Dienstag, 25. Juli 2023

Mein S t ü c k c h e n L I E B E

 

Kirchenfunk-Betrachtungen; auch über Liebe:

 

Herrn Martin Vogt: Ich finde es schön, wenn Sie als Mann die Liebesbezieshung zwischnes Partnern ohne sentimental (d, h. liebesvoll) oder herrisch (dogmatisch) zu werden .. - charakterisieren wollen:

Ich zitiere:

>> Kirche in WDR 2 | 25.07.2023 05:55 Uhr | Martin Vogt:Pfarrer. In der Evangelische Kirchengemeinde Sundern.


Ernst mit der Liebe

"Du, mir ist das Ernst mit uns. Ehrlich. Das weißt du doch, oder?“

Natürlich weiß sie das. Sie hat ja mitbekommen, wie er sie angesehen hat. Wie er ihre Nähe gesucht, immer mal ein Gespräch begonnen hat. Manchmal etwas unbeholfen, manchmal geradezu süß. Aber immer sehr zurückhaltend und vorsichtig. Die ganze Zeit darauf bedacht, sich nicht zu weit vorzuwagen. Geschweige denn, sie zu bedrängen.

Und jetzt riskiert er es doch. Sagt ihr, wie er fühlt. Seine Nervosität kann er nicht verbergen.

Das Wort "Liebe“ will kaum aus ihm heraus. Von daher ist dieser letzte Satz gar nicht mehr nötig. Dass es ihm Ernst ist, das merkt sie auch so. Aber was soll sie machen? Wie soll sie reagieren, wie viel von ihren Gef ühlen

zulassen? Schließlich kann sie ja nicht aus ihrer Haut. Zu groß sind die Verletzungen, die

sie mit sich herumträgt. Zu schlecht die Erfahrungen, die sie gemacht hat.

"Du, mir ist das Ernst.“ Das hat sie schon ein paar Mal gehört. Aber wenn es wirklich Ernst geworden ist, war dieser Satz auf einmal nichts mehr wert. Die Worte sind dann immer nebulöser geworden, die Formulierungen unklarer, die Ausführungen weitschweifiger. Und am Ende ist sie wieder allein gewesen, um eine Enttäuschung reicher und wieder so verdammt traurig.

Warum soll es diesmal anders sein? Warum soll der Ernst diesmal wirklich Ernst gemeint sein? Und es auch bleiben? Warum soll es sich diesmal lohnen, zu vertrauen und sich einzulassen auf das, was kommt?

Fragen sind das, auf die sie keine Antwort weiß. Aber sie spürt: Es wäre schön, sich darauf einlassen zu können. Es würde ihr guttun, vertrauen zu können. Es für möglich zu halten, dass diese Liebe tatsächlich Ernst gemeint ist. Und Ernst gemeint bleibt.

So wie die Liebe Gottes. Der im Grunde genommen genau dasselbe sagt. Zu dieser Frau. Und zu jedem einzelnen Menschen. Auch zu mir. Und zu Ihnen. "Du, mir ist das Ernst mit uns. Ehrlich.“ Und eins ist sicher: Gott meint das auch so. Ihm ist das tatsächlich Ernst mit seiner Liebe zu uns. Auch wenn es schwierig wird, traurig oder kritisch. Selbst wenn Gott mal von uns enttäuscht ist. Oder wir von ihm. Es blribt dabei: Auf die Liebeserklärung

Gottes können wir uns verlassen. Für imme.

*

 Ich glaube aber, dass wir in unseren Beziehungen (wie auch immer. weibl., männl, queer) , uns entwickeln können, ohne zu Gott oder an G#tt glauben zu müssen/zu können. Alle Formen der psychischen oder zu Gott gefassten Beziehungen können brechen: heil-los! (Und mensch sollte darauf im Rollenspiel vorbereitet sein): die heillosen Sprüche der hehren Liebeleien stimmen nicht (immer); oder: nur für den Augen-Blick; die Kuschelei; die abendliche Szene am Stadtpark (vor der Hütte der Schwäne, die schon schlafen und nicht aufgeweckt werden sollen),vor der wie/r/ uns küssen lehrten.

Marie von Ebner-Eschenbach, meine Trauzesugin:  "Wahre Liebe fordert nicht, wahre Liebe gibt. Sie ist ein Entgegenkommen, ein Geben, aber auch ein Annehmen. Wahre Liebe ergreift nicht Besitz, sondern gibt Freiheit.“ - zu ergänzen: auch von/vor Gott nicht...!




 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen