Samstag, 18. November 2023

B r i e f c h e n - a n -g e s ä g t: - a b -gesägt, w e i t e r- ge sägt


 

 Final absichtloses  B r i e f  - C h e n :

 

Herrn

Günter Eich -

im abgelegenen posthumierten Gruftverlagsgehöft:

c/o it means: care of


Frau Ilse A/Eich-inger-Daseinspoeta


Fragen an Herrn Günter vom Bein-Glück, Taubengasse Salzburg:


a. Wo ist Rainer Gartenherr-Brambach, Ihr Freund in lyricis et poculo, begraben? Ich möchte sein Grab besuchen - auch vor Blumen und Tränen nass? Basel - Sankt Alban? Wo haben Sie seine Briefe und die vom Hans Bender hin- und entwitschen lassen - einem Nicht-Säufer wär' es nicht passiert, die Briefe- und Liebsachen alle zu verknüngeln!

b. Schillers Geburtshaus in Marbach:

Wahrliebspruch: "Das ist eine Entscheidung, die Welt und den Alkohol als Sprache zu sehen". Als Sie (nach Seumes Papiertäschchen) erwähnten, Sie seien noch nicht nicht da und dort gewesen, brannte die Frage in meinem Lieb-Herzen (Herz-Vorfall, inoperabel): Darf ich Sie einmal durch die zwei Räumchen im Erdgeschoß und den einen im ersten Stock führen, noch ein Rauchloch von Küche, und Vater Schillers Feldschergestank und -gewimmer der Geschnittenen, der Erbärmlichen, der Humanen; spätsommers...., wir werden reimbaden im Gitter-Brunnen vor der Polizei, die verschlafen den Vorfall nicht zur Kennnis gibt: Im Wein-Brunnen wir den Nachdenk runnen.

c. Sie haben bewunderswert die Schülerinnen immer wieder ins Gespräch einbezogen, die sich brav vorbereitet hatten, Astrid Feinsein, deren Fragen schon tief durchdrungen waren vom Glauben an die Möglichkeiten der Sprache - sie wird Sprache und Juristerei studieren. Im diplomatischen Suhrkamp-Dienst wird dies der Sprache Mitteilungsloser zum Recht verhelfen. Deren Fragen Sie so sensibel und behutsam ernst genommen haben. Werde ich mit über 70 so freundlich sein??? Trotz der Sauferei - ein feinfreie Stunde des gnadigen Leberlebens.


d. Meine Zwischendurch-Fragen und-Informationen - sie gehörten nicht in diese einfach-menschlich-nahe Szene - ich möchte Ihnen -

parallel zu dem Gedichtnis-Mann, der in dem grünen Gott sich heimlig fühlte und die Welt nicht vergaß ("Geschützmaul bellt - es ist die Welt") der seine Verlobungsreise zum Oskar Loerke nach Berlin machte, Sie wissen, auf wen ich anspiele? - Kreuzreimstich-Parallel-Aktion ja: ich möchte meine Entscheidungsreise nach Eichdorf machen; ein wenig - aber nicht auszusprechen!

e: Daß der Dieb ganz Dieb sei - wer hat das gesagt - der Lyriker ganz lyrisch- oder sonst nichts als Leberpfleger; der olle Aristoteles! Ich werde nicht fertig mit dem "Ganzsein". Motto bancrotto orbis capitalis: Seid unbequem, seid Landwein im Getriebe der Welt.

f. Gute Kunde von unserem/meinen Auto - wir haben es in fünf Minuten "auftun" lassen: es lag alles auf dem Rücksitz: die dicken Anthologien - die ich auch gern signiert hätte: der Fotoapparat, der zu dem Interview "schießen"- pardon: blinzeln oder photomäßig plätschern sollte: Dürfen wir wiederkommen, bitte? Wir werden Ihre Gruft schonen betreten und unverändert verlassen. Sollen wir vorher noch ein paar Promillchen durch unser Harnleiter und Blase rinnsalen lassen?

g. Als Kunstgrab- und Gruft-art-deco-Lehrer muß ich mich dauernd verstecken - ich will raus aus dem Leerberuf: Wohin: Natürlich : was mit Büchern - um Böll zu variieren.

h. Ja über Fünf-Kunst hinaus: Ihre gestorbene Katze - sah ich sie nicht: war sie so gut versorgt - daß sie zum besucher freundlich-schnurrend-schwanzdrehend-geduldig-beharrlich-siegesbewußt sich wandte. Abwartet, ob der Besucher sich erinnerte.... und sagt: Ja, die Blumen haben es gewußt, und Du, Schwarzmiau-Ilse, Sprecherin der Vorgarten-Drosseln, Manöver-Gelackmeierten und größerer Hoffnungen, ich bin willkommen im Tropfen. Hier ist Heimischsein für Leute von unterwegs. Das Unheimliche passiert in den Geschichten.

i. Ein Kriegsgefangener auf der Dienerdielenritze - warum glaubt man/leser diese Geschichte nicht? Zu poetologisch - ein Mensch, zentral auf seiner Geschichte , die er verbergen, sichern, schützen muß, seine Erbärmlichkeit, seine egyrische Bleistummel, seine Prosa, die man nicht auswendig elernern kann, die auch morgen noch gütig ist. Der Besatzer im Lager, der Chef, der bestellt, der gezinkt genau wußte, wer und wo der Deutesche seine Schreiberei hatte. Besteckt, versteckt hatte. Tot - oder raus, mit dem Herzen. Beides: eine Geschichte erzählen: Der Soldat Günter auf der Dielenritze, unter dem Brett, im Mützengedicht, bei Hölderlin und Urin als Reimfänger hatte er seine Fetzen graugrausendes Papiers versteckt; Kabarettnummern für die Kameraden; ein Gedicht über Groß-Gmain, eine Phantasie auf die Frau, die er sah in düsteren Brettlagern.

Wacht auf, trinket nimmer so; denn der Fusel is schlecht - ad multos annos!

j. cum Lyra-Abschied: einfach, Jacken suchend, was macht das Autos, das so nervös Verschlossene.

Wie zu Beginn: Sie nehmen die Treppe -

k. Der gutlyrische Brambach, ja, der wird verramscht: bei König und Versendern. Wir beeilen uns - finden ihn nicht mehr. Wer wird nicht verramscht vom nicht enden wollende, immerzu siegenden Kapitalismus - der im Kübelwagen, selbst nicht mit dem Superpanzer Tiger, zwei Diesel-Motoren, je 465 PS, Kettenbreite 95 cm, über Stalingrad hinaus kam; der Mercedes für die besser Verdienden und der VW für die Ottos - sie werden bis Wladiwostock vorrollen - siegen, ohne Krach, nur CO2 wird zu den Sternen stinken - ein globales Problemchen - wir werden gemeinsam ersticken: Ex-Nazituer, Stalinist, Kapitalist - aber ich weiß es. Schöner wird das Gedicht, das weiß:

Ich sehe nichts

anders als Zucken und Schönheit

des Schreckens Anderteil.

l. ich lebe; während Sie sich das Restchen Leber zu Fettprodukten verwandelnd versoffen haben:

m. Durch Zufall habe ich folgendes lyrische Fragment Ihrerseits erhalten. Darf ich Sie/sie publizieren? Der Publikationsort wäre durch Hammer Deutsche Zentrale für Suchtvorsorge gegeben in ihren ständigen Publikationen. Titel "Wo ich nicht mehr trinken kann.." (Literarische Belege poeto-pocologisch-potatorischen Mittelwein-Daseins):

Wo die Befeuchtung beginnt,

wird’ ich unsichtbar,

Aus Flaschen kannst du mich nicht trinken

und in Gedichten versteck' ich mich.

Den letzten Schluck

laß ich euch allen.

Mich triffst du nicht mehr,

solang ich ewig ruhe.

>>> Meine deprivierten pocologischen Erfahrungen möchte ich so bekunden:

Je mehr du trinkest aus ‘ner Babybadewanne,

in Hagen, ob auch anderswo,

desto freier wird deine Kunst,

und die Versicherungsprämien (nota bene Zeilensprung)

steigen ins Flaschenlose

wachwindiger Zungen.

Mit weil-heillos freundlich-augenfeuchten (i. d. humorvollen) Grüßen!

Ihr Iecur 1]-Dokumentarist:


P.S. mein Traumbäumeichdörffchen:

Schläft ein Beuys in allen Dingen,

die da schäumen fort und fort.

Und die Welt hebt an zu swingen,

seufzt du nur sein Ruhmeswort.


1] Iecur, die elende, spricht: "daß ichs ertrage zu leben." (Versuch eines Requiems; ein schwer einzuordnendes Wortorgan)Gutwillig einzusetzendem beim sog. trockenen Rückfall; als Ersatz bietet sich das au-autoergonomisches Training an der Beifallskniescheibe an.

 

Ein Traum - auf dem Schloss Peterhof bietet ein einsam tanzende Anatevka  mir  eine Tanz-Gala. Den Schneewalzer habe ich drauf. - Mensch dankt.


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