Montag, 15. Juli 2024

Vom Regenbogen - und: von den R e g e n b ö g e n

 

Mein Lieblignsssssspruch aus dem NT -

Regenbogen - eigentlich een Spruch Gottes, abe rnur eine Zeefasserunng der Lichtstruktur:

Literarisches Stichwort Gott:

Folge:

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Die Arbeit läuft dir nicht davon, wenn du einem Kind einen Regenbogen zeigst, aber der Regenbogen wartet nicht.

Darum gilt es, sich am Regenbogen zu freuen, sich von seinen

hauchdünnen Farben streicheln zu lassen, wann immer sich dazu eine Gelegenheit bietet.

Es gilt, sich zu freuen

über das Zarte und Behutsame und Leise in der Natur!

>> Albert Ludwig Balling-

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DIE ZEIT - 16/2003

Regenbogen:

Bunt sind sie alle, physikalisch korrekt ist aber nur eine dieser vier Friedensfahnen. Bei echten Regenbögen jedenfalls ist der Farbverlauf nicht dem Zufall überlassen. Also: A,B,C oder D?

Ein breites Spektrum

Die Antikriegsbewegung versammelt sich unter dem Banner des Regenbogens. Die bunte Geschichte einer schillernden Erscheinung

von Michael Allmaier

Ultra, der Held in Nestroys Revolutionsposse Freiheit in Krähwinkel, ist ein früher Spaßguerrillero. Als »Abgesandter der europäischen Freiheits- und Gleichheitskommission« reitet er in die Kleinstadt ein und trägt Regenbogenfahnen, wie sie noch niemand zuvor gesehen hat. »Das wird«, so glaubt man, »die kosmopolitische Farbe sein.« Da sei für jeden etwas dabei. Die Bürgerschaft jubelt.

Die Idee, man könnte das liebste Utensil aller Sektierer, die Fahne, so herrichten, dass sie nichts mehr bedeutet und alle erfreut, brauchte 1848 wohl viel satirische Fantasie. Heute wäre Ultra auch jenseits von Krähwinkel ein Volksheld. Und wenn er daran gedacht hätte, das Farbmuster schützen zu lassen, könnte er sich fortan ganz dem Spaß hingeben. Die Regenbogenflagge mit »Pace«-Aufdruck ist von Italien aus als Friedenssymbol um die Welt gegangen. Mehr als zweieinhalb Millionen davon wurden in den vergangenen Wochen verkauft. Erwartet hatte das niemand, nicht einmal die Anbieter, italienische und mittlerweile auch deutsche Globalisierungskritiker, die auf Einzelversand an Getreue eingerichtet waren.

Für den Regenbogen spricht, dass jeder ihn mag. Unter allen Naturschauspielen, die sich nicht zyklisch wiederholen, ist er das harmloseste und verlässlichste. Nicht umsonst erwähnt die Bibel ihn bereits in der Schöpfungsgeschichte als Ausdruck des Bundes zwischen Gott und den Menschen, die nicht zuvor in der Sintflut ertranken. Auch in anderen Kulturen steht er für eine Brücke zum Himmel, für Versöhnung und Hoffnung.

Den Regenbogen beschworen viele - Gott, Rex Gildo und die Rolling Stones

Freilich ist ein solches Gutzeichen auch anfällig für Verkitschung, der zufolge der Regenbogen wie am Himmel so auch in der Kulturgeschichte immer nur kurz prachtvoll aufscheint, um dann wieder für lange zu verschwinden. Seine größte Zeit war wohl die deutsche Romantik, in der er von den Himmelsanrufungen eines Clemens von Brentano über die umstürmten Höhen eines Caspar David Friedrich bis zum Märchen vom Topf voller Gold allgegenwärtig war. Ihr stand er nicht nur für die träumerische Liebe zur Natur, sondern auch für die Palette des Meisters, der sie erschuf.

Der letzte große Auftritt des Regenbogens datiert auf die späten sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, als der Pop psychedelisch wurde. Kaum war das Yellow Submarine der Beatles in ein Meer von Farben eingetaucht, sprangen auch weniger sonnige Gemüter hinterher. Die Rolling Stones fühlten sich an die Parole »Paint it black« nicht mehr gebunden und verschreckten ihre Fans mit She's a rainbow (»Sie kommt in Farben lalala, / sie kämmt ihr Haar«). In Woodstock versuchte die Menge, einen Regenbogen an den dräuenden Gewitterhimmel zu singen, was der Legende nach auch gelang. Etwas später gründete sich gar eine Rockband namens Rainbow, doch dann kehrte allmählich Ruhe ein. Nur Epigonen von Rex Gildo (Nimm das Rot vom Regenbogen) wie Modern Talking (Love is a rainbow) spannten den Bogen noch weiter.

In dem Maße, in dem der Regenbogen für die Kunst zu beliebig wurde, stand er für die Politik zur Verfügung. Denn Nestroys Paradoxon gilt noch heute: Die Streiter für Frieden und Völkerfreundschaft brauchen ein Symbol so nötig wie ihre Gegner. Aber weil ihre Ziele abstrakt sind und weil sie verbieten, dass irgendjemand sich ausgeschlossen fühlt, sollte es möglichst nichtssagend bleiben.

Die bisher geläufigen Friedenszeichen erfüllen diese Bedingung nicht mehr. Die seit dem Nato-Doppelbeschluss übliche Taube mit Ölzweig (ebenfalls ein Rückgriff auf Noah) steht für Pazifismus - nicht notwendigerweise das, was Kritiker dieses Irak-Kriegs treibt. Das 1958 vom Briten Gerald Holtom entworfene »Peace«-Logo krankt daran, dass es die Anfangsbuchstaben des Auftraggebers, der Campaign for Nuclear Disarmament, stilisiert (das D wurde zum - geteilten - Kreis vollendet, die beiden Striche nach schräg unten stehen für zwei nach unten gerichtete Fahnen, im Fahnenalphabet ein N). Gerade für Entwaffnung ziehen die Amerikaner nach eigener Auskunft ja zu Felde.

Mit dem Regenbogen-Emblem schmücken sich heute viele, die im weitesten Sinn »linke« Ideen verfolgen, von Greenpeace über die Rainbow Coalition des Bürgerrechtlers Jesse Jackson bis zu den Buchumschlägen der Edition Suhrkamp. Aber auch die Flagge selbst hat eine lange Geschichte. Gilbert Baker entwarf sie 1978 für die Schwulenbewegung von San Francisco, ursprünglich mit acht Farben. Davon blieben aus Kostengründen nur sechs. Der Pazifist Aldo Capitini marschierte mit einer siebenfarbigen Variante ohne »Pace«-Aufdruck 1961 von seiner Heimatstadt Perugia nach Assisi. Noch weit früher, im Jahr 1924, führte der Franzose Charles Gide die Fahne bei der Schweizer Genossenschaftsbewegung ein. Doch selbst er hatte Vorbilder: die Anhänger des 1837 verstorbenen Sozialphilosophen Charles Fourier. Gut möglich also, dass auch Nestroy die Fantasiefahne seines Helden irgendwo gesehen hat.

Diese Bewegung schlägt den Bogen vom Protest zu Spaß und Konsum

Was die Kriegsgegner von heute aus ihren Fenstern hängen, ist also weniger ein »Gesinnungsfetzen«, wie Roman Arens in der Frankfurter Rundschau geschrieben hat, als vielmehr ein Fliegenfänger für alle möglichen Assoziationen. Der Aufdruck »Pace« bezeugt nicht nur die freundliche Neutralität des Banners selbst, sondern enthält auch, so ein Verkäufer, eine Absage an die Sprache des Aggressors (siehe auch unser Beitrag zum Thema Boykott, Das Gute essen, S. 61). Dann ist da die Vielzahl der Farben, die man als Bekenntnis zum gleichberechtigten Nebeneinander verschiedener Kulturen lesen mag oder auch nur als Tribut an das Wesen dieser Friedensbewegung, die sich ja vielleicht nur mehr als zeitweiliger Zweckbund begreift. Weiter fällt auf, dass der Flagge zwei geläufige Farben fehlen: eine Absage an das Schwarzweißdenken der Regierung Bush, wie einer der italienischen Aktivisten, Pater Zanitelli, meint.

Zanitelli war es auch, der das Motto der italienischen Friedensbeflaggung prägte: »Pace da tutti i balconi« - eine Kundgebung vom Balkon aus. Nichts trifft so gut das Wesen der Regenbogenkampagne wie die frivole Trägheit dieses einen Wortes »Balkon«. Es sagt: Wenn schon die Soldaten meinen, eine humanitäre Pflicht zu erfüllen, dann sollten wir anders auftreten, ohne die Aura der Pflichterfüllung. So versteht man auch den Wechsel vom asketischen alten Friedenssymbol, das den Kennzeichnungen der Militärfahrzeuge seltsam verwandt war, zum neuen, dessen Chic jüngst auch auf dem Laufsteg eines italienischen Modedesigners bestehen konnte: Naomi Campell im Regenbogentop. (Umgekehrt hat man die Militärkleidung ja längst zur Freizeitkleidung gemacht und läuft, wie auch auf Antikriegsdemonstrationen vielfach zu bestaunen, im so genannten Camouflage-Look.) Schöne junge Frauen bestaunen, statt hässlichen alten Männern zu dienen - das jedenfalls ist eine Botschaft im Stil der Konsumgüterwerbung. Aber diesmal protestieren die meisten ja auch nicht gegen den Kapitalismus, sondern nur gegen diesen einen Militäreinsatz im Irak, und da ist jede Hilfe willkommen.

Für seine neuen Gegner ist das Gegenteil von Krieg nicht mehr Frieden, sondern Spaß - ein Spaß mit gutem Gewissen, weil er mehr erreicht als die Betroffenheit früherer Jahre. Vielleicht hätte man ihn gleich auf die Regenbogenfahne schreiben sollen. Er harmoniert jedenfalls bestens mit deren Lockmitteln Musik, Drogen und Shopping; und vermeidet die Nähe zu jenem R.I.P. - »Requiescat in pace« - das man bald auch häufiger lesen wird.

- DIE ZEIT Nr. 69/2003. S. 69

Vom Regenbogen - einem 'natürlichen' Wunder

Der Regenbogen: Ein Lichtphänomen, das auftritt, wenn die hin­ter dem Betrachter stehende Sonne eine Regenwand vor ihm beleuchtet. Das Wort ist vermutlich eine sehr frühe Lehnüber­setzung nach der lateinischen Bibel in Gen 9,13 17, wonach der jetzt an den Himmel gehängte (Kriegs )bogen Gottes das Zeichen des friedvollen Bundes ist, den Gott mit der Mensch­heit nach der Sintflut schloß. In der Geheimen Offenbarung (4,3) übersetzte Luther den griechischen (und lateinischen) Ausdruck "iris" mit "Regenbogen".

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T e x t e:

Ernesto Cardenal: Gebet zu Khwa, dem Regenbogen


Khwa! Regenbogen! O Regenbogen!

Der du glänzt in der Höhe, so hoch

über dem unermeßlichen Urwald,

zwischen den schwarzen Wolken,

zerteilend den schwarzen Himmel.

Siegreich hast du gestürzt

den Donner, der grollte,

der so heftig grollte, sehr zornig.

War er zornig auf uns?

Zwischen den schwarzen Wolken

zerteilst du den dunklen Himmel

wie ein Messer die reife Frucht,

Regenbogen, Regenbogen!

Schon floh

der Donner Menschentöter,

wie die Antilope vor dem Panther flieht,

fliehend verschwand er,

Regenbogen, Regenbogen!

Mächtiger Bogen des himmlischen Jägers,

des Jägers, der die Herde der Wolken verfolgt

wie eine fliehende Elefantenherde,

Regenbogen, bring ihm unseren Dank.

Sage ihm: „Ergrimme dich nicht!"

Sage ihm: „Sei nicht zornig!"

Sage ihm: „Töte uns nicht!"

Denn wir haben Angst,

Regenbogen, sage es ihm.

Aus: Ernesto Cardenal (Herausgeber. Übersetzer: A. Schwarzer de Ruiz - L. Kliche): Wortseelen. Waldmenschen. Poesie der Naturvölker. Wuppertal 191987: Peter Hammer Verlag. S. 40)

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Hilde Stieler: Der Regenbogen


Wir stehn entzückt, in hingegebenem Schauen:

Ob Gott für uns die Bundeszeichen schickt...?

ER aber thront in fernen Wolkenauen,

Der Sehnsucht des Begreifens streng entrückt.


So irre, Seele, länger nicht in Himmelssphären!

Der heilige Friede, der die Welt beglückt,

Er keimt in dir! - du selbst mußt ihn gebären.

(In: Die Aktion. 23.2.1918; aus: Ich schneide die Zeit aus. Hrsg. v. Paul Raabe. München 1964: dtv 195/6. S. 316)


**

Tobias Verch (geb. 1958)

Tanz auf dem Regenbogen


die grauen wände, die mich umgeben,

haben mich lange genug angestarrt,

die unsichtbaren wärter vor der tür,

sie haben lange genug ausgeharrt.

ich breche aus,

ich komme heraus,

ich grüße sie,

die welt der fantasie.


farben tanzen auf dem wasser,

musik fällt aus den wolken.

ich gehe mit meiner lieblingstanne spazieren

und sie erzählt von ihrem freund, dem wind.

der nebel spinnt ein netz aus weicher watte

und irgendwo lacht ganz laut ein kind.


zwei schräge vögel

nehmen mich in ihre mitte

und führen mich hinauf,

ganz weit dort oben

tanzen wir auf dem regenbogen,

tanzen wir auf dem regenbogen.

(Aus: Deutschstunden. Sprachbuch. Klasse 9. Berlin 2000: Cornelsen. S. 100)


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Walter Helmut Fritz (1977): Der indianische Freund sagt


Wir machen keinen Wettstreit.

Wenn einer leidet,

leiden die andern.

Wir sind gastfreundlich

und halten Wort.

Die Geister der Toten

sind uns vertraut.

Den Nutzen achten wir nicht.

Wenn wir ein Fest feiern,

sind alle dabei,

auch Kräuter, Mais und Kürbis,

der über Kiesel

springende Bach,

Antilope, Schlange und Büffel,

das Feuer und die Schatten,

die es erzeugt,

Wolke und Berg,

der Morgenwind, der sich

hinter den Ulmen erhebt,

das Grün, Gelb und Rot

des Regenbogens.

Sie alle sind unsere Geschwister.

(Aus: Lebenskunst - Stücke für jeden Tag. Hrsg. v. Frieder Furler u. a Zürich 1999: Verlag am Eschbach. S. 367)


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Wolf Biermann: Regenbogen

1


als wir uns wieder einmal für immer und ewig trennten

kitschte der schönste regenbogen über der Stadt

Hamburg - als ob wir uns nicht und längst alle kniffe kennten

lächelten wir. wir schwiegen dasselbe wort und flennten

hatten einander lieb - und wieder mal gründlich satt.


2


himmel war blank geregnet, wolken aus weiberwäsche

fetzten die winde das schmuddelweiß hoch durchs blau

tief hing die sonne im westen und durch ‘ne tintige Bresche

brachen die strahlen, und oben, in seiner goldenen kalsche

kutschte Gott Amor raufrunter den regenbogen wie’n Pfau.


3


... laß ihn sich spreizen! und laß den gott sich amüsieren

auf unsere kosten, der »ewig junge« ist abgemafft

- Meleken, meine göttin, so gehts mit uns menschentieren

wenn wir uns auch mit moral die süchtigen herzen beschmieren

  blut ist noch immer kaltheiß und geiler als himbeersaft.



4


daß wir uns fanden, war zufall und duftet nach ringelosen

jetzt, da wir scheiden, stinkt es so nach notwendigkeit

ach, auf dem affenfelsen trägt man kleider und hosen

unter der feinen schicht jedoch all der liebes-chosen

wuchert ins uns der urwald mit alter behendigkeit.


5

als wir uns wieder einmal ach! für immer und ewig trennten

kitschte der schönste regenbogen über der Stadt

Hamburg - als ob wir uns nicht und längst alle kniffe kennten

lächelten wir. wir schwiegen dasselbe wort und flennten

hatten einander lieb - und wieder mal gründlich satt.

(Aus: W. B.: Alle Lieder. Köln 1991. S. 380; W. B.: Liebespaare in politischer Landschaft. 2000. RUB S. 84f.)

*

Georg Herwegh (1817 - 1875): Sonett


Am schönen Tag um einen Wunsch betrogen,

Und eine Niet jede, jede Karte,

An meinem Schwerte Scharte nur an Scharte,

Wenn einmal aus der Scheide ich’s gezogen.


Doch halt’ ich mutig über allen Wogen,

Die Poesie, die leuchtende Standarte,

Durch sie versöhn’ ich mein Geschick, das harte,

Den rauhsten Sturm mit ihrem Regenbogen.


Nie tönte meine Leier Tod und Fluch,

Nie schnitt ich aus der Hyperioniden

Purpur ein traurig-düstres Leichentuch;


Der Herr hat mir ein frommes Herz beschieden,

Die Welt ist mir ein heilig, heilig Buch,

Drin alle Blätter flüstern: Frieden! Frieden!

(Aus: Tränen und Rosen. Krieg und Frieden in Gedichten aus fünf Jahrtausenden. Hrsg. v. Achim Roscher. Berlin 19090: Verlag der Nation. S. 118f.)

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Franz Grillparzer:

Ich hab erdacht im Sinn mir einen Orden


Ich hab erdacht im Sinn mir einen Orden,

Den nicht Geburt und nicht das Schwert verleiht,

Und Friedensritter soll die Schar mir heißen.

Die wähl ich aus den Besten aller Länder.

Aus Männern, die nicht dienstbar ihrem Selbst,

Nein, Ihrer Brüder Not und bittrem Leiden;

Auf daß sie, weithin durch die Welt zerstreut,

Entgegentreten fernher jedem Zwist,

Den Ländergier und, was sie nennen: Ehre

Durch alle Staaten sät der Christenheit,

Ein heimliches Gericht des offnen Rechts.

(Aus: Tränen und Rosen. Krieg und Frieden in Gedichten aus fünf Jahrtausenden. Hrsg. v. Achim Roscher. Berlin 19090: Verlag der Nation. S. 108)


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Emanuel Geibel (1815-1884):


Es ist der Glaub ein schöner Regenbogen,

De zwischen Erd’ und Himmel aufgezogen,

Ein Trost für alle, doch für jeden Wandrer

Je nach der Stelle, da er steht, ein andrer.



"Einen Regenbogen, der eine Viertelstunde steht, sieht man nicht mehr an."

Goethe. Maximen und Reflexionen 1388 (Bd. 12. S. 547)


Sprachgeschichtlich lassen sich nur die Ausdrücke Himmelsring oder Wetterbogen finden. Das seltene „Gottesbogen“ stammt aus dem 17. Jh.

Von Henry W. Longfellow (1802 - 1882) stammt der Aphorismus „Der Regenbogen ist ein von Gott illuminiertes Versprechen“. Eigenartig ist aber, daß der Regenbogen sonst in keiner sprachlichen Redensart 1 vorkommt.

Das gewiß friedlich auffälligste und schönste Naturereignis, seit Urgedenken so auffällig; die Überlieferung hält es fest; den alten Schreibern war es eine Kombination mit dem Mythos der Sintflut wert. Nie mehr Menschheitsvertilgung! Erscheint es doch flüchtig und großartig gleichzeitig.

Er bildet sich heraus in Phasen des durchsichtigen Regens; zu Beginn einer sommerlichen Sprühregens; oder als Abschluß eines leichten, linden Landregens. Nie in trübdunklen Gewitterschlachten; nie unter völlig bedecktem Himmel.

Auch in heftig, unvermuteten, aber nur leichten Wintergewittern kann der Regenbogen unvermittelt einen Licht- und Farbenabglanz zaubern.

Daß ein himmelüberspannender Regenbogen Symbol sei, ist sicherlich eine der frühesten menschlichen Projektionen: der Versuche, Ideen des Friedens und der Gemeinsamkeit der Menschen, mindestens der Glaubens- oder staatlichen Gemeinschaft sinnfällig zu vermitteln unter einem Zentralsymbol.


Im AT:

Zu dem Ursprungssymbol vertraglicher Einheit zwischen Gott und den alttestamentlichen Menschen (1 Mo 9, 9-17) ist zu sagen, daß die Himmelserscheinung des Regenbogens damals in einem vor-naturwissenschaftlichen Kultur dazu genutzt wurde, ein personal göttliches Geschehen zu imaginieren, eine nach Menschenbedürftigkeit ausgemachte Friedensgarantie. Regenbogen hat es vor allen Fluten, vor allen Schiffern, die Noah oder in anderen Mythologien anders heißen. Solche Himmelzeichen als Spektralerscheinung ein Übergang zwischen strahlendem Sonnenschein und einer Regenwolkenzone hat es seit Bestehen und lange vor der Besiedelung der Erde durch Menschen, lange vor der Abfassung altestamentarischer Bücher gegeben. Solche kulturgesteuerte Wertigkeit gibt sich aus den weiteren, übrigens kärglichen Stellen der Bibel:; sie versinnbildlichen die Herrlichkeit Gottes (Hes 1,28) bzw. die Heiligkeit der Erscheinung von Engeln (Offb 10,).

Klassische Literatur:

Schiller macht eine Situation der Freiheitsbemühungen der Urkantone in einem nächtlichen zum Erlebnis:

Winkelried: Seht dorthin! Seht ihr nichts?

Meier: Was denn? - Ja, wahrlich!

Ein Regenbogen mitten in der Nacht!

Melchthal: Es ist das Licht des Mondes, das ihn bildet.

von der Flüe: Das ist ein seltsam wunderbares Zeichen!

Es leben viele, die das nicht gesehen.

[Wilhelm Tell. (II/2)] (Bd. III. S. 584.)


Hymnik auf den Regenbogen ist tatsächlich selten in diesen Landen, in der christlichen Kultur.

Goethe hatte keinen schlechten Eingang zum Faust, Teil 2, gewählt in dem großen Monolog „in einer anmutigen Gegend“, der Eröffnung:

(Verse 4715-4727)

So bleibe denn die Sonne mir im Rücken!

Der Wassersturz, das Felsenriff durchbrausend,

Ihn schau ich an mit wachsendem Entzücken.

Von Sturz zu Stürzen wälzt er jetzt in tausend,

Dann abertausend Strömen sich ergießend

Hoch in die Lüfte Schaum an Schäume sausend.

Allein wie herrlich, diesem Sturm ersprießend,

Wölbt sich des bunten Bogens Wechseldauer,

Bald rein gezeichnet, bald in Luft zerfließend,

Umher verbreitend durftig kühle Schauer.

Ihm sinne nach, und du begreifst genauer:

Am farbigen Abglanz haben wir das Leben.“

Eine wahrlich Goethesche Deduktion 2: Faust erwartet den Aufgang der Sonne, sie ist ihm Sinnbild des Unendllichen. Sie erscheint, und Faust fühlt sich geblendet. Er muß sich abwenden, weil seine Auge den Glanz nicht ertragen kann. Die vorher dunkle und tote Landschaft ist jetzt voll leuchtender Farbe; über den Wasserfall glänzt in feuchtem Dunst der bunte Regenbogen. Ohne Sonne ist dies alles nicht; das jetzt Sichtbare ist ihr Abglanz in den irdischen Dingen. Eine religiöse Bedeutung, in Reminiszenz an den Bund Gottes mit Noah ist nicht bemerkbar. Auf das NT kann Goethe ohnehin nicht zurückgreifen. Die stärkste Wunder der Natur ist dort in keiner Zeile verzeichnet. Gebete, Kirchenlieder

Regenbogen:

Eduard Mörike: Erinnerung

Jenes war zum letztenmal

Daß ich mit dier ging, o Klärchen!

Ja, das war das letzemal

Daß wir uns wie Kinder freuten!


Früheste überlieferte Fassung, nach Renate von Heydebrand: Eduard Mörikes Gedichtwerk. Stuttgart 1972: Metzlersche Verlagsbuchhandlung. S. 55f.

** Deutung der verhinderten Allegorie--

Gottfried Benn: Wir gerieten in ein Mohnfeld


Wir gerieten in ein Mohnfeld,

überall schrien Ziegelsteine herum:

Baut uns mit in den Turm des Feuers

für alles, was vor Göttern kniet.


Zehn nackte, rote Heiden tanzten um den Bau und blökten

dem Tod ein Affenlied:

Du zerspringst nur den Dreck einer Pfütze

und trittst einen Wurmhügel nieder, wenn du uns zertrittst.

wir sind und wollen nichts sein als Dreck.

Man hat uns belogen und betrogen

mit Gotteskindschaft, Sinn und Zweck

und dich der Sünde Sold genannt.

Uns bist du der lockende Regenbogen

über die Gipfel der Glücke gespannt.

(Zuerst 1913 als Gedicht II des Zyklus "Söhne"; aus: G.B.: Gedichte. In der Fassung der Erstdrucke. Hrsg. v. Bruno Hillebrand. Frankfurt/M. 1993: FiTB 5231. S. 60)


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Rose Ausländer:

Wirbel


Es kriecht um mich der Autotanz

Sirenen bersten meine Ohren.

Ein Überfall aus schrillem Glanz

schlägt wie ein Blitz in meine Poren.


Der Regenbogen, farbzerfetzt,

hat seine hohe Bahn verlassen

und rennt, elektrisch fortgehetzt,

in Nervennackheit durch die Gassen.


Ein Wolkenkratzergipfel winkt -

einst glaubt’ ich ihm die Sternennähe,

doch nur wie Nebel niedersinkt

zeigt mir die hohle Hand die Höhe.


Der Wirbel dieser Tollheit hat

in seinen Trichter mich gerissen.

Es stürzt auch mich die ganze Stadt.

Am Himmel leuchtet kein Gewissen.



(Das Gedicht stammt aus der frühen Phase der Lyrikerin, den Jahren 1927-1930. Aus: Wir ziehen mit den dunklen Flüssen. Gedichte. Frankfurt/M. 1993: Fi-TB 11151. S. 22)



Rose Ausländer:


In deinen Augen steht das Wort geschrieben,

das noch vor Gott als erster Ursprung war.

Du biegst den Regenbogen deiner Liebe

wie einen Glorienschein mir um das Haar.


Ich fühle dich wie einen Falter schweben

in meiner Sehnsucht unerlöstem Raum.

Die goldnen Vögel meiner Lieder beben

und wollen in den Wald zu ihrem Traum


Kannst du mich auf den Regenbogen heben

und jedes Restchen Erde mir entziehen?

Kannst du von deinem großen, heißen Blühn


mir eine Wurzel in die Seele geben,

aus der mein bang verhaltenes Gedicht

sich löst und aufsteigt in das tiefe Licht?



(Veröffentlicht als 2. Sonett des Zyklus „Der Regenbogen“, aus den Jahren 1927-1933. Zuerst 1939 erschienen. Aus: s. Text . S. 96.)



Ungarisches Volkslied:

Regenbogen, blauer Bogen, wölbt sich dort am Himmelszelt,

(Musik im Leben. Erster Band. Frankfurt/M. 1975. S. 99)


Josef Guggenmos: Der Regenbogen

Ein Regenbogen,

komm und schau!

Rot und orange,

gelb, grün und blau!


So herrliche Farben

kann keiner bezahlen,

sie über den halben

Himmel zu malen.


Ihn malte die Sonne

mit goldener Hand

auf eine wandernde

Regenwand.

(Aus: J. G.: Was denkt die Maus am Donnerstag? München 1991: dtv 7001, S. 47)



Albert Ehrenstein (1886 - 1950):  F r i e d e

Die Bäume lauschen dem Regenbogen,

Tauquelle grünt in junge Stille,

Drei Lämmer weiden ihre Weiße,

Sanftbach schlürft Mädchen in sein Bad.


Rotsonne rollt sich abendnieder,

Flaumwolken ihr Traumfeuer sterben.

Dunkel über Flut und Flur.


Frosch-Wanderer springt großen Auges,

Die graue Wiese hüpft leis mit.

Im tiefen Brunnen klingen meine Sterne.

Der Heimwehwind weht gute Nacht.

(Aus: Ein Rot, ein Grün, ein Grau. Hrsg. Joachim Schultz. München 1994: dtv 2331. S. 169)

Joachim Ringelnatz:

Erich Kästner:

?

Peter Rühmkorf: Wintergewitter

Blaue Stunde in verklärten Taxis,

in der klammen Brust nach Worten grabend

oder du nach mir -

Haben wir noch Schwebstoff bis zum Abend,

bis zum Morgen Bier?


Futter für die innere Galaxis

Los!-die-Honda:

aus der Hüfte raus und rein in den Betrieb;

rundumwunden meiner Stundenanakonda,

Beispiel bilde, Antwort gib.


Reich nochmal vom Gift.

Ein Gedanke, der die Zeit verlängert,

hochgeweht ... und fort inmitten..

Ehe Abschiedsweh den Beichtstuhl schwängert,

folg ich deiner Hängerosentitten

stummer Blindenschrift.


Uns verschlingend, uns entgleitend,

weitet diese Wildnis sich zur Weltnis,

unterführt Instinkt;

bis wir wie ein klassisches Verhältnis,

unsre Grenzen überschreitend, schuldig werden,

und die Wahrheit in die Augen springt.


Feuerfingerzeige und Habachtgebärden!

Schau das Licht sich 2 x überschlagen,

fort! Der Himmel ist gezackt/gezinkt,

diese Dichtung nicht mehr von Bedeutung .-

Doch die Leute unterm Hagelregenbogen sagen:

welche - eigenartige - Beleuchtung


(Zuerst 1979; aus: Ein Rot, ein Grün, ein Grau. Hrsg. v. Joachim Schultz. München 1994: dtv 2331. S. 35f.)


Dieter Stork/Reinhard Horn:

Gottes guter Regenbogen

lobt am Himmel Gottes Macht,


Und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. S. 23


Georg von der Vring: Regenbogen


Auf Kaminen stehn Gebilde

Gleich Athenes Helm und drehn sich;

Drüberhin am Himmelschilde

Gleiten Blitze, Nattern ähnlich.

Lehnst du atemlos am Gitter,

Herrlich vom Gedröhn umdrungen,

Trat dein Auge ins Gewitter,

Wessen Haupt der Groll entsprungen.

Doch der Schwall aus Wolkenhaufen

Und das Zorngesprüh an Scheiben

Sputen sich im Niedertraufen,

Dir die Frage zu zerstäuben.

In dem Spätlicht auf Kaminen,

Wenn Athenes Helme strahlen,

Darf der Abend über ihnen

Dir sein Stirnband feurig malen.

(Zuerst 1964. Aus: G.v.d.V.: Die Gedichte. Ebenhausen: Langewiesche.-Brandt.1989 S. 321)


*


Hugo von Hofmannsthal:

Wollen wir uns finden, so dürfen wir nicht in unser Inneres hinabsteigen: draußen sind wir zu finden, draußen. Wie der wesenlose Regenbogen spannt sich unsere Seele über den unaufhaltsamen Sturz des Daseins. Wir besitzen unser Selbst nicht: von außen weht es uns an, es lieht uns für lange und kehrt uns in einem Hauch zurück. Zwar - unser "Selbst"! Das Wort ist solch eine Metapher. Regungen kehren zurück, die schon einmal früher hier genistet haben. Und sind sies auch wirklich selber wieder? Ist es nicht vielmehr nur ihre Brut, die von einem dunklen Heimatgefühl hierher zurückgetrieben wird? Genug, etwas kehrt wieder. Und etwas begegnet sich uns mit anderem. Wir sind nicht mehr als ein Taubenschlag.

Hugo von Hofmannsthal. Aus: Das Gespräch über Gedichte.

(Aus: Harald Beck (Hrsg.): Jahr- und Tagebuch. Kalenderblätter. Stuttgart 1992: Reclam. S. 235)

*

Ein kurzer Rückgriff auf die griechische und römische Antike lohnt sich: Dort war die Titanentochter Iris Göttin des Regenbogens und verkündet deren Botschaften. Und die Personifizierung dieser Erscheinung dachten sich die Griechen als Bindeglied zwischen Himmel und Erde, daher ihre Tätigkeit als Botin.

(Vgl.: M. Grant und J. Hazel: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. München 1997: dtv 32508 S. 227)


Feministische Relevanz:

Was schenken wir uns, wenn der Regenbogen sich den Menschen nicht länger mehr schenkt? Wenn die Atmosphäre sich tage-, wochen-, jahrlang verdunkelt. Wenn kein Licht mehr glänzt, kein Regen mehr licht und tränennaß fällt, sondern verklebt, schmutzig, dreckig? Und nie mehr wohl tut? Wenn wir uns verschmiert wiederfinden im Dreck, in Ruß, in Schmer - ohne die Farben des Himmels, ohne das Grün und das Blau und die verheißungssvollen Zwischenfarben des verheißenen Regenbogens?

Können wir dann uns erinnern, daß wir genug getan haben? Genug der Widerrede, des Widerspruchs. Genug wird nicht genug gewesen sein. Wir werden vom Regenbogen künden als von einem Natur zwischen der Natur und unserm Gefühl. Als einem echt religiösen Gefühl, das uns versöhnen kann zwischen Himmel und Erde.

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Ein Abschieds-Regenbogen? Ein poetisch zauberhaftes Präsent - ohne Gotteskonnotation?
Ein poetischer Wunsch von Jean Paul:

Es gehe dir nie anders als wohl, und die kleine Frühlingsnacht des Lebens verfließe dir ruhig und hell. - Der überirdische Verhüllte schenke dir darin einige Sternbilder über dir - Nachtviolen unter dir - einige Nachtgedanken in dir - und nicht mehr Gewölk, als zu einem schönen Abendrot vonnöten ist, und nicht mehr Regen als etwa ein Regenbogen im Mondschein braucht!" - (Jean Paul (1763-1825): Leben des Quintus Fixlein. Roman. Abschluß der Vorrede. Geschrieben 22.08.1796; in: Jean Paul: Werke in zwölf Bänden. Bd. 7. München 1975: Hanser Verlag. S. 42.)*

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Greifen wir, in sehr moderner Aktualisierung, zurück auf das biblische Ereignis von Sintflut und Versöhnung, Naturkatastrophe und Bund zwischen Gott und den Menschen:

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Fred Dengers Geschichte vom großen Boss

(Die Arche ist auf dem Berge Ararat gelandet:)

Noah und seine sieben Mitesser verlassen schwankend die Arche. Sie recken die Glieder, daß die Gelenke knacken, während die übrigen fortpflanzungswütigen Tiere nach allen Himmelsrichtungen verduften. Was soll auch ein Eisbär in der Türkei!

Aus ehrlichem Herzen errichtet Noah als erstes dem GROSSEN BOSSS EINEN Altar, und da er dessen Vorliebe für Gebratenes kennt, opfert er ihm ein Kälbchen, das während der Kreuzfahrt auf die ersaufende Welt gekommen ist.

Als der GROSSE BOSS den lieblichen Duft des Kalbsbratens schnuppert, wird er versöhnlich gestimmt. Was soll, murmelt er, so schlecht sind sie nun auch wieder nicht. Ich will in Zukunft das Verfluchen sein lassen. Was nutzt es, wenn ich sie verdamme, - sie sind nun mal böse von Kindesbeinen an. - Und die Tiere werde ich auch in ruhe lassen, besonders die Kälbchen, die Lämmer und die Täubchen. Ich werde mir doch nicht selber die Suppe versalzen, wie grad gehabt. Solang die Erde bestehen wird, soll sie sich drehen wie seither, mit allen Schikanen und Freuden. Kurzum, es bleibt alles beim alten!

Das mit dem Verfluchen-sein-lassen, also das vergißt der GROSSE BOSS manchmal im Verlauf der Jahrhunderte.

Die Gegend gefällt mir nicht! Sagt Noah zu seinen verwandten, denn der Ararat ist über 5.000 Meter hoch und er ist nicht schwindelfrei. Bestimmt wächst hier auch kein Wein! Er liebt nämlich einen guten Tropfen.

Als er so vor sich hinmosert, erscheint der GROSSE BOSS, um ihn ein bißchen aufzumuntern. Er verspricht ihm, Sintfluten und ähnliche Roßkuren in Zukunft zu unterlassen. Wenn Noah wieder mal dicke, schwarze Wolken am Himmel sähe, brauche er lediglich einen Schirm mitzunehmen. Und um jeden Irrtum auszuschließen, will der GROSSE BOSS auch noch einen handkolorierten Bogen ans Firmament setzen. Damit ich an mein versprechen denke, das ich dir gegeben habe. Der Regenbogen soll unser Bundesadler sein, wenn du verstehst, wie ich das meine.

Noah ist nicht schwer von Begriff. Trotzdem gefällt ihm die Gegend nicht. Keine Chancen für einen süffigen Riesling.

(Aus: Fred Denger: Der große Boss. Das Alte Testament. Unverschämt und fromm neu erzählt von F.D. Ausschnitt aus Kapitel 8 und 9)

1 Vom Wetter sprechen viele Redensarten im negativen Sinne: „Jmdn. im Regen stehen lassen“, „vom Regen in die Traufe kommen“; vielleicht ist hier der Grund zu sagen, daß die wunderschöne meteorologische Ausnahme des Regenbogens sprachlich nicht häufiger genutzt wird - für eine gute Nachricht.

2 Die abgegriffene, auch im Büchmann notierte Formulierung („Am farbigen Abglanz....“), bezieht sich also, des Nachdenkens wert, auf den Regenbogen; nicht auf die Farbigkeit der Schöpfung allgemein.


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