Montag, 11. November 2024

 


Auskünfte durch die family (Eltern und Schwester):


Eva-Maria, Kathrin und Anton R e -, RE: Personalien von, Erinnerungen an, Hoffnungen, projiziert auf:



Fotografiert von Kathrin: Mama, Tobias, Papa – in bester Laune, auf einer Fähre, die uns auf die Hallig Hooge brachte....


T o b i a s   N i k o l a u s  R.


ist ein Nachfahre einer international-sozio-genetischen Mischung zwischen den holländischen Wasser-Geusen und den Wasserpolacken (aus den polnischen, deutschen oder litauischen Grenzgebieten im Osten, jedenfalls noch Mitteleuropa).

Geboren am 25.08.1977, einem freundlichen Donnerstag, in Recklinghausen. Für Kind und Mutter angenehm und bequem im Krankenhaus gegenüber unserer Wohnung, in der alten Knappschaft, hoch oben am Elper Weg. Das hieß Freizeit, bzw. normale Schul- oder Kindergartenzeit für Vater und Schwester. Für den Papa gab es keine Chancen, seine hebammenassistentenmäßigen Qualifikationen als rumstehender oder tröstender Helfer auszuprobieren; es wäre seinem Sohn die letzte Chance gewesen...

So konnte der Vater morgens unterrichten, und schon mittags, als er bei Oma Martha war, nach der Schule zum Krankenhaus rübergehen, die Wöchnerinnenstation aufsuchen und sich über die niedlich-kleinen Fingerchen (natürlich einschließlich des ganzen Körpers) wundern.

Kathrin durfte am nächsten Tag auch den bruder hinter dem Glasfenster im Bettchen schlafen sehen. Sie holte einige Tage später mit ihrer Puppe in der Tragetasche (war’s der braune Jim Knopf…?) ihr Brüderchen aus dem Krankenhaus ab.



Kindheit?


Zwangsläufig im Schatten der größeren Schwester, die ihm alle bedeutenden Tragödien, alle Experimente, alle Katastrophen, all die Fehler, alle Jubelfeste, alle Spiele in der Nachbarschaft vormachte – damit er sie nachmachen sollte! Bis er sich aus dieser sekundären Situation befreite! Durch Klassenkameradne, duch seine Freunde, die Fantasy-Spieler und die Computer-Abenteuerer und -Handwerker. DA lenrte auch Kathrin von ihm, was man so am Innenleben eines Rechners kapauttmachen, verändern oder neu installiern kann. - Und nach dem Abtiur kam die große Befreiung: Einberufung zum die Bundeswehr! (Es galt ja für den Notrfall, dass der pazifistische Vater oder gar das ganze friedliebende Detuschland angegriffen würde, die letzte, nötige Verteidigungsbereitschaft zu erhalten.)

Vornamen?

Die Mutter wollte, wenn das erwartete Kind denn ein Sohn sei, ihn Nikolaus nennen. Das wusste der Vater zu verhindern; er hatte die Erinnerung an einen Mitschüler, der ob seiner unbedachten Nikolaus-Benamsung, schon vor dem Abitur eine grau-ältliche Verwandlung, eine - im völligen Gegensatz zu Nikolaus-Legenden - dissoziale Art gräulich-schimmliger Verholzung erfahren hatte.

Also: Tobias – und dann erst als zweiter Name: Nikolaus! Aber warum Tobias? Darüber streiten sich noch heute die Eltern. Diese Erklärung ist sinnvollste:

Tobias im Alten Tstament ist der Sohn, der seinen blinden Vater führen muss. Und seine Aufgabe meistert und mit ihm eine Reise macht, auf der er, der Alte, von der Blindheit geheilt wird.. (Des Vaters Sehschärfe hat asich aber in den letzten zehn Jahren nicht mehr verschlechtert.)


Lebens-Ver-lauf und Karriere?

Mehr oder weniger ungeplant: mittelschichtig-gutbürgerlich, mit Spielen, Büchern und Bildungsprogrammen vorgepflastert; akademisch von den Eltern geplant: ein bildungbeflissener und politisch liberal bis sozialistisch orientierter Lebenslauf, Kindergarten, Grundschule, Gymnasium...

Ein einziges Detail seiner Überlebenskunst, das auch die sportliche Überqualifikation des Jungen ausweist: Schwimmunterricht im Hallenbad ist angesagt; die Fahrt muss losgehen. Aber die Schwimmsachen werden nicht gefunden. Also muss die Fahrt abgebrochen werden.

Am nächsten Tag wird das Rätsel gelöst. Tobi hatte die Klamotten schnell in den Briefkasten geworfen...

**

B i l d e r (im Umschlag am Donnerstag mitgegeben...):


  1. Dezember 1978. Einige Tage nach Weihnachten.

Vor dem Couchtisch knieend - im Hintergrund ist die die Cord-Sitzgarnitur zu sehen - wird erprobt, wie das wohl mit dem Geschirr und den Kochtöpfchen aus dem neuen Puppenhaus funktioniert. Tobias fragt seine Schwester: Wie funktioniert das mit den Töpfchen...? Tobias will wissen, ohne dass er alles erfragen kann: „Erklär mir das doch mal, du Köchin für die Puppen!“ – Kathrin kuckt aber voll konzentriert ins Objektiv und vergewissert sich: „Ist das gut so arrangiert in einem Bewerbungsvideo für die Koch-Show bei Frau Waas in Lummerland?“ Ist doch logisch, wenn Frau Waas einen großen Laden hat, muss sie doch auch einen Haushalt führen und die Helden Lukas und Jim gut versorgen. So - der weihnachtliche Friede hält. Auch wenn „Jim Knopf“ nicht im Fernsehen auftaucht. - Ja, was ist von den Kochkünsten geblieben – Tobi?

Wie – eine grüne, freundliche Hölle...?

2. Ein Garten? In dem schönsten Garten, den wir je als Familie besucht haben. (Nein, nicht das Paradies ist gemeint!! Nein, das ist auch nicht bei den Karl-May-Festspielen in Bad Seegeberg.)

Es war im Hochsommer 1981 - in Seebüll; hoch oben in Schleswig-Holstein, im Garten des Nolde-Museums. Von St. Peter-Ording aus sind wir für einen Tag nach Norden gefahren, haben das Museum gefunden – es war zwar ein etwas regnerischer Tag, aber der Garten ist in einem solch bezaubernden Zustand, wie wir ihn später nie mehr erlebt haben; alles, was hier hoch im Norden blüht, fühlt sich wohl in den Rabatten. Vor dem reet-gedeckten, niedlichen Gartenhaus mit Geräten und Bänken: Tobias will in seinen Sandalen alleine loswetzen – war das nicht eine Katze unter den Sonnenblumen gewesen..? Aber, da hält ihn Eva-Mama lieber fest.


  1. Was ist das – eine gelungene Testlandung eines Kamikaze-Fliegers?

    Nein: noch im Sommer 81, auf dem Vorland von St. Peter-Ording, draußen vor dem Deich. 1981. Auf den großen Flächen des festen Strandes des Wattenmeeres ist dieser „Hafen“ angelegt, eine dürr begraste Fläche am Fuß des Deiches, wo die Strandsegler liegen. Die Gefährte sehen wie kleine Flugzeuge auf breitem Fahrwerk aus, ja, natürlich, ohne Propeller, sonst müsst man ja nicht auf den Wind warten.

Der Rumpf, auf dem Brett zwischen den weit ausgestellten Rädern, trägt in der Mitte den Mast und den Fahrersitz. Ein roter Rumpf, der keine Räder mehr hat, auf einem Bierkasten aufgebockt – ihn besteigt Tobias als Testpilot und donnert los. Er steigt auf – und wird gerade noch vom Radar, äh, im Foto des Vaters erfasst. (Da gibt es noch keine Diskussionen über Luftwaffe, Heer – überhaupt: BUND – das ist noch die Kleinfamilie, in die er hineingeboren wurde, und nicht ein Kampfverein für junge Männer mit Abitur, die ihren Vätern und Müttern entfliehen wollen.


  1. Im Juli 1983 – in der Nähe von Auffach, in der Windschönau/Austria.

Zum ersten Mal zu viert in die Berge! In die recht urtümlich, von wildernden Touris und Buskolonnen noch verschonte Wildschönau, wo die Eltern sich schon auskennen. Eva hat dort schon mit ihren kleinen Geschwistern viele Sommer verbracht.

Dort gibt es für Tobias Arbeit an allen Bachläufen, sie müssen erforscht werden, d.h. bestaunt, gestaut, begradigt und wieder den durchbrechenden Wasserströmen preisgegeben werden, nach vier bis fünf Studnen Arbeit, einschließlich der Pausen Bütterkes und Saft. Solche wasserbautechnischen Mühen und Erfolge werden durch Wanderungen auf den Schatzberg oder zur Wildschönauer Alm raus gestört.


  1. Ratlos (oder mutlos?) vor der Schule des Lebens?

„Stell dich mal ordentlich hin, Papa will dich fotografieren!“ „hampel nicht rum, nein, Tobi, das ist kein Spass!“ - „Lass dich einmal anständig fotografieren!“ - „Nix, da! Die Schultüte, da lässt du die Finger noch von!“ „Halt die Tüte grade!“ „Die ist Familienerbe.“ „Ja, aber, jetzt schön lächeln!“ – „Na, wird’s bald? Sonst kriegst du eine geknallt! Jawoll –! Da sollen mal alle sehen, was eine gute Erziehung zu leisten vermag! -D istEmazipation. Das wollenwir mal einführen!“

So - das Ergebnis kann jeder sehen: Was für eine dieser liebevollen Aufforderungen, dieser gut gemeinten Fragen oder helfend-entwickelnden oder herzhaft ermunternden oder sonstigen Ausrufe oder Bitten der strahlenden Eltern mag Tobias denn jäh veranlasst haben, so frohgemut, so fröhlich, so herzlich locker, so rechtschaffen-cool am ersten Schultag ...- äh, in die Welt zu kucken. Ein bisserl verdruckst!?

Unerforschlicher Ratschluss des Schicksal: Standzuhalten den Erwartungen der Mutter als Lehrerin, des Vaters als Ober-Lehrer, der Schwester als der drei Jahre älteren Schülerin im Zenit ihrer Leistungen in der Abschlussklasse an der Kohldampf-Schule, pardon, Kohlkamp-Grundschule - gut, dass keiner der Onkel, die am Petrinum ihre Schulverweigerungen und Kampferfahrungen nach den 68er Methoden perfekt fröhlich exekutiert hatten, dem gutwilligen Tobias-Nikolaus, dem von der Oma immer wieder psychologisch aufgebauten Jungen, solche bitteren Voraahnen oder Belastungen zumuten wollten.



  1. Tobias in seinem Zimmer!

    Tobias und Kathrin haben ihre Zimmer getauscht. Zwischen Bett, Schreibtisch, Regal, Schrank und Tür - da hat Tobias jetzt einen großen Spielteppich für seine Playmo-Träume: Spielen - jeden Tag die reine Erholung - ein Wunder von Eigentätigkeit mit allen eigenen Anforderungen und Ideen. Zufrieden mit sich allein, jahrelang mit seinem Playmo (in mehr als tausend Figuren, Häusern, Ausrüstungen, kleinsten Werkzeugen) – für Soldaten, Reiter, Kämpfer, Indianer, Schurken, für seine Feuerwehrleute, die Krankenwagenfahrer, die Eisenbahn, mit ihren offenen und verdeckten Waggons – für seine Zirkusarena, das Piratenschiff, für das palisadengeschützte Fort, in dem General Custer die Strategie und die Drills der Kavallerie für seine endgültige Niederlage am Little Big Horn River gegen die unverschämt tapferen Rothäute unter Häuptling Sitting-Bull mustergültig planen und durchführen lassen kann.


7. Wo ist denn das...? Im Urwald…? Vor Hawai – im IRON-MAN-TEST??

Im Sommer 1995 – zwei kraftstrotzende Kämpfer, mit Wasser spritzenden Maschinenpistolen, brechen aus dem Dickicht des Unterholzes hervor... - und mit allen Onkeln. - Besser als Schneeball-Schlachten.

Ja, die herrlichen Sommerzeiten im großen Garten, mit einem nebenan brachliegenden Grundstück, mit dem Wohlwollenden Verständnis zweier Nachbarsfamilien! Was für eine regelmäßig jährlich stattfindende Wasserschlacht, nicht nur hinter dem Haus im Garten, auch auf der Gasse, sogar auf der Straße, unte den hohen Eichen. Jede Art Wasser-Waffe ist erlaubt: Wasserpistolen, deren Originale für die „Enterpriese“ entwickelten wurden und dort in der intergalaktischen Erprobung waren. Oder fette Luftballons, die mit Wasser gefüllt, zu Bomben wurden, der Gartenschlauch, der vom Gegener sofort abgeknickt wird.

Eigentlich: Der Vater hat jedes Jahr mit Protesten der Nachbarn gerechnet! 'Was, so eine hohe Wasserrechnung, was wird da verschludert. Die sollen wir mit finanzieren?'

Nein, ihr Lieben, es war immer zur Bewässerung von Rasen, Blumen, Beeten – ja, auch auf der Gasse, wo sich einsame Grasspierchen ja auch des Wassers erfreuen. Und erst die riesigen amerikanischen Roteichen – wie hätten die denn wachsen können - ohne...!


  1. Was - schon das Ende der Studienzeit…!

Schon seit dem ersten Semester, da in Bielefeld – gibt es neue Bilder, mit neuen Gesichtern: eine hübsche Studentin – ein stolzer Studiosus.

Zeitsprung: Sommer 2003, in Hamm: das Erste Staatsexamen ist bestanden. Ti hat es To ihm erfolgreich vorgemacht. Das sind noch einige Erörterungen zu den Prüfern, zu den Fragen, zu den Noten – na, das Leben wird hoffentlich vielen Interessen, Leistungen, Erfolgen – und Hoffnungen zu entsprechen versuchen...

Und im Hintergrund...? Nein, das ist nicht ein breitnasiger BMW, den der Pa RE als Prüfungsüberraschungsgeschenk vorführen ließ...

(Den erwartet er auch nicht von seinem To.)


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