Dienstag, 14. Mai 2024

Einiges -in Deutsch, nicht in kafkesker Schreibwut[äh:] - oder -Schreib-art - über K a f k a

https://www.franzkafka.de/fundstuecke/kafka-traeumt-vom-olympiasieg

Als Kafka einmal träumte vom Olypiarekord im Schwwwwwwimm-,äH [nicht -fischen].

Pardon: Ich muss mich berichtigen: im Fisch- äh: Schwimmen in Amsterdam, im Olympia-Stadion:

https://www.franzkafka.de/fundstuecke/kafka-traeumt-vom-olympiasieg

Kafkas räumt als Enthüller der seelichen und körperliche Bedürfnisse, die er als abgängig, als nicht präsent, tagfütag erlebte, als nicht erfüllt darstelte, d.h. markierte:

Er ist kein Sportler.
Er ist kein Redner.
Er hat (nicht nur träumend) Schwierigkeiten mit
Mädchen
Frauen
Vaterfiguren.
In Bejubelungen
Mit öffentlichen 'Gebaren'.
* dito Mit Triumpferlbenissen.
* Essens- und Eigeninszenierungen.
* geschiieben/gehaltenen Reden.
* Speisen (in der Darstellung; s. "Der Hungerkünstler":

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_gro%C3%9Fe_Schwimmer#Einzelnachweise

Eine Besonderheit ist das Motiv der abgewandten Frauen, Damen; die, nahe an einer Tafel sitzend, dem Betrachter, dem Erzähler, den Autor abwenden; als psychoanalytisches Gemälde von Personen, die man nicht ansehen, nicht erfassen, nicht spiegeln, nicht verstehehen kann [fiktional wie authentisch!] -  und nicht erinnern kann; außer in der Negierung.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/karlheinz-fingerhut-ueber-einen-satz-von-franz-kafka-1670801.html

Franz Kafka: Namensloser Traum:

Der grosse Schwimmer! Der grosse Schwimmer! riefen die Leute. Ich kam von der Olympiade in X, wo ich einen Weltrekord im Schwimmen erkämpft hatte. Ich stand auf der Freitreppe des Bahnhofes meiner Heimatsstadt — wo ist sie? — und blickte auf die in der Abenddämmerung undeutliche Menge. Ein Mädchen dem ich flüchtig über die Wange strich, hängte mir flink eine Schärpe um, auf der in einer fremden Sprache stand: Dem olympischen Sieger. Ein Automobil fuhr vor, einige Herren drängten mich hinein, zwei

Herren fuhren auch mit, der Bürgermeister und noch jemand. Gleich waren wir in einem Festsaal, von der Gallerie herab sang ein Chor, als ich eintrat, alle Gäste, es waren hunderte, erhoben sich und riefen im Takt einen Spruch den ich nicht genau verstand. Links von mir sass ein Minister, ich weiss nicht warum mich das Wort bei der Vorstellung so erschreckte, ich mass ihn wild mit den Blicken, besann mich aber bald, rechts sass die Frau des Bürgermeisters, eine üppige Dame, alles an ihr, besonders in der Höhe der Brüste, erschien mir voll Rosen und Straussfedern. Mir gegenüber sass ein dicker Mann mit auffallend weissem Gesicht, seinen Namen hatte ich bei der Vorstellung überhört, er hatte die Elbogen auf den Tisch gelegt — es war ihm besonders viel Platz gemacht worden — sah vor sich hin und schwieg, rechts und links von ihm sassen zwei schöne blonde Mädchen, lustig waren sie, immerfort hatten sie etwas zu erzählen und ich sah von einer zur andern. Weiterhin konnte ich trotz der reichen Beleuchtung die Gäste nicht scharf erkennen, vielleicht weil alles in Bewegung war, die Diener umherliefen, die Speisen gereicht, die Gläser gehoben wurden, vielleicht war alles sogar allzusehr beleuchtet. Auch war eine gewisse Unordnung — die einzige übrigens — die darin bestand dass einige Gäste, besonders Damen, mit dem Rücken zum Tisch gekehrt sassen undzwar so, dass nicht etwa die Rückenlehne des Sessels dazwischen war, sondern der Rücken den Tisch fast berührte. Ich machte die Mädchen mir gegenüber darauf aufmerksam, aber während sie sonst so gesprächig waren, sagten sie diesmal nichts, sondern lächelten mich nur mit langen Blicken an. Auf ein Glockenzeichen — die Diener erstarrten zwischen den Sitzreihen -— erhob sich der Dicke gegenüber und hielt eine Rede. Warum nur der Mann so traurig war! Während der Rede betupfte er mit dem Taschentuch das Gesicht, das wäre ja hingegangen, bei seiner Dicke, der Hitze im Saal, der Anstrengung des Redens wäre das verständlich gewesen, aber ich merkte deutlich, dass das Ganze nur eine List war, die verbergen sollte, dass er sich die Tränen aus den Augen wischte. Nachdem er geendet hatte, stand natürlich ich auf und hielt auch eine Rede. Es drängte mich geradezu zu sprechen, denn manches schien mir hier und wahrscheinlich auch anderswo der öffentlichen und offenen Aufklärung bedürftig, darum begann ich:

Geehrte Festgäste! Ich habe zugegebenermassen einen Weltrekord, wenn Sie mich aber fragen würden wie ich ihn erreicht habe, könnte ich Ihnen nicht befriedigend antworten. Eigentlich kann ich nämlich gar nicht schwimmen. Seitjeher wollte ich es lernen, aber es hat sich keine Gelegenheit dazu gefunden. Wie kam es nun aber, dass ich von meinem Vaterland zur Olympiade geschickt wurde? Das ist eben auch die Frage die mich beschäftigt. Zunächst muss ich feststellen, dass ich hier nicht in meinem Vaterland bin und trotz grosser Anstrengung kein Wort von dem verstehe was hier gesprochen wird. Das naheliegendste wäre nun an eine Verwechslung zu glauben, es liegt aber keine Verwechslung vor, ich habe den Rekord, bin in meine Heimat gefahren, heisse so wie Sie mich nennen, bis dahin stimmt alles, von da ab aber stimmt nichts mehr, ich bin nicht in meiner Heimat, ich kenne und verstehe Sie nicht. Nun aber noch etwas, was nicht genau, aber doch irgendwie der Möglichkeit einer Verwechslung widerspricht: es stört mich nicht sehr, dass ich Sie nicht verstehe und auch Sie scheint es nicht sehr zu stören, dass Sie mich nicht verstehen. Von der Rede meines geehrten Herrn Vorredners glaube ich nur zu wissen dass sie trostlos traurig war, aber dieses Wissen genügt mir nicht nur, es ist mir sogar noch zuviel. Und ähnlich verhält es sich mit allen Gesprächen, die ich seit meiner Ankunft hier geführt habe. Doch kehren wir zu meinem Weltrekord zurück.



<Kafka, kurz vor dem VerSchwinden in meinem Buch >

>>> Traumhaftes Geschehen einer öffentlich[und gemeinschaftlich]-erlebten O h n m a c hts-Gefühlen:

Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, das heißt vermutlich: Der Mensch schuf Gott nach dem seinigen. Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799) solche fundieret sacliche Aaphjrismen kannte Kafk anciht; r mustes träumen von einem Fenster, in den ein Menschlein sich was erträumte; In: „Die kaiserliche Bos- (äh: pardon:):Botschaft“: „Du aber sitzt an deinem Fenster und erträumst sie dir, wenn der Abend kommt.“ - Nur, enn der Abend kommt: der Lebensabend oder schon die Demenz? 

Egal: Halleluja 

- F r a n  z l:  Wenn Du den Lichtenberg gekannt hättest... - wüsstest du, wer da am Fenster sitzen tut; in malerisch-melacholischer Attitüde. !! [Ich würde neben dir sitzen ..!]

Kafkas Kennntisse von Sigmund Freud*]: sehr gering; zeimaliges Schreiben des Autoren-Namen; keine einzige Schift gelesen; nur vom Hören-Sagen (vgl.,wds Kafka über das 'Horchen' scheiben] bekannt

 
Ohne Freud bleibt das Verständnis von Kafka mangelhaft; s. die dreibändige Plünderei von Sach [oder wieder heißt er: Stach; ich will es nicht wissen; nachdem ich das dreiteilige Monsterbuch gelesen habe; und der Edel-Rezensent, namnes Druckfisch-Beleibtheit: ach, ich verwechsle in einer Authenzitäts-Demenz immerzu die Namenhaftigkeit dieser ....: 
*]  "Kafka kannte Freuds Theorie der Fehlleistungen (...)": Johannes Urzidil: Da geht Kafka. München 1966. S.33). - Aber nur insofern Kafka alle Arten von Fehlleistungen psychologisch und materiell be-wahr-heiten konnte; nicht weil er Freud kannte und zitieren konnte. Persönlich, für ihn als Franz Kafka: als Sohn, als Freund, als Liebender ... war Freud und seine Lehre ihm völlig egal.

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