Montag, 30. Oktober 2023

Etwas über < S t a a t s r ä s o n plus Staatspolitik & Sitte & Familienliteratur >

 

 

 

<Symbolbild>: Relikt eines beschädigten Symbols: eines Kreuzes < auf dem Friedhof-Nord, in RE >.  



Von Treitschke ... über Fontane ... zu Haffner, Sebastian: 

von wegen  { S  t  a  a  t  s  r  ä  s  o  n }

- ein  K o m m e n t a r (von der Alltags-Politik 

(nebst der Familienliteratur; 'Familia supra omnia') -

Vgl. https://www.dwds.de/wb/Staatsr%C3%A4son

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Eine mögliche Defiiniton, das Gesamtstaatliche zu erfassen: (Religion, Kultur. Staatsapparat. Miliitär. Die bürokratischen, obigkeitlichen Strukturen) – ein Grundsatz: „nach dem der Staat einen Anspruch darauf hat, seine Interessen unter Umständen auch unter Verletzung der Rechte des Einzelnen durchzusetzen, wenn dies im Sinne des Staatswohls für unbedingt notwendig erachtet wird“ - dieser vorsichtig formulierende Begriff trifft in der Literatur- und Rechtsgeschichte nicht die Intention, nicht allein die Description; sie ist obsolet- (redudant formuliert:  überholt · überkommen -  outpassé - historisch·angestaubt.


Treitschke, Heinrich von: Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert. Bd. 1: Bis zum zweiten Pariser Frieden. Leipzig, 1879.
Am preußischen Hofe war der geistreich boshafte Prinz Heinrich ein getreuer Vertreter dieser neuen Bildung: theoretisch ein Verächter jenes leeren Rauches, der beim Pöbel Ruhm und Größe heißt, praktisch ein Mann der harten Staatsräson, skrupellos, aller Listen und Ränke kundig.

Treitschke, Heinrich von: Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert. Bd. 1: Bis zum zweiten Pariser Frieden. Leipzig, 1879., Faksimile 614     15:    
Treitschke, Heinrich von: Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert. Bd. 1: Bis zum zweiten Pariser Frieden. Leipzig, 1879.
„Mochte die mechanische Staatsanschauung vergangener Tage noch überwiegen, die gewissenlose Staatsraison der alten Cabinetspolitik war bereits im Untergehen; und es bleibt das dauernde historische Verdienst des Wiener Congresses, daß er für den freundnachbarlichen Verkehr der Staatengesellschaft einige neue Formen und Regeln fand.“

Treitschke, Heinrich von: Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert. Bd. 3: Bis zur Juli-Revolution. Leipzig, 1885., Faksimile 72.16: T.  H. von: Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert. Bd. 3: Bis zur Juli-Revolution. Leipzig, 1885.

Von dem Gedankenreichthum, von dem hinreißenden rhetorischen Ungestüm jenes leidenschaftlichen Vorkämpfers der schwedisch-französischen Partei besaß der gewandte Epigone freilich gar nichts; aber in der Willkür seiner Geschichts-construktionen, in der Gewissenlosigkeit seiner Staatsräson that er es dem alten Publicisten gleich.“


>> Ein wahrlich bösartiger, un-be-willigter Begriff, gezielt für nicht-demokratische Verfassung(en) [wenn es denn Ver-Fassung sein sollen (geheißen sein solllen!); königlich-preußlich-dem Hoch-Adel hoch-angenehm; von ihm diktiert, gefördert, an-ge-reichert - ohne Legitimation [das den von Gott [angeblich!] berufenen, den Hoch-Herren und den Bischöfen und den subalternen Bürokraten und Soldaten und Messdienern <jeder Ar> ….) versprochenen!] Nicht-Existenzen.

Eben wobei dre kongmunérter, angeblich Staats-Begriff (ohne von unserer Verfassung odr eine überstaalichen Institution legitimiert zu sein) stastspolitisch [ja, wie denn, wozu denn; mit welchen Folgen und Vesprechen oder Verheißungen ..!] - so kan kein sinnvoller Staatsbegriff beschxaffen sein.

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Dazu eine Auswahl im deutschen Literatur-Schatz; bei gutenbeerg.org <allzeit zu ergänzen>:

(1832): „Nein, wo sie selbst, die Fünfundfünfzigjährige, ein so schmerzliches Gewissensopfer der Staatsräson bringen mußte, da darf ihr eigenes Kind, diese ahnungslose Sechzehnjährige, nicht päpstlicher sein wollen als der Papst, nicht moralischer als ihre Mutter.“ In: Zweig, Stefan (in romanhafter Form): Marie Antoinette. Der Kampf um ein Wort (1832).

https://www.projekt-gutenberg.org/zweig/marieant/chap005.html

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Oder: Egon Friedell: Kulturgeschichte der Neuzeit. Die Krisis der Europäischen Seele von der Schwarzen Pest bis zum Ersten Weltkrieg. Fünftes Buch: Imperialismus und Impressionismus. Vom deutsch-französischen Krieg bis zum Weltkrieg:

Der Kulturkampf

Gelang Bismarck über die rote Internationale nur ein halber Sieg, so kann man den Ausgang des »Kulturkampfs«, den er gegen die schwarze Internationale führte, fast eine Niederlage nennen. Die sonderbare Bezeichnung, von Virchow geprägt, der ein großer Gelehrter und kleiner Politiker war, ist irreführend, denn eigentlich wurden die Mächte der Kultur: Religion, Tradition, Spiritualität von der Kirche vertreten, während sich auf der Seite der Gegner mehr die Tendenzen der Zivilisation: Bildung, Staatsräson, materieller Fortschritt befanden. Die erste Wurzel des Konflikts ist im Unfehlbarkeitsdogma zu suchen, das Papst Pius der Neunte am 18. Juli 1870, dem Vortage der französischen Kriegserklärung, verkündet hatte: darin wurde festgesetzt, daß der Papst, wenn er ex cathedra rede und eine den Glauben oder die Sitten angehende Lehre definiere, als infallibel anzusehen sei.“ [So kann man/n sich täushen, wenn man/n göttlichen ZuSpruch erfahren hat, bzw. zu erfahren hat, vorgibt, samt und mit seinen Paladinen.)

https://www.projekt-gutenberg.org/friedell/kulturg5/titlepage.html

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Dazu ein (meist) unparteiischer Fachmann des Historischen und des romanhaft Verbalen: Theodor Fontane:

"Er verfuhr nach bester Ueberzeugung, aber völlig revolutionär, alles mit dem Zwang und Drang der Umstände (nicht ohne Grund) oder mit einer höheren Staatsraison entschuldigend." (Fontane, Th.: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 2): Das Oderland. Berlin, 1863) - „Er“ - Ich bin versucht, zu sagen: 'alle' … - aber gemeint war er: Hardenberg: Er "war entschlossen, die Macht der Stände zu brechen, ihre Existenz zu streichen; Schlag auf Schlag fiel gegen die alte Landesinstitution. Er (…)“. - Äh - wer liest Fontane (außer "Effi Briest"); aber auch dort kann mensch die Entzauberung des Männlichen und des Staatlichen und des Christlichen erfahren & notieren in der Interpretation.

Aber, bitte:

Was mich über Treitschke, über Fontane <ohne 'Merkel', Ex-Bundeskanzlerin, zu nennen> zu Sebastian Haffner greifen lässt, weil es ist noch immer Tagesdoktrin: „(....) dass die Sicherheit Israels zur Staatsdeutschen räson gehöre.“ Wo ein ernsthafte Diskussion dieses völlig mauen <unbegreiflichen> Begriffes einsetze müsse – wird verbal geschunkelt. „Staatssouveränität“ gehört weder zum GG, noch zu irgendwelchen Staatsverträgen. Nein „Staatssouveränität“ als die letzte sinnvolle Verwendung die Begriffs fand ich in Sebastian Haffners („Anmerkungen zu Hitler“ 1981). Haffner hat auch Schuld- und Verzweiflungshandlungen in dem Kern ihres Wahns beschrieben – und wir können nach Merkels Pseudo-Rhetorik einen UntergangsWahn vermuten – wenn es denn legal und politisch zu einer militärischen Diktion oder Doktrin missbraucht würde.

Äh:  S t a a t s r ä s o n ...?

Das Besondere an Hitler ist, daß er auch dann morden ließ, und zwar in einem unvorstellbaren Ausmaß, wenn ihm die Staatsräson nicht den gringsten Grund oder auch nur einen Vorwand dafür bot. Ja, manchmal waren seine Masseenmorde seinem politische-militärischen Interesse geradezu entgegen. Den Krieg gegen Rußland zum Beispiel, der militärisch, wie wir jetzt wissen, nicht zu gewinnen war, hätte er politisch vielleicht gewinnen können, wenn er als Befreier statt als Ausrotter aufgetretenn wäre. (S. Haffner: Anmerkungen zu Hitler (1978). [Tabu-Ausgabe. 1981. S. 122.]

Als national-kollektives Trauma mit erschreckenden Fehlleistungen in der Einschätzung der Ursachen und Folgewirkungen – man könnte es ein Holocaust-Folge-Syndrom nennen.

>>> Fazit: Unsere Bundesregierung, unser Parlament, können und dürfen sich nicht festlegen, ein mögliches „Existenzrecht Israels“ – wie Frau Merkel (CDU) es im Jahre 2008 zur „Staatsräson“ erklärte; es bedürfte einer Änderung des GG.

Ein national-kollektives Trauma mit erschreckenden Fehlleistungen in der Einschätzung der Ursachen und Folgewirkungen des NS-Staates von 1933- 1945 könnte man ein Holocaust-Syndrom nennen. Nach dem Friedensvertrag, dem Zwei-plus-Vier-Vertrag von 1990, können wir dazu nicht verantwortlich gemacht werden. Es gibt keine Reparationszahlungen und kann auch keine Reparationsregelung(e) zwischen BRD oder EU und Israel und Ukraine geben.

Da wird/ist ein willfähriges, gut gemeintes Gerede zur Politik, genauer: zum P o l i t i k - Ersatz - die man in der BRD mehrheitlich nicht will; so schätze ich es als Sozialdemokrat … ein. 

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Noch Weiteres (über Staaaaaaaat. M o r a l. S i t t e ... etc.- und auch über Familienliteratur):

Die Sitte ist hier auf einem Punkte angekommen, wo sie geradezu absurd wird. Sie schreibt den Mädchen eine Unwissenheit und Weltunkenntnis vor, die vielleicht eine wichtige Bedingung war, als noch die Eltern die Wahl des Gatten trafen und das Verhältnis zwischen den Eheleuten weniger eine persönliche als eine bloß soziale Grundlage hatte. Indessen aber hat im Bewußtsein der Kulturmenschheit die persönliche Zuneigung und Liebeswahl zwischen den künftigen Ehegatten den Wert einer sittlichen Voraussetzung gewonnen, und zwar in dem Maße, daß sogar die Heiraten fürstlicher Personen, die ihre Wahl notorisch nach Gründen der Staatsräson treffen müssen, öffentlich als Neigungsheiraten hingestellt werden. Völlige Lebensunkenntnis einerseits und persönliche Entscheidung zum Zweck einer Verbindung für Lebenszeit andererseits schließen jedoch einander aus. Es ist keine Übertreibung, wenn man der Familienliteratur ein gut Teil der Schuld an den mißglückten Ehen zuschreibt, obwohl ja Ehescheidungen in ihrem Gesichtskreis gar nicht vorkommen dürfen. (…)

Aus: Rosa Mayreder: Zur Kritik der Weiblichkeit. Essays. Verlegt bei Eugen Diederichs. Jena 1922. >< https://www.projekt-gutenberg.org/mayreder/weibl1/index.html

Über Rosa Mayreder: https://de.wikipedia.org/wiki/Rosa_Mayreder#Werke

 Wer übre die Staastsrräson nachdenkt, äh: einfach*hin über die Statsarässon [weil so ein schön-fachliches Fremdwort  s e i n  s o l l ...)  q u a t s c h t  sich an den Menschenrechten und den verfassten  Konstitutionen vorbei - ins weglos Ungefähre. Derweil müssen andere Verschwörungsideologie ausbaden: ob die P a l ä s t i n e s e r  oder viele, viele Un-Geschützte;

-  Wer gedenekt ihrer,  a u c h  am  9. November ... - 

 

Ergänzender NachSatz:

Für uns in Deutschland ist das Bekenntnis zum vereinten Europa Teil unserer Staatsräson. (Rede von Angela Merkel, 23.04.2020):

Am und in diesem Satz stimmt kein Wort:

  • Angefangen bei "Für uns" - Für wen spricht Frau Merkel: Wer hat ihr geschichlich und begrifflich und  politisch das Recht gegeben, für uns zu sprechen: Sie hat ein Rederecht, das sie masslos, emotional-schrankenlos, un-gesetzlich <verfassungsrechtlich gesehen> dumm-dreist ausübt.

     ** Wir haben keine "Staatsräson" - weil es sich bei nicht gibt: 

    * vom Geschichtichen her: Es ist ein unsinniger Begriff.

    * Vom Verfassugsrehtlichen her: Es ist uns ein unbekannkter Begriff. Er präsentiert, also:  s u g g e r i e r t  einen übergeordneten Verfassungs Zustaand, der irrational ist.

     


    Wenn es irgendeinen rechtlichen, menschenrechtlichen, nationalen, religiösen Z u s t a n d  {Verantwortung. Barmherzigkeit.Vertragszusand} ausserhalb unserer Verfassung - kann man , ist es die Verpflichutng gemäß der  Menschenrechts-Konvention. - nu is deer maßsab allsn handelsn, ob für die israelische Regierung  - oder die Belange des Staates 'Pälastina', der seit 70 Jahren dekonstruiert wird.

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