Montag, 19. Mai 2025

Schul-Story eines Mit-Schülers

 Auch das gab ES, in der queeren Welt; wo vor einem Kirchlein (Klosterkirche geheißen), ein Erntewagen abgebildet wurde (1761: genannt: Klooster de Gaasdonk; hier: vergrößert):

Von Saat-Getreide-Stroh-Heu-WiederKäu:
Sprichwort (nach Wander): Man muss ein altes Pferd können Heu fressen sehen und doch nicht  Lust zum (Mit-)Essen bekommen..


Aus einem Erlebnisaufsatz eines Mitschülers  (der 1966 das Abitur machte)


Der Krabbel-J. hatte mal wieder ein erzählerisches Elaborat losgelassen. - Ich kannte ihn als begeisterten Remarque-Leser, der mich mit dessen Romanen versorgte; das war eine Welt, schrecklich-herrlich, wenn auch verstörend. Und ich machte ihm – per hingeschriebenem Zettelchen, einen würdelosen Antrag, wie ich es keinem je wieder machte: Ich will deine Braut sein; pardon: auf LateinischLatein:

- Aber in seinem Aufsatz schilderte er anschaulich den Lehrer P., der mit offenem Hosenschlitz in den Lateinunterricht gekommen war. Staunen, Ratlosigkeit, Witzeln - die Reaktion der Schüler steigerte sich. Er erzählte uns von der kurirosen Prosa. Da wagte es der wilde Krabbel, ganz sanft gestimmt, den Geistlichen auf die Flanken seines offenen Kuhstalls aufmerksam zu machen.

"Herr N. - der nannte ihn nicht Putti -, Sie haben, glaube ich, zwei oder drei Groschen auf der Theke!"

Der drehte sich um, zur Tafel, und griff nach dem Zahlgeld und vollendete: "Nicht wahr, du Lümmel! Das war aber ein Thaler und zwei Heller!"

Krabbel drängte auf, das Aufsätzchen in unserer Deutschstunde, bei Herrn Flaes, vorlesen zu dürfen, als er zu uns kam; wir unterstüzten ihn. - Auch der Deutschlehrer, der war entzückt.

- Und er zuckte an diesem Tag nicht so häufig mit seiner rechten Backe, seinem nervösen Zucken. Es ist nie vorgekommen, dass ein Schüler über diesen vor-lauten Tick gelacht hätte. Nein, der Klassenlehrer auf diese auffällig feine, kleine Eigenheit des neuen Lehrers aufmerksam gemacht und gebeten, sie einfach zu übersehen? Nein, man sprach nicht über Psychisches. Keiner weiß es heute mehr. Oder waren sie so einfach friedlich, mitleidig, wenn auch verständnislos und immer wieder fragend? - Aus meinen Aufzeichnungen Quetschungen der Schülerzeit (verfasst 1995).

*


Kleist an  Ernst von Pfuel (Berlin, den 7. Januar 1805):

Was soll ich, liebster Pfuël, mit allen diesen Tränen anfangen? Ich möchte mir, zum Zeitvertreib, wie jener nackte König Richard, mit ihrem minutenweisen Falle eine Gruft aushöhlen, mich und Dich und unsern unendlichen Schmerz darin zu versenken. So umarmen wir uns nicht wieder! So nicht, wenn wir einst, von unserm Sturze erholt, denn wovon heilte der Mensch nicht! einander, auf Krücken, wieder begegnen. Damals liebten wir ineinander das Höchste in der Menschheit; denn wir liebten die ganze Ausbildung unsrer Naturen, ach! in ein paar glücklichen Anlagen, die sich eben entwickelten. Wir empfanden, ich wenigstens, den lieblichen Enthusiasmus der Freundschaft! Du stelltest das Zeitalter der Griechen in meinem Herzen wieder her, ich hätte bei Dir schlafen können, Du lieber Junge; so umarmte Dich meine ganze Seele! Ich habe Deinen schönen Leib oft, wenn Du in Thun vor meinen Augen in den See stiegest, mit wahrhaft mädchenhaften Gefühlen betrachtet. Er könnte wirklich einem Künstler zur Studie dienen. Ich hätte, wenn ich einer gewesen wäre, vielleicht die Idee eines Gottes durch ihn empfangen. Dein kleiner, krauser Kopf, einem feisten Halse aufgesetzt, zwei breite Schultern, ein nerviger Leib, das Ganze ein musterhaftes Bild der Stärke, als ob Du dem schönsten jungen Stier, der jemals dem Zeus geblutet, nachgebildet wärest. Mir ist die ganze Gesetzgebung des Lykurgus, und sein Begriff von der Liebe der Jünglinge, durch die Empfindung, die Du mir geweckt hast, klar geworden. Komm zu mir! Höre, ich will Dir was sagen. Ich habe mir diesen Altenstein lieb gewonnen, mir sind die Abfassung einiger Reskripte übertragen worden, ich zweifle nicht mehr, daß ich die ganze Probe, nach jeder vernünftigen Erwartung bestehen werde.



Mein Briefchen, schlicht, auf Latein: Willst du mir als eine Nutte .: Wirklich:
concubina: die Zuhälterin, die Dirne, die Buhlerin Übersetzungen Deutsch: 1) Konkubine, Nebenfrau, Geliebte 2) der Beischläfer, der Buhle Englisch: 1) concubine‎ Italienisch: 1) concubina‎ (weiblich) Katalanisch: 1) concubina‎ (weiblich)

Freund Jö--: Bist du verrrückt. Verschwinde damit in einen Papierkorb. Bist du dumm!


Latein] Ego volo meretrix tuam. Ja, es steht noch in meinem Langenscheidts Wörterbuch vermerkt mit einem Fettelfleck: Dirne: puella. (Buhldirne:) meretrix) – S. 90: Deutsch-Latein. (1958 gedr.) - Er wusste nicht, was ich ihm geschrieben, ihm zugemutet hatte: Er fagte: Ich sagte es ihm – äh, vertraualich; da schrie er zurück: Bist du bescheuert! Weg damit! Zerreißen. Und verbrennen. Das ist hier absolut verboten. Wir bist du bescheuert. - ich vernichtete den Zettel, mit dem Fragezeichen. - Ich warf ihn ins Klo, natürlich unkenntlich zerrissen. Finis... - Ende meiner sexuellen, heterosexuellen Entwickejujng.


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