Mittwoch, 11. September 2013

"E n t-" - Klärungen

Das Präfix „ent-„ hat vielfachen semantischen Verlust ertragen müssen; wohl, weil es nicht eindeutig ist in seinem Wortbildungssinn.
Ich bin den aktuellen wortistischen Erläuterungen zum Verb „entpören“ verpflichtet:

Vgl. die Angaben zum Präfix "ent-" bei duden.de:

Verloren gingen z. B folgende "Ent-Wortungen:

entknüpfen,

entküssen,

entschlafen (wir nur noch ganz leise oder kursiv-klein in Todesanzeigen zu finden, wenn man sucht),

entwehren,

entzwischen (als Adverb; ersetzt durch ‚inzwischen’,

... und gar das Suffix „-enzen“ (Obacht: in faulenzen noch enthalten; ansonsten wg. unschönen Klanges und wenig angenehmen Geruchs getilgt aus der Sprachgemein(d)e: schlammenzen, fischenzen. Aber noch eine Zugabe: „kredenzen“ als schöne, genussreichen Abschied des –Schätzens, äh -enzens.)
‚entlieben’: klar doch, nicht wahr?

Viele „Ent-„Verben mit ihren historischen Erklärungen finden sich in Nabil Osmans „Kleinem Lexikon untergegangener Wörter“. S. 81f.:

Sich erhalten haben aus viele „ent-s“:
‚(sich) entleiben, entleihen’; ‚sich entrüsten’ ist ein solches Wort, das unsere Gegenwartssprache befruchtet hat:

Mir entfällt in puncto et momento ein, was mir fehlt.

Nein, „englisch“ (ob als Nationalbezeichnung oder als Synonym für 'engelhaft') gehört nicht in diese Wörter- oder WortSumme.

Und nochmals nein, „ich entdurste des Alkohols“ - als Aussage eines zu lebenslänglichem Alkoholverzicht Verpflichteten - ist eine mutwillige, fiktionale Verbalität, mit erheblichen realistischen Bezügen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen