußen-Verehrer hat sich mit dieser literarischen Perle auseinandergesetzt.

Posthum:

Da schreibt ein unbedeutender Journi, in der Zeit.

Er war – und blieb Zeit seines Lebens – ein "Brandt-Mann".Herbert Wehner   verfolgte er mit seinem Hass, Helmut Schmidt begegnete er mit inniger Abneigung. Willy Brandt aber verehrte er, seinen Reformelan, seine Liberalität und Internationalität. Nur keine Enge des Denkens – darin waren sich der Kanzler und sein Redenschreiber einig.“ https://www.zeit.de/kultur/2016-09/klaus-harpprecht-nachruf


Letzte Meldung für R.-M.:

Klaus Harpprecht setzt sich in seinen Erinnerungen ans Leben und Überleben „Schräges Licht“ (S. Fischer, Frankfurt/M. 2014, S. 120f.) mit R-M. auseinander. Er beschreibt, wie er 1947 mit dessen Erinnerungen aus dem Nazi-UnReich in Berührung kam. Und schildert ihn als eine seltsame und seltene Existenz.

„Sein später Monarchismus berührte mich seltsam. Umso eindrucksvoller sein Vorausblick auf den Zweiten Weltkrieg. Alls es so weit war, vermerkte er mit Entsetzen die Massenexekutionen an Juden in Polen und Russland; beim Aufenthalt an einem Bahnhof erkannte einen Transport russischer Kriegsgefangener am barbarischen Gestank, der aus den Waggons drang, Exkremente und Verwesungsgeruch...“

2016: Da schreibt ein unbedeutender Journi, in der Zeit, als Ehrung eines Kollegen:

Er war – und blieb Zeit seines Lebens – ein "Brandt-Mann".Herbert Wehner   verfolgte er mit seinem Hass, Helmut Schmidt begegnete er mit inniger Abneigung. Willy Brandt aber verehrte er, seinen Reformelan, seine Liberalität und Internationalität. Nur keine Enge des Denkens – darin waren sich der Kanzler und sein Redenschreiber einig.“ https://www.zeit.de/kultur/2016-09/klaus-harpprecht-nachruf

>> >> Nein, K.H. formuliert keinen „Hass“, auch nicht auf „Wehner“; er charakterisiert diesen Mann, der teilweise gute Entscheidungen in der SPD getroffen hat: in seiner Widersprüchlichkeit. Aber, aus solchen Verben, die der Autor semantisch verletzt, er gib sich die große (partei-)politische Differenz zwischen einem Autor 'Naß, Vornamen: Matthias' und einem geschichtlichen Denker Harpprecht, Klaus.

Wie man ein Schaf erlegen kann <Zufallsfoto>:

Aber diesen Nachruf, von Iris Radisch, habe ich gerne gelesen:

 https://www.zeit.de/2016/41/klaus-harpprecht-journalist-nachruf





Dienstag, 30. Januar 2024

Von den Leiden der Er-Lebn & Er-[oder: Sie]-Strebn-i s s e Franz K a f k a s

  

Entgrenzungsphänomene bei F. K.:

  • Semantische Segmente zur Prosa Kafkas

    < Oder: Warum sich Kafka auf den 'Mond' wünschte >

Die üblichen Entgrenzungs-Phänomene bei F. K: 

Als Details, ob mental-emotionale, ob sozial, ob geografisch – oder politisch, ob philosophisch … erscheinen in Kafkas Darstellungen ohne Grenzen zu verlaufen: In allen Briefen versucht er ach, die Entgrenzungen deutlich zu machen: Man muss ihm vertrauen – oder ihn in seinen Ent-Grenzungen - man könnte auch sagen: in der Transzendez laufen lassen; und ob man beim Kafka-Lesen „glücklich“ werden kann; mir hat es nie/anderweitig geholfen; er hat mir immer in diesen Detailinformationen „abgestoßen“; er – als Person, als Informant, als Ich-Erzähler - wurde mir nie 'heimisch', gar 'heimelich', also vertraut. Es blieb mir immer kafkaesk; nur vertraut im Psychoanalytischen.

Franz Kafka an Minze Eisner:

[…] Mein Kranksein hat den Brief verzögert, es ist übrigens kein eigentliches Kranksein, aber allerdings auch kein Gesundsein und gehört zu jener Gruppe von Krankheiten, die nicht dort ihren Ursprung haben, wo sie zu stecken scheinen und vor denen die Ärzte deshalb noch hilfloser sind als sonst. Gewiß, es ist die Lunge, aber es ist auch wieder die Lunge nicht. Vielleicht fahre ich doch nach Meran oder auch nach dem Mond, wo überhaupt keine Luft ist und sich die Lunge deshalb am besten ausruhn kann.

(….)# F. K. : Briefe:

https://homepage.univie.ac.at/werner.haas/1920/br20-009.htm

*

Die Fortsetzung von solchen Grenze-Beschreibungen, auch als Klein/Klein-Formulierungen setzt er und im Verhältnis zu anderen setzt sich fort:

Franz Kafka an Minze Eisner (von Prag aus, März 1920])

Liebe Minze,

man liegt krank, hat zartes Fieber nach alter nicht mehr abzugewöhnender Gewohnheit, und dann kommen noch Sie und melden, dass man Sie in Ahlem nicht angenommen hat. Man hätte schon noch ein Plätzchen für Sie finden können, offenbar weiß man dort nicht, wie klein Sie sich zusammenrollen können. 

Im Einzelnen haben sie die Funktion der Be- oder Einschränkungen literarische Traditionen: Metaphern, Homonyme. Absolute oder Sprossmetaphern. Tiermetaphern (besonders häufig bei F.K., häufig i pessimistischen Semantik)) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Metapher#Psychologische_Metapherntheorie

Nachrichtlich zu Minze Eisner, eine Frau, die nci sher alaen aufritt als Begleitung oder als Briefempfängerin: Nachgewiesen ist Frau Eisner so: „Aufenthalt [F.K.] in der Pension Stüdl in Schelesen. Dieses Mal in Begleitung von Max Brod, der ein paar Tage bleibt. Begegnet dort der jungen Minze Eisner mit der er bis 1923/24 noch in brieflichen Kontakt bleibt.“

Wer mag, kann die pathetisch-operettenhafte Inszenierungen eines Spiegel-Redakteur lesen:

https://www.spiegel.de/kultur/warum-weinen-sie-denn-herr-doktor-a-1ad57ce2-0002-0001-0000-000013510169


Kafka schreib, äh wusste zu schreiben, weil er sich selbst [immer selbst-verliebt - oder psychisch-irritiert] schrieb:

Alle Leiden um uns müssen auch wir leiden. Wir alle haben nicht einen Leib, aber ein Wachstum, und das führt uns durch alle Schmerzen, ob in dieser oder jener Form. So wie das Kind durch alle Lebensstadien bis zum Greis und zum Tod sich entwickelt (und jenes Stadium im Grunde dem früheren, im Verlangen oder in Furcht unerreichbar scheint) ebenso entwickeln wir uns (nicht weniger tief mit der Menschheit verbunden als mit uns selbst) durch alle Leiden dieser Welt. Für Gerechtigkeit ist in diesem Zusammenhang kein Platz, aber auch nicht für Furcht vor den Leiden oder für die Auslegung des Leidens als eines Verdienstes.{[So,, als A*PhorisMus, in dem er sich selbst 'reflektierte' – ohne Konsequenzen des Altwerdens – oder Älterwerdens zu ziehen.] - Konsequenzen im Sinne der Psychoanalyse ... zog er nie; obwohl er sich – beiläufig – für sie interessierte. Ein bewundernde Liebe, mit allen ErGebenHeiten, für das Weibliche ... hat er immer ausgeschlossen. Er diskutierte lieber mit sich selber und seinen psychisch notwendigen Ovationen.. per se ]}

*

Undsoweiter:

"Es ist gut, seinen Träumen nachzujagen, aber schlecht, von ihnen gejagt zu werden." -  Franz Kafka, so zitiert: https://homepage.univie.ac.at/werner.haas/1920/br20-001.htm

Dort bei Franzl, aber im Gesamttext zu lesen: 

Wie haben Sie die Zeit in Schelesen und nachher verbracht? Mit Rolf und In-den-Feldern-Herumlaufen? Das wäre ja sehr gut, aber zu wenig oder zu viel. Es ist gut, seinen Träumen nachzujagen, aber schlecht, wie es dann meistens auszugehen pflegt, von ihnen gejagt zu werden. Und die Welt ist zwar groß und weit, wie Sie schreiben, aber um keine Haarbreite größer als man sich sie selbst zu machen versteht. In der Unendlichkeit, in der Sie die Welt jetzt sehn, ist doch neben der Wahrheit eines mutigen Herzens auch die Täuschung der 19 Jahre. Sie können das leicht daran überprüfen, dass Ihnen ebenso unendlich etwa ein Alter von 40 Jahren erscheint, das doch, wie Ihnen Ihre ganze Umgebung zeigen wird, zumindest die Unendlichkeit, von der Sie träumen, nicht enthält.“

              Franz Kafka
                                                                         

Es ist, wie immer bei Franzl, bei sich, in Bezug zu anderen, auch bei geträumten oder gezeichneten oder fiktiven, also er-zähl-ten F i g u r e n: Es sind Fluchtgeschichten; die seine eigenen psychischen Situationen spiegeln. Also, ergo sagt der Lateiner: vergebliche Selbst-Tröstungen darstellen – meist ohne konkrete Angaben leisten ... -- Equi et emotiones sui generis donati dentes non inspiciuntur. - 

Immer irr-gendwie irritiert:

"Es ist gut, seinen Träumen nachzujagen, aber schlecht, wie es dann meistens auszugehen pflegt, von ihnen gejagt zu werden."

Warum d a n n - leben &  t r ä u m e n? - kann man s i c h  fragen ...

Sonntag, 28. Januar 2024

BeRicht vom Laro- Äh: Ronchamp

 

Notre-Dame-du-Haut (in: Ronchamp) -

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/d/df/Notre_Dame_du_Haut_S%C3%BCdturm_mit_Haupteingang%28ws%29.jpg


Jaja, da sind wir dreimal vorbeigefahren; wir haben den Hügel samt Kapelle, erdacht von Le Corbusier und den Geldmagnaten, nach fünfjährigen Bendenkstudium und zweijähriger Bauzeir – sie haben den Hügel bepflanzt; nachdem Le Corbusier es eigentlich nicht bauen wollte, er hielt, den möglichen Auftrag von oder für eine „tote Instution“ zu arbeiten, entbehrlich; aber wie das Geld, die Gelegenheit und die Stahlkraft von 'béton brut' sich ergaben: Er pflanzte baulich die Chapelle nach planerischer Bedenkzeit, und seine göttlichen Verklärung, innerhalb von meterdicken Betonwänden mit versteckten und deplazierten Fenstern [wahllos!] mit blauen oder sonst-wie-bunten Gläsern – sich selbst ein Denkmal zu setzen; und den wohl den 74.0000 Touristen und immer wieder erscheinenden Kameramännern >> zwecks Inspektion von Wänden, Kerzchen, Fenstern und un-möglich funktionalen Türmchen (auch versehen mit einem Blitzableiter, nachdem die Vorgängerkirche, die Wallfahrtskirche im Jahre 1913 niedergebrannt war -

Ja wie sind dreimal vorbei gefahren; zweimal, weil wir die Vogesen passierten, um schnell in die Provence zu kommen, zu unserer Herberge


; und einmal, auf der Rückweg, weil wir schneller nach Hause wollten; einmal führen wir über Lyon hoch und dann nah Luxemburg (auf der Rückreise) >>


Aber wir waren nie auf dem HügelChen - uns im Gnadenlicht(ern) von Fenstern/Türmchen und Altar <einschließlich des geweißten Betons> auszusetzen; es ist ja, besonders in France eine „toten Institution“ geworden; auch wg. der Knaben&Mädchen-Massaker von den formal-sakramental geheiligten „Priesterlein“.


Aber „Ronchamp“ ist für mich ein Eigen-tüm-chen einer Privat&Immobilien Besitzer-Clique; das man/n als Altar-Heiligtum feiern will;

>> Ja, man kann darin „G#tt“ essen; wenn mann/weib es zu tun glaubt.

Es dient der Selbst-Heiligtümerei.


>>> Übrigens hat diese Chapelle zwei Kanzeln: Vergeblich … innen&außen; vergeblich - bei mir!

Aber – Möglichkeiten der spirituellen [so kichert man das, was früher: ästhetisch oder gar 'beten' war] Faszination <voll getankt: 'spirituell'< - bitte: https://www.swr.de/swr2/kunst-und-ausstellung/2561955-die-wallfahrtskirche-in-ronchamp-wird-geweiht-100.html



Freitag, 26. Januar 2024

Von den Wörtereien: Brüder, äh: Schwester-Lein/chen. vereinigt euch in allen Wort-Dateien!

                     Wor friedleg röst et Wörderhüüss , dor hör eck t'Hüss!


Liebe Brüder*innen und Brüder! (So begrüßte dieser Tage Andreas Rebers seine Gäste in NUHR!)

K a p u t t e  W ö r t e r ?

Heikle Wörter? Unangebrachte Wörter? Abgenutzte Wörter? Unschöne Wörter? Abgearbeitete Wörter? ·Abgehetzte Wörter? · Abgekämpfte Wörter? · Abgespannte Wörter?· Ausgelaugte Wörter? Entkräftete/ Erschlaffte/Erschöpfte Wörter? · Gestresste Wörter? · Mitgenommene Wörter? · Schlappe Wörter? ·Verausgabte Wörter?· Überanstrengte Wörter?  Abgeschlagene Wörter?. · Ausgebrannte Wörter? Verbrauchte Wörter?· Abgerackerte Wörter? · Ausgepauerte Wörter? Verquere Wörter? Fertige/verbrauchte Wörter?  Kaputte Wör -[ach hatten wir schon!]. Verratene Wörter?

Ungesunde, äh: Kranke Wörter? Fertig gemachte Wörter?·

Et-cetera Wörter? Wörter 'mit leeren Akkus'?

Oder, noch hinzugefügt: Abgestandene Wör... -

Nicht ganz so leere Wörter-Phrase liefert Matthias Heine mit seinen Analysen, treulich gereift nach den Prinzipien: UrSprung: GeBrauch. KriTik. EinSchäTzung. [??]

Einige Wörter sind un-an-ge-bracht in diesen Stil-Kritiken: Weil sie noch munter, frisch, wohlgeformt – ergo: angenommen sind von unserer Sprachgemeinschaft. Heimat z. B.; noble Wörter. 'Sekte' Noch nicht fertiggemacht sind von den Radikanilskis aller Panikmacher >> oder Couleur, angeleitet von den Geheimdienstchefs (oder: -mitarbeiter!) der AfD {scheel blau!}[das können sie auch!]

* * *

Ihr, meine Wörter, in allen Wortarten, in allen Satzteilen, in allen Metaphern (ob tot oder strahlend lebendig; ob kafkaesk oder wohl-gelitten, ob temperiert oder [geschimpft) k r a n k): Jaja, ihr bietet mir viele wohlluende oder gemischt-coole oder ästhetisch-gekünstelte   B e c h e r  voller Verbalitäten; wie es Brentano oder Hofmannsthal mir geboten haben: Stichwort:  "Die Beiden:", in des  Bechers  Rand):

Sie trug den Becher in der Hand

- Ihr Kinn und Mund glich seinem Rand -,
So leicht und sicher war ihr Gang,
Kein Tropfen aus dem Becher sprang (...)“

> Und lassen Sie sich eine Interpretation von einer Schülerin vermitteln; deren Abiturarbeit so vollendet auf meinem Tisch lag; dass ich sie noch heute {also die Schülerin!} neben mir stehen sehe.[Sie musste noch zur mündlichen Prüfung erscheine; und verkündete, dierkt vor dem Zimmer, wo wir saßen zu einer Abweichungsprüfung erscheinen – dem Direktor und dem verdutzten Beratungs- und Deutschlehrer verkündete: nein, sie wolle die Prüfung nicht antreten. - Ja, da wolle sie den Abzug bei der Prüfungsnote in Kauf nehmen! -  Aber er war nur ein Zehntel in der Summe und führte daher nicht zu einem Abzug bei der Gesamtqualifikation im Abiturzeugnis der jungen Frau: Sie hatte mit ihrer Deutung von den "Beiden", den jungen Leuten, ,die Prüfung ihers Lebens gemacht: Jedenfalls des Eintritts ins Leben:

S i e  hat es geschafft; trotz der Prügelei im Schulsystem.  

Oder – dieses GegenBild, dise Kontrafaktur ...: Dieses BrustBild aus vergangen-vergangene Zeiten: Die Tränen stürzten ihm über die Wangen, als er von ihr ging. Sie aber blieb versteinert für alle Zeiten auf dem Marktplatz stehen: eine Brunnenfigur, aus deren Brüsten ewig das Wasser der Tränen springt, die sie aus den Augen in ihr Herz zurückgedrängt. [Ach, von wem nur...?. Ich bin so vergesslich!]

Aus diesen Brüsten, äh: Bechern der Natur zu trinken - ein LabSal.

.


                                         AusGeBrante VerHält-Nisse; 
                                     allzeitiges Schicksal von Wörtern -


Mittwoch, 24. Januar 2024

F r e u d - oder .... Nicht - F r e u d?

 "Des einen Leid ist des anderen Freud." - Versus: 'Des einen Freud ist des anderen Leid(en)'.


Freud, lesend, und ein Schülerchen [grafisch zu gross geraten; okay]


Wie mann/frau sich 'Freuds' bedienen kann; wenn  man den Menschen als „Geist“ beehren will

Oder:

Wenn Frau eine  Freud'sche Kapellen einrichten will.

MAI

2015


## 'SWR2 WORT ZUM TAG

Der Mensch ist Geist“

von  Marita Rödszus-Hecker, Heidelberg, Evangelische Kirche

https://www.kirche-im-swr.de/beitraege/?id=19827

Früher gab es den Dauerlauf. Da sah man ältere Herren in pluderigen dunkelblauen Trainingsanzügen bei schlechtem Wetter durch den Wald rennen. Und niemandem unter dreißig schien so eine Tätigkeit attraktiv. Irgendwann nannte man das dann „Joggen“ – und keiner genierte sich mehr für diese sportliche Tätigkeit. Früher gab es Frömmigkeit:  Bibelsprüche und Kirchenlieder, Weihrauch und Rosenkranz, Engelsbilder über dem Kinderbett und Kerzenschein. So ab 15 wurde das dann manchem eher peinlich. Aber irgendwer gab dem Ganzen einen frischen Anstrich - und nannte es „Spiritualität“.(...)

Entsprechend formuliert der Arbeitskreis Seelsorge der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin: „Unter Spiritualität kann die innere Einstellung, der innere Geist wie auch das persönliche Suchen nach Sinngebung eines Menschen verstanden werden, mit dem er Erfahrungen des Lebens und insbesondere auch existenziellen Bedrohungen zu begegnen versucht.“ (DGP, 05.12.06) Also: wenn es einem schlecht geht, hilft manches, von dem man eigentlich nicht genau sagen kann: wie es hilft und warum. Das Wissen der Ärzte hilft weit, aber auch sie stoßen irgendwann an eine Grenze. Die Wissenschaft ist "den Menschen eine mächtige Helferin", hatte schon Sigmund Freud formuliert. Aber in vielen Lagen müsse auch sie "den Menschen seinem Leid überlassen", so dass ihm einzig zur Unterwerfung zu raten wäre. Manchen Menschen gibt es dann Kraft, in der Kapelle eine Kerze anzuzünden und zu zu beten: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, so fürchte ich kein Unglück“ (Ps 23).

*

Wenn ich Freud richtig interpretieren kann, hat er die Religion eine „Illusion … des Menschen“ genannt. Und in diesem Fall des Leids, der Leiden so er argumentiert:

"Wenn sie die Angst der Menschen vor den Gefahren und Wechselfällen des Lebens beschwichtigt, sie des guten Ausganges versichert, ihnen Trost im Unglück spendet, kann die Wissenschaft es nicht mit ihr [der Religion!] aufnehmen. Diese lehrt zwar, wie man gewisse Gefahren vermeiden, manche Leiden erfolgreich bekämpfen kann; es wäre sehr unrecht zu bestreiten, daß sie den Menschen eine mächtige Helferin ist, aber in vielen Lagen muß sie den Menschen seinem Leid überlassen und weiß ihm nur zur Unterwerfung zu raten. In ihrer dritten Funktion, wenn sie Vorschriften gibt, Verbote und Einschränkungen erläßt, entfernt sie sich von der Wissenschaft am meisten. Denn diese begnügt sich damit, zu untersuchen und festzustellen. Aus ihren Anwendungen leiten sich allerdings Regeln und Ratschläge für das Verhalten im Leben ab. Unter Umständen sind es dieselben, die von der Religion geboten werden, aber dann mit anderer Begründung."(In: S. F.: Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse. 35. Vorlesung. Über eine Weltanschauung [1933])

Die ansatzlose Verklärung der Freud'schen strikten Ablehnung von Religion - so lässig zu verbinden, mit den eigenen „Kerzen … in der Kapelle“ und den Psalmen-Weisheiten, ist eine solche Wissenschafts-Verfehlung, die mensch auch in 'Kirche-im-SWR' selten findet.


Sonntag, 21. Januar 2024

Bitte - - 1942 - von "V e r g a s u n g" - gehört? W a n n - bitte? - Wo, bitte?

 Im Regal:  A n n e  F r a n k - 


<Anne Frank,  verzerrt illustriert nach ihrem Originalfoto (1938) >

Von Büchern 
und ihren Überraschungen: ein Tagebuch:

Von Vergasungen, bekannt schon im Jahre 1942! In Holland!

Wann hast du zuerst in Anne Franks 'Tagebuch' von der “Juden-Vergasung“ gelesen? - Ja, in Anne Franks Tagebuch?


Ich weiß nicht, wie ich es Jugendlicher gelesen habe: Dort in der Übersetzung von Anneliese Schütz (1962): „Das englische Radio berichtet von Gaskammern, aber vielleicht ist das noch die schnellste Vernichtungsmethode.“

Auch die moderne, jetzige Übersetzung von Mirjam Pressler; von Anne Frank eingetragen am 9.10.1942: Im selbst eingerichteten Gefängnis des Hinterhaus in Amsterdam, in der Prinzengracht 42:

Anne Frank weiß im Versteck von der Existenz des Lagers Westerbork. Von den Helfer*innen ihres Vaters Otto F. und im Radio hört sie Nachrichten über den Krieg und die Judenverfolgungen. 

In ihr Tagebuch schreibt sie am 9. Oktober 1942 (sog. B-Version): „Unsere vielen jüdischen Bekannten werden gruppenweise verhaftet. Die Gestapo geht mit diesen Menschen nicht gerade sanft um, sie werden einfach in Viehwaggons nach Westerbork gebracht, in das große Judenlager in Drenthe.“

Und sie schreibt: „Wenn es schon in Holland so schlimm ist, wie werden sie dann erst in den fernen und barbarischen Gegenden leben, in die man sie schickt? Wir nehmen an, dass die meisten ermordet werden. Der englische Sender spricht von Vergasung; vielleicht ist das ja die schnellste Todesart.“ (Übersetzung von H. Pressler. [Febr. 1994, S. 64]. - So denkt man vielleicht/wohl in dem Bewusstsein einer total verfolgten nd verängstigten Opfer-Rolle.

Gelesen habe ich das, obwohl ich daran keine bewusste Erinner-ung schon 1960/61; damals konnte ich das Tagebuch lesen, das mir meine älteste Schwester gab. Erst wurde mir später, was sie, in ihre Familie schon von der Vergasung hörte; und ihr Vater wird es ihr erklärt hat, schon im Oktober 1942; wo sie fast noch zwei Jahre in ihrem Hinterhaus bedrängt, verängstigt, aber immer gut versorgt von ihrem Freudinnen&Freuden leben mussten: Bevor die SS, mit der grünen Polizei, sie nach einem Verrat, von ihm auch immer getätigt, verschleppte -

Vgl. das heute gesendete Dokument <erschütternd>: https://tv.de/sendung/anne-franks-wiener-stiefschwester/anne-franks-wiener-stiefschwester-das-madchen-das,1822721886




T r ä u m e n >>> Schlafen!

 

Mein Schlaf geschützt von Klimt [Nachbildung in Textilien]: "Der Kuss" (1908/09)

https://www.kirche-im-wdr.de/startseite?tx_krrprogram_pi1%5Baction%5D=makepdf&tx_krrprogram_pi1%5Bprogramuid%5D=97441&cHash=de9bc7ee52fa91a6620f357e8ae2e46b

Hej – wie still vergnügt man [Mann] schlafen kann, als Mann?

Denken Sie, dass heute noch eine Frau, die verquere Geschichte, den männliche Mythos von der „Seite des Adams“, im Schlaf von Gott geschaffen, träumen, also nachvollziehen kann/könnte?

Ich vermag es nur als Vollzug eines Lebens, als Priester ,als Prämonstratenser – geordnet, mit dem Staatsleistungen versehen – so 'träumen' kann; wohl gemauert im Gemäuer eines Klosters.

Ja, Priester wollte ich schon werden, ja ein ganze Schulzeit, als Förderschüler (Münster, Gaesdonck); aber, als ich dort rausgelassen wurde, anderthalb Jahre vor dem Abitur – und ein Mädchen, ganz keusch und redebereit: Ich war geträumt von den Voraussetzungen für eine Pilgerzeit, damals nannte man, als Eingangsvoraussetzung: Kaplan reden/werden zu wollen.

Dass ich trotzdem auf der Gaesdonck noch Abitur machen wollte/konnte, betrachte ich als 'komischen' Zufall:

Erst mal Buchhändler, dann Student, dann Lehrerzeit.

Dann, seit fünf Jahren Leser von Stefan Zweig – und mit ihr Schüler, als discipulus, von Sigmund FreudFreud.

Von dort her, und das mein Interesse hier, Ihnen, zum Thema „Schlafen“ zu schreiben: denke ich auch an Lichtenberg: Aus den Träumen der Menschen, wenn sie dieselben genau anzeigten, ließe sich vielleicht vieles auf ihren Charakter schließen. Es gehörte aber dazu nicht etwa einer, sondern eine ziemliche Menge. [A 33], im Buch A: 1765–1770.

Ja, wenn es die Kirche(n: allesamt, eben als Plural!) schafften, aus den Träumen schöpfen zu können; sie - die Träume - zu eine menschlichen Sacramentum [als Eidesleistung!] s c h ü f e n [Konj. I): sie hätten alle Möglichkeiten; auch ihre Religion als Träumerei zu identifizieren; die sie in die Realität zu überführen, als Friedensbotschaft, wie Jesus Christus sie uns vorgelebt hat.

Auch die Verschwörungsideologie nachzuzeichnen (etwa von den Zeiten der großen Konzilien her: Dogmatik, Zölibat, Männerherrschaft, Kriegsbeteiligungen.....!), zu e n t l a r v  e n.

Selige Zeiten – aber aussichtslos!; wg. der finanziellen Interessen der Herrschaften - wünscht sich:

Anton Stephan Rey.... (Jg. 1944) anton@reyntjes.de

*

Angefragt bei Pater Philipp: E. Reichling:

Hörmal | 21.01.2024 07:45 Uhr | Pater Philipp E. Reichling Schlafen Wenn ich morgens vom Wecker geweckt werde, dann fängt der Tag schon schlecht an. (...)

Freud] "Denken Sie an den betrübenden Kontrast zwischen der strahlenden Intelligenz eines gesunden Kindes und der Denkschwäche des durchschnittlichen Erwachsenen. Wäre es so ganz unmöglich, dass gerade die religiöse Erziehung ein großes Teil Schuld an dieser relativen Verkümmerung trägt?" - Sigmund Freud, Die Zukunft einer Illusion - Leipzig : IPV, 1928. - Religion ist ein Versuch, die Sinneswelt, in die wir gestellt sind, mittels der Wunschwelt zu bewältigen, die wir infolge biologischer und psychologischer Notwendigkeit in uns entwickelt haben. Aber sie kann es nicht leisten. Ihre Lehren tragen das Gepränge der Zeiten, in denen sie entstanden sind, der unwissenden Kinderzeiten der Menschheit. Ihre Tröstungen verdienen keine Vertrauen.. Die Erfahrung lehrt uns: Die Welt ist keine Kinderstube.“ (S. Freud: 1933a. S.180f., zitiert nach  „365 x Freud". Hrsg.. v. t. Nolte und K. Rugenstein. Buchseite 26. April``. Stgt. 2022).


> Ich,, verdeckt, versteckt ... >
>> Wer sich über Jahrhunderte erinnert mag, findest viele Verrenkungen männlicher Majestäten oder Ersatzgottheiten, die Geburtsvorgänge ausdrücken sollen:


Wenn Zeus  sich geistig behaupten will, benutzt er auch schon mal seinen Kopf (anstelle von Genitalien):

>> für Pallas Athena. Ihre Kopfgeburt ist legendär: "Sie wurde daher als eine Verkörperung des Geistes (da aus dem Kopf des Zeus = Kopfgeburt) und damit der Weisheit und Intelligenz angesehen. S. Wikipedia, die auch Ab-Arten ihrer Entstehung formuliert;
https://de.wikipedia.org/wiki/Athene#Herkunft_und_Bedeutung

Oder andere legendenhaft-mythologische VorStellungen von männlicher Parthenogenese: die Geburts-geschichte von Dionysos, wenn der göttliche Vater Zeus den Embryo bei sich austrägt.
Alles antike Vorstellungen, sich sich auf den Mann beziehen: Adam, der kein Glied, keinen Penis, keine Phallos in jüdischer Religionsprojektion als einer typischen Illusion des Unaussprechlichen, der Unaussprechlichkeit haben kann. - vgl. verschiedene Deutungen der Schenkelgeburt: "Die Schenkelwunde steht in Beziehung zu Kastration und Tod, offenbar auch im Zusammenhang mit Initiationen. […] Die Geburt des Dionysos, gefeiert im Dithyrambos, seine erste Epiphanie fällt zusammen mit einem »unsagbaren Opfer«, dem in der kultischen Realität das Stieropfer entspricht.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Schenkelgeburt - 23.01.2024. - Ich glaub, dass mensch 'nichts wissen' reklamieren muss, als mann/frau, ob 'Schenkel' oder 'Seite' der Ursubstanz Mensch/Adam;  die Evolution wird es richten..


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Freitag, 19. Januar 2024

Anlässlich zweier L i c h t - Gestalten!

 

If the question goes to -

 Wie einen  'K a i s e r' verabschieden?

Die Menschlein glauben noch immer an einen 'Kaiser', national-tümlich gesprochen, gefühlt psychisch; wenn auch nicht demokratisch: Ich will es ihnen gönnen: Solange es solche Sportarten gibt, in denen man national antreten kann, äh: muss (um durch Spiel&Sport&Spannung zu siegen.

Ich habe eine Ehrung gefunden, die ich für angemessen halte,von einem Pfarrer, der auch volkstümlich&demokratisch predigen kann; weil er Menschen versteht, in ihrem Sozialgefüge:

https://www.kirche-im-wdr.de/startseite?tx_krrprogram_pi1%5Bformatstation%5D=2&tx_krrprogram_pi1%5Bprogramuid%5D=97406&cHash=85f6026191475f02cb0ca05c26a802ab

Pfarrer Kurt Meurer, aus Köln, spricht: Heute werden 75.000 Menschen erwartet im Münchener Stadion zur Trauerfeier für Franz Beckenbauer. Deutschland verneigt sich vorm „Kaiser“, der „Lichtgestalt“ – wie viele ihn genannt haben. (…) - Hören wir hin -

"Wahrhaftes unaffektiertes Mißtrauen gegen menschliche Kräfte in allen Stücken ist das sicherste Zeichen von Geistesstärke."  Georg Christoph Lichtenberg (1742 – 1799),:: Lichtenberg, Sudelbuch F, 1776-1779. [F 326]

                                             

                            ... vor "lichten Berg-Gipfeln" darf man sich verbeugen, wenn es um des Lebens Prosa, äh: Aufklärung & Unterhaltung geht: 

 Ihnen, dem Kaiser Franz - und dem Pfarrer Meurer verbeuge ich mich. Es sind leuchtende GipfelLicht...].

Donnerstag, 18. Januar 2024

>> ad, in, intra schonam (-a) ...: H a u s und H e i m !

 

Mülltonne  E r d e 

... kein  H a u s  -- kein  H e im ?






Von Häusern – oder … vom eigenem Hauschen:

Gedicht – Kritik – Träumchen


Erinnerung an ein f r e u d - volles Gedicht: >>

an Robert Gernhardts Gedichtlein:


Noch einmal: Mein Körper


Mein Körper rät mir:
Ruh dich aus!
Ich sage: Mach ich,
altes Haus!

[Ja, da fehlen noch drei Strophen!)


Die Einsicht, dass das Ich „nicht einmal Herr ist im eigenen Hause “, nach Freud eine der großen Kränkungen, die der „menschlichen Größensucht“ zugefügt wurden, ist nicht erst der Psychoanalyse zu verdanken. Sie ist seit jeher eine schier unerschöpfliche Quelle gezielt eingesetzter Komik. Deren Effekte beruhen vielfach auf spielerisch inszenierten Eigenwilligkeiten des Körpers gegenüber dem, was das Bewusstsein will. Jemand stolpert beim Marschieren, muss niesen bei einer feierlichen Rede. Das sind Situtationen zum Lachen. Sie machen, so Freud in seiner einschlägigen Schrift über Witz und Komik, auf die Abhängigkeit seelischer Leistungen von körperlichen Bedürfnissen und Unzulänglichkeiten aufmerksam. Das Niveau, auf dem dabei

gelacht werden kann, ist freilich unterschiedlich. (...)


>> So lautet die Einleitung einer Interpretation:

Bitte, nach-lesen: https://literaturkritik.de/koerper-komik-zur-erinnerung-an-robert-gernhardts-gedicht-noch-einmal-mein-koerper-dialektik-aufklaerung,24057.html

Äh-ja, ich bin schon älter [obwohl ich es nicht wollte!] als Gernhardt, der mit 67 Jährchen verstarb: Warum ich keine klein- öden, kleinmütigen, klein-igen, klein-tölpigen Gedichte schreiben – ich will es nicht wissen, in meiner KleinHEIT.

>> Ach, so: Freuds Erfassung des menschlichen Ichs, dass er, der Mensch nicht 'Herr in eignen Haus' sei, Klang von vorgestern:

Freuds Thesen von den Kränkungen:

Die psychologische Kränkung: Die dritte Kränkung sei die von ihm entwickelte Libidotheorie des Unbewussten; ein beträchtlicher Teil des Seelenlebens entziehe sich der Kenntnis und der Herrschaft des bewussten Willens. Die Psychoanalyse konfrontiere das Bewusstsein mit der peinlichen Einsicht, (…) daß das Ich nicht Herr sei in seinem eigenen Haus.FreudHaus


Ergänze diese Vorstellungen von weiteren „Kränkungen“: https://de.wikipedia.org/wiki/Kr%C3%A4nkungen_der_Menschheit#Kritik_und_Rezeption -

In:„Eine Schwierigkeit der Psychoanalyse“ (1917) 

Ach: ich in meinem Gedichtlein:

Ich, ach: ich meinem Häuslein:

Mein Schränkchen ist krank -

von den Büchers her -,

Der knistert&knarrt' mir so.

Was denn zu tuen sein??

Da steckt' ich ihm zwei Seite

in die Seite.

Da quietscht er froh.


Guten Tag mein schöner Traum; manchmal auch ein Albtraum, bitte sehr:

Genau so, meinte Freud, verhält es sich auch mit den Regungen der menschlichen Psyche: Der größte Teil bleibt dem Menschen unbewusst. ES, ICH und ÜBER-ICH {und noch ein Über-Wir}– so taufte Freud die drei inneren Ebenen des Menschen. Sie liefern sich ein permanentes Tauziehen.

  Na, gut, heute mein Traum:

ALS ICH einMAl MIT Meinem FaHRRAD UNteRWEGS WAR:

Ich spurtete-. Nur noch 16 Minuten, kaum eine Ewigkeit!. Dann würde der Knacker, offiziell <klassenintern, schulintern; soweit Schülerchen mitsprechen könnten> Opa genannt, den Klassenraum betreten.

Die Reifen hielten stand. Knaller auf, äh, den Gebräckträger knallen lassen: Die Schultasche abnehmen. Abschließen.

Hin, um Primanerraum.

Erst dachte/machte ich auf: ich habe so einen fiesen G'schmack im Zungengund. Und im Rachen: Komisch. Was sollte das da.

Ich hatte mein Schulbrot gegessen. Und da dann war da so ein Abdruck gewesen: einfach, komisch! Im Hals!

Aber, wo war mein Schlüsselin, als ich heimradeln wollte:

In der linken Täschlein? Wo denn da? Wo war der verdammte Schlüssel.

>> Ja, da war ich flott unterwegs: ALS ICH EINMAL MIT MeiNeM  FaHrRAD  UNtERWeGS WAR -

 da musste ich zur Schule. 14,56 km durch Feldwege, eine Zufahrtsstraße, zwei Stadtstraßen und einem gut-angelegten Radweg … - >> ad scholam, ad scholam -

Und der Abdruck des Schlüssels blieb, wo der Eindruck wahr:

Da war ich froh - als ich auf(W)machte -


* * *

Was Sigmund F r e u d  'verbrochen' hat, ist ein Sakrileg: Jeder Mensch, äh, jeder Christianer -vertraute auf den Schutz des  H e r r n ...  für sein Haus! 

Herr im Haus:

Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst. [Bibel.Psalmenbuch(Ps. 227,1)]

*

Und vielerorts in der Bibel

Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt. [Psalenbuch (Ps. 26,8)

*

Die deutsche Ehe ist keine wahre Ehe. Der Ehemann hat keine Ehefrau, sondern eine Magd, und lebt sein isoliertes Hagestolzleben im Geiste fort, selbst im Kreis der Familie. Ich will darum nicht sagen, daß er der Herr sei, im Gegenteil ist er zuweilen nur der Bediente der Magd, und den Servilismus verleugnet er auch im Hause nicht. Heinrich Heine (1797 - 1856): (Harry Heine): Heine, Gedanken und Einfälle, in: Letzte Gedichte und Gedanken von Heinrich Heine, hg. von Adolf Strodtmann 1869.

*

FreudHaus] „So wollte die Psychoanalyse das Ich belehren. Aber die beiden Aufklärungen, daß das Triebleben der Sexualität in uns nicht voll zu bändigen ist, und daß die seelischen Vorgänge an sich unbewußt 7sind und nur durch eine unvollständige und unzuverlässige Wahrnehmung dem Ich zugänglich und ihm unterworfen werden, kommen der Behauptung gleich, daß das Ich nicht Herr sei in seinem eigenen Haus. Sie stellen miteinander die dritte Kränkung der Eigenliebe dar, die ich die psychologische nennen möchte. Kein Wunder daher, daß das Ich der Psychoanalyse nicht seine Gunst zuwendet und ihr hartnäckig den Glauben verweigert.“ Aus: Eine Schwierigkeit der Psychoanalyse (1917): .:https://www.gutenberg.org/files/29097/29097-h/29097-h.ht -   





Mittwoch, 17. Januar 2024

Vom U n b e k a n n t e n: von G o t t und den M e n s c h e n:

 Vom "u n b e k a n n t en   G o t t" -  T e i l  

I 
                                                                   - Darstellung eines Engels -


Friedrich  N i e t z s c h e:

Dem unbekannten Gott



Noch einmal, eh ich weiterziehe
Und meine Blicke vorwärts sende,
Heb' ich vereinsamt meine Hände

Zu dir empor, zu dem ich fliehe,

Dem ich in tiefster Herzenstiefe
Altäre feierlich geweiht,
Daß allezeit
Mich deine Stimme wieder riefe.

Darauf erglüht tiefeingeschrieben
Das Wort: dem unbekannten Gotte.
Sein bin ich, ob ich in der Frevler Rotte
Auch bis zur Stunde bin geblieben:
Sein bin ich – und ich fühl' die Schlingen,
Die mich im Kampf darniederziehn
Und, mag ich fliehn,
Mich doch zu seinem Dienste zwingen.

Ich will dich kennen, Unbekannter,
Du tief in meine Seele Greifender,
Mein Leben wie ein Sturm Durchschweifender,
Du Unfaßbarer, mir Verwandter!
Ich will dich kennen, selbst dir dienen.

(Aus dem Buch  „Der Wanderer und sein Schatten“ ( 1880)

*

Dass dieser Nietzsche-Gott ein ihm – ja, ihm selbst - durchaus ein bekannter ist: Er beschreibt ihn als Bestandteil seines Lebens, seines Werdens, seiner Philosophie: Es müsste ihm selbst aufgefallen sein: Wenn er ihn als 'unbekannt'  g e d a c h t   hätte -NietzGotte. Er, Nietzsche, hat en fatalen Irrtum de fiktionalen Sprache mit der philosophischen Sprache zu mischen, begangen; eigentlich in seiner ganzem Leben; er war so begeisterungsfähig [man sagt auch: emphatisch!],  dass er mit Blättern, mit Tieren, mit sich selbst sprechen konnte; aber immer ; man sollte ihn nur als einen vulgären Poeten achten.

Hier als Bestandteil einer noblen Site: https://www.deutschelyrik.de/dem-unbekannten-gott.html

NietzGotte] Für mic sind Nietche Gottes-Begiffe so vequer, so vom vaaen Hin-und-Heschanken seines Lebns/Treibens/Quasi-Philosophirens gekennzeichneet, daas ich mich nieem niemals – mit ihren geistig verbunden gefühlt habe: „"Wie? ist der Mensch nur ein Fehlgriff Gottes? Oder Gott nur ein Fehlgriff des Menschen?" - Sprüche und Pfeile, 


*

Den VorSpruch dieses jugendlichen Gedichts von Nietzsche - er hat es mit 20 Jahren verfasst - habe ich  hier vorgeschaltet, um ein wenig die Provenienz von Hermann Josef Coenens zentralen GeDicht begreiflich zu machen; er hat ja  den Begriff als "Zitat" besetzt::

 Hermann  Josef  C o e n e n

"Dem unbekannten Gott"  

                     

Das Leben ist längst ausgewandert
aus den verödeten Kirchen.
Museumswärter erklären in drei Sprachen
das verblassende Fresko vom Sündenfall

 

für Touristen. Höchstens gelegentlich

          für eine Hochzeit wird die repräsentative Kulisse
noch gebraucht. Wegen der Fotos.
Die meisten Ruinen verfallen. Sie stehen nicht
unter Denkmalschutz. Dort flattern die Käuze.

In kirchlichen Chefetagen indessen wird weiter
Papier produziert, als ob nichts wäre.
Glaube verwaltet im Bildschirmtext
ohne Bezug zu den Ängsten und Freuden
der Menschen.

Die feiern das Leben im Stadion
und in der Stierkampfarena.
Moderne Mysterienspiele. Bei Demos
und großen Rockkonzerten wird noch kommuniziert
und gesungen. Dort gibt es tiefe Gefühle,
wenn zehntausend Feuerzeuge aufflammen
in vielstimmig-einstimmigem Seufzen.

Andere sind innerlich heimatlos geworden,
lehnen ungetröstet am Tresen,
entwerfen Kontaktanzeigen für ihre Sehnsucht,
fragen die Sterne, beschwören die Toten,
stellen die Kost um auf Vollwert,
warten auf einen Termin beim Therapeuten,
sammeln schon Schlaftabletten.
Sie können nicht leben
allein von Sonderangeboten und Schnickschnack.

Und wo ist der Gott?
Wartet er einsam und traurig im Tabernakel?
Oder ist auch Er, ist auch Sie ausgewandert
aus den Tempeln von Karnack und Delphi und Chartres?
Irgendwo untergetaucht im Bahnhofsviertel
von Frankfurt, dort wo die Menschen sind?“

> In: Credo. Anstiftungen zum Glauben.2000. S. 88f.>   

 

     < Christus verlässt sein Kreuz >

Auch der Pfarrer/Poet lässt seinen "Gott" frei laufen, frei die ausgewählten Problem-BeReiche durchsteifen - zu den Bekenntnis-Stätten der Menschen, die in ihrer Freiheit 'unbehaust' sind; ohne 'schuldig' zu werden.

Dass er als philologisch gebildeter Theologe einen Rückgriff auf die Anfänge der deutschen Aufklärung nehmen will, glaube ich nicht:

Ich verweise auf Lichtenbergs 'Sudeleien', die er aufzeichnete, ohne sie je zu veröffentlichen: Aber – er hat die Maasstäbe für die Aufklärung im Philosophischen Sinne gelegt, von den Strukturen her [den Machtstukturen!], von den Psychologischen, vom G#ttes-Bezug:

"Ist es nicht sonderbar, daß die Menschen so gerne für die Religion fechten, und so ungerne nach ihren Vorschriften leben?

Georg Christoph Lichtenberg (1742 – 1799): Sudelbuch L, 1796-1799. [L 705]

* *

"Sie sprechen für ihre Religion nicht mit der Mäßigung und Verträglichkeit, die ihnen ihr großer Lehrer mit Tat und Worten predigte, sondern mit dem zweckwidrigen Eifer philosophischer Sektierer, und mit einer Hitze, als wenn sie Unrecht hätten. Es sind keine Christen, sondern Christianer. Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799), Sudelbuch H, 1789-1793. [H 131]

Folgendes im Weiteren!