Mittwoch, 2. November 2011

Im G r i m m s c h e n Wörterbuch: Wunderbares

Sprachliche Verständigungsformen:



Verloren gegangene Neubildungen des Deutschen

- W ö r t e r e i e n 3 -

Wer Ehrfucht vor der deutschen Sprache kennen lernen will, sollte in das größte, deutsche Wörterbuch reinschauen: Dort gibt es Beispiele für Wortbildungen, von denen man nachlesen kann, von wem sie stammen und die von anderen Dichtern oder von der Gemeinsprache Deutsch nicht aufgenommen wurden:

* Absonderling (Grimmelshausen),


* beichtväterisch (Fischart),


* Betschwesterei (Lichtenberg),


* Dienstbereitzvilligkeit (Rabener),


* entdonnern (W von Humboldt);


* Floszfittich (Voss);


* Fraubasnbedencklich­keit (Friedrich Müller),


* Halbgeschmack (Goethe),


* herwölken (Klopstock),


* hundschlagerisch (Paracelsus),


* Icher (so Klop­stock über Fichte),


* lanzengewaltig (Pyrker),


* Maulwurfswahn (J. P. Uz),


* Mistdampf (Abraham a Santa Clara),


* Schicksals­sohn (Herder),


* Uhuin (Voss),


* vergottscheden (A. G. Kästner),


* Warmländer (Jean Paul),


* zwecktätig (Vischer)

und

* zwiesprachig (Mommsen).

Link

Ehrenwort! Ich kannte diese Vielfalt der Wortbildungen und Benennungen nicht.

Das ulkigste Beispiel:

Die „uhuin, f., moviertes fem. zu uhu (scherzhaft): die uhu all und uhuinnen. J. H. Voss 6, 230.“

Und der „Halbgeschmack“ (groß und normal geschrieben) Goethes.


Bitte, schlagen Sie einmal selber nach:

http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemid=GS13754

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