Donnerstag, 4. Dezember 2025

 


'Ruhestellung' des Hundes; las, ich habe gelesen; und da ich kein Lippen- oder Lesebändchen hatte, bin ich ein wenig verwirrt. - Aber, es war bei Tucholsky, dem Papst, pardon: Zuchtmeister der Satire.

Aus dem Jahre 1929: „(...) ein kurzer Ruf des Mannes zwang den Knurrenden in die Ruhestellung. Da lag er.

Da lag der Verräter.

Da lag der, der sich vor achttausend Jahren von den Wölfen losgemacht hatte: für Fressen, Sicherheit und einen warmen Platz in der Hütte. Sie hätten ihn zerrissen, wenn sie ihn bekommen hätten – mit ihren Zähnen zerknirscht, zermalmt, zunichte gemacht. Er gab vor, sie zu verachten; aber er haßte sie, weil er sie fürchtete. Der Herr nannte ihn treu und wachsam – es war ganz etwas andres. Um ganz etwas andres ging der ewig währende Kampf zwischen den wilden Hunden und dem gezähmten Hauswolf. Der Kampf ging um die Seele.- „  *

Einen besseren Vergleich zwischen Hund und Wolf habe ich „wohl“ noch nie gelesen; und alle Wolfsfreunde – reihum -, die daran verdienen (silicet: ihren Lebensunterhalt) sollte diese „Fabel“ lesen:

https://www.textlog.de/tucholsky/erzaehlungen-prosa/fabel

Mittwoch, 3. Dezember 2025

"Die Kirche hat einen guten Magen (...)!


 >Heiko Sakurai: Cartoon (FAZ) : Torbogen in RE<



Mein mageres Lichtlein:

Un-herrlich: Mein Lichtlein zur Erleuchtung der Heiden:

Goethes Weisheit:

Die Kirche hat einen guten Magen,

Hat ganze Länder aufgefressen,

Und doch noch nie sich übergessen;

Die Kirch' allein, meine lieben Frauen,

Kann ungerechtes Gut verdauen.

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832).Quelle: Goethe, Faust. Der Tragödie erster Teil, 1808. Spaziergang, Mephistopheles zu Faust.

Dazu KK in klassischen Weiterleitung (1929):

Karl Kraus: Säkularisation: Die Kirche hat einen guten Magen. Trotzdem sollte man ihn von Zeit zu Zeit auspumpen.

Diesen pscho- medzinischen Vorgang hat noch niemand beschrieben: Die  Magenspülung  (auch Magenausspülung oder Magenaus) ist ein medizinischer Eingriff zur Entleerung des Magens. Umgangssprachlich wird der Vorgang auch als „Magenauspumpen“ bezeichnet. War oder wer mag da helfen? Und wie verschwinden die Giftstoffe der ViritätMannestum, die unbegrenzt auftreten; wenn man(n) an die sexuellen Übergriffe denken muss; wenn man(n)/mensch die Knabenliebe (egal welchen Namens auch) nicht löschen will-oder-kann. Wenn man das Selbstherrlich beiseite lassen könnte  -  in Gesprächen. (Das gibt es ein bestitmmte Tonart: des zu Verschweigens. 

Das Sakral-Heilige, das die Priester immer-zu verkörpern, auch wenn sie (machmal) nett, freundlich herzlich – erscheinen (müssen). Ja, es gibt das BÖSE GUTE; wenn Männlichkeit ideal gelebt werden, ob in der Priesterschaft oder im Militär oder in der Politik.

Jep; es gibt nette Priester; aber alle müssen dass Reich Gottes verkünden; ob dogmatisch-streng; oder jovial: Es geht immer um Hölle oder Himmel.  

  

Mannestum] Hier verbirgt sich das Männliche, verbal vollzogen: https://www.dwds.de/wb/Virilit%c3%a4t

                                                

Samstag, 29. November 2025

Maria oder Mijam: von einem psychoanalytischen Menschenbild

 


In Halle. Marktkirche: Christus steigt vom Kreuz        

Kreuz - in Halle  von Peter Hinz gestaltet!


  • Entschuldigen Sie diesen Artikel; ich glaube, dass ein psychoanalytisches Menschenbild auch für religiöse Grundtatsachen gilt.

Gewalt gegen Frauen - ein himmel-herrliches Thema.

Ich finde ein gutes, morgendliches Beispiel: KircheimSWR:

Gewalt gegen Frauen

von Nadine M., Esslingen, Katholische Kirche

Wenn Sie heute „Orange“ sehen, hat das einen Grund: am 25. November ist weltweit der Tag gegen Gewalt an Frauen. Um darauf aufmerksam zu machen, beleuchten viele Städte heute ihre Gebäude orange oder hängen orangefarbene Fahnen und Plakate auf. (...)

https://www.kirche-im-swr.de/beitraege/?id=43388


Ich frage Sie, Frau M.: Haben Sie überlegt, warum das Christentum mit dem Anfang der (göttlichen) Empfängnis Jesu bei Maria/Mirjam so schändlich folgenlos - so würdelos - geblieben ist in den zwei Jahrhunderten danach (trotz guten Willens von irdischen Frauen)?

Natürlich, ja - generell - innerhalb der Männer-Vorherrschaft, mit der Folge der Frauen-Unterdrückung – wo die Sänger der Evangelien mit der Einordnung und Adeligkeit (in Haus des Königs Davids), mit dem herrlich-zu-singenden Magnifikat als Mädchenstimme >> nichts wird von den idealen Werten (Jesus: im Leben und seinen Gleichnissen!) erreicht in 2000 Jahren den Gesellschaft(en)?

* Erst die Grundsätze der Demokratie(n); und mit den Menschen-Rechten und Prinzipien der UNO – können Sie stellen auch die Werte in Ihren Beitrag; zu Recht; dass darf mann/frau/mensch nicht leugnen; weil man(n) jetzt modern/aktuell sein will. Ja, es geht um Grundrechte!

Das zentrale Problem: Maria/Mirjam ist in der Historie und als Persönlichkeit ein Beispiel für sexuellen Missbrauch. Durch himmlischen Braut-Raubzug (vergleichbar mit Zeus/Jupiter-Darbietungen in der antiken-griechischen-römischen Geschichte); und im krassen Gegensatz zu allen Geboten und Himmelsbotschaften in der jüdischen Theologie!

* Das Magnifikat aber ist eine hoch-idealisierte, literarische Verherrlichung [im Sinne, dass r genus-mässige herrischen Vorstellungen befriedigt sein sollen!] - alles dessen, was eine junge, schwangere Frau (eigentlich: Mädchen, das nicht weiß, von wem das Kind stammen könnte und trotzdem eine soziale Einordnung, sprich Ehe mit Ersatzvater Joseph finden muss.

  • Was sie, die Maria, die Magd Gottes, leisten kann, wenn wir sie verehren?? Dietrich Bonhoeffer sagte verherrlichend: „Es ist nicht die sanfte, zärtliche, verträumte Maria, wie wir sie auf Bildern sehen, sondern es ist die leidenschaftliche, hingerissene, stolze, begeisterte Maria, die hier spricht.“  - Hier ist schon die irdische Existenz durch die Wortwahl aufgehoben: Das Ideal wird soll zum Durchbruch schon erzielt werden für alle Frauen/Mädchen, die schwanger werden müssen (und in den Genuss der Sexualität kommen; die in Vorzeiten nur ein Vergnügen von Männern war - und ist die Verherrlichung durch die Männer (ob von Gott, Menschensohn - Priestern, religiös geformten Menschenbilder etc.): die angesagte VerHimmlichung.

  • Entschuldigen Sie meinen Artikel, wenn er religiöse Gefühle verletzen sollte: Ich glaube, dass ein psychoanalytisches Menschenbild auch für religiöse Grundtatsachen gilt.



Mittwoch, 26. November 2025

Für mich ein neuer Typ: Sä n g e r / P o e t Bodo Wartke

Greser&Lenz: FAZ-Karikatur: 


S t i c h - P r o b e  # 4:


Obwohl viel Sauhaufen bestehen, gibt dieser Sänger schöne Ideen preis: 

Eine schöne, neue Stichprobe. ein Allerweltskünstler: Bodo Wartke

Ein schöner Beitrag: zutreffendes Loblied auf den Sänger/Poeten Bodo Wartke

Einfach loslaufen
von Dorothee Wüst, Kaiserslautern, Evangelische Kirche

Ein Berg von Aufgaben, ein schier unlösbares Problem – manchmal gibt es Situationen, in denen man einfach überfordert ist. Bodo Wartke ist Musiker, Poet und Kabarettist. Durch seine Kunst hat er eine ganz eigene Perspektive auf das, was scheinbar nicht zu schaffen ist:

Ich weiß bei jedem Lied, bei dem ich anfange: Das wird fertig. Die Frage ist nicht, ob, die Frage ist, wann. Ich musste noch nie aufgeben, ich musste noch nie sagen, ich krieg das nicht hin, es reimt sich nicht. Es hat immer geklappt.

Und vor diesem Hintergrund habe ich mich gefragt: Ist es vielleicht möglich, dieses Mindset auch auf die großen gesamtgesellschaftlichen Probleme zu übertragen? Also einfach mal davon ausgehen, wir kriegen die in den Griff.

Also auch wenn wir die Lösung jetzt noch nicht kennen, sie wird sich uns offenbaren, sobald wir anfangen loszulaufen und nach ihr suchen.

Bodo Wartke, Klavierkabarett & Wortakrobatik: 

Bodo Wartkes neues Soloprogramm,48‘58‘‘ – 49‘26‘‘, abrufbar unter_  https://www.ndr.de/klavierkabarett-wortakrobatik-bodo-wartkes-neues-soloprogramm,extrawartke-102.html?fbclid=IwY2xjawOEY8xleHRuA2FlbQIxMABzcnRjBmFwcF9pZBAyMjIwMzkxNzg4MjAwODkyAAEelZCu6y2x0I7zaSISabx_t8qG9a5zql21uvedPPrDPbS



Sonntag, 23. November 2025

Stich - Proben :

 S t i c h - P r o b  e n   #  2/3: 

Weihnachten? Weih?RE? Lichterglanz: RE leuchtet?

 



Samstag: Cruisen durch die Totenanzeigen (in der RZ. 22.2025)

Da gibt es einen 'Anton Musikant'; der spricht mich an; Oho, für ein Nachnamen (gelebt 1932-2025); mit einem schönen Motto: "Als Gott sah, dass der Weg zu lang, das Atmen zu schwer wurde, legte er sein Arm um mich und sprach: 'Komm heim!'“:

'Musikant': Wohl oft gelästert wurden; also: gemobbt? Bestimmt. Aber wenn man sich in einem/zweiten/dritten Moment richtig verhält, also den Spötter ignoriert; ergo: den Mobber stoppen kann – dann hat man Freiheit.

Und 'Anton', das ergebe ich mich in dubio pro reo!

Aber:

Den Namen 'Anton Musikant' hatte ich gerne durch Leben getragen.-

*

Sonntags: Jetzt gleich erst mal 'cruisen'; äh nach; Was hat das bedeutet – gestern und morgen: Was gilt es heute, gegenwärtig: Ich cruise zum dwds.de:

Cruisen“: Bedeutung
Jargon ohne bestimmtes Ziel (gemächlich) herumfahren oder  gehen (um andere zu sehen und selbst gesehen zu werden))
Bedeutungsverwandte Ausdrücke:.
herumfahren  ●  herumkutschieren variabel · (ziellos) durch die Lande juckeln ugs., variabel · cruisen ugs. · herumgurken ugs. · karriolen ugs.

Alos. Ich cruise viel im Internet:

*

Noch schönere Leitsprüche finde ich hier (in der Zeitung):

von Thomas Mann (ob's stimmt?): „'Die Bande der Liebe werden mit dem Tod nicht zerschnitten.“

Ich stoße auf ein neues Wort-Feld:

https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/linguistik-literaturwissenschaft/personen/ulrich-seelbach/materialien/trauersprueche.xml


Wenn gleich keine Trostspruch; aber ein „Mann“ ist gleichsam bereitet:

"Mir tut es allemals weh, wenn ein Mann [sic!; damals gab es noch keinw Frauen, von den Lichtenberg berichten konnte!] von Talent stirbt, denn die Welt hat dergleichen nötiger als der Himmel." - Georg Christoph Lichtenberg - Schriften und Briefe. Bd. 1: Sudelbücher, Fragmente, Fabeln, Verse. Hrsg. von Franz Heinrich Mautner. Frankfurt/M.: Insel 1983, S. 400 [ Sudelei J 520] - 

*

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.“ (Johann Wolfgang von Goethe) Heute gelesen, als Begleichtspruch in einer Toten-Anzeige in der Zeitung.

*

Wss man so untergeschoben findet: machmal Goethe - machmals Kafka::

"Man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel wird/ist." - Franz Kafka - unterschobenes Zitat - Verwendung: [WN 23.06.09; 03.01.10; 08.10.11; 29.09.18] [FAZ 25.06.16]

*

"Und am Ende meiner Reise / hält der Ewige die Hände / und er winkt und lächelt leise - und die Reise ist zu Ende." - Matthias Claudius - unterschobenes Zitat; nach Klemens Bobenhausen (Sprachwissenschaftler der Uni Freiburg (Freiburger_Anthologie) gibt es in keinem der Werke von Claudius einen Hinweis auf dieses Zitat! - nicht in: Werke in einem Band. Hrsg. von Jost Perfahl. München 1976. - Verwendung: [WN 07.03.09; 06.05.09; 12.06.13] 

*

"Nicht Schach bieten um des Schachbietens willen"

— Schachweisheit



*

Breitärschig:

Die klugen Streiter auf dwds.de geben sich jovial-großzügig:

https://www.dwds.de/r/?q=breit%C3%A4rschig&corpus=dwdsxl&date-start=1897&date-end=2025&sc=adg&sc=bz&sc=blogs&sc=bundestag&sc=ddr&sc=tsp&sc=kern&sc=kern21&sc=gesetze&sc=spk&sc=politische_reden&sc=samisdat&sc=untertitel&sc=wikibooks&sc=wikipedia&sc=wikivoyage&format=full&sort=date_desc&limit=50


Anwendung: Der Tagesspiegel, 06.05.1998: „Sie werden erleben, wie ihre Hoffnungsträger breitärschig im Parlament hocken, das Maul nicht aufkriegen, ihre Diäten verjubeln und sich untereinander endlos streiten. „.- Was für eine Einstellung; was für eine Drohung? Alle anderen, mit anderen Interessen für „breitärschig“ zu erklären; und selber mit breitem Arsch da&dort sitzen und sie verurteilen.


*

Wozu gehört das denn noch: zuugegknöpft: salopp verschlossen, abweisend

Oder ..., so: Kokolores: Wie ist das in meine Aufzeichnung gekommen, rein-gehuuuuuuuscht?

Kokolores:

https://www.dwds.de/wb/Kokolores


https://www.dwds.de/wb/Nonsens


Tucholsky, Kurt: Palais de Danse. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke - Briefe - Materialien.[Erstdruck: 1921].
Und während wir uns noch freuen, steigt - du mein Preußen! - steigt ernsten Gesichtes der Stallmeister des Vergnügens in die Manege und verbietet dem Mann solche Kokolores.

Äh-ja, das muss sich noch verifizieren!

Mittwoch, 19. November 2025

 S t i c h - P r oe n : 


REYStatus HIllerheide: Skultpur. Gebäude. Rollator:

?? Ist das ein Witz – oder nur anders ausgedrückt?

Ein Kunde bringt einen Stuhl, den er am Vortag gekauft hat, ins Möbelhaus zurück. Schauen Sie sich das an“, schimpft er, „ein brandneuer Stuhl und schon ist er kaputt!“ Der Verkäufer besieht den Stuhl gründlich von allen Seiten, zuckt dann die Achseln und meint: „Tja, da wird sich jemand draufgesetzt haben.“

Oder, ein wenig anders:

Ein Kunde bringt einen Stuhl, den er am Vortag gekauft hat, ins Möbelhaus zurück. Schauen Sie sich das an“, schimpft er, „ein brandneuer Stuhl und schon ist er kaputt!“ Der Verkäufer besieht den Stuhl gründlich von allen Seiten, zuckt dann die Achseln und meint: „Tja, welches Arsch hat sich denn darauf gesetzt!?


Von das/das/dass - bei Florian I l l i e s ..!

 

Alles – was – ein Mensch – pickfein ge-zwir-beltMäuschen s c h n e i d e n – kann – äh: muss man – nicht  b r e c h e n.


,.. dem Thomas Mann gewidmet (vom Plastik-Fabrikanten:) >playmobil. 2025: Mann.Lübeck<

*

Am Mittwoch. den 19.11. gelesen:

# Illies, Florian: Wenn die Sonne untergeht. Ffm. 2025) : Da lohnt es sich nachzuschauen (nicht nur wegen des Orthografie: das/da?): Ludwig Marcuse wir zitiert: „[...] 'vergaß ich an den glücklichsten Tagen, das [sic!] ich hier nicht geboren wurde'“.

So steht es an dem Ort der medialen Übertragung:

Marcuse (als Erzähler): In dieser kleinen Bucht an einem der ausrangiertesten Gleise des Weltgeistes vergaß ich an den glücklichsten Tagen, dass ich nicht hier geboren war. Neben Eichkamp ist Sanary meine heimatlichste Heimat gewesen. Riviera und Côte d’Azur klingt viel zu großspurig für unser unscheinbares Asyl.

https://www.deutschlandfunk.de/mut-zu-denken-100.html


Mäuschen] Hat das Kafka gelesen:„Es wird der armen Maus angst, sie wehrt sich, und zwirbelt, und muß der Schlange denn doch noch zum Maul hinzu laufen“. [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.

Donnerstag, 13. November 2025

L e s e n als bewegte Begegnung von Herz und Hirn; durch Lyrik und Erzählung:

 

>Gesicht - verborgenes Antlitz<





Gertrud Kolmar: 
D i e  L e u g n e r i n

Einst zog ich Gott mit meinen Kleidern ab.

Ich warf ihn hin. Er hing vom Stuhl herab,
Wo schmaler Florstrumpf um die Lehne rankte.
Wie lang schon, daß ich nicht mit ihm mehr zankte!

Den Wänden ward mein Antlitz zugekehrt.
In lockre Träume stieg ich unbeschwert;
Aus meinen Hüften brachen blaue Falter,
Mit nackter Sohle trat ich Staub und Alter.

Und als sich Wiesenlandschaft wirr verschob,
Ein Nachtmeer schauernd mich in Morgen hob,
Da griff ich Hemd und Kittel, Gurt und Kragen,
Fand nicht mehr Gott und dachte nicht an Fragen. -

Ich war allein und schluchzte, rief und rief
Und schrie. Doch Gott schrieb einen Herbstmondbrief,
Gott rollte Sterne aus dem Wunderknäuel.
Und mir am Bette kniet' ein blödes Scheuel.

Ich streute Lampenwärme, gelben Sand,
Es zuzudecken. Wühlte Tuch und Band,
Gott nachzuspähn. Bin müd in mich verkrochen. -
Gott lag sehr fest um meinen Stirnenknochen.

Er war mir angewachsen als die Haut,
Von Glut geschwächt, in Frösten aufgerauht,
Ganz fahl und wund gebeizt von bittren Laugen.
Und fiel als Lid auf jedes meiner Augen.

*

Entstanden 1930; aus: G.K.: „Die Frau und die Tiere (1938). .

*

Eine schöne, ergiebige Interpretation liefert: Georg Langenhorst. In: Gedichte zur Gottesfrage.T exte. Interpretationen. Methoden. München 2003. S. 84f.

Vor einigen Tagen habe ich diesen lyrischen, aber existenziell-kognitiv gesteuerten Text einem geistlichen Freund geschickt: Auch er fand ihn so schön (ja: auch für mich, für meine agnostische Entwicklung):


Beitrag, aus Kirche in WDR 2 | 12.11.2025 05:55 Uhr |

Dann, frühmorgens, wenn ich nach meinen Dreistunden-Schlaf, um 6:12 Uhr, den Beitrag Kirche-im-WDR“ lausche: und so bietet er sich mir an, als Beispiel einer Fürsorge, die hier, in dieser fabelhaften Morgenunterhaltung angeboten wird; ja, so darf man fabulieren (dass er mir nützt, mit gefällt – mit warmen-herzlichen Dank an die Pfarrerin! -

Ihre glückliche Tierfabel, der Bezug zu Gott – beide Elemente betreffen mich fundamental; so wie der Text von Gertrud Kolmar mich an-be-traf, mich berührte!

Katrin Berger: Der verlorene Hund

[Ein Hund geht verloren; nach zwei Tagen wird er, ein glüoklicher Zufall, gefunden - und kommt zurück zu der Besitzerin,, der Frau Katrin Berger; [bitte diesen aufregend erzählten Teil der Erzählung selbst studieren unter dieser URL:

 https://www.kirche-im-wdr.de/startseite?tx_krrprogram_pi1%5Bformatstation%5D=2&tx_krrprogram_pi1%5Bprogramuid%5D=100774&cHash=35b6b0f6e39b72b01077559dcb6a6cfa

(Dann folgt der Erzählabschluss):

Egal wo ich an diesem Tag hingehe, zeigen mir Menschen, wie sehr sie sich freuen, dass Perla wohlbehalten zurück ist. Dabei denkt mein Herz immer wieder an den Hirten aus der Bibel, der nach dem einen Schaf sucht und dafür 99 andere zurücklässt. (1)

Dieser Hirte, der für Gott steht, sucht so nach seinem Schaf, wie wir in Rothenuffeln1] nach Perla – mit aller Kraft, mit Gebeten, Bangen und Hoffen.

Mir wird warm bei dem Gedanken: So sucht Gott nach mir und auch nach dir, wenn wir nicht bei ihm sind. So freut sich Gott, wenn wir wieder da sind, wo wir hingehören.

Quellen: (1) Die Bibel, Lukas 15


* *


Ich – als Literaten-Kind - sind seltsam die Wege meiner Erkenntnis: ob lyrisch, allgemein-erzählerisch - oder mit den biblischen Elementen der Topoi [von den Wegen und dem liebenden Hirten), die unsere abendländisch-christliche Kultur prägen.

1] [Mir nicht erklärbarer Begriff; abgeleitet von „Rotte“??

Dienstag, 11. November 2025

"S C H O C K" - A n r u f g e n ü g t !!!

 Ob -Enkeltrick - ob Schock-a n r u f : 

S i n d   S i e   g e s i c h e r t ?


Schockanrufe – wie die Täter vorgehen



> Auch sie, die lieben Entchen, können sich als E N K E L  - bildlich gesprochen - aus-geben, im 

S c h  o c k - A n r u f! <





Mit einer Aktionswoche möchte die Polizei vor allem Senioren Tipps geben.

Recklinghäuser Zeitung - 10. November 2025 |Seite 15

https://ezeitung.recklinghaeuser-zeitung.de/titles/recklinghaeuserzeitung/11477/publications/2284/pages/14/articles/2391651/15/3

- Schockanrufe – wie die Täter vorgehen

Mit einer Aktionswoche möchte die Polizei vor allem Senioren Tipps geben.

Von Volker Danisch

Wer sich unsicher ist, sollte einfach auflegen. Und im Zweifel die Polizei informieren. FOTO Roland Weihrauch/dpa

Düsseldorf. Tausende ältere Menschen werden von skrupellosen und zumeist in Banden organisierten Tätern angerufen: Auf die perfide Betrugsmasche mit Schockanrufen wollen die Polizeien der Länder und des Bundes mit Aktionen aufmerksam machen. Dazu gehören Plakate, Telefonsprechstunden, Informationsveranstaltungen sowie das Auslegen von Info-Material unter anderem in Seniorenheimen. Die Behörden wollen aber auch Opfer dazu ermutigen, sich an die Polizei zu wenden. Die Fachleute gehen von vielen nicht gemeldeten Fällen aus.

Mit perfiden Maschen nutzen diese Täter die Gutmütigkeit älterer Leute schamlos aus. Damit verursachen sie jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Aber nicht nur das Geld, das weg ist, mache die Opfer betroffen. „Viele schämen sich, weil sie auf die Masche reingefallen sind und den Fremden vertraut haben. Aus Scham und Unsicherheit erstatten sie keine Anzeige“, verdeutlicht Reul. Wichtig sei, Fälle zu melden, für sich und für andere. „Das wollen wir mit der Aktionswoche erreichen.“

Wie gehen die Täter vor? „Die Betrüger geben sich am Telefon als Enkel, Neffen beziehungsweise Nichten oder sogar Kinder der Senioren aus. Sie täuschen eine Notlage vor und bitten ihre Opfer um hohe Geldbeträge“, erklärt eine Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) NRW die häufige Masche der Betrüger. Deshalb wird in diesem Zusammenhang auch vom Enkeltrick gesprochen. 

Die Senioren sollen dazu bewegt werden, zu ihrer Bank zu fahren, um das geforderte Geld abzuheben. Danach sollen sie es einem Boten, der vom vermeintlichen Verwandten geschickt werde, übergeben. Dabei verlören die Opfer unwiederbringlich ihre Ersparnisse, warnt das LKA NRW. 

Wen suchen die Täter als Opfer aus? Gezielt werden ältere Menschen angerufen. Dabei könnte der Vorname im Telefonbuch ein Anhaltspunkt sein. Die betreffende Person werde so zufällig ausgewählt. „Besonders betroffen sind alleinlebende, ältere Menschen – sie können sich meist nicht mit jemandem aus ihrem näheren Lebenskreis beraten“, erklärt die LKA-Sprecherin. Auch Vereinsamung, Zerstreutheit und Demenz nutzten die Täter aus. Ältere Menschen seien oftmals zu Hause anzutreffen und somit auch gut über das Festnetz telefonisch erreichbar.

Wer sind die Täter? Dahinter steckten oft skrupellose, hochprofessionelle Banden aus dem Ausland. Auch Daten des LKA NRW für das bevölkerungsreichste Bundesland zeigen, dass die straff organisierten Tätergruppen meist aus dem Ausland heraus agieren. Das LKA geht davon aus, dass viele Fälle nicht angezeigt werden und die Zahlen so nicht das gesamte Ausmaß abdecken.

In NRW sind im vergangenen Jahr 3068 Fälle von Schockanrufen und „Enkeltricks“ von Tätern bekanntgeworden, die aus dem Ausland agieren. Bei diesen Fällen waren zwar nur 65 laut LKA aus Sicht der Täter erfolgreich. Die Schadenssumme beläuft sich allerdings auf über 1,2 Millionen Euro.

Wie können sich Senioren schützen? „Folgen Sie nicht den Aufforderungen der Anrufer. Lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln oder unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf“, raten die Behörden. „Rufen Sie Ihre tatsächlichen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an. Wer einen Schockanruf erhalten habe, sollte außerdem sofort die Polizei einschalten.





Vor - W e i h n a c h t e n 'f o r e v e r'!




Weihnachten mit schwedischen Know-how!


 


Und ... jetzt feiern wir schon – geschäftig-geschäflich zwei Monate Weihnachtszeit: vornehm ausgedrückt: Advent und dann Vorweihnachten.

- Magenbrot: auch für mich! -


Oder mit einem Buch, das soll mitmischen; eine Schrift von Karl Rahner, im Patmos-Verlag:

Die Außenseite von Weihnachten kennt jeder: Lichterketten, Tannenbäume, Glühwein, Geschenke, Weihnachtslieder an jeder Ecke … Aber die Innenseite, die das Herz berührt, die buchstäblich unser Leben ändern kann, sofern wir auf das Herz hören: Diese Seite von Weihnachten bleibt vielen verborgen. Karl Rahner erschließt sie – und auf einmal wird die Außenseite nebensächlich, sie bleibt gefühlig und anrührend. Aber das Herz feiert Weihnachten anders, tiefer, befreiender, aufbauender – so dass Menschen Kraft finden auch in den dunkelsten Stunden des Lebens.


Soll ich warten, bis im Jahr zwölf Monate Weihnachten gefeiert wird, in Dunkel-Hell-Boutiquen in Rothenburg ob/äh: for 'advent': Christmas for ever?

Advent is a season observed in most Christian denominations as a time of waiting and preparation for both the celebration of Jesus's birth at Christmas and the return of Christ at the Second Coming.

https://www.frankentourismus.de/weihnachtsland-franken/weihnachten-in-den-fraenkischen-staedten/rothenburg


Und wenn es <uns> dann ganzjährig Weihnnachten erscheint, angesagt wird; metereo/logisch(?):

Warumb es nicht vmb Weynachten da die Tage am kürtzten vnd die Sonn am niedrigsten sondern allererst im Hornung gemeiniglich am keltesten sey? (Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631)


Revidiert: SvV's Text zum Antisemitimus (zugleich zum November-Pogrom-Gedenken 2025)

> Reste der Beton-Fundament-Konstruktion der 'Windmühle', die SvV als Alternative zur Energiegewinnung auf dem Höhenrücken von Weissenstein bauen will und Jahre lang betreiben konnte. <




... zum N o v e m b e r - P o g r o m -


...  "als 'Reichskristallnacht' im Umgangston verniedlicht, bedeutete den Rückfall in die Barbarei." (So 'Der Spiegel'. 12.09.1989)

Äh-du“, so begegnet mir ein Freu(n)d, „du schreibst so viel - schreib doch mal über den Pogrom! Da stosse ich wieder mal auf denn klugen und schreib-freudigen Vegesack: ja, den Siegfried von Vegesack; ja, den Vergessenen; außer in Regen, beim "Freundeskreis" und die literarischen "Miniaturen"! https://lichtung-verlag.de/index.php/shop/wei%C3%9Fensteiner-miniaturen

und: https://www.regen.de/index.php/startseite/unserestadt/faszination-weissenstein/museum-im-fressenden-haus

 >>> Also, aktuell zum 09.11.2025: Bibliografisch zur Ergänzung zum Werk von

Siegfried von Vegesack:

  • * ein Manifest (1920)

  • ** eine Bibliografie seiner Beiträge in „Die Weltbühne“_

*

Text 1:

Schlag sie tot, Patriot!" - so formulierte Siegfried von Vegesack einen frühen Beitrag zur Kritik des Antisemitismus (in Deutschland, natürlich: im „Deutschen Reich“, 1920):

Ich bin kein Jude. Auch kein besonderer Judenfreund. Aber wenn das so weitergeht wie jetzt, dann könnte man wohl bald das vogelfreie Dasein eines Ostjuden der Schmach, Deutscher zu sein, vorziehen.

Gewiß, man mußte sich auch früher zuweilen als Deutscher schämen. Als alle Welt uns anspie und wir Vertrauen und Achtung wiederzuerringen hoff­ten, indem wir uns selbst bespuckten. Aber damals, als man sich nackt und wehrlos am öffentlichen Pranger der ganzen Welt verhöhnt fühlte - grade damals rief etwas in unserm Innersten: jetzt kannst du dich, jetzt mußt du dich als Deutscher bekennen, denn deutsch sein heißt: verworfen sein - und ist es nicht immer rühmlicher gewesen, statt mit Allen über Einen zu triumphieren, allein von aller Welt verworfen zu werden? Und grade damals, als Millionen von uns ans Auswandern dachten, konnte es für einen Auslandsdeutschen eine schmerzliche Lockung sein, sich im verfolgten und gepeinigten Deutschland dauernd niederzulassen, um an der innersten Gemeinschaft teilzuhaben: an der Gemeinschaft des Unglücks.

Aber heute? Kann man heute noch Deutscher sein, ohne vor Scham sich in den Wäldern verkriechen zu wollen? Heute, wo wir nichts Besseres zu tun haben, als alles Unrecht, das man uns zugefügt hat, am wehrlosen Dritten - am Juden auszulassen! Gibt es denn für uns Deutsche nur dies eine Mittel, unser seelisches Gleichgewicht zu bewahren: zu treten, wenn man getreten wird? Gibt es überhaupt etwas Erbärmlicheres, als Prügel eines Stärkern mit dem Fußtritt gegen einen Schwächeren zu quittieren?

Wenn unsre Alldeutschen ahnten, wie undeutsch sie sind! Denn wenn es einen wirklich deutschen Wesenszug gibt (oder richtiger: gab!), der weder bei den Franzosen noch bei den Russen (von den Engländern ganz zu schweigen) so stark entwickelt ist wie bei uns, so ist es der: daß wir Deutsche für fremde Eigenart ein ganz besonderes Verständnis haben, von Shakespeare bis Strindberg, von Dante bis Dostojewski den fremden Herzschlag wie un­sern eignen spüren. Und nun sollen wir unser „Deutschtum" durch Pogro­me betätigen!

Aber ganz abgesehen von allen Gründen der Moral, des Anstandes und unsrer nationalen Würde (wenn es die noch gibt), ist die Judenhetze wohl das Dümmste, was alldeutscher Eifer zur Erreichung seines Zieles anstellen konnte. Denn wenn es so weiter geht, wird voraussichtlich der anständige Jude mit Selbstgefühl Deutschland verlassen. Und grade die Minderwerti­gen, die sich unter allen Umständen anpassen, werden bleiben, werden, wenn’s nötig ist, ihr Judentum verleugnen und umso schneller in den deut­schen Volkskörper eindringen. Es ist so wie mit einer Vergiftung: je heftiger man sich sperkelt, desto rascher und sicherer schreitet sie vor. Gewiß: das deutsche Volk in seiner Mehrheit steht noch nicht hinter den Pogromhelden. Aber so, wie unsre Feinde von gestern durch unablässiges Hetzen schließlich die ganze Welt von unsrer Minderwertigkeit überzeug­ten - genau so wird es auch der alldeutschen Agitation zuletzt gelingen, alle Verbrechen (und erst recht ihre eignen!) auf die Juden abzuwälzen, wenn nicht eine Gegenaktion erfolgt. Nicht von jüdischer, sondern von deutscher Seite müßte diese erfolgen. Nur dann könnte sie vielleicht etwas von dem ungeheuern Schaden wiedergut machen, den alldeutsche Berserkerwut wieder angerichtet hat. Die be­sten Köpfe, die besten Namen aller Derer, denen deutsch sein mehr bedeu­tet als gesinnungstüchtiges Gebrüll in Jägerhemd und Lodenmantel, sollten sich zu einer eindrucksvollen Kundgebung schnell zusammentun:

Schlag sie tot, Patriot!" - nicht die Juden, sondern die für jeden Deutschen schmachvolle Judenhetze!

>> Der AufSatz erschien am 15. April 1920 in der „Weltbühne"; hier aus: Siegfried von Vegesack: Briefe 1914 - 1971. Grafenau 1988. S.66f. - Der Aufsatz wurde gekürzt nachgedruckt in: Weimarer Republik. Lesebuch. Hrsg. v. Stephan Reinhardt. Berlin 1982: Wagenbach Verlag. S. 81)

Nachweis: E.D.: „Schlag sie tot, Patriot!“. WB (von 1905- 1993): 16/I, Nr.16, 15.04.1920, S. 442.

Anm: Nachweise des Verb 'spergeln' stammt etymologisch:

Von: Spergel, Spörgel m. eine Futterpflanze (in mundartlichen Varianten auch Spark, Spork, Spürg), entlehnt (18. Jh.) aus mlat. spargula (13. Jh.). Weitere Herkunft ungewiß. Gamillscheg 685 sieht in mlat. spargula eine Latinisierung von mfrz. (e)spergoule ‘Weih-, Sprengwedel, Weihwassersprenger’, seinerseits aus vlat. aspergulum n., aspergula f., spätlat. aspergillum n. ‘Wedel und Gefäß zum Sprengen’ (nach der sprengwedelähnlichen Anordnung der Blätter); zu lat. aspergere ‘bespritzen, besprengen’. Vgl. Marzell 4, 439 ff. - dwds.de: https://www.dwds.de/r/?corpus=kern&q=%7BSp%C3%B6rgel%2CSpergel%7D – -Abruf 07.09.2025.

Das Verb spergeln“ könnte lauten; “...(wie samenhaft sprühen/sich versprühen/jmdn/irgendw. bespritzen(?).

Oder diesen Eintrag gibt, für ein ur-deutsches Wort: Spörgel [Brockhaus-1911] 1775. Gemeiner Spergel. Spörgel , Futterpflanze, s. Spergula [Abb. 1775]. - http://www.zeno.org/Zeno/0/Suche?q=Sp%C3%B6rgel&k=Bibliothek

Vgl. das Bild https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Juden#/media/Datei:The_Reich_Association_of_Jewish_Veterans.jpg

* * Text 2 (als Ergänzung):

    ´Von SvV sind viele, meist lyrische Beispiele nachgewiesen in „Die Weltbühne“ (von 1920 – 1932):

    Vegesack, Siegfried von *1888 †1974 Schriftsteller, 1929–38 Mitarbeit „Hohe Warte“  Prag [von mir nicht geklärt!] -

    https://de.wikisource.org/wiki/Die_Schaub%C3%BChne_%E2%80%93_Die_Welt%C3%BChne/Autoren#V

    • Schopenhauer. WB 16/I, Nr.02, 08.01.1920, S. 55

    • Dostojewski. WB 16/I, Nr.05, 29.01.1920, S. 148

    • Anständigkeit bis zu einem Prozent. WB 16/I, Nr.08, 19.02.1920, S. 251

    • Georg Büchner. WB 16/I, Nr.09, 26.02.1920, S. 272

    • Hölderlin. WB 16/I, Nr.12-14, 25.03.1920, S. 377

    • Schlag sie tot, Patriot!“. WB 16/I, Nr.16, 15.04.1920, S. 442

    • Nietzsche. WB 16/I, Nr.25, 17.06.1920, S. 717

    • Flaubert. WB 16/I, Nr.26, 24.06.1920, S. 742

    • Heinrich Mann. WB 16/II, Nr.28, 08.07.1920, S. 49

    • Tolstoi. WB 16/II, Nr.45, 04.11.1920, S. 529

    • August Strindberg. WB 17/I, Nr.04, 27.01.1921, S. 97

    • Knut Hamsun. WB 17/II, Nr.30, 28.07.1921, S.100

    • Jean Paul. WB 17/II, Nr.44, 03.11.1921, S. 459

    • Deutschlands Privatisierung. WB 17/II, Nr.48, 01.12.1921, S. 543

    • Strindberg in Kopenhagen. WB 18/I, Nr.13, 30.03.1922, S. 321

    • Richard Wagner. WB 18/I, Nr.26, 29.06.1922, S. 663

    • Dies oder das andre Bayern? WB 19/I, Nr.07, 15.02.1923, S. 197

    • Christus in München. WB 19/I, Nr.13, 29.03.1923, S. 354

    • Wenn nicht Zwei einst … WB 19/I, Nr.19, 10.05.1923, S. 548

    • Legende von der Vorstadtdirne. WB 19/II, Nr.38, 20.09.1923, S. 292

    • Tomtelilla. WB 19/II, Nr.48, 29.11.1923, S. 547 [Es dürfte sich um eine Bepre-

    • chung des Romans von Clara Nordström mit dem Titel „Tomtelilla“ handeln.}

    • Deutscher Okkultismus. WB 21/I, Nr.15, 14.04.1925, S. 559

    • Balzac, der Unerschöpfliche. WB 21/I, Nr.26, 30.06.1925, S. 978

    • Einzelhaft. WB 22/I, Nr.14, 06.04.1926, S. 546

    • Paneuropäischer Kongreß. WB 22/II, Nr.42, 19.10.1926, S. 630

    • Stiller Wunsch. WB 23/II, Nr.30, 26.07.1927, S. 139

    • Die Toten halten still. WB 28/II, Nr.44, 01.11.1932, S. 652


      * Zum Begriff 'Antisemitismus' -

      vgl.: Suttner, Bertha von: Martha's Kinder. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: [1902]:

      Der Antisemi- semitismus (mir ist das bloße Wort schon verhaßt, man sollte ihm gar nicht die Ehre erweisen, es auszusprechen) das ist ja eine schon abster-bende Verrrung, die aus Deutschland hereinkam, eine Erfindung des Pastor Stöcker, die aber aber keine Wurzel fassen wird ... dazu ist der Wiener zu gemüt-lich und zu -  fidel, dem passen solche düstere Verfolgungslehren nicht  auch zu passiv, zu bequem.

       (Aus: Suttner, Bertha von: Martha's Kinder. (Die Waffen nieder. Teil II). In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: [1902]: Die Waffen nieder. Teil II). 1902. (Digitalisat, Neuauflage 2015.

Vgl. bei Wiki: "In diesem Sinn betrachtete [Adolf] Stoecker sich als „Begründer“ und „Vater der antisemitischen Bewegung“.[*] Er erhob „als erster den Antisemitismus zum zentralen Credo einer modernen politischen Partei“.[*] Der Antisemitismus war und blieb sein „fundamental-zentrales“ Leitthema. Er war „ein integraler Bestandteil seines gesamten Denkens und seines öffentlichen Redens … Der Antisemitismus strukturierte und vitalisierte alles, was er sagte, schrieb und tat.“[*]" Vgl. auch die entsprechenden Anmerkungen (gekennzeichnet mit [*]): https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Stoecker – Abruf 11.11.2025

Für mich ist es wahrscheinlich, das SvV die Erlebnisse und die Inhalte des modernen Antisemitsmus in Berlin kennen lernte; Genaueres ist mir bisher nicvorbehalten.


* * *
Als Nnachtrag:  

Georg Büchner

von Siegfried von Vegesack

Komet, des Flammenspeer

Wild in den Himmel stieß,

Ein Feuermeer

Von Meteoren, Sternen, Sonnen uns verhieß,

Und jäh erlosch in Nacht.


Und doch: die Funken, die sein Hirn entfacht,

Als es gen Himmel schlug,

Sie sind genug,

Um, - mögen auch Jahrhunderte vermodern,

In fernste Nacht als Götterstrahl zu lodern.

(Dazu ergänzend, im Heft 9 (vom 26. Feburar 1920, im XVI. Jahrgang): Der Herausgeber Siegfried Jabobsohn, (S. 273) leitet seinen Artikel ergänzenden  "Danton" so ein: „Den Büchner lassen wir aus dem Spiel. 'Komet, des Flamenspeer …' nein, das ist Rolland nie gewesen. (…)„ Er, als Herausgeber, meint  in seinem Verweis: Romain Rolland.

Postscritptum:

Erschien auf diese Weise schon im »Vormärz« ein gelegentlicher klammheimlicher deutscher Konsens von Absolutismus, Liberalismus und Pseudo-Sozialrevolte in der perversen Form antisemitischer Pogrome als »Blitzableiter«-Funktion, so verweisen diese Ereignisse auf die doppelte Schwäche der Märzrevolution von 1848 (...) {Kurz, Robert: Schwarzbuch Kapitalismus, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 167}

                                                Weissenstein (mtlm: rechts außen der 'Kasten':

Montag, 3. November 2025

Das K r e u z i g e am Christus-Kreuz!

 Kann man/mensch zwei Kreuze lieben (ohne sich lächcrlich zu machen?) - oder: Ddie Kreuz-Dogmatik als Ideologie ab-lehnen:



Krrzifix von Peer Hinze, in Halle an der Saale: 

Marktkirche "Unser Lieben Frauen".


Hier steiget Jesus - in der alltäglichesn Wirklichkeit - vom Kreuz herab; aber der Menschen Pflicht ist, immer, ihn als Lebendiger und als Fabeldichter von der Position des Kreuzes-Fuss abzuholen.

Wer kann das in unseren Tagen? Ein Papst Francius ist von unserer Wirklichkeit abgestorben - und ersetzt  worden. 




Er war nunmehr der Länder satt,

Wo man so viele Kreuze hat

Und man für lauter Kreuz und Christ

Ihn eben und sein Kreuz vergißt.

Johann Wolfgang von Goethe: Der ewige Jude. Versepos. Ein Fragment, 1774; Erstdruck 1836. Des ewigen Juden erster Fetzen.

Solche Aussagen eines Klassikers ... - tut man(n) als Jugendsünde ab.



Samstag, 1. November 2025

Vom "M u t t e r t i e r" - als top-aktuelle Qualifizierung des Weiblichen - resp. Disqualifizierung:


- Ein Geschirr weist mir in memoria den Weg zur liebenden Treue meiner Mutter; noch in Relikten von Porzellan (nach dem 2. Weltkrieg) enthalten; zusammengestellt von meiner Schwester Agnes; als Erinnerung an unsere Eltern, die dieses Geschirr zu ihrem Hochzeitstag 1936 erhielten von einer Tante: Rosenthals Flieder-Design*] 


S t i l -S e r i e  (plus Nachtrag):  Alles – was – mensch – s c h n e i d e n – kann; muss man – nicht b r e c h e n. 

* 

Quicke, ja: quicklebendig-hurtige ... Prosa der 2025-Jahre?„Katia Mann wird zum Mutter-tier.“ (Florian Illies: Wenn die Sonne untergeht. Ffm. S. 63; **])

Von einer Herabwürdigung eines biologischen Begriffes des mütterlichen/weiblichen Tieres – zu einem unqualifzierten Attribut:

Ein Beispiel eines gender-tümlichen Sinnenwandels im Verbalen; gemeinhin Stil genannt:

# Hellmuth Karasek (Aus der ZEIT Nr. 06/1973. - 09. 02.1973, 8:00 Uhr

Aus dem Horror-Kabinett: Der Hitler des "Kampfes" – das wirkt heute zwangsläufig wie eine ungute Vergangenheitsfigur aus einem psychologischen Horror-Kabinett – eine Figur, deren Selbstmitleid mitten im Satz in puren Terror umschlägt, die bei der Erinnerung an die "Phäakenstadt Wien" unverhüllt obszönen Sexualneid produziert, der sich dann folgerichtig in einer "Weiberverachtung", in der Herabwürdigung der Frau zum bloßen Muttertier niederschlägt.

... oder ein anderes Wort-Exempel (Die Zeit, 25.05.1973)

"Eine jungfräuliche Heilige, eine unnahbare Medusa, eine kokette Hure und ein treues, warmes Muttertier: vier Bergman-Frauen, fragile und unberechenbare Wesen, Schizophrene, Kunstgeschöpfe, anziehende, gefährliche, rätselhafte Kreaturen, wie eine seltene Tiergattung im Zoo mit gebanntem Staunen, Verwirrung und Faszination beobachtet."

Vom „Muttertier“ - eine verbal hingerotzte Bezeichnung eines nur vagen Hintergrundes – reicht, sollte nicht reichen – um eine Bereitschaft und beseeligende Kraft einer Frau und Mutter - ja: auch Großmutter (vgl. das Beispiel Frido Manns) als Leben und Streben und Lieben zu beschreiben - sollte nicht qualifizierend den Duktus eines Schreibers annehmen, der angenehm daher-phantasieren möchte. (Da setzt die gewollte Per-, äh:Prae-, pardon: Pejorisierung dumm-modische Akzente ...)

*] Der Bildschnuck dieses Porzellan-Desings belebt in mir die Erinnerung an unsere Familie auf einem Bauesnrshof in Goch-Vossheide: dem Pannofen; dort hatten wir als niederländische Familie die Barbarei der Nationalsozialisten überlebt; dieses GeSchirr war als eine besondere Habe, vor dem Bauernhof in einer Kiste in dies Erde vor dem Lindenbaum eingegraben; nachdem eine kleine kanadische Fermeldeeinheit März 1945 auf unserem Hof stationiert war, die Habe wieder ausgebuddelt; viel Geschirr zerbrach nach dieser Bergung, einfach im Schrank stehend, mit leisen Klirren; für mir gibt die kleine Gabe einen NachGeSchmaCk an unsere Mutter; die wir, die acht Kinder, von ihr geboren und gesäugt, niemals ein Muttertier nennen  könnten. [niedergeschrieben am 2./3. Nov. - dem Namenstag meiner Mutter]

**] Illies (und sein Verlag, vertreten durch Lektoren) erlauchen sich viele Sprachschnitzer, als da geschrieben steht (S. 76f.): "Er [Th.M.] wird seinen eigenen Gönnerinnen später immer das schöne Beispiel von Hesses Haus vor Augen führen, um ihnen auf die Sprünge zu helfen, aber sie wollen nicht springen." - Finden Sie das stilistsch gut? In mir regt sich der Widerspruch; er hätte semantisch ein-deutlicher werden können: '... aber sie wollten sich finanziell nicht bewegen'. - Ergo: Wer redete so: Sprache als surrendes Kleid der gängigen Gedanken?

P.S.:  Ich lese gemächlich, mit positivem Empfinden:

Illies (S. 89): „Am 22. April vermerkt das Tagebuch von Thomas Mann: 'Man schläft zu wenig.' Aber in diesem April müsste es inhaltlich und grammatikalisch korrekter wohl heißen: Die Manns schlafen zu wenig.'" 

Dort wo ein emotional-individueller Sachverhalt in protokollarischer Wiedergabe in eine Kritik umschlägt, besserwisserisch, ja übergriffig - vermeldet wird, ist mein Stilempfinden gestört; denn dort wird ein psycho-sexuelles Verhalten, der „Schlaf“, wie es „inhaltlich“ heißt, nachempfunden, das ist ungehörig für eine nachempfundene Biografie; denn Illies schreibt selber über das Schlafverhalten des „Herrn Mann“, das von Katia Mann vorsorglich dirigiert wird; man könnte sich Gedanken machen, wie Frau Mann geschlafen haben könnte; sie muss die Missempfindlichkeiten ihres Gatten temperieren, der sich völlig selbst-verständlich ihr und dem Tagebuch preisszugeben beliebt – ja, uneingeschränkt kann:Tag und Nacht!

Zum Dritten:

Florian Illies gelingt ein schönes prodesse et delectare, Seite für Seite: Chronologisches, Jahreszeitlich-Betuchlich-Romantisches; stilistisch Gelungenes, Originales in der sozialen Biografien - zu einem gefälligen Text zu verweben. Chapeau!

Aber auch den vielen achtsamen Seiten gibt es auch Fehlstellen:

Aber auch ihr Vater hört es mit Rührung (und Genugtuung, weil sein Bruder sich 'beglückwünschend über die Begabung der Kinder äußerte.'“

Wer gratuliert <hier, in diesem Satz!> wem: Heinrich gegenüber Thomas; oder: 'beglückwünscht' er sich selbst? Dann hätte es sich gehört, den Satz so zu drucken: „Aber auch ihr Vater hört es mit Rührung (und Genugtuung, weil sein Bruder sich 'beglückwünschend über die Begabung der Kinder äußerte.'“

?Ach, ja: Wer spielt so, dass man{n} (Heinrich!) sich beglückwünschen darf: Bibi an der Geige und Medi am Klavier – was ich zum Mannschen Glück, hinzufügen muss; und pardauzBellen?Illies weiß auch, was da Musikalisches gespielt wurde, dass man{n} sich begeisternn konnte (nachzulesen auf S. 130)!

* pardauz, bardauz Interjektion Schallwort für die lautliche Nachbildung eines Knalls sowie eines Geräusches beim Fallen, pardues (nd.), pordutz (Mitte 17. Jh.), perdutz (Adelung 1777), pardautz (Campe 1809); verkürzt bauz (18. Jh.). Vgl. lautnachahmendes bauzen Vb. ‘bellen, kläffen, grunzen’ (16. Jh.), das freilich auch vom nachgebildeten Hundelaut bau-bau (für wauwau, s. d.) beeinflußt sein kann.“[dwds.de: https://www.dwds.de/wb/pardauz] - War mir nicht bekannt! 

* Und schon lese ich weiter ...