Sonntag, 12. Februar 2023


 

Von Korthusen - des Sonntags übers Ländle:

Geschtieben: Montag, 16. Juli 2007


An

Fr. O.

im Museum Wasserburg Anholt-Schloss –

Schloss 1

46419...


Liebe Frau O.,

es war eine helle Freude, Sie mit Ihrem Wissen und Ihren Interessen kennenzulernen – und natürlich nicht nur den Rembrandt wiederzufinden, sondern eine Neuerwerbung, die den Atem stocken macht.

Aber ich kann noch nichts zu dem Spruch am oberen Bildrand rechts sagen.

Thematisch muss es sich aber um die Fabel aus Theokrits „Idyllen“ handeln, die den Dialog zwischen Mutter Venus und Kind Amor wiedergibt:

„Beginnt, liebe Musen, beginnt mit dem bukolischen Gesang!" In der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. hat Theokrit mit seinen "Idyllen" jene Kunstform des Hirtengedichts geschaffen, die zum Vorbild von Vergils "Bucolica" sowie der Schäferpoesie des 18. Jahrhunderts wurde.

Neben Szenen aus der Welt der sizilianischen Hirten stehen solche aus dem Leben der niederen städtischen Kreise, aber auch Episoden mythologischen Inhaltes:

Dem Honigdieb Amor (oder griech. Eros), der mit einer Wabe zur Mutter gerannt kommt, hat eine Biene die Finger zerstochen.

Seine Mutter Venus (griech. Aphrodite) verweigert lachend den geforderten Trost: "Bist du nicht gleich wie die Bienen, wo du zwar winzig bist, doch die Wunden so groß sind, die du schlägst?“ (Damit spielt sie an auf die Treffer, die er mit den Geschossen seines Bogens erzielt, wenn er die Liebespfeile verschießt.

*

Bisher habe ich nur einzelne Bilder von der „Venus mit dem Honigdieb“ gefunden; es gibt viele in öffentlichen Museen ausgestellte Fassungen des Motivs. - Aber nicht das Gemälde, das Ihre Duchlaucht gekauft hat.

Das Anholter Gemälde von 1533 ist also in der Aufstellung unten nicht dabei. Und ich muss in Büchern (in Bibliotheken) suchen; … über die Ihre Durchlaucht sicherlich verfügt, da er ja nicht blind und unwissend Millionen ausgibt für einen unbekannten Schatz.

Ich kann die Bilder nur schwarz-weiß ausdrucken. Die „Adressen“ kann man im Internet finden!


Lucas Cranach d. Ä.: (1472 - 1553): Spät-Renaissance

„Venus und Cupido mit einer Honigwabe“ (1531)


http://www.kunstkopie.de/kunst/lucas_cranach_d_ae/venus_cupido_honigwabe_hi.jpg


Künstler: Lucas Cranach d. Ä. (1472 -1553)

Stil: Spät-Renaissance

„Venus und Cupido mit einer Honigwabe“ (1531). Technik: Öl. Malgrund: auf Leinwand. Originalgröße BxH: 73 x 170 cm

http://www.kunstkopie.de/kunst/lucas_cranach_d_ae/venus_cupido_honigwabe_hi.jpg

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Lucas Cranach d. Ä.: Werk: Venus with Cupid the Honey Thief

(Öl auf Leinwand

http://www.kunstkopie.de/kunst/lucas_cranach_d_ae/venus_cupid_boo70520_hi.jpg


„Venus mit Amor, dem Honigdieb“

Lucas Cranach d. Ä. (1537)

http://www.weltchronik.de/dch/dch_1063.htm


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Cordula Bischoff: Rezension von: Werner Schade (Bearb.): Lucas Cranach. Glaube, Mythologie und

Moderne. Katalog zur Ausstellung im Bucerius Kunst Forum, Hamburg, Ostfildern: Hatje Cantz 2003,

in: sehepunkte 3 (2003), Nr. 11 [15.11.2003], URL:

http://www.sehepunkte.historicum.net/2003/11/3334.html

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https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lucas_Cranach_d.%C3%84._-_Venus_mit_Cupido_als_Honigdieb_(private_Sammlung).jpg?uselang=de

Venus 1532 (Städel)

„Venus und Amor als Honigdieb“ (1534) (in München)

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