Montag, 6. Februar 2023

_ erwartungsvoll zuhören - Stefan Z w e i g erklärt den: 'R a p t u s'


 

Raptus: Wie Stefan Zweig (in seiner Novelle beschreibt einen persönliches [gegenüber einem Sprecher]: Hingerissensein (in: St. Z.: Verwirrung der Gefühle“ (1926; Ausgabe 2017. Hrsg.. v. Klemens  Reinoldner. S. 20):

Niemals noch hatte ich einen Menschen so begeistert, so wahrhaft mitreißend reden gehört – zum erstenmal erlebte ich das, was die Lateiner raptus nennen, das Fortgetragensein eines Menschen über sich selbst hinaus: nicht für sich, nicht für die andern sprach hier eine jagende Lippe, es fuhr von ihr weg wie Feuer aus einem innen entzündeten Menschen.

Und dass Zweig hier das emotionale, begeisternde An-den-Lippen-Hängen auch mit der Metaphorik des Feuers belegt – ich bin dem Poeten dankbar dafür: für seinen Ausdruck im Deutschen, im Wienerisch, auch gespeist mit lateinischen und ausdrucksstarken stofflichen Verweisen auf Antikes (in Wort, Bild und Mythos) – eine starke Poetik, die mich jeden Tag - ja, besonders in meinen letzten Lebenstagen (auch wenn sie mich noch in die 80er Jahre führen sollten) – ergreift (wie in den Jugendtagen) ...!

> rapto 1. (frequen. zu rapio): 1. fortreißen, -schleppen, -zerren … - < (Angaben nach Stowasser)

>> So erfüll(t)en mich (filmisch hörbar gemachte) Gespräche mit Heinrich Böll – aber auch mit Gesprächspartnern aus meiner Jugend >Klaus Üffing (+) , Hans Steinberg (+)<, auch mit einem Kaplan/Pfarrer W. H.+), dann mit einem Lehrer aus meiner Schulzeit (der Mathe- und Physik unterrichtete; für mich wesensfremde Fächer; bonum scire. Aber, ich lernte WissenSchaft); später, als ich schon nicht mehr auf der G. war („der Wiege der Bildung“, wie ein Klassenkamerad ernsthaft beschreiben wollte): auch in Philosophie; ihn hätte ich gerne erlebt als ein Raptor in PhiloSophia …; aber 'Schuster bleibt bei deinem Leisten', würde Apelles beschwören. Correcte: "Schuster, nicht über die Sandale hinaus!" - überliefert durch Plinius d.Ä., Naturgeschichte XXXV, 36, 85.

Aber - warum ein 'Leisten'; wenn mensch selbst ein Talent hat - ob aus Leder, Leinen oder Holz hat, oder eine Poesie, die über alles Florale & Menschengestaltete & einen kulturellen Geist verFÜGt ...   

*

Aber, auch das noch: Wo Literarisches (vom Autor her) zum Biografischen (apud lectorem) verschmelzen kann:
 

>> Dazu noch ein verbale Bekundung zum Glück der Jugend (Kunze sagte „Die wunderbaren Jahre“):

* ~ *

... auch aus: Zweigs „Verwirrung der Gefühle“ (1926):

ein Leben, beginnend mit der Jugend. Ein „durchschäumter Zwang“: Ist das ein gute, durchgeschütteltete Sozialiation? Sozial-segmental-unterschichtliche?

Ähnlich, wie Zweig es beschreibt für seine Haupttigur, die eine weitgehende Ählichkeit mit sich [ihm?] selbst ausweist:


Noch einmal, ehe ich beginne, blättere ich in jenem Buche, das mein Leben darzustellen vorgibt. Und wiederum muß ich lächeln. Denn wie wollten sie ans wahrhaft Innere meines Wesens heran, da sie einen falschen Einstieg wählten? Schon ihr erster Schritt geht fehl! Da fabelt ein mir wohlgesinnter Schulgenosse, gleichfalls Geheimrat heute, schon im Gymnasium hätte mich eine leidenschaftliche Liebe für die Geisteswissenschaften vor allen andern Pennälern ausgezeichnet. Falsch erinnert, lieber Geheimrat! Für mich war alles Humanistische schlecht ertragener, zähneknirschend durchgeschäumter Zwang.



Ergo. hier, anbei, bestätige ich, dass meine Schulzeit so ein solcher UnDurchBe-Fall war: „Für mich war alles Humanistische schlecht ertragener, zähneknirschend durchgeschäumter Zwang“ (Zweig. Ibid. S. 9; in der Salzburger Ausgabe. Bd. 4. S. 537. < In beiden Ausgaben fehlt ein erklärend semantischer Hinweis auf „durchgeschäumt[er] Zwang.“ >

Das Verb im PPP ist in der deutschen Literatur selten: im Verlgeih fand ich nur einees, bezogen auf die Narur, auf ein Wässersinnsal:


Der Grund dafür scheint mir darin zu liegen, daß die Felswände sich noch näher und schroffer gegenüber stehen, daß der Garry, der ganz den Charakter eines lauten und reißenden Bergwassers hat, die romantische Scene mehr belebt, als das unbedeutende Wässerchen, das die Trosachs mehr durchschleicht als durchschäumt und daß drittens und letztens das Vorwiegen des Laubholzes über das Nadelholz den Wettstreit zu Gunsten des Killicrankie-Passes entscheidet.“ - Fontane, Theodor: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Berlin, 1860.

Ein anderes Exempel, semanntisch positiv gestimmt:


Da reißt Begeisterung die Männlichkeit so über sich hinaus, daß das Blut horchend gegen die Adern springt und glühend das Herz durchschäumt.“ (Die Zeit, 22.04.1988, Nr. 17)_

Nee, ich habe gelitten, alle Tage, ob vom Lehrstoff, ob von den Herren Lehrern (einen Mnshcn kan ich ausnehmen, w. g.), ob vom Präeses, ob der Rotte, die von einem Hünni (verst, das Grab ist aufgelassen; trotzdem: nil nisi bene..), vom kirchlichen Kram (nur ein Präfekt, ein schnasser Holländer, de Wejer, hat Format bewiesen!) - ob vom offiziellen GeTue (die Theorie stimmte nicht mit der Praxis überein; die Werte nicht mit dem GeHabe, der AnSpruch nicht mit der Hege&Pflege). Ich übelebte, weil ich Liretertur zu meinem LebensZweck erkundete, das Schreiben von Gedichten ...) - ansonsten gab es die Praxis, sich selbst zu befriedigen ... - undoen Erleben, inGoch, als ich mich ienem Mädchen anverraue – und mich neu gebar: den den Studienwunsch: äh: du wolltest doch Kaplan werden – aufGab. G#ttSeiDank!

P. S.: Bene: ich weiss, andere, die anders InterEssen haben, das Latein als ursprüngliche MutterSprache im europäischen Raum aufrechtzuerhalten, sie argumenieren in gusto anders: Sie ignorieren die realen Fakten, in Vermittlung und Bewertung des Lateinischen.

Sei ahben nie dafür gesagt, daas z B. Stefan Zweige Sternstunde über Cicero dazu genutzt, den Wert und die Latinität des Sprache zu empfehlen, als Klasenleküre zu beFehlen (in: Salzburger Ausgabe. Bd. 1: 2017. S. 139 - 164) - oder in einer anderen Ausgabe; oder auch hier: Ciceros Tod oder Das Haupt auf der Rostra:

https://www.youtube.com/watch?v=a_bSiKmwMHw&t=11s

Nochnichtmal anderthalb Schulstunde - schon ist ein Fundament gelegt: für Deutsch Politk und wenn es denn gewünscht wird; Fachkollegen haben wir genug an den Gymnasien): Latein … - "Am Mute hängt der Erfolg." - Theodor Fontane, Stine. - Oder auch in Latein; bitte, sehr Wikipedia grüßt euch alle!

Ich übersetze es mit durchgeschüttelt, gar: durchgerüttelt. E ist ihm wohlgeraten, durchgschütteltes zu sein: Aber er hat es überlebt. Unser Griechisch- und Klassenlehrer, Dr., hätte wieder gesagt. My darein – ou peideueitet.. . Äh, etwas besser, so: Ὁ μὴ δαρεὶς ἄνθρωπος οὐ παιδεύεται. - „Der Mensch, der nicht geschunden wird, wird auch nicht erzogen.“ Oder Lateinisch „Male eruditur ille, qui non vapulat.“ - Zitat (von Menander, den Johann Wolfgang Goethe liebe, in seiner Autobiografie Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit als Motto voranstellte. - Äh, der Satz steht auch bei Joseph Goebbels, in den Tagebüchern (Bd. 1, erste Seite, im griechischen Original wie bei Goethe). - Wiki https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_griechischer_Phrasen/Omikron#%E1%BD%89_%CE%BC%E1%BD%B4_%CE%B4%CE%B1%CF%81%CE%B5%E1%BD%B6%CF%82_%E1%BC%84%CE%BD%CE%B8%CF%81%CF%89%CF%80%CE%BF%CF%82_%CE%BF%E1%BD%90_%CF%80%CE%B1%CE%B9%CE%B4%CE%B5%CF%8D%CE%B5%CF%84%CE%B1%CE%B9. - Ab ruf 05.02.2023.

Traditioon: Voller, Goethe. Goebbels. Und noch wer...? - Wen kan ich sonst noch fragen? Meine Klassenkamraden? - Nee, denen habe ich gesagt: ich werde kein weiteres Klassentreffen organisieren; da sollen doch die cleveren Füchse [ob noch rotblond, ob grau im Haar], die der G. erbötig verbunden sind -

Vier Typen aus der Abiturklasse 1965: auf dem 15-jährigen Treffen, im Kreuzgang der Gaesdonck: 

Wohin s c h a u e n  sie denn?

 

 

 


Drei kirchliche WürdenTräger, hold-heilig geweiht, kriechend&erbötig sich (und mit UnGeschick an einem kleinen Grab mitmauern, am SepulcrumSepulcrum; um nach vorfertigter Weise einen werklichen Prozess vorzutäuschen) um ihre Andacht in Sukzession&nach dem Berührungsmodus an ein geheiligten Reliquien) zu erweisen; wobei viele andere in Ergenbenheit beipflichtetn (die ich damals als Obermessdiener, jedenfalls für die untertänigen Ministranten, verantwortlich) – die kahle, gewollt künsterlisch-pedantische Szenerie unter dem Altar&samtTuch, mit einer kirmesmäßig aufgezäumten Girlande, äh: umschmückte Altarweihe, die schon seit dem Mittelalter bestehet in der Kirche. Nur der Altarraum mit der AltarStein wurden karg-hoheiligst-asketisch (nach Gusto des Dr. Baumeister&Dinnendahl&co) erneuert. Die Site der Klos5erkirche der Gaesdonck weiß nix von der SparVerniedlichung der Kirche, die auch schon wieder aufgehoben, ver-schmückt,retro-barockisiert wurde: https://de.wikipedia.org/wiki/Stiftskirche_(Gaesdonck)#Geschichte

Sepulcrum] "Ein heute schlechthin notwendiger Bestandteil eines A., der zur Feier der Eucharistie dienen soll, ist das aus einer Höhlung und zugehörigem, mit Mörtel befestigtem Schlußstein (sigillum) bestehende Reliquiengrab (sepulcrum). Der Brauch, den A. mit einem Reliquiengrab zu versehen, erwuchs aus der im 4. Jh. sich bildenden Gepflogenheit, über Märtyrergräbern einen A. zu errichten. Rasch sich verbreitend, war er schon in der Karolingerzeit allgemein heimisch, wenn auch noch nicht streng verpflichtend. In der zweiten Hälfte des Mittelalters war es nur mehr Ausnahme, wenn in dem A. bei seiner Weihe keine Reliquien eingeschlossen wurden.“ (So ein Lex. der RDK.Labor), - UnSäsglich unaufgeklärte Zeiten aus dem Verlauf der Verschwörungsideologien im Christentum; als/weil  Leben, geschichtliches Werk und Wirkung der Nächstenliebe (der Jesus-Zeiten) realiter nachließen; verlustig gingen im GlaubensAlltag; und folglich die dogmatischen ErScheinungen in der Kirche begannen&fortwirkten bis zum Vaticum l/II, ad libitum. - Bis zu Neuem: Ad absurdum&arbitrium.

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