Samstag, 25. Mai 2024

Ob D a c h s - ob D ä c h s in

 

Ob Dachs oder Dächsin - man kann es nciht unerscheiden:

Dachs  >> Dächsin: biologisch-objektive Beschreibung; leider in der dt. Literaturgeschichte nicht bekannt.

Beispiele:

[1] „Am 3. Auguſt 1861 wurde mir eine ſtarke, anſcheinend mehrjährige Dächſin, welche in der Feldmark der benachbarten Ortſchaft Holtenſen an demſelben Tage, beim Hervorgehen aus dem Bau, von einem Bauer mit den Händen erhaſcht war, zugebracht.“ [1873][Heinrich Burckhardt: Aus dem Walde. Mittheilungen in zwangloſen Heften. Verlag von Carl Rümpler, Hannover 1873, Seite 200;zitiert nach Google Books, abgerufen am 2. Februar 2019)


Aber hübsche Beispiele beim Tier-Forschesr: 

Alfred Brehm: Fünfte Familie: Marder ( Mustelidae)

(…) »Die Monate December und Januar verschliefen meine Dachse in der Höhle. Im Februar wurden sie lebendig. Zu Ende dieses Monates begatteten sie sich. Aber leider sollte ich nicht das Vergnügen haben, Junge von meinem Pärchen zu erhalten; denn das trächtige Weibchen wurde am ersten April in einem benachbarten Walde in einem Fuchseisen gefangen und von dem unkundigen Jäger erschlagen.«

Ueber einen anderen gezähmten Dachs schreibt mir Ludwig Beckmann, der treffliche Kenner und Maler der Thiere, das nachstehende: »Jung eingefangene Dachse werden bei guter Behandlung, namentlich im freien Umgange mit Haushunden, außerordentlich zahm. Ich habe früher eine völlig zum Hausthiere gewordene Dächsin besessen und ihren Verlust tief betrauert. Kaspar, so wurde sie trotz ihres Geschlechtes genannt, war eine grundehrliche, wenn auch etwas plumpe Natur. Er wollte mit aller Welt gern im Frieden leben, wurde indeß wegen seiner derben Späße oft mißverstanden und mußte dann unangenehme Erfahrungen machen. Sein eigentlicher Spielkamerad war ein äußerst gewandter, verständiger Hühnerhund, welchen ich von Jugend auf daran gewöhnt hatte, mit allerlei wildem Gethier zu verkehren. Mit diesem Hunde führte der Dachs an schönen Abenden förmliche Turniere auf, und es kamen von weit und breit Thierfreunde zu mir, um diesem seltenen Schauspiele beizuwohnen. Das wesentliche des Kampfes bestand darin, daß der Dachs nach wiederholtem Kopfschütteln wie eine Wildsau schnurgerade auf den etwa fünfzehn Schritte entfernt stehenden Hund losfuhr und im Vorüberrennen seitwärts mit dem Kopfe nach dem Gegner schlug. Dieser sprang mit einem zierlichen Satze über den Dachs hinweg, erwartete einen zweiten und dritten Angriff und ließ sich dann von seinem Widerpart in den Garten jagen. Glückte es dem Dachse, den Hund am Hinterlaufe zu erschnappen, so entstand eine arge Balgerei, welche jedoch niemals in ernsten Kampf ausartete. Wenn es Kaspar zu arg wurde, fuhr er, ohne sich umzukehren, eine Strecke zurück, richtete sich unter Schnaufen und Zittern hoch auf, sträubte das Haar und rutschte dann wie ein aufgeblasener Truthahn vor dem Hunde hin und her. Nach wenigen Augenblicken senkte sich das Haar und der ganze Körper des Dachses langsam nieder, und nach einigem Kopfschütteln und begütigendem Grunzen »hu, gu, gu, gu« ging das tolle Spiel von neuem an.

* https://www.projekt-gutenberg.org/brehm/002/chap003.html





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen