Freitag, 26. April 2024

Ein Märchen vonnne "Liebben Godd"

 

Lilith: Mögliche Darstellung Liliths oder Ištars auf dem Burney-Relief Wikippedia:https://de.wikipedia.org/wiki/Lilith


Wie G o t t   in  W e s t f a l e n  die Sprachen verteilte


Dat waa also - ja, Mann, so ma gesacht:

Als Gott der Herr die Welt geschaffen hatte und sah, daß sie gut war, da hatte er die Berge aufgehäufelt und auch die Reichtümer. der Meere, äh. angeordnet innerhalb der Küsten. Und die Ebenen hatte er mit Mühen eingeebnet, geeggt und gewalzt sozusagen und auchnich vergessen, sie zu begrünten. Hatte also dem Wasser seine Grenzen gezeigt, und auch die Moore vollaufen lassen und jedes Erdloch.

Und als Quartiermacher für die Bäche und Flüsse die großen Füchse losgeschickt, die wedelten mit ihren Ruten, so daß die Flüsse und Bäche und Rinnsale ihre Verläufe fanden. Und auch der Senf hatte seinen Teufel dazugegeben. Äh, ‘türlich umgekehrt: Der Teufel also hatte nämlich seinen Sack mit den großen und kleinen Steinen mächtig-wüst geschultert, und war über Berg und Land und. äh, ja, Tal geschritten, Und da kullerten ihm ein paar Steinigkeiten heraus. Überall, wo fruchtbares Land werden sollte, nach Gottes Willen, da legte er ein paar Eier, äh, Steine hinzu.

Östlich von Korthusen – nahbei Recklinghusen - kriegte sein Sack aber bekanntlich ein Loch, und daher kommen dann die vielen Steine dort. Und nachdem Gott schließlich auch die Menschen erschaffen hatte, da nahm er einen großen Pott, setzte ihn auf die Uferhöhe der Ruhr bei Witten, ganz nah vom schön kalten Mutental, band sich eine Schürze um, nahm den Löffel in die Hand und rührte noch mal um.

Denn er hatte in dem Kessel die Sprachen der Menschen aufgebrüht, und die sollten nun davon kosten und essen; sie waren nämlich noch dumm und stumm. Da zogen sie nun am kochenden Pott vorüber: der Westfale, der Niederrheiner, der Paderbörner, der Sieger- und der Sauerländer. Und noch einige: Meck-Pommeraner und sogar etliche West- und Ostpolackschaufelbaggerhände samt unverwüstlichem Skelett, die auf der Durchreise waren, um Hannibals Zug über die Alpen noch rechtzeitig mizuerleben, weil sie nicht waren wollten, bis der Sankt-Caesar-Tunnel fertig wär.

Jeder machte da gerne den Mund auf, schluckte froh seinen Löffel noch warmer Sprache, bedankte sich mit dem ersten Wort, das über seine Zunge kam - „Schmeckt prima, lieber Gott!“ - und ging fort in seine ihm zugewiesene Heimat, die mit gelben oder blauen Schildern des Landestraßenbaumamtes ausgewiesen war.

Und Gott der Herr war zufrieden und wollte sich schon eben den Schürzenknoten hinten aufmachen, als da plötzlich jemand aus dem Berg gekrochen kam. Der liebe Gott erkannte ihn zuerst nicht. Aber dann erinnerte er sich, daß er einem Korthusener Männeken befohlen hatte, nach dem schwarzen Gold zu buddeln unter der Erde.

Der Mann gestikulierte und schrie Unartikuliertes und versuchte, sein Gesicht sauber zu wischen, daß Gott ihn erkenne als seinen ehrlichen und fleißigen Kumpel. Und Gott verstand die Zeichen, die der ehrfürchtige Kumpel ihm mitteilte.

Spät kommst du, doch du kommst, Püttrologe, du, der du mir im Bauch der Erde nah bist! Aber kuck mal hier in den Pott, der ist schon leer, der ganze Brei ist bereits verteilt und ausgelöffelt!“

Aber der Schwarze ließ nicht locker und fiel auf die schrundigen Knie und zeigte seine schwieligen Hände und rang stumme Gebete mit ihnen.

Und siehe: Gott erbarmte sich in seinem großen Herzen seines wackeren Knechtes und sagte: „Okay, wenn noch was übrig geblieben ist, dann sollst auch du was abkriegen von dem Brei aus dem Sprachentopf.“

Und er nahm noch mal den Löffel und kratzte drauf los. Hier oben am Rand, und da unten in der Bodenkante. Da waren noch ein paar Bröckchen hängengeblieben. Und brachte denn auch schließlich so etwas wie einige Reste, die er dem Kohlenmann rüberlöffelte.

Sieh aber zu, wie du dich damit verständigen kannst! Ich erkläre die Geschichte damit für beendet!“

So verabschiedete sich der liebe Gott und wartete nicht mal die ersten Worte des Ruhrmenschen ab.

Watt hasse abba auch zu wenig gekocht, mein Hea und mein Gott. Datte abba nich länga bleim kannz, mein Gott, abba auch! Ich wollt dich doch ma inmein’n Pütt mitnehmen!

Und Gott der Herr versprach zum Abschied, ihm, detreuen Kumpel, noch ein wackeres Weib vorbeizuschicken, die Heilige Barbara beispielswesie – oder doch die Lilith vonne HillerheideLilith-Zwe?“

Abba, wenn dat heilige Fräuken nich mit in'gen Pütt will? Wat dann?“

 Mann 'Adam' vor Buschgespenst 'Lilith', 
                    by Aadolfe Lechtenberg

Analoger Text: 1.Mose 1,1–2,25 – Bibelstelle www.die-bibel.de › bibelstelle

4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da ... Denn Gott der Herr hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute.

Ach, es fehlt: Welt ‎Berge ‎aufgehäufelt

Lilith-Zwe] Ein Wörtchen „reihum“ - ein Lielbignswörret an diseem Freitag, dem sosowieltten: Aber um 16:000 Uhr würde mein coggntives Empfinden für Wörter abgelöst von diesem 'Lilith',. Es gibt sei, ich kenn sies genau; bi meiemm freudn hängt sie ander Wand auf Karton gemalt, fset angepflnz an der Wand. Gemalt Adolfe Lechtenberg..

Oder bei Goethe in seiner geschwollenen 'Hand': Äh: Faust: 

Wer ist denn das?
Mephisto: Betrachte sie genau! Lilith ist das.
Faust: Wer?
Mephisto: Adams erste Frau

Jep: Walpurgisnacht. Harzgebirg. Gegend von Schierke und Elend. - Faust. Mephistopheles.

Mephistopheles:

          Adams erste Frau.

Nimm dich in acht vor ihren schönen Haaren,
Vor diesem Schmuck, mit dem sie einzig prangt.
Wenn sie damit den jungen Mann erlangt,
So läßt sie ihn so bald nicht wieder fahren.

Anm: [...] Es sind auch noch auff den heutigen Tag der Jüden Weiber in dem Wahn/ daß etliche gewisse unkeusche böse Geister und Genii den Weibern in der Geburt sehr zuwider seyn/ unterstehen derowegen sich dieselbe durch Anzeigung etlicher gewisser Characteren in den Ecken der Kammern/ da die Kindbetterin sich verhelt/ hinweg zu bannen/ schreiben also in die zugerichteten Circkel diese Wort/ Huiz Liuth, und melden die Cabbalisten/ es seyn diese schädliche Genii Lilith, von Anfang der Welt/ in dem Paradeiß/ von dem Saamen Adams/ so er von sich vermischet/ gebohren worden/ und haben nach ihrer Meinung einen begreifflichen Leib/ so da kan gefühlet werden/ so aber doch von der Lufft zugerichtet/ subtile/ geschwinde/ und so leichtlich verschwinden kan/ lässet sich auch unterweilen in Gestalt einer durchsichtigen Wolcken sehen/ so leichtlich durch alles durchdringet/ und so er wider eine Wand anstösset/ verschwindet er oder erhebet sich in die Lufft. […] < Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.>


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