Donnerstag, 6. Juli 2023

Literatur versus Mythologen



 Literarische TAT-Sachen -  überprüft

Degradiertes&MyThoLogiSierte:

- eine Sammlung von literarischen VOLL-Endungen irdischer Tatsachen:

„Hej . L a m m   Gottes ; wir opfern dich :

               ... > als Krieger, der sich er-schöpft - von Mataré gestaltett.„ 

 Oh, du Lamm Gottes...“ {gesungen, bitte}

Agnus Dei (lateinisch für Lamm Gottes, oder altgriechisch Ἀμνὸς τοῦ Θεοῦ Amnòs toû Theoû) ist ein seit ältester Zeit im Christentum verbreitetes Symbol für Jesus Christus. Als Osterlamm, gekennzeichnet mit der Siegesfahne, ist es ein Symbol für die Auferstehung Jesu Christi. Es ist häufiger Bestandteil der christlichen Kunst und ein christliches Symbol in der Heraldik. - Darstellung des Lamms Gottes: Im ersten Wandelbild mit der Kreuzigungstafel, flankiert von dem Märtyrer Sebastian (links) und dem Einsiedler Antonius (rechts); und in der Predella die Beweinung Christi

https://de.wikipedia.org/wiki/Agnus_Dei

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Hier: Hans Bender: Forgive me

Die johanneische Formulierung „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegträgt“ (Joh 1,29) ist bereits ein fester Bestandteil in frühen Liturgien. Nach der Liturgie des heiligen Apostels Jakobus, deren Zentralelemente wahrscheinlich auf das vierte Jahrhundert zurückgehen, sagt der Priester vor der Kommunion, wenn er das Brot gebrochen und darüber das Kreuz geschlagen hat: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegträgt, geschlachtet für das Leben und Heil der Welt“. Die Jakobusliturgie ist möglicherweise eine Inspirationsquelle für die Introduktion von „Agnus Dei“ in die römische Messe. Vor der Kommunion in Verbindung mit der symbolischen Brotbrechung betet der Priester zweimal: „Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis“ und seit dem elften Jahrhundert einmal: „Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona nobis pacem“. Auch in den östlichen Kommunionsritualen spielt der Ausdruck „Lamm Gottes“ eine wichtige Rolle in Verbindung mit der Brotbrechung. In der byzantinischen Liturgie kann das Brot sogar „das Lamm“ (ὁ ἀμνός, ho amnos) genannt werden, und das liturgische Messer wird „der Speer“ (ἡ λόγχη, he logche) genannt (vgl. Joh 19,33-35). Die ganze Vorbereitung der Kommunion heißt nach dem achten Jahrhundert regelmäßig „Schlachtung des Lammes“. Obgleich Unterschiede bestehen, wird die Brotbrechung sowohl in der westlichen als auch in der östlichen Tradition als eine symbolische Darstellung der Opferung des Lammes aufgefasst, wobei man sich hauptsachlich auf die johanneische Vorstellungen bezieht, damit aber auch die alttestamentlichen Traditionen des Paschalamms einbezieht.

Wirkungsgeschichte: aus:

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/lamm-lamm-gottes/ch/28d310b45a980d04c19c83b38fcd7cff/#h19

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Artikel:https://www.domradio.de/radio/sendungen/kirche2go/kirche2go-lamm-gottes

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Lexikon:

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/lamm-lamm-gottes/ch/28d310b45a980d04c19c83b38fcd7cff/#h19

Grünewald, Mathis Gothart:Isemheimer Altar 1512–1516 (Ausschnitt):

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Hans Bender: Forgive me

Herr Studienrat Runge sagte mit einschläfernder Stimme: Forgive me ist ein starker Ausdruck. Der Engländer gebraucht ihn eigentlich nur Gott gegenüber, im Gebet, in der höchsten Gefühlsaufwallung. Ihr werdet ihn selten hören, selten gebrauchen. Häufiger kommen vor „excuse me“ und „sorry“, ja, vor allem „sorry“. »Sorry« könnt ihr bei jeder Entschuldigung anwenden. Wenn ihr an jemandem vorbeigehen wollt, wenn ihr jemandem auf den Fuß getreten seid, sagt: I'm sorry“...
Ich war vierzehn Jahre alt. Ich saß in der letzten Bank und war nicht besonders aufmerksam. Vor mir auf der polierten Platte lag ein blaues Oktavheftchen, in das ich die neuen Wörter eintragen sollte. Doch ich malte rechts und links von meinem Namen eine Blume. Unter dem Oktavheftchen lag ein Spiegel, in den ich ab und zu sah. Ich sah gern in den Spiegel, zupfte an meinen Haaren vor der Stirne und schnitt Gesichter. Ich wollte nämlich Schauspielerin werden. Auf dem Heimweg überholten mich drei jungen der Parallelklasse: Walter, Horst und Siegbert. Siegbert sagte: Da geht die Brigitte Horney! Die anderen lachten. Was hatte nur dieser Siegbert gegen mich? Er reizte, neckte mich, blies die Backen auf, ich aber freute mich, wenn ich ihn sah ...
Es war Anfang April. Der Krieg ging dem Ende zu. Von Vater kamen keine Briefe mehr. Mutter saß am Abend ohne Worte an meinem Bett.
Einige Tage später wurden wir aus der Schule nach Hause geschickt. Um die Mittagszeit surrten amerikanische Tiefflieger über die Dächer. In der Nacht fuhren Lastwagen mit SS Leuten der Rheinbrücke zu, und die Fenster schütterten vom Gedröhn der Front. Dann drängten sich Autos, Pferdewagen und Panzer durch die Straßen, über die Trottoirs. Infanteristen zogen zurück, in Gruppen, vereinzelt, abgerissen, verwundet.
Unsere kleine Stadt wurde aufgewühlt von Angst, Unruhe, Ungewißheit und der Erwartung, daß alles zu Ende sei. Beck, ein fanatischer Anhänger Hitlers, bewaffnete junge und alte Leute. Er verteilte Gewehre und Panzerfäuste, er ließ Sperren errichten, Gräben ausheben. Die Alten machten nur widerwillig mit, aber die jungen hatten keine Ahnung, und deshalb waren sie vielleicht sogar begeistert. Auch Siegbert. Siegbert lag unter dem Befehl eines ehemaligen Weltkriegsoffiziers auf einem Hügel vor der Stadt. Ich trug Wasser zum Hügel, Kaffee, Kuchen, Zigaretten, und die letzte Tafel Schokolade, die Vater zu Weihnachten geschickt hatte, brachte ich Siegbert. Ich saß im Graben neben ihm. Er sagte: »Du, ich habe mich getäuscht, du bist kein **** eher ein Junge. Das machte mich stolz. Ich rauchte kurz danach, ohne zu husten, meine erste Zigarette. Aber ich war kein Junge! Nein, ich war kein Junge ...
An einem frühen Vormittag ging ich wieder zum Hügel. Die Wege und Felder lagen wie ausgestorben, nur die Lerchen stiegen aus den Furchen. Seit diesem Morgen weiß ich, wie schön Gesang der Lerchen ist. Auf dem Hügel wurde ich nicht gerade freundlich empfangen. Einer sagte. „So'n Wahnsinn.“ Und der Weltkriegsoffizier sagte: „Tolles Mädchen, du kannst nicht mehr zurück.“
„Warum?“ fragte ich.
„Es geht los“, sagte er.
„Was? Was geht los?“
Niemand antwortete. Eine unheimliche Stille. Ich stolperte über den Hügel zu Siegbert. Er riß mich in den Graben, neben sich, preßte meinen Kopf in seine Arme und sagte: »Warum bist du nur gekommen! Warum bist du nur heute gekommen!«
Dann explodierte die Ruhe. Einschläge schüttelten den Hügel. Zornige Granaten durchwühlten die Erde, die wenigen Leben herauszuwerfen, herauszupflügen wie Kartoffeln auf dem Felde. Hatte ich Angst? Hatte ich keine Angst? Ich weiß es nicht.
Erdfontänen sprangen hoch. Splitter regneten, und der Rauch nahm den Atem.
Eine Stimme gellte: „Sie sind auf der Straße!“
Dann wurde es ruhig, doch in der Ruhe war ein dunkles Rollen.
Siegbert sagte: „Mal nachsehen.“ Er richtete sich auf und schaute, den Kopf über dem Grabenrand, zur Straße hinüber. Ich sah zu ihm auf und fragte: »Siehst du etwas? Siehst du -?“ Da schoß das Blut aus seinem Hals, ein roter Strahl, wie aus einer Röhre...
In der Kirche war ein Bild: Das Lamm Gottes über einem Kelch. Blut, ein roter Bogen, wölbte sich aus einer klaffenden Halswunde zum Kelchrand. So war es bei Siegbert. Ich hatte das Bild in der Kirche lange nicht gesehen. jetzt sah ich es genau. Das Bild war mein einziger Gedanke, ein dummer, deplazierter Gedanke. Lähmend. Ich konnte nicht schreien, nichts tun. Ich sah das Blut aus seinem Hals stoßen und dachte an das Bild in der Kirche ... Dann brach sein Körper zusammen, nach vom, zu mir, sackte in die Hocke, die Stirn schlug auf die Knie, und die Hände legten sich nach unten geöffnet neben die Füße auf die Erde.
In die Unheimlichkeit meiner Angst fiel ein Schatten. Oben, am Grabenrand, stand ein Soldat, ein fremder Soldat, in fremder Uniform, mit einem fremden Stahlhelm und einer fremden Waffe, die noch nach Siegbert zielte. Sein Mörder! Aber der senkte die Waffe, warf sie zur Erde und sagte: „Forgive me.“ Er beugte sich herab, riß meine Hände an seine Brust und sagte. „Forgive me.“

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Aus: H.B.: Worte, Bilder, Mnschen. München: Carl Hanser Verlag. 19669. S. S. 52 – 55. [Zuerst in: H.B.: Wölfe und Tauben. München 1957] @ Carl Hanser Verlag, München

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Theologisch:

In der Offenbarung des Johannes nimmt die Vorstellung des Lammes, das hier identisch mit Jesus Christus ist, einen breiten Raum in der apokalyptischen Schau des Sehers ein. In der großen Thronsaalvision des Johannes wird das Aussehen des Lammes als „wie geschlachtet“ beschrieben (Offb 5,6 EU). Es ist das Zentrum der Anbetung (Offb 5,8f EU). Allein das Lamm kann das Buch mit den sieben Siegeln öffnen, was die einzelnen endzeitlichen Geschehnisse des Buches in Gang setzt (Offb 5,5 EU). Im selben biblischen Buch wird auf die „Hochzeit des Lammes“ verwiesen, die am Ende der Zeiten stattfinden wird, wenn Christus die erlöste Menschheit als seine „glückliche Braut“ zu Gott heimführt (vgl. Offb 19,9 EU). Am Ende ist es das Lamm, das zusammen mit Gott das Zentrum des neuen Jerusalems ist (vgl. Offb 14 EU) -Wiki-Weisheit – 16.04.2019

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Krieg ist zuerst die Hoffnung, dass es einem besser gehen wird, hierauf die Erwartung, dass es dem andern schlechter gehen wird, dann die Genugtuung, dass es dem andern auch nicht besser geht, und hernach die Überraschung, dass es beiden schlechter geht.“ (Karl Kraus (1874 – 1936)- {Befügung: „nur die Kirchen, alle Religionen, haben es noch nicht vernohmen, das Dröhnen, das Zer-Pfeifen der Hochheiligkeiten, den Singsang des Schreckens&der Sterbenden; sie machen mit dem ewigen Wahrheiten, die sie selbst gesetzt haben, für ihrer Priester weiter; bis keiner mehr Priestesr werden will.


Das junge Lamm, das vegebns geschlachtet wird - jung&blutig  -

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