GeDenken an: Doz. - Prof. Ludwig Völker (+), MS:
Erinnerung an Ludwig Völker, an den Besuch in Telgte, wo er ein bauhaus-ähnliches Haus bewahn-, äh: wohnte ... te:
Aus meienr Mörike-Feuerreiter-Arbeit (1973)Feuerreite
Feuerreiter] https://www.dla-marbach.de/find/opac/id/SE00110307/?tx_find_find%5Baction%5D=detail&tx_find_find%5Bcontroller%5D=Search&tx_find_find%5BqParam%5D=1&cHash=dce3f87cbcd72dc373679ee137094613
Das von Mörike behauptete "herkömmliche Ansehen" der Romanze kann näher begründet werden, über den bisher erörterten Zusammenhang mit burschenschaftlicher Feuereiferei hinaus.
Den einzigen vollständigen und direkten Hinweis aus dem Freundeskreis Mörikes auf die Entstehung und einer sich daraus erschließenden Interpretation verdanken wir Rudolf Lohbauer.
1897 konnte Wilhelm Lang folgende Passage aus einem Brief Lohbauers an seine Braut vom 27.4.1840 mitteilen: "Mörike, dieser phantastische Tübinger Freund von mir, nimmt einen hohen Rang in der deutschen Lyrik ein, ob er gleich von den wenigsten Gemütern verstanden wird. Mörike ist, als wäre er ein Sohn Goethes, geistig, aus geheimnisvoller wilder Ehe.(...) Die Romanze von dem wahnsinnigen Feuerreiter dichtete er etwa in seinem zwanzigsten Jahre. Du wirst sogleich die außerordentliche Plastik des Gedichts bewundern. Dann ahnt man ebenso schnell eine tiefe Bedeutung, der man folgt und die man doch nie ganz erreicht. Das ist das Wahre an aller Poesie. Hölderlin, der oft mit einer weißen Mütze auf dem Kopf unruhig in seinem Zimmer hin und her lief, so dass man ihn bald an diesem, bald an jenem Fenster vorbeischweben sah, brachte Eduard auf den ersten Gedanken. Wie mächtig ist der tragische Spott: Feuerreiter wie so kühle" 1]
*
Das von Mörike behauptete "herkömmliche Ansehen" der Romanze kann näher begründet werden, über den bisher erörterten Zusammenhang mit burschenschaftlicher Feuereiferei hinaus.
Den einzigen vollständigen und direkten Hinweis aus dem Freundeskreis Mörikes auf die Entstehung und einer sich daraus erschließenden Interpretation verdanken wir Rudolf Lohbauer.
1897 konnte Wilhelm Lang folgende Passage aus einem Brief Lohbauers an seine Braut vom 27.4.1840
mitteilen: "Mörike, dieser phantastische Tübinger Freund von mir, nimmt einen hohen Rang in der
deutschen Lyrik ein, ob er gleich von den wenigsten Gemütern verstanden wird. Mörike ist, als wäre er
ein Sohn Goethes, geistig, aus geheimnisvoller wilder Ehe.(...) Die Romanze von dem wahnsinnigen
Feuerreiter dichtete er etwa in seinem zwanzigsten Jahre. Du wirst sogleich die außerordentliche Plastik
des Gedichts bewundern. Dann ahnt man ebenso schnell eine tiefe Bedeutung, der man folgt und die
man doch nie ganz erreicht. Das ist das Wahre an aller Poesie. Hölderlin, der oft mit einer weißen Mütze
auf dem Kopf unruhig in seinem Zimmer hin und her lief, so dass man ihn bald an diesem, bald an jenem
Fenster vorbeischweben sah, brachte Eduard auf den ersten Gedanken. Wie mächtig ist der tragische
Spott: Feuerreiter wie so kühle" 1]
Prof.
Dr. Ludwig Völker vom Institut für Deutsche Philologie II der
Universität Münster ist in den Ruhestand
getreten.
https://www.germanistenverzeichnis.phil.uni-erlangen.de/institutslisten/files/de/01000_de/1080_de.html
1] W. Lang: Lohbauer. S. 157.- Der Originalbrief war mir nicht zugänglich. Nach Auskunft des Mörike-Archivs im SNM Marbach ruht er in einem Stuttgarter Familienarchiv.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen