Freitag, 24. Mai 2024

Ein G e -T r ä u m e von Dr. Hubertus Wambach - in seiner letzten N a c h t

 Neuas von Dr. Hubertus Wambach....?



Traum am letzten Tag, wo Dr. Wambach nach den letzten Brief der Rapunzel schreiben können wird: Huch, aber der solcher Traum – fru-, äh: furch-chtbar-skandalös-herrlich; Sigmund Freund; äh: Freud: mag mir herbeisehnen, ich ihn zu interpretieren versuche, und die mir nicht unbekanten Traum-Elemente nicht anzudeuen, versuche zu deutelen:


Beileibe – so: Zum letzten Tag [des Herrn]: ein Traum (In: 1959. EA. S.115f.):

DER DOKTOR WAR IN DER NACHT ZUM SAMS -

tag allerhand quälenden Ereignissen ausgesetzt: Gegen Mitternacht fehlte plötzlich der linke Man#schettenknopf am Frackhemd, und ohne Frack oder gar hemdlos war der Antrittsbesuch bei Madame der Fürstin nicht zu verantworten, zumal im 'GeorgeV'!

Dann, so gegen fünf, versuchte die Kursmaschine BI 8-70/71 mit zwei Stunden Verspätung über dem Flugplatz Orly durch gewagte, allzu gewagte Sturzflüge das linke, halb eingeklemmte Fahrgestell auszufahren oder in Dreiteufelsnamen loszuwerden.

Vier mittelhohe Funkbaken am Rollfeldrand waren bereits wegrasiert, die Passagiere wurden ner# vös. Ein mitteldeutscher Pastor sang: ,Eine feste Burg ist unser Gott' und klebte, wie alle Fahrgäste, zeitweilig an der Decke - so überaus gewagt fing der französische Chefpilot die schwere Maschine ab.

Der Bordfunker hatte bereits die Nerven und das Porzellanei der Schleppantenne verloren, Lehrer Ziesels Hühner wurden Alarm bekräht, ein neues war zu liefern - aber wie lange reichte das Benzin? Schließlich streckte Herr Doktor Wambach unter den Anzeichen einer ersten Panik seinen Stock aus dem Schacht des verklemmten Fahrgestells und wackelte, auf Ises Befehl, mit den Ohren, um die Landeklappen zu verstärken.

Endlich sprang der Bodenscheinwerfer mit grellem Phosphorlicht auf die betonierte Rollbahn. Unter mitteldeutschem: ,Das Wort sie sollen lassen stahn' holperte B 18-70/71 in die Grasnarbe der Schilleranlage. Mit einem Kopfstand kam sie vor Gerards gelben Einweisungsflaggen zum Stehen, es rumpelte mächtig im Kofferraum, das waren Frau Gut-Öhrleins Rollmöpse, und der Wecker zeigte halbsechs.

Lehrer Ziesels Hahn gab soeben Starterlaubnis. Herr Doktor Wambach hatte während einer unverhofften ,Karenzstunde im warmen Bett' Gelegenheit festzustellen, daß Blutdruck und Sklerose beängstigend wurden.

«Hubert, sollten wir baldirn Nordfriedhofliegen?» fragte er die Decke und meinte OdetteOdette. Aber er lächelte, er freute sich auf den morgigen Tag. Nur nicht ans Manuskript denken! Jedenfalls, die Puppe war weg und unter der Erde, Franz Weber schien wüst gefährlich zu sein.

«Wie ein bunter Hund», murmelte Herr Doktor Wambach, setzte sich auf den Bettrand und fuhr mit der Hand durch die Mähne. Jedes Haar schmerzte.Doppelbock war nichts für seine Kopfhaut.Er fischte mit der großen Zehe den linken Pantoffel, schlurfte ins Badezimmer, schnitt sich sofort beim Rasieren, schlurfte in die Küche und fand hinter der Teebüchse das Hansaplast. Er genehmigte zwei Tabletten Anti-Migränin mit Koffein. (...)


Hier können wir ihn, nach Traum, GePoltern und eklige und erfreuliche Trum-, Padon: Traumsegmente in den Tag entlassen.

Jep: Was geschah: Alles war ihn in deen Vortagen bedrängte, ihm begegnete – ihn zu Hass oder Freundlichkeitaattaken und, oho: Liebesavancen von Frau Odette <vergangen; nicht vergessen< und Ise Koppperschmidt [5,6 J.] und den Puppen Rapumcel und Felix hinriss – es trifft ihn im Traum: in Gemüt, bis in die Haarwurzeln, wo sie auch immer zu finden wären, ganzkörperlich berachtet.

Die Ersatzteile des Fluges; die Flugerlebnisse, ihr kognitives BeGehr beim Dr.MW: (wohin nur geht der Flug? 'Paris' -. warum-nur?): das Flugzeug in einer Abbruchsituation; Notlandung (?); Eingreifen mit dem Stock von Dr.HM: erfolgreich; weitere Einzelheiten (unbekannt); Zimmerdecke gleichzusetzen mit seiner Odette (+), als eheliche AbStimmung. Unentschiedene Handlung. Klamaaaaaauk, äh: TRäumerisches angesagt: ehrenhafter Morgen: Rettung; aut, ergo: Lebens-Ende?

Später das allmähliches Ergreifen der früh-täglichen Chance: seines Arbeitsalltags.

Odette]

Das sexuelle Verhalten eines Menschen ist oft vorbildlich für seine ganze sonstige Reaktionsweise in der Welt. Wer als Mann sein Sexualobjekt energisch erobert, dem trauen wir ähnliche rücksichtslose Energie auch in der Verfolgung anderer Ziele zu. Wer hingegen auf die Befriedigung seiner starken sexuellen Triebe aus allerlei Rücksichten verzichtet, der wird sich auch anderwärts im Leben eher konziliant und resigniert als tatkräftig benehmen. Eine spezielle Anwendung dieses Satzes von der Vorbildlichkeit des Sexuallebens für andere Funktionsausübung kann [28] man leicht am ganzen Geschlechte der Frauen konstatieren. Die Erziehung versagt ihnen die intellektuelle Beschäftigung mit den Sexualproblemen, für die sie doch die größte Wißbegierde mitbringen, schreckt sie mit der Verurteilung, daß solche Wißbegierde unweiblich und Zeichen sündiger Veranlagung sei. Damit sind sie vom Denken überhaupt abgeschreckt, wird das Wissen für sie entwertet. Das Denkverbot greift über die sexuelle Sphäre hinaus, zum Teil infolge der unvermeidlichen Zusammenhänge, zum Teil automatisch, ganz ähnlich wie das religiöse Denkverbot bei Männern, das loyale bei braven Untertanen. Ich glaube nicht, daß der biologische Gegensatz zwischen intellektueller Arbeit und Geschlechtstätigkeit den »physiologischen Schwachsinn« der Frau erklärt, wie Moebius es in seiner vielfach widersprochenen Schrift dargetan hat. Dagegen meine ich, daß die unzweifelhafte Tatsache der intellektuellen Inferiorität so vieler Frauen auf die zur Sexualunterdrückung erforderliche Denkhemmung zurückzuführen ist. [Aus: Sigmund Freud Die ›kulturelle‹ Sexualmoral und die moderne Nervosität (1908)]

Am Schreibisch.Nonnemann, Klaus:
                                                                           

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