Freitag, 16. Mai 2025

Ein Studientag: Der S e l b s t g e s t r i c k t e

 Schul-Story


Das  Selbstgestrickte

Oder

Studientag, äh: 'Wandertag! - am Aasee


                                    Silke F.: eine kleine Landschaft


Das Schönste war der frühe Morgen. Wann streben Schüler und Lehrer schon einmal um halb sieben zur Schule, froh und gemut, gemütlich und lernwillig, dass nichts Belastendes dräut?

Ja, es ging zum Bahnhof, nicht in die Schule.


So war der Anmarschweg leicht und genussvoll zu bewältigen.

Alles bereit und gerüstet, nach Münster und dort zum Aasee raus. Später können sie noch in die Stadt gehen: in die Geschäfte oder ins Cafè. - Oder auch in ein Museum? Außerplanmäßig. Es gab keine besonders geeignete Ausstellung im LWL-Museum. Drei wollten in den Dom, besonders die mittlalterliche Astronomische Domuhr hatte es ihnen angetan: Wir gehen den Bischof besuchen. Vielleicht gibt es auch eine Führung für uns.

Ale Gruppen hatten vorgesorgt, und dem Lehrer von den Eltern eine Erklärung abgeben, dass sie sic trollen dürfen.

Eine Gruppe wollten den ganzen Aasee umrunden; und in der Mensa zu Mittag essen.


Hast du meinen Pullover gesehen?

Den hast du doch unterm Baum ausgezogen.

Ja, mein Selbstgestrickter! Ja, liegt der noch am Aasee! Ob er da noch liegt – Na, hoffentlich!


Erst am Bahnhof, zur Heimfahrt bereit, da fiel es auf: Wowo ist er? - Was tun?

Ein Wollpuvoller mit den stilisierten Männekes und den Bäumchen und den Blümchen, eigentlich ein Weihnachtsgeschenk, das sich die Schülern selbst gestrickt hatte. Mein Gott, so viel Arbeit! Ich war willig - zurück zum Aasee. Hupphupp! Wohl des Gestrickten wegen – und weil das Mädchen mich so lieb bat.


Die Klasse fuhr mit dem Fahrschein, pünktlich wie die DB es verlangt nach Hause, mit einer Mutter, die uns am ganzen Tag begleitete.


Zurück, über die Promenade - nur den Randfahrern ausweichen! Gehetzt! In fünfzehn Minuten waren wir da, außer Atem. Dann noch die Himmelreich-Allee runter (oder wie sonstwie heißt). Der Pullover war schon auf die unteren Äste einer jung begrünten Kastanie gehängt. Kein Strolch hatte sich verleiten lassen. (Heute würd das zum Foto reizen: Silke mit ihrem Pulli!)


Aber, auch das erinnert mich an das Mädchen: Sie war mal, um auf eine abgesperrtes Gerlände zu kommen (Für ummo!) Der Ringfinger der rechten Hand abgerissen! Weil ein Ring an ihm steckte. Ab ins Krankenhaus!


So kamen wir abends, zu spät, zu geschockt und um einige Einsichten zu reich, wieder in Korthusen an.

Am nächsten Tag schenkte mir Silke eine kleine selbstgemalte Überraschung. Ich war baff!


Aber, Opa?

Ja, aber ich habe nicht gerne, wenn man mich beim Erzählen unterbricht.

Ja, weiss ich. - Aber war das eine Geschichte vom Weltschmerz?

Wie meinst du das?

Du sagst doch immer der Weltschmerz war doch immer -

Und du sagt doch einmal: Gibt es ein Foto, als du Lehrer warst? -

Drüber müssen wir ein anderes Mal erzählen – Ich kucke, wie sie an ihrer rechten Hand friemelt.


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