Samstag, 9. März 2024

Was Greifbares. zu/von S c h n u r r e, Wolfdietrich

 


Gestatten: Schnurre:


Help, äh: Hilfe. Hülfe. Sendschreiben an Philologen:

Wolfdietrich Schnurre im "Baubudenpoet 5/1960":

Ich kann diesen Text nicht finden. Warum? Paul Celan hat ihn gelesen und fand ihn als „Infamie“; warum, wieso, weshalb: weil er vor [also: drucktechnisch!] dem Text von der veritablen Infamie von Claire Goll im „Baubudenpoeten“ abgedruckt war; sonst nix, inhaltlich/intentional, äh, nur formal: zu finden; B. Wiedemann gibt hier diese Information „zur Infamie“, ohne den Text zu drücken. - (Paul Celan. Die Goll-Affäre. Dokumente zu einer 'Infamie'. Von Barbara Wiedemann. Ffm. 2000. S. 515)

>> Ansonsten, anderwärts: zu W. Sch.: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-476-03720-6_360

Oder, so, ZEITlich: https://www.zeit.de/kultur/literatur/2010-08/wolfdietrich-schnurre/komplettansicht

Yeah, ja: Er fand sich, SELBSTEN: "Und täglich", heißt es im Schattenfotograf , "als erstes diese Notizen, die mir wichtiger als alles andere sind. Denn hier finde ich, was ich bisher vergeblich gesucht habe: mich".

  • Jep, der „Schattenfotgraf“; ein Buch, heute schon nicht mehr #greifbar': “buch-technisch“! O, doch, der Piper Verlag erinnert sich Schnurres: https://www.piper.de/autoren/wolfdietrich-schnurre-10000353

  •  Besonders eindrucksvoll ist die Geschichte Ein Held der neuen Zeit , in der die Gleichschaltung an einem Gymnasium geschildert wird. Die Lehrer, fast alle überzeugte Demokraten, scheitern bereits am Hitlergruß, den die Nazis vorgeschrieben hatten. Und der einzige, der sich weigert, mit "deutschem Gruß" jeden Morgen den Klassenraum zu betreten, tut dies, wie sich am Ende herausstellt, nicht als Akt des Widerstands, sondern weil es das Rheuma in seinem rechten Arm nicht zulässt.- So

    Trotzdem suche ich den Text Ein Held der neuen Zeit: so ZEITlich: Als es im Dichter bröckelte. Von Fokke Joel: https://www.zeit.de/kultur/literatur/2010-08/wolfdietrich-schnurre

So seht er mir vor dem Gesicht, fasslich, freundlich, ob im Kopf und in den Händen druck-resistent (auch in der Schule, ob in Freundschaften nachdrücklich erfasst):


"Fabelnd denken."
                                                                                       Foto. Siehe: ZEIT-Artikel.

Weil mein PC diesen Schnurre nicht wergssen hat:

 Interpretation im Gymsnsium (vor 1965):

Völlig unvorbereitet: Thema, Gottseidank mit Alternative


Völlig unvorbereitet mußten die Obertertianer folgendes Deutschthema, gestellt von Mr. Cornelius F. (St.i.K,) absolvieren:


* Interpretieren Sie die Gedichte „Der glückliche Bauer“ von Matthias Claudius und „Bauernlied 1945“ von Kuba!

>> Sie (die unvorbereiteten Schüler...; ohne *in] kannten Claudius nicht; sie wussten nichts von Kuba, den DDR- Kurt Bartel-holt-den-Most-vom-Väterchen-Stalin. Sie wussten nicht vom Kommunismus; außer den mit allen Vorurteilen, den man nicht kannte/kennen durfte.)


A. kaute lange an diesem Thema herum, weil er gerne die Lyrik-Aufgabe bewältigen wollte. Aber das beliebt-knallharte Politschema von Westlich-Humanistischem (so fühlte, mußte die Lösung laufen) und Ost-Kommunistisches zu übertragen auf einige Zeilen gewundener Sprache - da scheute er sich.


    Schließlich musste er ausweichen auf die Interpretation zu

    Wolfdietrich Schnurres Kurzgeschichte „Blau mit goldenen Streifen“. Eine verflucht gute Geschichte im Berliner Milieu - mit einem Mann, der nach dem Tod seiner Frau – vulgo: Er hat sie schlichtweg simpel ermordet, ein Femizid; ja, sie liegt noch unter dem Bett versteckt, gut verpackt; von dort her entstehen seine Probleme: Er holte einen Tapeziermeister, der ein bisschen angeekelt vom Geruch in der Wohnung die Arbeit aufnimmt... - Hej,, aber wie geht den die Geschichte aus; zu Ende: äh: Finis! [Das weiss er nicht mehr...]

***

Aber vergessen hat er diesen Slang nie: Quatsch, wie dir der Schnabel gewachsen ist;wie man es niemals kennen lernt (ob in der Banalität, oder in der Literatur; Schnurre ist einmalig in seinem Gemisch von Moral/Dialekt/Unverstand/psychologischem Tricks …

Yeah: Natürlich weiss ich: Die Geschichte steht in dem Sammelband: Die Rechnung, die nicht aufgeht. (Oder, in Anthologien 'Deutscher Kurzgeschichten')

Später hat er sie wieder gelesen; Sie ist nicht die beste aller Geschichten, die Schnurre geschrieben hat; aber ein schön-dreiste: Über einen Mord, der nicht aufgeklärt worden wäre – wenn nicht ein Tapezierer, also ein Anstreicher, der auch die Wohnungen tapeziert – nicht gekommen wäre:

»Ich las diese Geschichten mit Bewunderung. Schnurre ist ohne Zweifel einer der besten deutschen Kurzgeschichtenschreiber; seine Geschichten sind von europäischem Rang, ebenbürtig auch den berühmten amerikanischen short-story-tellers, einem Faulkner oder Hemingway.« (Hermann Kesten) 


* *
Nee, Lavendel? Den gab es nicht im Schlafzimmer, unterm Bett ...


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