Sonntag, 19. November 2023

Franz H O H L E R und sein unabhängig-vergnügter I C H - E r z ä h l e r (in einer Story)

Wieder mal von der Visp, oder: Vispa, im Mattertal [ohne dass Randa erwähnt wird.]

Wer von Visp aus, das Mattertal hoch-wandert, kommt nach einem Tagesmarsch, unter Besutzung der Gornergratbahn, irgendwann an diesen Punkt an; bevor er auf die Hörnli-Hütte steigt und zum Matterhorn   
g e l a n g t:

      Ein Ich-Erzähler, der bei Franz Hohler auftritt, ist missvergnügt ... in einer Gespenster-Story:

Ich will erzählen ... von einem bedeutenden Ich-Erzähler; also keiner Ich-Erzählerin; Er positioniert sich tapfer, in seiner Meinung als Ich-Erzählers, wenn er scribert „Selbst, ich der Autor, hatte ihn gewarnt“. - Punktum; ja, es macht dann die Hauptperson, die sich vorbereitet auf den fernen, aber in tagelangen Vorbereitungen zu bezwingenden Lockruf: „Ein blendendes Spitzchen blickt über den Wald.“ [So sendet es ein von Conrad Ferdinand Meyer vergnügt gespendetes  'Spitzchen', vom authentischen, im Mattertal berauschendes  „Weisshorn“.] - Der Dichter, der Autor, der Ich-Erzähler. er warnt, spricht sich definitiv dafür aus, den im Weiteren selbständig handelnden Mann, ja, ein fiktiver Mann, als ein persona Vertreter der Er-Erzähler: okay, soll, der sozusagen beleilidgte Autor, der seine Hauptperson 'w a r n t ', äh; ich habe kein anderes Wort dafür: yeah, der 'kritisch- distanzierte Erzähler'?
Es ist lobesam sich vorzubereiten, auf den kleinen Höllen-, äh.: Höhentripp des Henri Martin, der von Visp aus das Mattertal zu beherrschen  g l a u b t.

Zu lesen in: Franz Hohler: Das Hotel; äh: das Büchlein heißt im Titel, entschuldige: „Der Enkeltrick“ [auch so eine schräge Story, zum Weiterlesen!]: ibid, S. 37ff.

Hohler: https://youtu.be/soj-i26hFYg

* *

Holla, ein solcher Art grimmiger Ich-Erzhler ist mir noch nicht begegnet: 

Die Zeit, 13.04.2000, Nr. 16_Dazwischen macht der Ich-Erzähler (einzige Namensnennung im Text:* Die Zeit, 13.04.2000, Nr. 16:"Im Plattenschrank der Mutter des Ich-Erzählers ..." und "Der Vater des Ich-Erzählers ...":Die Zeit, 13.04.2000, Nr. 16: "Im Plattenschrank der Mutter des Ich-Erzählers ..." und "Der Vater des Ich-Erzählers …" * Die Zeit, 13.04.2000, Nr. 16: Der Onkel (des Ich-Erzählers) hat vom Großvater eine Fabrik für Kunststoffplatten geerbt, die Bushäuschen oder Fabrikhallen bedecken. *: Die Zeit, 13.04.2000, Nr. 16: Dass der Ich-Erzähler in seiner "Kunststoffkindheit" und in seinem "eingeschweißten, westdeutschen Leben" wenig erlebt hat, ist nicht nur die Folge des Wohlstands und des von ihm ermöglichten nachsichtigdistanzierten Verhältnisses zwischen Eltern und Kindern, sondern auch einer weltpolitischen Konstellation: des neurotischen Endstadiums des Kalten Krieges, wo "alles verschwand unter dem großen Egal, mit dem ich auf den Atomkrieg wartete, die Bombe kann jederzeit fallen, glaubte ich damals".*: Die Zeit, 13.04.2000, Nr. 16::Wagners Prosa ist ganz wunderbar, vor allem sehr klangschön; sie trägt aber selbst etwas von der "erinnerungsglasierten Hülle", die dem Ich-Erzähler einen unbefangenen Blick auf seinen Vater verwehrt und ihn durch die "vielen aufgetragenen Schichten" nicht mehr sehen lässt, wie er auf Betrachter wirkt, die ihn noch nicht kennen.*: Die Zeit, 06.04.2000, Nr. 15: Da ist zum Beispiel die wilde Gilda, die sich von ihrem Ludwig losmacht und dem Ich-Erzähler überraschend aufs schönste entgegenkommt, in Wahrheit aber einen anderen will: * Die Zeit, 30.03.2000, Nr. 14: Richard III.) fiel auf, wie sehr Thematik, Temperatur und Perspektive der Erzählungen den Romanen gleichen; und auch das jetzt vorliegende mit Erzählungen aus 15 Jahren und anno 90 in Spanien noch ohne das Markenzeichen Shakespeare publiziert, enthält dieselben Ingredienzen: Abgesehen von den Shakespeare-Zitaten sind das tote Frauen, Gespenster, allgemeine Betrachtungen, Verstrickungen, Anglophilie und ein sehr distanzierter, nur am Rande beteiligter Ich-Erzähler.* Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13: Die morbiden Fantasien des Ich-Erzählers kommen nicht von ungefähr.* Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13: Aber Selfs Ich-Erzähler drücken sich nicht nur sonderlich aus, sie verhalten sich auch dementsprechend.*     Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13: Jeder dieser Leute ist ein kleiner Ich-Erzähler, der sich den Arzt zum Helden erkoren hat.
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Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13: Längst ist David, der Ich-Erzähler, in Rosentals Geschichte eingestiegen und hat eigene Ermittlungen aufgenommen. *    Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13: Angesichts der TV-Ausstrahlung des Films Fenster zum Hof von 1954 bemerkt der 1966 geborene Ich-Erzähler, also der junge Fordt: *  Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13: Einer davon ist der Ich-Erzähler, der, wie sein Autor Herbst seinerzeit, zu etwas unklaren Studien- und Arbeitszwecken im Staate New York zu Gast ist. *  Die Zeit, 03.02.2000, Nr. 6:Jens Sparschuhs Ich-Erzähler (Pfeifenraucher wie der Autor selbst) fällt immerhin eine spontane Notlüge ein, um sich aus der Affäre zu ziehen. * Et cetera, ceterorum

 ...* *

Auch das, bitte, gibt es: Ich-Erzählerinnen:

https://www.dwds.de/r/?corpus=kern&q=Ich-Erz%C3%A4hlerin

*  *  *

Äh, ich komm nach Haus, von einem Spaziergang; Meine Frau fragt mich: Das war ja ein kurzer Spaziergang. Ich antwortete. Ja, ich hab meinen Stock verloren. - Äh, du meinst: .. den Stock vergessen. - Na, wenn du es meinst: Isschonokay.

Zusätzlich: Ich liebe - mir&mich&uns - immer Hohlers „Schöpfung“ - und den dazu gehörigen „Weltuntergang“:

Leider finde ich die beiden Schaaer-Stücke nur im Netz, immer gestaltet von Hohlers stimmlichlicher Verfügungsgewalt: (mit der schwebenden „Erbsenkiste“); aber nicht in seinen Büchern:

https://www.youtube.com/watch?v=fbCY-GlKeQI

Und das noch, tonlich&tunlich gestaltet:

https://www.youtube.com/watch?v=GII7FOZn52o

Und das „Letzte“, ein GeSang vom 'Untergang':

https://www.youtube.com/watch?v=6aFtTaOxlYI

Doch auch ich fand:

Franz Hohler: Die Schöpfung

Am Anfang war nichts ausser Gott. Eines Tages bekam er eine Gemüsekiste voller Erbsen. Er fragte sich, woher sie kommen könnte, denn er kannte niemanden ausser sich. Er traute der Sache nicht ganz

und liess die Kiste einfach stehen oder eher schweben.

Nach sieben Tagen zerplatzten die Hülsen und die Erbsenkugeln schossen mit grosser Gewalt ins Nichts hinaus. Oft blieben dieselben Erbsen, die in einer Hülse gewesen waren, zusammen und

umkreisten sich gegenseitig. Sie begannen zu wachsen und zu leuchten, und so wurde aus dem Nichts

das Weltall.

Gott wunderte sich sehr darüber. Auf einer der Erbsen entwickelten sich später alle möglichen Lebewesen, darunter auch Menschen, die ihn kannten. Sie schrieben ihm die Erschaffung des Weltalls zu und verehrten ihn dafür.

Gott wehrte sich nicht dagegen, aber er grübelt bis heute darüber nach, wer zum Teufel ihm die Kiste mit den Erbsen geschickt haben könnte -


https://www.refbejuso.ch/fileadmin/user_upload/Downloads/Gemeindedienste_und_Bildung/KISO/Fachtagung/2020/5_Urgeschichten-Humor.pdf

Äh: Aber der Text scheint nicht ganz zu stimmen: „auf einer ...“? Wie denn das, müssen erst grammatikalische Fehler-chen helfen, das Szenario der 'Weltschöpfung' zu beschleunigen oder, äh: zu ver-voll-komm-nen? 

   Ich stelle hier einen anderen Bericht einen theologischen Kommetar vor, genannt „Die Schöpfung - ein Gedicht“; die letze Zeile 'offenbart' den ganzen Unterschied gegenüber dem Hohlerischen „Prosa-Gedicht“:  Wer die Schöpfungsgeschichte naturwissenschaftlich liest, verpasst einen großartigen Text der Weltliteratur. Einen Text, der einen die Welt mit anderen Augen betrachten hilft, als Welt, die gut war.“ - Dass die 'Welt' irr-gendman(n) so pauschal „gut“ war, kann nur als blasphemisch bezeichner werden - oder als erkennntnismässig befangen; Hohler lüftet solch einen theologischen Deckel von unsrer 'Aller Welt', damit man erkennt, dass man sie 'gut' machen kann, wenn man als Abziehbild einer maskulinen Mächtigkeit in ihrem Gottesbegriff er-kennt; ja, wie das jüdische, ur-christliche „er-kennen“ es meint. -"Alles was wir sehen oder scheinen, // ist es nichts anderes als ein Traum in einem Traum? " - Edgar Allan Poe, A Dream Within a Dream. - Wir müssen es uns an-ver-wand-eln. Coincidentenia oppositorum: Cognata ad sidera tendit.

https://www.kirche-im-swr.de/beitraege/?id=2514

Alle GottesvorstellungenGöttlich] sind Erfindungen des Menschen; Alles, was Gott/Göttlichkeit abruft, sind Erfindungen des Menschen, der humanen Gattung; gemäß seinen Sehnsüchten nach dem Schönen/Guten/Wahren/Kunst, bis hin zu eitlen Verschwörungstheorien (auch in aller Bescheidenheit geäußert ...).


Ich stelle hier einen anderen Bericht einen theologischen Kommentar vor, genannt „Die Schöpfung - ein Gedicht“; die letzte Zeile 'offenbart' den ganzen Unterschied gegenüber dem Hohlerischen „Prosa-Gedicht“:  Wer die Schöpfungsgeschichte naturwissenschaftlich liest, verpasst einen großartigen Text der Weltliteratur. Einen Text, der einen die Welt mit anderen Augen betrachten hilft, als Welt, die gut war.“ - Dass die 'Welt' irr-gendman(n)&irr-gendwo&nigendwo ... so pauschal „gut“ war, kann nur als blasphemisch bezeichner werden - oder als erkenntnismässig befangen; Hohler lüftet solch einen theologischen Deckel von unsrer 'Aller Welt', damit man erkennt, dass man sie 'gut' machen kann, wenn man als Abziehbild einer maskulinen Mächtigkeit in ihrem Gottesbegriff er-kennt; ja, wie das jüdische, ur-christliche „er-kennen“ es meint.

https://www.kirche-im-swr.de/beitraege/?id=2514


Göttlich] Gott: „Ahd. (8. Jh.), mhd. mnd. got, asächs. aengl. engl. mnl. nl. god, anord. goð, guð, schwed. gud, got. guþ weisen auf germ. *guða- ‘Gott, Gottheit’, im Plur. ‘Schicksalsmächte’, das als Neutr. für männliche und weibliche Gottheiten gilt. Unter christlichem Einfluß wird das Genus mask., und das Substantiv bezeichnet im gesamten germ. Sprachbereich den ‘Christengott’. Die Herkunft ist nicht sicher geklärt. Allgemein führt man germ. *guða- auf ein mit -to- gebildetes Part. Perf. ie. *g̑hū̌to- ‘angerufen’, zur Wurzel ie. *g̑hau-, *g̑hau̯ə- ‘rufen, anrufen’, zurück, so daß die substantivierte Form ie. *g̑hū̌tom als ‘das (durch Zauberwort) angerufene oder berufene Wesen’ zu deuten wäre; vgl. dazu aind. hávatē ‘ruft (an, herbei)’, hūtá- ‘angerufen, herbeigerufen’, puruhūtá- ‘von vielen angerufen’ (als Beiname Indras in den Veden), griech. kauchā́sthai (καυχᾶσθαι) ‘sich rühmen, prahlen’, air. guth ‘Stimme’, gall.-lat. gutuater ‘gallischer Priester’, wohl aus *g̑hutupətēr ‘Vater (d. h. Meister) des Anrufs (an Gott)’, lit. žavė́ti, lett. zavēt ‘zaubern’, aslaw. zъvati, russ. zvat’ (звать) ‘rufen’. (…) dwds.de > Gott: Etymologie

-  Yeah: Na, gut, ich wage den Text-Vergleich, später!


 






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