Sonntag, 11. November 2018

Nota-bene: Heines 'Sommer-Religion'?

Aufgeschnappt – ich wollte wissen als ein Sommerreligion ist: Ich vernahm in einer Quizsendung vom lieben Heine Heinrich zu Katholizismus als einer Sommerreligion
Gegoogelt: H Heine - Katholizismus als Sommer-Wetter

Harry, pardon: Heinrich Heine:

Man mag sagen, was man will, der Katholizismus ist eine gute Sommerreligion.
Es läßt sich gut liegen auf den Bänken dieser alten Dome, man genießt dort die kühle Andacht, ein heiliges Dolcefarniente, man betet und träumt und sündigt in Gedanken, die Madonnen nicken so verzeihend aus ihren Nischen, weiblich gesinnt, verzeihen sie sogar, wenn man ihre eignen holden Züge in die sündigen Gedanken verflochten hat, und zum Überfluß steht noch in jeder Ecke ein brauner Notstuhl des Gewissens, wo man sich seiner Sünden entledigen kann.
(Die Bäder von Lucca. Text by Heinrich Heine (1797-1856). Kap. XV)
Auch ohne den Notstuhl, den Beichtstuhl vergangener Zeiten. Wie oft mag HH diesen „Stuhl“ benutzt haben?

Ein etymologischer Lexikon mag uns behelfen:
Notstuhl“:
a) Ein Nachtstuhl, ein Stuhl, auf dem man seine Not verrichtet (Harnfaß).
b) Ein Gebährstuhl für Weiber in Kindesnöthen.
c) Ein Beichtstuhl auf dem man sich seiner Sünden entledigt. Sich auf den Notstuhl des Gewissens setzen (eine spöttische Anspielung auf Punkt a).


  • Ein Hoch auf die Sommerzeit! 

    Auch in den Herbstlichkeiten 2018: Auch der „Herbst war sehr groß“.
                    Auf unserer Küchen-Verenda: ein hoher Strauss Rosen von Mai bis November
                                                                      © A. Stephan Reyntjes
                   

    . ein Hoch, jedenfalls auf die Jahres-Zeiten des Jahres 2018!

Vergebens: Zum G l ü c k !

Vergebens! Leider! Zum Glück!

Eine Erlebnisezählung -
In der Klasse 8b, seligen Angedenkens. Von denen habe ich aber noch nie geträumt. Aber es lief gut. Alles waren noch der Aufgabenstellung schnell zum Kratzen. (So nannte ich als Lehrer das eifrige Schreibgeräusch, wenn alle beschäftigt sind mit ihrem Thema. Man braucht nicht aufzupassen; keiner schriebt ab.)

Und da erwache ich:
Und freue mich (zum erstes Mal in meiner Biografie als Deutschlehrer!):

Glück gehabt
                                                              © A. Stephan Reyntjes
                     


- dass ich diese Klassenarbeiten nicht mehr korrigieren muss.

So sehe ich mich als pensionierter Deutsch-Lehrer!

Notate:auf einen Cartoonisten!

Ein stählern-schwarzes Geschoss, das uns der Cartoonist schrägt in den gedruckten Raum stellt. Mit einer Kühlfigur: goldene Heuschrecke! Ach, ein BMW? Ein Mercedes? (Oder muss man sagen: 'Daimler'?) 



Schön, das man nachfragen muss, das uns der Zeichner so viel Spielraum im Schwarzen be-lässt. - In der hinteren Frontpartie ein klappbarer Ausstieg, mit rotem Teppich, auf der ein Diener bereit steht, so dass der Redner blumig plappern kann: von Heimat … Was da alles in den vorderen Abteilungen des Vehikels Platz haben mag: wohl Aktien! Ja: BIG MONEY! 

- Ein Hoch dem taffen Zeichner Heiko Sakurei; von dem ich mir weitere Cartoons in PF wünsche.

Wem - ergo: wenn es "glockt"!

In der Ferne läuteten die Glocken von St. Pantaleon in Roxel“

Samstags, auf dem Wege zum Sechswochenamt, eines Freundes – bei strahlender Herbstlichkeit: 
"Bunt sind schon die Wälder, / Gelb die Stoppelwälder..." - mein mir schönstes Herbstlied; auchcin Anbetracht von Mörikes "Sempenterbermorgen":

Ich fuhr – da mir Zeit bliebe - über Schloss Hülshoff (mit einigen Fotos!) weiter auf der Landstraße nach Roxel.. Nachmittags. Im klaren Sonnen-Licht -


                                                               Burg Hülshoff im Herbstlicht (Oktober 2018)
                                                                           © A. Stephan Reyntjes
                            
Noch die Erinnerung an die Briefmarke zum 100. Gedenktag für Heinrich Böll (Weil Böll schon auf der Gaesdonck mein Schutzheiliger war – und er - damals - schon einen Brief von mir beantwortet hatte! Selige Erinnerungen! - Aber, warum Böll...? Te ipsum cura, medice.):



Also: Ich war un6erwegs zum Sechswochenamts für den alten Freund, den Konabiturienten. Er war am 6.9.2018 gestorben und mit einem Totenzettel:



Totenzettel von L.M.
(Mit einem schönen Foto):

Gestern
Warst Du bei uns mit Deinen Sprüchen und deinem Lächeln.
Heute
Bist Du in unserer Trauer
Und in unseren Tränen.
Morgen
Wirst Du bei uns sein in unseren Erinnerungen, in Erzählungen

Und in unseren Herzen.


Abends, zu Hause, trotz der ErInnerungen an Grab, Familie, sog. „Heiliger Messe“ in St. Pantaleon in Roxel:
Ich las noch abends aus meiner Neuerwerbung: Karen Duves Fräulein Nettes kurzer Sommer. Roman. 2018. S. 253):
                                               Grab eines Freundes in Roxel © A. Stephan Reyntjes


Karen Duves Droste-Roman:

In der Ferne läuteten die Glocken von St. Pantaleon in Roxel.

Aber, so regt sich mir ein erzählerisches Bedenken: Waren da die Glocken „unterwegs“? Was zeigen sie an? Frau Duwe erklärt nichts. Es war nur ein Abend mit Abendessen auf Schloss Hülshoff. Und da waren die Glocken aus Roxel zur Stelle? Ohne einen erzählerischen Belang; sie be-deuten nix, nur den Abend? 

Ein kleiner Resonz-Raum:

Nur mir hat es ge - ge-g l  ö c k t.*]

*] glöcken im mhd. 'wie eine glocke klingen':
die brunnen hort ich lustlich tosen
uz herten velsenclosen
so süezlich her geglöcket. (minneburg bei Lexer nachtr. 214)
 
* * *
 
.. mit Nachtrag vom Januar 2022 -