Sonntag, 17. März 2024

Über E d u a r d M ö r i k e

 

"Frühling lässt sein blaues Band..." (Carton)



Mörike im Kirchenfunk-Modus:

Frühling“ von Joachim Sohn, Furtwangen, Altkatholische Kirche

Er ist´s.“ Was, wie bitte, wer ist´s?

Er ist´s. Heute um 11.28 Uhr ist er gekommen. Und jetzt ist er da, der Frühling, den wir schon so lange erwartet haben. Nach den Monaten des Winters, der Dunkelheit und der Kälte tut das jetzt richtig gut: Wärme, die ersten Blumen, das Gras, das wieder grün wird, und schön ist natürlich, wenn der Himmel blau ist. Aber Regen wird natürlich auch gebraucht.

Er ist´s.“

Mit diesen kurzen Worten hat der Dichter Eduard Mörike im Jahr 1828 sein Gedicht über den Frühling überschrieben. Vielleicht werden Sie es kennen, oder Sie erkennen es, wenn Sie es hören.

Frühling lässt sein blaues Band

Wieder flattern durch die Lüfte;

Süße, wohlbekannte Düfte

Streifen ahnungsvoll das Land.

Veilchen träumen schon,

Wollen balde kommen.

- Horch, von fern ein leiser Harfenton!

Frühling, ja du bist´s!

Dich hab ich vernommen!“

Aus diesem Gedicht spricht für mich die tiefe Sehnsucht, mit der Eduard Mörike den Frühling erwartet hat. Ich spüre auch jedes Jahr diese Sehnsucht nach Frühling in mir, wenn es dann wieder März ist. Und das, obwohl in Furtwangen, wo ich wohne, hoch im Schwarzwald immer noch mal Schnee kommen kann.

Aber ich weiß dann auch, dass er nicht mehr so lange liegen bleibt. Ich spüre in mir dann auch die Sehnsucht und auch die Freude auf das Osterfest. Es wird immer am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling gefeiert. Am Osterfeuer wird die neue Osterkerze angezündet und in die Kirche getragen. Diesmal trägt sie die Jahreszahl 2017. An ihr stecken alle Besucher ihre Kerzen an. Feierlich wird in der Osternacht das Halleluja angestimmt, auf das wir seit Aschermittwoch verzichtet haben. Das ist für mich wie ein blaues Band der Freude, das durch den Kirchenraum flattert.

Mit diesem Gedicht von Eduard Mörike wünsche ich Ihnen einen ersten, hoffentlich schönen Frühlingsabend.

https://www.kirche-im-swr.de/beitraege/?id=23889

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Und noch ein schönes, Gedicht: „Zum neuen Jahr“:

https://www.kirche-im-swr.de/beitraege/?id=23889


Ja, Mörike hatte in fast fünfzig Jahren die Jahreszeiten und die Glückgefühle in ihnen zu verstehen gesucht – und in Gedichte, also: erkennbar wunderbar: reimmäßig und melodisch und metaphorisch zu verstehen gewusst, mit vielen vielen Schwierigkeiten und Wundernissen:

In ihm sei’s begonnen,

Der Monde und Sonnen

An blauen Gezelten

des Himmels bewegt.

Du, Vater, du rate!

Lenke du und wende!

Herr, dir in die Hände

Sei Anfang und Ende,

Sei alles gelegt.

So spendiert uns eine Theologin den Mörike:

In ihm sei’s begonnen

von Barbara Wurz, Stuttgart, Evangelische Kirche

Vor nicht ganz 200 Jahren hat der Pfarrer und Dichter Eduard Mörike ein wunderschönes Gedicht zum Jahresanfang geschrieben. Die zweite Strophe daraus liegt immer auf meinem Schreibtisch: (...- Ergänze den Mörike-Text).


>> Noch ein weiterer Beitrag gibt es in dem Forum, den ich respektiere, gern gelesen habe: aus: Septembermorgen:

https://www.kirche-im-swr.de/beitraege/?id=6784



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