Freitag, 9. Dezember 2022

S e l b s t- T ö t u n g e n

Eene Keer modde weej allemol sterve! - (Niederrheinische Weissheit; Gocher Platt)
>Bild&Gedicht&Montage: by AStRey
* ~ * N i e m a n d e m sollte ein menschenwürdiger Sterben in seiner*ihrer Letalität verwehrt werden! * ~ * Briefchen von: Anton Reyntjes, Recklinghausen: Betr.: Sterbehilfe, Leserbrief von Pfarrer Bücker in der RZ vom 22. August 2014 [Ein lokaler Anlass – den ich später ausgestaltete.] * ~ * Ein Politiker (Pol. Müntefering) und ein Geistlicher (Pfr. Bücker) erklären (oder: diktieren) uns die Welt und das individuelle Lebensende (G#tt gegeben!): Es gibt Tabus! Basta! Es darf keine eigenverantwortete und notfalls assistierte Selbsttötung geben! Sie, die Herren im Uberschwang ihrer meintlichen Macht, erkennen keine Probleme des Lebens, der Lebensbetrachtung, der eigenen Anschauungen über das Lebensende - nein, sie haben optimale Verbote als Sicherung eines "Tabus" auasgegeben, das es nicht geben kann …, in einer republikanischen Gesellschaft. Sie kennen keine Menschenrechte, die für jedes einzelne Individuum gelten. existenziell; sie sind vulgo gehalten durch eine mutmaßlische Politik (Müntefenng), durch ihre vermeinltiche Gottgläubigkeit und dessen angebliche Anforderungen (Bücker).
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Ich habe kürzlich einen Geistlichen gefragt, ob er folgende Gedankenlinie oder -führung nachvollziehen kann: 1811 und 2013 als Jahreszahlen. Genauer: 21. November 1811 und, genau vor einem Jahr, den 26.08.2013. Nein, der Geistliche, ein kompetenter Theologe, ein freundlicher Mensch, fand keine Meinung hierzu. Von Heinrich von Kleist zu Wolfgang Herrndorf: Es gibt allgemei keine Kenntnis, keine Ansc ung, natürlich auch keine rantwortung für viele Me hen, die der Menschheit tige, künstlerische, poetisc Geschenke vermacht hab , die sie - die Tabuisten dieser Welt - nicht anerkennen. Ob Kleists (+ 1811) Michael Kohlhaas" (1808/1810 oder Wolfgang Herrndorf (+ 2013) mit "Tschick" (2010) waren edle Menschen und epochenwichtige Denker, die die Errungen- und LebensArtungen für sich und von Menschen aufzeigten und sie brutal einen gewaltsamen Tod suchen mussten, als andere humane Mittel fehlten; und 'geistig'-religiöse Schranken sind längst obsolet geworden waren; aber die rechte Traute fehlt allenthalben. Die rechtlichen und medizinischen Fragen werden z. B. in den Niederlanden und in Belgien sorgfältig und auch nach dem Verlauf von zehn Jahren ohne UnSchicklichkeiten praktiziert, wie von Deutschen gerne konstruiert (wenn sie angeblich davon berichten). Hier aber herrscht Meinungsterror über ein Grundrecht des Menschen in finalen Dilemmata, wo es keine ärztliche Hilfe zum Leben mehr gibt und weitere Behandlungen sinnlos sind . Vermögende Todeswillige (lassen sich) fahren, in die Schweiz. ja Deutsche in Deutschland müssen - ob alte oder junge Menschen (zumal Männer) - sich schlimmstenfalls vor eine Lokomotive werfen, wenn sie ihr Leben beenden wollen . In der Kunst gibt es Hunderte, ja, Tausende, in der Realität gar Zehntausende (jährlich in der BRD), die sich dem Freitod ergeben, ohne dass sie sich von den politischen oder religiösen Vorgaben angesprochen oder durch sie gebunden fühlen. Gesellschaftliche "Tabus" ohne Sinn! Schlimmer aber noch ist es, dass es nirgendwo eine Möglichkeit gibt, sich freundlich, anständig auf eine suizidale Entscheidung vorzubereiten, ohne dass Denkverbote sinnbildlichster, gar übelster Art aufgerichtet werden, die nur die geistige Hilflosigkeit solch politischer oder religiöser Tabuisten offen legen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es im Menschlichen keine Selbsttötungen gibt, die nicht angekündigt wären. (Vgl. den Freitodforscher Erwin Ringel (Wien u.a. 1949). - Die ersten Reaktionen, die schmähliche Zurechtweisungen auf solche Andeutungen schaffen eine Situation, in der Lebensmüde isoliert und hilflos zu furchtbaren Mitteln greifen. Man verachtet solche "Außenseiter", sie werden ausspiehen von der Gesellschaft. Religiöse Abweisungen durch Priester sind üblich. Sie verfehlen aber ihren christlichen Auftrag. Niemand muss Suizid begehen; keiner sollte allein in einer solchen Grenzsituation stehen; und niemandem dürfte ein menschenmöglicher Ausweg verwehrt sein. >Es gibt nur einen Ansätze, in den Direktiven der Telefonseelsorge, z. Zt.: noch weitgehend getrennt: 0800 1110111 (evangelisch) und 0800 1110222 (katholisch) > Wenn sie sich weiterhin firmieren als S e e l-Sorge ergibt kein neues, un-gebundenes Angebot. * ~ * Ein Wunsch nach Selbsttötung wird dort flexibel igoniert [garantiert!] - Platt. Aber: Oho: Onse Kaploon hät ennen heele Kass voll Büük! * ~ * Ich glaube, dass schlichtweg die Empathie von Tabuisten in (und für) Leidenssituationen fehlt, bei/in denen man, nach eingehenden Gesprächen, Menschen eine Möglichkeit einräumen könnte, die jedem darbenden Elefanten geboten wird, der in einer Viertelstunde schmerzfrei medizinisch kompetent erlösen werden kann (von Tierärzten). Ja, ich weiß; in der Schauspielkunst oder den Künsten ingesamt, besonders in der Literatur gibt es ebenso Hunderte Menschen, die sich in letalen Situationen zu einer Selbsttötung veranlasst sahen, wahrhaftig nicht zum Vergnügen. Zuletzt der mir wertvollste US-SchauSpieler Robin Williams (z. B. Im Club der toten Dichter), mit einem verzweifelt irren Tod. In den USA gibt es also einen ähnlichen Gesinnungsterror, der es kranken Menschen verwehrt, sich in Würde von seinen Mitmenschen zu verabschieden, außer wenn sie eine Überdosis Drogen nehmen (Zehnausende in der BRD). Zuerst - für den Beginn des Lebens - und zuletzt - für den Selbsttod: Wer "Tabus" aufrichtet, ist ein unwürdiger Zeitgenosse. Er verhängt seine ultimaten Denkschranken über andere. Sie selber halten sich - sehr wohl? - für die ethisch besseren Menschen. Dass sie als quasi Humanisten ganz legal und feierlich, ja, auch zeremoniell … auftreten wollen, ist ihr Geschäft. * ~ * Eine Liste, von deutschen Dichtern, ergo: Künstlern. die durch Freitod aus dem Leben schieden, kann man selbst erstellen. * ~ * Für eine Suiziud-P r o p h y l a x e, wenn denn nötig/gefordert/heilsam sei, bitte, h i e r: https://de.wikibooks.org/wiki/Suizidprophylaxe * ~ * <<
by: KStRey
Nachtrag, ad alta aut arma facti et poeticii: historische Wortkunde zu: Selbsttötung
"Denn in dem schrecklichsten Geschäfte, wo es auf elbsthinrichtung ankommt, wo zwischen Leben und Tod, zwischen Fortdauer des Lebens und Selbsttödtung gewählet wird, in dem schauervollsten Augenblicke, der sich denken läßt, sollte der Muth zu deiner gewiß schweren Arbeit schon bloß durch die auffallende Wahrscheinlichkeit, daß der Selbstmord ein Eingriff in die Rechte des Schöpfers sey, vollends entkräftet werden können." (Sailer, Johann Michael: Über den Selbstmord. München: 1785)
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"Der echte philosophische Akt ist Selbsttötung; dies ist der reale Anfang aller Philosophie, dahin geht alles Bedürfnis des philosophischen Jüngers, und nur dieser Akt entspricht allen Bedingungen und Merkmalen der transzendenten Handlung." (Novalis. Bruchstücke philosophischer Enzyklopädistik. Der poetische Philosoph und der philosophische Poet. Zuerst 1919) - URL: https://www.projekt-gutenberg.org/novalis/fragmen1/chap004.html
H e i l denen, die sich aus Depressionen er-heben können! - Ich konnte es auch ...

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