S t o l p e r s t e i n e : In der Feldscheune

 

S t o l p e r s t e i n ee:

                                                < Gocher Steintor; eine Tommy-Brücke führtw über die Niers; auf dem Pannofen lief alles normal >

Aolte Schüüre branne gut. (Gocher Idiom, plattdeutsch)

Abends, aufgeregt

Gab es diesen Abend jedes Jahr?

Und keiner glich dem andern!

Irgendwie zwischen Herbst und Winter: Die spielenden Kinder waren von der früh einbrechenden Dämmerung überrascht worden. Sie wurden nicht hereingerufen, sie versteckten sie, wo es am unheimlichsten war: in der Feldscheune unter dem alten Lanz-Bulldog (von vor dem Krieg), der mit Strohballen zugepackt war und Unterschlupf bot fürs Versteckspiel.

 Im Sandhaufen, der mit ollen, zerborchenen Klinkern vermischt war, unter der abgestellten Karre am Klettenbusch, in und zwischen den abgeschmolzenen Holzstapeln hinter dem Hühnerstall, am Kleff der alten Lehmkuhle, in der Feldscheune oben unter dem Dach, auf dem höchsten Balken, wo noch die ollen Garben lagen und auf den Winer warteten.

Da sind sie auf großer Tour: Sie genießen die leichte Dunkelheit, wo Freund und Feind beim Suchen nicht mehr unterscheidbar werden, wo die Eindrücke neue Momente, gruselige Gefühle speisen: Ihr seid nicht auf der Seite des Lichts geboren. Auch der Nacht gehört ihr.

Sie überhörten die Rufe der Mutter zum Abendessen. Da war eine kleine Welt, ein kurzer Moment, dass der Atem anhielt, für eine kurze halbe Stunde ihnen erlaubte, in den Schlupflöchern der Dunkelheit zu wohnen.

Bis die Mutter, ihre Hände an der Schürze abreibend, rund ums Haus lief und leise lachend drohte: "Jetzt macht aber einer schnell die Tür von innen zu!"

Ach, Mutter du bist ganz nah an ihm vorbeigelaufen. Aber er wollte gefunden werden!

Der Lebensabend - nein, die Metapher bricht ihm ab - woher soll er das schon wissen?

 

Darüber redete Pastörke am Sonntag nicht; es war Pfingstsonntag, -montag, - und Ferienzeit ... da kann man warten lernen. 

P e n g s t e   was im hilligen Land -.