Freitag, 3. Februar 2023

Story mit S c h ü l e r*innen

 

Ach, ja, einstmals in Prag <1989>

bevor ich in die Karls Klinik für Chirurgie eingewiesen wurde wg. Gingivitis:

 

Prag: Karlsbrücke. Bleistift-Skizze eines Prager Knstlers (in meinem Besitz)


 

Wir waren in Prag unterwegs; einige Mädchen vom (in Schülersprache!) Majo-Curry-Gymn./RE. - Wir stiefelten auf eine Buchhandlung zu.

Bald war ich im Element: ich fand zwei Päckchen Ex-Libris, die sich des Buch-Motivs annahmen, zumeist in deutscher Sprache; ich versteckte sie in hinter Büchern (ja, wenn ich nochmals nach Prag komme, will ich sie mir hervorholen, sie bezahlen und dann abdampfen mit dem kleinen Schatz; ich hatte nicht mehr viele Kronen in der Tasche; musste dringend zu einer Bank; oder zu den Schülern, die es geschafft hatten, gestern für einen Umtauschkurs von 1 (Mark). 15 (Kronen) Geld zu versilbern – davon hab ich vielleicht noch profitieren; gerade zuvor in einem Café war ein Bettler, der mir direkt in die Geldbörse gegriffen hatte, weil ich ihm nur zwei Kronen schenkte; und weg war, der zuvor Deutsch gesprochen hatte. - Hej, aber in welcher Buchhandlung war ich da; das hab ich vergessen) 

Aber, da: Deutsche Literatur, in tschechischer Übersetzung. Da fiel mir eine wohlfeike, äh: spottbillige Schulausgabe von Mörike, Mörike ein Lesestoff, den ich schon, als ich selber noch Schüler war, lesen musste: Mozartova cesta do Prahy.

Ich nahm mir die Ausgabe zur Hand. Und übersetzte – äh, frei Schnauze, aus dem Gedächtnis, aus der tschechichen Sprache: Also: Eduard Mörike Mozart auf der Reise nach Prag. Eine Novelle. - Im Herbst des Jahres 1787 unternahm Mozart in Begleitung seiner Frau eine Reise nach Prag, um ›Don Juan‹ daselbst zur Aufführung zu bringen. (Hier machte ich ein Kunstpause.) Am dritten Reisetag, den vierzehnten September, gegen elf Uhr morgens, fuhr das wohlgelaunte Ehepaar, noch nicht viel über dreißig Stunden Wegs von Wien entfernt … - irgendwie war mir der Faden gerissen. - Maria staunte. Kathrin überprüfte meine Mimik. Äh – was?


Und ich erläuterte gleich munter weiter: Also in Prag, natürlich; in der Spielzeit 1786/87 hatte die Bondinische Truppe, eben zu Prag, Mozarts Figaros Hochzeit in Anwesenheit des Komponisten mit großen Erfolg gespielt. Das war der erste Beusch Mozarts; damals wurde er unter Vertrag genommen, für die folgende Spielzeit eine eigene Oper für Prag zu schreiben; eben „Don Qiovanni“. Die Oper – ich holte nochmals Luft - sollte bereits am 14. Oktober uraufgeführt werden, doch verzögerte sich dieser Plan, schließlich fand die Aufführung am 29. Oktober im Prager Ständetheater statt.

     
        > Prag: Hradschin (Skizze eines Prager Meisters. Aus dem Straßen-verkauf >


 

- Aber, äh, weiter reichte mein Vortrag aus dem Tschechischen nicht - und die Geduld der Schülerinnen auch nicht...



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen