Aut:
Gallus gallus domesticus (in
religionswiss. Bedeutung)
Wir geben vor:
… zur Zeit der Aufklärung aus der Theologie hervorgegangene Geisteswissenschaft, die die Erforschung des gesellschaftlichen Phänomens der Religion aus einer (soweit möglich) neutralen Perspektive zum Gegenstand hat, insbesondere (in Abgrenzung zur Theologie) ohne dabei bestimmte Grundannahmen beziehungsweise Glaubenswahrheiten/Dogmen der jeweils untersuchten Religion vorauszusetzen .
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Hans-mein-Igel - der sich in Huhn-mein Hahn verwandelt hat. |
Letzter Brief von Irmahuhn
Klein-Fürger
Lieber Uli Wickert-Detzner!
(Teil EINS einer
Gegenoffensive; ausgearbeitet von der Gewerkschaft Huhn-mich-mal
www.gudrun_huhn_hui.de)
Auf die Frage:
»Warum überquerte das letzte Huhn der
Art Weiße Legehorn (ars popilli flodder) die Straße?« antwortete:
Ernest Hemingway: »Um zu sterben. Allein. Im Nebel. Ohne
Schrotflinte.«
Saddam Hussein darüber: »Dies war ein
unprovozierter Akt der Rebellion, und wir hatten jedes Recht,
Nervengas auf dieses Huhn zu feuern.«
Ex-Präsident Bill Clinton: »Ich war
zu keiner Zeit mit dem Huhn allein.«
Moses: »Und Gott kam vom Himmel
herunter, und Er sprach zu dem Huhn: "Du sollst die Straße
überqueren. Elftes Gesetz vom Sinai!"
Das Huhn überquerte die Straße, und
Israel frohlockte.«
Sigmund Freud: »Die Tatsache, dass Sie
sich überhaupt mit der Frage beschäftigen, offenbart Ihre
unterschwellige sexuelle Unsicherheit.«
Aristoteles: »Es ist die Natur von
Hühnern, die Straße zu überqueren. «
Karl Marx: »Es war historisch
unvermeidlich, das Huhn zu erfinden.«
Martin Luther King: »Ich sehe eine
Welt, in der alle Hühner frei sein werden, Straßen zu überqueren,
ohne dass ihre Federfarbe Diskriminierung auslöst. Alle Männer, äh,
Hähne....«
Bill Gates: »Ich habe gerade das neue
Huhn Office 2002 herausgebracht, das nicht nur die Straße
überqueren, sondern auch goldne Eier legen wird. Und huhnnachteilige
e-mails am firewall "porcus-et-gallina" empfängt.«
Albert Einstein: »Ob das Huhn die
Straße überquert hat oder die Straße sich unter dem Huhn bewegte,
hängt von Ihrem Referenzrahmen ab.«
Gautama Buddha: »Mit dieser Frage
verleugnest du deine eigene Hühnernatur.- Tue Buße. Nimm Handcreme
Vanille aus der gelben Eulengefäß«
Johannes Paul II.: »Die göttliche
Vorsehung hat das Huhn auserkoren, die Last seiner Geschichte zu
tragen, indem es unter Gefahren Straßen überquert. Darin offenbart
sich das Mysterium des Kreuzes. Die Enzyklika 'In horas
Gallinarum...' steht kurz vor der Legung..."
Kardinal Ratzinger: »Man darf nicht
vergessen, dass täglich ungezählte Hühner die Straße nicht
überqueren. Tag für Tag hält sich eine Milliarde Hühner brav im
Stall auf. Ihnen gilt unsere ganze Hirtensorge. Warum wird immer nur
von dem Huhn gesprochen, das Straße überquert?«
Bischof Kurt Krenn, gemütlich,
gottesinnig-verklärt, weinselig-vergüngt: »In Wahrheit aus
Unglauben; wer auf den Papst hört, überquert keine Straße.
Kardinal Karl Lehmann auf Nachfrage der
Reporterin von der WG G&P&MG der Gallinae: »Unsere
Arbeitsgruppe hat sich eingehend mit dieser Frage be-schäftigt. Es
muss aber noch intensiver darüber weiter dis-kutiert werden, ob ein
Huhn überhaupt eine Straße überqueren darf.«
Christian Weisner, Sprecher der
Kirchenreformer: »Wir fordern volle Entscheidungsfreiheit für
Hühner, ob sie die Straße überqueren wolle oder nicht.« Das Huhn
- im Duett G&P samt MeinungsG - selbst: »Wei iches e-fach e-mal
probieren willt.«
Das Ober-Huhn, äh: H A H N im Ohrensessel
Zu derselben Zeit war es auch, daß ich
Gockel den Großen zum ersten Male erlebte.
Natürlich sprach ich schon lange in
meiner Glucke gefaltete Hände hinein mein Abendgebet, auch sonst
hatte ich mancherlei vom lieben Gockel erfahren, doch ohne mir etwas
Rechtes dabei denken zu können. Über Papas Macht im
Weiße-Legehorn-Hühnerhof bei Jansens (im nördlikchen Niersbogen
auf dem Huckschen Hof) ging nichts, und wie der Obergockel beschaffen
war, der immer da war und den man doch nie zu sehen bekam, ließ sich
mir nicht vorstellen.
Furcht hatte ich nicht vor ihm, aber
neugierig war ich. (Ich war also schon der kognitiven Phase der
konkreten Operationen, nach "Antonio" berechnet und
bezeichnet; recte, Magister librorum?).
Eines Sonnabendabends es war
WOHL ein Sabbat, das weiß ich ganz genau da saß ich am
Fenster über einem Hefte »Essen und Trinken« (Sonderheft "Ostern:
grillen und tafeln") und besah mir die scheußlichen Bilder, die
nackten, die gerupften, die gegen das Menschenrecht der Hühner
verstoßen.
Da blieb mein Blick an einem mit Glycol
auflackierten Foto hängen, das wenn ich nicht irre, von
Po-Pilli HÜHNCHEN hängen, ein Hühnerengelsgärtchen
darstellend, und in mir erwachte eine nicht zu bändigende
Sehnsucht, mit unter den spielenden Engelchen zu sein. Und da sah ich
zum Himmel hinauf, über den das hahnenschwanzbuntes Abendrot
einen lichtdurchwirkten Vorhang breitete.
Der Vorhang tat sich auseinander, und
auf den Strahlen, die bis zur Erde herabreichten, kletterten
leibhaftig die kleinen Hühnerengelchen auf ihren Leiterchen
lustig hernieder. Daß sie in Wirklichkeit kämen, mit mir zu
spielen, das glaubte ich nicht, dazu war ich schon zu groß, aber daß
ich sie schauen durfte, war Wonne genug. Und plötzlich streckte sich
eine Krallenhand aus dem Himmelsfenster, nicht drohend, nur mahnend
und dann war es auch keine Hand mehr, sondern war ein großlinsiges
Auge, das Auge eines Gockels, und paßte auf, daß den Hühnerchen
unten kein Leid geschah.
Und nun wußte ich mit einem Male, wie
es zugehen konnte, daß Gockel iste da war und daß ich immer unter
seiner Obhut stand.
Und in mich zog ein tiefer Friede, wie
wenn ich auf der Ammenglucke Schoße saß und an ihrer Brust, unter
ihren Federn, einschlafen durfte.
An jenem Abend bin ich FROH-fromm
geworden und blieb es lange.
Irgendwie un-poetisch, quasi flatterhaft seien meine Träume vom Hühnerchen, meine Metapher vom Vogelhaften ? Gar nicht so edel wie Mörikes Vogel als Glücksmöglichkeit...:
... also ... original wie ...
Eduard Mörikes Distichon:
Auf dem Krankenbette
Gleichwie ein Vogel am Fenster vorbei mit sonnebeglaenztem
Fluegel den blitzenden Schein wirft in ein schattig Gemach,
Also, mitten im Gram um verlorene Jahre des Siechbetts,
Ueberraschet und weckt leuchtende Hoffnung mich oft.
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