'Ruhestellung' des Hundes; las, ich habe gelesen; und da ich kein Lippen- oder Lesebändchen hatte, bin ich ein wenig verwirrt. - Aber, es war bei Tucholsky, dem Papst, pardon: Zuchtmeister der Satire.
Aus dem Jahre 1929: „(...) ein kurzer Ruf des Mannes zwang den Knurrenden in die Ruhestellung. Da lag er.
Da lag der Verräter.
Da lag der, der sich vor achttausend Jahren von den Wölfen losgemacht hatte: für Fressen, Sicherheit und einen warmen Platz in der Hütte. Sie hätten ihn zerrissen, wenn sie ihn bekommen hätten – mit ihren Zähnen zerknirscht, zermalmt, zunichte gemacht. Er gab vor, sie zu verachten; aber er haßte sie, weil er sie fürchtete. Der Herr nannte ihn treu und wachsam – es war ganz etwas andres. Um ganz etwas andres ging der ewig währende Kampf zwischen den wilden Hunden und dem gezähmten Hauswolf. Der Kampf ging um die Seele.- „ *
Einen besseren Vergleich zwischen Hund und Wolf habe ich „wohl“ noch nie gelesen; und alle Wolfsfreunde – reihum -, die daran verdienen (silicet: ihren Lebensunterhalt) sollte diese „Fabel“ lesen:
https://www.textlog.de/tucholsky/erzaehlungen-prosa/fabel
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