Dienstag, 13. Februar 2024

K a f k e s k e s

 

K a f k a = wie „k a f k a e s k“ Teil  I


Synonym für beklemmende Atmosphäre, unheimliches Gefühl, rätselhafte Bedrohung. Abgeleitet in den 1930er und 1940er Jahren von dem Namen des Schriftstellers Franz Kafka (1883-1924). Im Englischen sagen sie »Kafkaesque«, Im Film »Der Stadtneuro-tiker« erhält Woody Allen von einer jungen Frau das zweifelhafte Lob, Sex mit ihm sei »ein kafkaeskes Erlebnis«. Im Französischen sagen sie »kafkaien«, »kafkeen« oder »kafkaeux«, auch kennen sie die »kafkomanie«. Und im Italienischen sagen sie »kafkiano« im Sinne von »ängstlich«, »absurd«; zudem gebrauchen sie seit den 1950er Jahren das Substantiv kafkismo«.

Textbelege:

»Warned, he said, by a Kafkaesque nightmare of blind alleys.« (NewYorker, 4.1. 1947)

»An authentie Kafkaesque atmosphere of despair and horror.« (Spectator, 1958)

• »Under ‘Kafkaesque’ Pressure« (Überschrift in New York Times, 17.8.2008)

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Wortschatzbeispiele seit 2011 bei:

„Die Umstände sind insofern ein bisschen kafkaesk, als ich keinen blassen Schimmer habe, für welches Verbrechen einem Sommerfreund wie mir diese Höchststrafe namens Winter aufgebrummt wird. (www.tagblatt.ch, 2011-01-29)


Das Deutsche in seinem Vorbild-Charakter? - Mensch .... - wage es - zu en-schei-den, wenn du den, also: diesen, Kafka recte lesen willst:! Du brauchst Tucholsky nicht zu 
g l a u b e n ]von 1926; er war auch nur e i n   M e n s c hhttps://tucholsky-gesellschaft.de/tag/peter-panter


https://tucholsky-gesellschaft.de/tag/peter-panter

Benjamin: Noch andere literarische Garantien, die keine garantierten Literaturen sein können?

Übrigens ist Brecht davon überzeugt, daß Kafka seine eigene Form nicht ohne den Großinquisitor von Dostojewski und jene andere parabolische Stelle in den »Brüdern Karamasoff« gefunden hätte, wo der Leichnam des heiligen Staretz zu stinken anfängt. Bei Kafka also liegt das Parabolische mit dem Visionären im Streit. Als Visionär aber hat Kafka, wie Brecht sagt, das Kommende gesehen, ohne das zu sehen was ist. Er betont, wie schon früher in Le Lavandou und mir deutlicher, die prophetische Seite an seinem Werk. Kafka habe ein, nur ein einziges Problem gehabt, und das sei das der Organisation. Was ihn gepackt habe, das sei die Angst vor dem Ameisenstaat gewesen: wie sich die Menschen durch die Formen ihres Zusammenlebens sich selbst entfremden. Und gewisse Formen dieser Entfremdung habe er vorhergesehen, wie z.B. das Verfahren der GPU. Eine Lösung aber habe er nicht gefunden und sei aus seinem Angsttraum nicht aufgewacht. Von der Genauigkeit Kafkas sagt Brecht, sie sei die eines Ungenauen, Träumenden.“ - Walter Benjamin: „Tagebuch vom siebenten August neunzehnhundert-einunddreißig bis zum Todestag“. Bd. IV. 2. [1991] - https://www.projekt-gutenberg.org/benjamin/selbstze/chap005.html



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