Dienstag, 1. August 2023

Quatschen-Schrei über Ma/R/tin Walser

 

 

Ökologisch-radelend-vegnd ss

Weswegen ich manchmal Herrn Walser - Martin W a l s e r  - beneide:

Walser schreibt und schwafelt im Alter gern in höchsten Tönen; Metaphorisch-selbstgestimmt-narzitisch in allen psychischen Möglichkeiten, als als Ego, mal als freundliches ES, mal (selten) als Iber-Ich, äh: als: Über-Ich >auch auf dem Fahrrad seines Über-Stils> -:

Poeta senex et laetus et hilaris

Ilka Scheidgen (in Publik-Forum. Extra-Leben. August 2018. Martin Walser: „Eine Fülle wie nie zuvor.“ (in: 42ff.)

Walser in “Das Ausmaß unserer Schuld ist schwer vorstellbar. Von Sühne zu sprechen ist grotesk. Mir ist im Lauf der Jahrhunderte vom Auschwitz-Prozess bis heute immer deutlicher geworden, das wir, die Deutschen, die Schuldner der Juden bleiben. Bedingungslos. Also absolut. Ohne das Hin und Her von Meinungen jeder Art.“ (S. 44)

So u r t e i l t  sich sich Walser frei....

Wikipedia: „Auch fühle derjenige, der ständig diese Verbrechen thematisiert, sich den Mitmenschen moralisch überlegen. Der Themenkomplex Auschwitz dürfe aber nicht zur „Moralkeule“ verkommen, gerade wegen seiner großen Bedeutung. Die Rede wurde auch als Reaktion auf die Kritik Marcel Reich-Ranickis an Walsers Buch Ein springender Brunnen gewertet. Reich-Ranicki hatte bemängelt, dass Auschwitz in dem Buch, dessen Handlung in der NS-Zeit spielte, nicht erwähnt werde.“ (In der Paulskirchenrede 1998; später sagte, er musste so reden; stand ja in seinem Ms..)

Als Walser anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels am 11. Oktober 1998 in der Frankfurter Paulskirche eine Rede hielt, in der er eine „Instrumentalisierung des Holocaust“ ablehnte, kam es zu kontroversen Diskussionen und teilweise auch zu Protesten.

„Wenn mir aber jeden Tag in den Medien diese Vergangenheit vorgehalten wird, merke ich, daß sich in mir etwas gegen diese Dauerpräsentation unserer Schande wehrt. Anstatt dankbar zu sein für die unaufhörliche Präsentation unserer Schande, fange ich an wegzuschauen. Ich möchte verstehen, warum in diesem Jahrzehnt die Vergangenheit präsentiert wird wie nie zuvor. Wenn ich merke, daß sich in mir etwas dagegen wehrt, versuche ich, die Vorhaltung unserer Schande auf die Motive hin abzuhören, und bin fast froh, wenn ich glaube entdecken zu können, dass öfter nicht das Gedenken, das Nichtvergessendürfen das Motiv ist, sondern die Instrumentalisierung unserer Schande zu gegenwärtigen Zwecken. Immer guten Zwecken, ehrenwerten. Aber doch Instrumentalisierung. […] Auschwitz eignet sich nicht dafür, Drohroutine zu werden, jederzeit einsetzbares Einschüchterungsmittel oder Moralkeule oder auch nur Pflichtübung. Was durch Ritualisierung zustande kommt, ist von der Qualität des Lippengebets […].“
  • Martin Walser: Rede in der Paulskirche am 11. Oktober 1998

Da fehlt sehr gewusst und bemessen: "Auschwitzkeule".

Aus der Rede fehlt nur die „Moralkeule“, die sich auf „Auschwitz“ bezieht.

Im Jahr 1977 habe ich nicht weit von hier, in Bergen-Enkheim, eine Rede halten müssen und habe

die Gelegenheit damals dazu benutzt, folgendes Geständnis zu machen: "Ich halte es für unerträglich, die deutsche Geschichte - so schlimm sie zuletzt verlief- in einem Katastrophenprodukt enden zu lassen." Und: "Wir dürften, sage ich vor Kühnheit zitternd, die BRD so wenig anerkennen wie die DDR. Wir müssen die Wunde namens Deutschland offenhalten." Das fällt mir ein, weil ich jetzt wieder vor Kühnheit zittere, wenn ich sage: Auschwitz eignet sich nicht, dafür Drohroutine zu werden, jederzeit einsetzbares Einschüchterungsmittel oder Moralkeule oder auch nur Pflichtübung. Was durch Ritualisierung zustande kommt, ist von der Qualität des Lippengebets. Aber in welchen Verdacht gerät man, wenn man sagt, die Deutschen seien jetzt ein ganz normales Volk, eine ganz gewöhnliche Gesellschaft?

Aus: Quelle: Börsenverein des Deutschen Buchhandels (Hg.): Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1998, Martin Walser. Ansprachen aus Anlaß der Verleihung, Frankfurt/Main 1998.

Heute lese ich diese Verschwörung am Gemeingut deutscher Idee und Sprache und Gesinnung auf Ewigkeiten hin: „von ewigkeyt zu ewigkeyt Amen“

„Tonalitäten“, ist schon ein gelinders Stichwort, heute in der BRD: ich biete über – ohne in Drohgebärden zu verfallen: Von den Moralitäten?

Brecht schrieb (1928): „Erst kommt das Fressen / Dann kommt die Moral. - Danach kommt nur noch Sud als MedienSchleim -“

Achja: Sie hatten im Familienschoß der Walsers gut getafelt.

*

Lauschen-Sie&>Schließen-Sie&nicht-die Ohren!

https://www.youtube.com/watch?v=gj2LkTA4nGk 

Durrchhalten vor dem TV, mit Ton!

Analog > "In Hollywood zahlt man dir tausend Dollar für einen Kuß und fünfzig Cents für deine Seele." > M.W.: 'In der deutschsprachigen Medienwelt zahlt man dir jedes Honorar für deine Wimpern und kaum einen Cent für deine Meinung.'


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