Mittwoch, 11. Dezember 2024

Stahlfeder meiner E x i s t e n z

  

Mein Stahlfeder meiner Existenz wurde getroffen:


<10. Dezember 2024****>


Ich habe den Weihnachtsmann getroffen. Nun er, p a r d o n: s i e sagte mir: Ich bin eine : Weihnachtsfrau.

  • Und sie nannte mir ihren Namen „E. H.!“ -- Danke***** -


  • OhO-oho: Stefan Zweig: „Stahlfeder der Arbeitskaft°:

Verwirrung der Gefühle. Auf zeichnungen … (im Jahr 1927 veröffentlicht):


So waren vierzehn Tage vergangen, prall gefüllte, durchhitzte Frühsommertage, als eines Morgens wie eine überspannte Stahlfeder die Arbeitskraft in mir absprang. Schon vordem hatte mich mein Lehrer gewarnt, ich solle den Eifer nicht übertreiben, ab und zu einen Tag aussetzen und ins Freie gehen – nun erfüllte sich plötzlich jene Voraussage: ich wachte dumpf von dumpfem Schlafe auf, alle Lettern flirrten stecknadelköpfig, sobald ich zu lesen versuchte. Auch dem geringsten Wort meines Lehrers sklavisch treu, beschloß ich sofort, zu gehorchen und einen freien, spielhaften Tag zwischen die bildungsgierigen einzuschalten. Ich zog gleich morgens los, besah zum erstenmal die teilweise altertümliche Stadt, stieg, nur um den Körper zu spannen, die Hunderte von Stufen zum Kirchturm hinauf, 

Und: Bitte nachlesen: Storm: „Bötger Basch“:

Wiki - „Seine Aufmerksamkeit gilt nun verstärkt der Lebenswirklichkeit „kleiner Leute“, wie es im Titel des 1887 veröffentlichten Erzählungsbandes Bei kleinen Leuten zum Ausdruck kommt. Im Mittelpunkt stehen abstiegsgefährdete kleine Handwerker wie Bötjer Basch, Einzelgänger '...' 

(...)

    Plötzlich gewahrten sie mitten in ihrem Gedränge ein dürres Frauenfigürchen; sie hatte einen Schäferhut auf ihrem Köpfchen, zwei lange dünne Locken baumelten wie geängstete Schlangen unter ihrem Kinn zusammen. »Riekchen! Mamsell Therebintchen!« erscholl es aus dem Haufen. Und sie war es; sie war in Geschäften in der Stadt umher gewesen; sie hatte bei ihrer Heimkehr das Furchtbare erfahren; sie hatte ein großes Wäschestück in einen Papierbogen gewickelt und war fast ohne Besinnung mit diesem Bündel hinterher gelaufen, das sie jetzt auf den glücklich erreichten Tisch warf. »O all ihr lieben Engel,« stieß sie hervor und sank auf einen Stuhl; »wo ist er, ihr Knaben, wo habt ihr den alten Meister Daniel Basch gelassen?«

Die Knaben aber drängten ihre Köpfe gegen sie und schrien wieder: »Aber er lebt! Er lebt, Mamsell!«

Da schnellte Riekchen Therebinte wie eine Stahlfeder von ihrem Stuhle auf. »Er lebt?« rief sie.

»Ja, ja, er lebt! Dreht Euch nur um, so könnt Ihr's selber sehen!«


***>>>

Und etwas moderner:

Über Schreibfedern

(in "Pròdromos", Berlin 1906)

Jeder Kultur-Mensch müßte eine Schreibfeder haben, die irgendwie mit seiner Persönlichkeit zusammenhinge! Man müßte es sich einfach nicht recht vorstellen können, wie er mit einer anderen schreiben könnte. Jede andere müßte für ihn direkt eine Gedanken- Hemmerin, eine Empfindungs- Zurückdrängerin sein! Während die ihm zugehörige Schreibfeder gleichsam von selbst Geist und Seele zu Papier brächte, in Schrift umsetzte!

Meine Feder ist die blaue Stahlfeder Kuhn 201. Wie eine Cremoneser Geige, wird sie durch Benützung immer sanfter und besser. Oft scheint sie fast dem sogenannten »Gedankenfluge« vorauszueilen. Jedesfalls überlasse ich mich ihr, als einer sicheren edlen Führerin.

Ein ausländischer Psychologe schrieb mir vor zwei Jahren: »Ich brauche es für ein grundlegendes Werk – – – was wissen Sie mir über die Art Ihrer Produktion Wichtiges mitzuteilen?!?«

Ich erwiderte sofort: «Blaue Stahlfeder Kuhn 201, Papier–Groß–Quart–Format, starke Pappendeckel-Unterlage, um, im Bette liegend, schreiben zu können. Seelenruhe und etwas Geld. Alles andere nebensächlich!«

Wenn mir eine junge Dame sagt: »Ich schreibe alles nur mit der Feder so und so«, wird sie mir bereits dadurch innerlich nähergerückt. Wenn eine ältere Dame es sagt, halte ich es für eine Schrulle.

Keine bestimmte Schreibfeder zu benützen, ist ein Zeichen von »mangelnder Individualität« würde ein Moderner dekretieren.

Ich aber sage nur sanft und bescheiden: Blaue Stahlfeder Kuhn 201, sei bedankt!


>> Ich, warte darauf, wie meine "Stahlfeder meiner Leber-, äh:, äh: äh: 
"meines  L e b e n s" sich wieder, äh: (motivlig gesehen:  b e w i r b t ... in vita mea ...

Ja, auch habe Stahlfeder benutzen, als ich schrieb: Ich bin Anton... _ dann später Kupferfedern; meist auch die Typen meiner "Monika", äh, ja, die Schreibmaschine meines Lebens. Dann (fast nur noch). die Tastatur meines PCs .. - Ich grüsse alle Buch&Staben, die meine Gedanken erhellt haben (könnten) ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen