Samstag, 11. Februar 2023

Heinrich B ö l l zu Ehren; anderen zur Schande :

 Was m e i n  PC  b e - w a h r e n  konnte:

 

[Abschrift des maschinenschriftlichen Originalbriefes von Heinrich Böll, nachdem A. R. ihn von den öffentlichen Behauptungen des Berliners Schriftstellers Siegfried Heinrichs unterrichtet hatte, der Heinrich Böll beschuldigte, er hätte die Verleihung des Georg-Büchner-Preises an Frau Christa Wolf unter der Bedingung arrangiert, daß sie nach der Verleihung in die DDR zurückkehren sollte ..]




Wieviele Brieffetzen, gerichtet an seinen Poeten: Heinrich Böll, hatte er schon geschrieben. Immer wieder zerrissen. Und beachtete, dass der Hesinrich Böll wohl bessere Briefe müsste beantworten

Dann scheib er doch einen, den Herr Böll nicht auf sich beruhen liess. Er antwortete mir:

Heinrich Böll                               21.5.85

Sehr geehrter Herr Reyntjes,

was Herr Heinrichs in Recklinghausen erzählt oder (was tückischer wäre!) „angedeutet“ hat, ist so absurd, dass es kaum der Beachtung [wert] wäre, wäre nicht zu vermuten, dass etwas "dahinter stecken" könnte. Kürzlich hat mich ein wohlbestallter Professor für Informatik, Steinbuch, öffentlich und unwidersprochen beschuldigt, der Hauptverursacher der Kriminalität in Deutschland zu sein. Ja. Meine Kollegen halben in diesem Fall meine „Verteidigung“ übernommen. Ich könnte das auch in diesem Fall für möglich halten, müsste dazu aber Ihren Brief und die evtl. Antwort von Heinrichs an die Berliner Akademie oder den Schriftstellerverband schicken.

Eine "Berliner Autorenvereinigung" ist mir nicht bekannt, es könnte sich um eine der Springer-subventionierten Gruppen handeln, deren Aufgabe es ist, ins „Blaue“ hinein Stunk zu machen. Natürlich habe ich nicht den geringsten Einfluss bei der Verleihung des Büchner-Preises, bin nicht in der Jury und nehme seit Jahren schon nicht mehr an Tagungen teil. Das Gerede von Heinrichs ist einfach Irrsinn.

Ich könnte auch die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt informieren, möchte aber Ihren Brief nicht ohne Ihr Einverständnis weitergeben. Ein Missverständnis, wie Sie vermuten, kann es nicht sein, es ist eine glatte und freche Lüge, deren Ursache ich doch herausfinden möchte.

Ich danke Ihnen jedenfalls sehr, warte aber ab, ob Heinrichs Ihnen schreibt und grüsse Sie herzlich (als alten Leser!)


[handschriftlich]        Ihr 

                       Heinrich Böll


*  ~ *

Vielleicht einer der letzten Briefe, die Böll noch schreiben/schreiben liess: 21. Dezember 191716. Juli 1985.

Es geht um den DDR-(Ex-DDR)-ler Siegfried Heinrichs, einen DDR-Flüchtling, der nie über subventionierte Auflagen herausgekommen ist....; der ähnliche, aber kleinere Gedichtchen geschrieben hat wie Kunze; bevor der mit dem Die wunderbaren Jahre (im Westen) Erfolg hatte.

Ich schrieb ihm [H.S]:  Die Spezialität, mit der Heinrichs hausieren ging, war der Begriff Autorengerücht, was er mit einer Tatsache sui generis verwechselte. 

Abschrift des maschinenschriftlichen Original-briefes von Heinrich Böll, nachdem A. R. an /ich/ Anfang Mai 1985 ihn von den öffentlichen Behauptungen des Berliner Schriftstellers Siegfried Heinrichs (1941-2012)in Recklinghausen wie anderswo unterrichtet hatte, der Heinrich Böll beschuldigte, er habe die Verleihung des Georg-Büchner-Preises an Frau Christa Wolf unter der Bedingung arrangiert, dass sie nach der Verleihung in die DDR zurückkehre (Konj. Optativ)...]- Damals (vor der Einheit 1990) schienen das übliche Verdächtigungen&Be-schuldigungen, die man von Berlin, der Frontstadt, her gerne austauschte. 

 * ~ *

Michael Matthias Prechtl: Böll selbstdritt. Farblitho. 1982. In: M. M. Prechtl: Charakter-Bilder. Dortmund 1987. S. 138.

* ~ *

Wen/wer oder was von S. H. haben/verkaufen will, bitte (ich habe beim letzten UmZug >Nov. 2019< nichts mehr aufbewahrt von ihm; nur das Relikt im PC):

https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/autor=siegfried+heinrichs



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