Gaesdoncker
Lehrer-Porträt II
Josef P e r a u:
Geistlicher, Militärpfarrer (1939-45); Pastor, Historiker, Pädägoge
Neue
Folge II
Literarisches
über Gott & die Welt
Verbrechen
der Militärs versus Verantwortung der (oder
für die) Individuen
Nebst
– Leben und Werk von Josef Perau
Josef
Perau, ein Priester im Krieg
(Adaption
und Kommentierung zu den Erinnerungen Josef Peraus: „Priester im
Heere Hitlers“. (1962; ²1963. S. 241: Stichwort: Goebbels
Führergeburtstag, Hitlers Proklamationen [Aufzeichnungen am Standort
der San.-Stabes in Kahlberg/Ostpreußen - Endzeitstimmung, die auf
den Wehrmachtspfarrer einwirkt, ohne dass er als Privatperson oder
politisch darauf reagieren kann.]
Josef
Perau als Militärpfarrer (8. Okt. 1942, beim Regiment 427. In:
Perau. S. 81)
Anklang: April
1945: Letzter „Führergeburtstag“:
Eintrag
am 19.4.1945: in Kahlberg, Ostpreußen, auf der Frischen Nehrung, von
wo dann ein Truppentransporter die Rückzugseiligen des San.-Stabes
(unter Führung eines überaus kompetenten Generals] über die Ostsee
nach Rügen/Saßnitz oder nach Kiel oder Schleswig gebracht werden
sollen):
Szenenraum
I
(Originalebene
Josef Peraus; mIltärpfarrer auf dem Rückzug. Vorzulesen in einer
Schreib- oder VorLesesituation)
Kahlberg
(Miltärische Station auf der Frischen Nehrung), den 19.
4. 1945
Wir
sind dankbar für das trübe, regnerische Wetter, welches zur Zeit
herrscht. So bleiben wir doch etwas von den Fliegern verschont. Heute
besuchte uns Hptm. Goerke von der Nachrichten-Abt. Er veranlaßte,
daß wir Pfarrer einen Kleinempfänger bekamen. Wir hörten die Rede
von Goebbels zum Geburtstag des Führers, Ich ertrug die schamlose,
Sophisterei nicht bis zum Ende und ging ins Freie. Es gibt immer noch
"Gläubige", auch hier.
Hitler
hat vor einigen Tagen eine Proklamation erlassen, in der es heißt:
"Berlin bleibt deutsch, Wien wird wieder deutsch."
[Perau:
Priester. ²1963, 241]
Szenenraum
II [Historisch-dokumentarische Ebene]
- Joseph Goebbels:
[Rundfunkansprache; Knatternde
Übertragung aus dem Radioempfänger]
„Deutschland wird nach diesem
Kriege in wenigen Jahren aufblühen wie nie zuvor. Seine zerstörten
Landschaften und Provinzen werden mit neuen, schöneren Städten und
Dörfern bebaut werden, in denen glückliche Menschen wohnen. Ganz
Europa wird an diesem Aufschwung teilnehmen. Wir werden wieder Freund
sein mit allen Völkern, die guten Willens sind, werden mit ihnen
zusammen die schweren Wunden, die das edle Antlitz unseres Kontinents
entstellen, zum Vernarben bringen.
Auf reichen Getreidefeldern wird
das tägliche Brot wachsen, das den Hunger der Millionen stillt, die
heute darben und leiden. Es wird Arbeit in Hülle und Fülle geben,
und aus ihr wird als der tiefsten Quelle menschlichen Glücks Segen
und Kraft für alle entspringen. Das Chaos wird gebändigt werden!
Nicht die Unterwelt wird diesen Erdteil beherrschen, sondern Ordnung,
Frieden und Wohlstand.
Das war immer unser Ziel! Es ist
das auch noch heute. Setzten die Feindmächte ihren Willen durch, –
die Menschheit würde in einem Meer von Blut und Tränen versinken.
Kriege würden sich mit Kriegen, Revolutionen mit Revolutionen
abwechseln, und in ihrer furchtbaren Folge würde auch noch der
letzte Rest, der von einer Welt, die schön und liebenswert war und
wieder sein wird, übrig geblieben ist, zugrunde gerichtet werden.“
[Walter Kempowski (Hrsg.): Das
Echolot. Abgesang ’45. Ein kollektives Tagebuch. 2005
Szenenraum
III [zusätzliche,
persönliche, irreale Ebene]
>>
Adolf Hitler:
Hitlers
Tagesbefehl vom 13. April: "Berlin bleibt deutsch, Wien wird
wieder deutsch, und Europa wird niemals russisch!"
(A.H.:
„Proklamationen“)
Proklamation
an die Soldaten der Ostfront
15.
April 1945
Soldaten der deutschen Ostfront!
[…]
Wer in diesem Augenblick seine Pflicht nicht erfüllt, handelt als
Verräter an unserem Volk. Das Regiment oder die Division, die ihre
Stellungen verlassen, benehmen sich so schimpflich, daß sie sich vor
Frauen und Kindern, die in unseren Städten dem Bombenterror
standhalten, werden schämen müssen.
Achtet
vor allem auf die verräterischen wenigen Offiziere und Soldaten,
die, um ihr erbärmliches Leben zu sichern, im russischen Solde,
vielleicht sogar in deutschen Uniformen, gegen uns kämpfen werden.
Wer euch Befehl zum Rückzug gibt, ohne daß ihr ihn genau kennt, ist
sofort festzunehmen und nötigenfalls augenblicklich umzulegen, ganz
gleich welchen Rang er besitzt.
Wenn
in diesen kommenden Tagen und Wochen jeder Soldat an der Ostfront
seine Pflicht tut, wird der letzte Ansturm Asiens zerbrechen genau
so, wie am Ende auch der Einbruch unserer Gegner im Westen trotz
allem scheitern wird.
Berlin
bleibt deutsch. Wien wird wieder deutsch, und Europa wird niemals
russisch. Bildet eine verschworene Gemeinschaft nicht des leeren
Begriffs eines Vaterlandes, sondern zur Verteidigung eurer Heimat,
eurer Frauen, eurer Kinder und damit unserer Zukunft.
In
dieser Stunde blickt das ganze deutsche Volk auf euch, meine
Ostkämpfer, und hofft nur darauf, daß durch eure Standhaftigkeit,
euren Fanatismus, durch eure Waffen und unter eurer Führung der
bolschewistische Ansturm in einem Blutbad erstickt.
Im
Augenblick, in dem das Schicksal den größten Kriegsverbrecher aller
Zeiten von der Erde genommen hat, wird sich die Wende dieses Krieges
entscheiden.
Adolf Hitler
Nachzulesen
der vollständige Text: http://der-fuehrer.org/reden/deutsch/Proklamationen/1945-04-15.htm - Abruf 14.06.2019 -
Szenenraum
IV: Auf dem Wege heim, zu Pfarrdienst, zu eifrigem
Schreiben seiner „Erinnerungen von 11944 bis 1945“, seiner Kunde
vom Weiterleben des Christlichen nach der übelsten Phase deutscher
Gott-, Ideen- und Weltbemächtigung.
Der
durchreisende Pfarrer, der im Stab einer Sanitätseinheit an jedem
Treck der Einheimischen vorbeiziehen konnte, geschützt durch
Kettenhunde – er näherte sich der realen und realistischen Lage
an. Er nahm deren NachRichten auf und hielt sie fest als erste
dienliche Hinweise auf die Realitätsverschiebungen, dir möglich
wurde durch die Niederlage der Wehrmacht, die Ohnmacht der Kirche –
und die Gnade der Westalliierten.
Worin
bestand seine Schuld-Analyse?
Er
erzählte von seinem Leben, seinen Zwängen, seinem
Durchhaltevermögen, seinem Mut … in unmenschlichen Zeiten.
Er
verlangte, ohne Forderungen zu stellen, von seinen Lesern, seinen
Zuhörern, sich die Frage zustellen: Hätte ich das geschafft? Wäre
ich christlich geblieben? Wie viel Leid hätte ich zu trösten
versucht? Wie viel Liebe hätte zu erwidern vermocht (pardon: zu
erwiedern, zu wiederholen vermacht oder vermocht).
Szenenraum
V: Nachfrage?
Vom
Geburtstag des allgegenwärtigen Führers (durch deutscher Frauen,
Männer, auch Bischöfe… Schanden) erfahren wir auch vom 22.4.1941
Perau
trägt nach in Roslawl, am 22. 4. 1942, in sein Tagebuch:
Als
ich am Montagmorgen ins Kasino kam, lagen für jeden zwei Eier da,
eine Tafel Schokolade und Weißbrot: Ich fragte, ob denn wieder
Ostern sei. Auch als man mich fragte, ob ich ins K.Z. wolle, kam ich
nicht darauf, daß Führers Geburtstag war. Mittags bei Tisch gab es
Sekt.
Es
geht im Kasino höflich und liebenswürdig zu, aber ein solch
herzliches Verhältnis wie in Tomaszow und Lublin kommt nicht
zustande. Mein evangelischer Kollege und ich stehen abends früh vom
Tisch auf, gehen in unser Heim und schreiben für die Verwundeten.“
(In: Priester, S. 60)
Nachzutragen?
Roslawl, in der Oblast
Smolensk im Westen Russlands, war Haupteinsatzort des Pfarrers Perau,
sowohl im Vormarsch auf Moskau, als auch in den Rückzugsbemühungen
bzw. -wirren. Roslawl wurde 1941 im Zuge der Kesselschlacht bei
Smolensk von deutschen Truppen besetzt. Dabei kamen im Juli 1941 im
Raum Roslawl erstmals die Raketenwerfer vom Typ Katjuscha, deutlich
und deutsch „Stalinorgel“ genannt, zum Einsatz. Bis 1943 blieb
Roslawl besetzt, ehe die Stadt in der Schlacht von Smolensk von der
Roten Armee befreit wurde.
Szenenraum
VI:
Fakten
eines Lebens:
JOSEF
PERAU
1910 Geboren in Wissel
(8.11.1910).
1932 Abitur im Collegium Augustiniam auf Gaesdonck
1932 Abitur im Collegium Augustiniam auf Gaesdonck
1937 Priesterweihe durch Clemens
August von G a l e n (18.7.1937).
1940 Ende der Kaplanzeit in Walbeck und Einberufung zur Wehrmacht
1940 Ende der Kaplanzeit in Walbeck und Einberufung zur Wehrmacht
1940 – 1945 Wehrmachtspfarrer in
den östlichen Kriegsfeldern in Hitlers Armee.
1948 - 1954 Kaplan in der
katholischen Kirchengemeinde St. Maria-Magdalena Goch; auch tätig
als Religionslehrer.
1954 – 1959 Präses auf der
Gaesdonck
1959 Pfarrer in Mariä Opferung zu Hülm bei Goch.
2004 Gestorben (29.7.2004).
1959 Pfarrer in Mariä Opferung zu Hülm bei Goch.
2004 Gestorben (29.7.2004).
2004 Beerdigt in Hülm (am 4.
August 2004 beerdigt im Schatten seiner Pfarrkirche)
Ich
mag ihm zuhören, seiner Stimme, seiner Überzeugung, seiner
Christlichkeit.
Ich
mag ihm zuhören, seiner klaren Stimme, seiner deutschen und
menschenwürdigen Sprache, seinen menschengerechten Überzeugungen,
seiner jesuanischen Christlichkeit.
Die
Predigt zur Todesfeier, vorgetragen von Erzbischof Dr. Werner
Thissen, ist nachzulesen:
„Ist
der immer noch da“, (der Kriegs- und Friedenspfarrer)?
Ja,
er ist immer noch da, der am Niederrhein „Engel des Herrn“
genannt wird. Notiz: Ich legte den ersten Stein
auf Pfarrer Peraus Grab am 20. Juni 2012.
**
Hülm
Netz:
Interessantes
übe die familie Perau:
Nachzulesen:
Josef
Perau: Priester im Heere Hitlers. Erinnerungen 1940- 1945. Ludgerus
Verlag Essen 1962.
In
der Nachschau:
Film
über Pfarrer Perau: „Hirte in Hülm“ von Dieter Bongartz und
Wolfram Seeger (1990)

Szenenraum VI: Zur
deutschen Militätseesorge:
Ein Blick in die Bibel
Bei unserer Fragestellung „Kann
ein Christ Soldat sein?“ empfiehlt sich zunächst ein Blick in die
Bibel und hier vor allem ein Blick in das Neue Testament. Wir machen
hierbei die Entdeckung, dass im Neuen Testament nur an ganz wenigen
Stellen von Soldaten, vom Soldatendienst, die Rede ist. So wird uns
beispielsweise im Evangelium nach Lukas (LK 3,14 ff.) berichtet, dass
Soldaten zu Johannes dem Täufer gingen und ihn fragten: „Was
sollen denn wir tun?“ und er sagte zu ihnen: „Misshandelt
niemand, erpresst niemand, begnügt euch mit eurem Sold.“
An anderer Stelle des Neuen
Testaments (Mt 8,5-13) ist die Rede von dem
Hauptmann von Kafarnaum, der Jesus
bittet, seinen Diener zu heilen.
Als Jesus in sein Haus kommen
will, erklärt jener Hauptmann: „Herr ich bin nicht würdig, dass
du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird mein
Diener gesund.“ Jesus rühmt diesen Hauptmann, indem er über ihn
sagt: „Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand
gefunden!“ – und erklärt ihm persönlich gegenüber: „Geh! Es
soll geschehen, wie du geglaubt hast!“ Schließlich begegnen wir
noch dem römischen Hauptmann (Mk 15,39), der, unter dem Kreuz Jesu
stehend, nach dessen Tod bekennt: „Wahrhaftig, dieser Mensch war
Gottes Sohn!“
Weiterhin ist im Neuen Testament
noch hauptsächlich in der Passionsgeschichte von Soldaten der
römischen Besatzungsmacht die Rede und in der Apostelgeschichte;
hier sind es Soldaten, die vornehmlich Kerkerdienst tun. Betrachtet
man diesen Befund im Neuen Testament zum Soldaten und zum
Soldatendienst, so stellen wir fest, dass eine brauchbare direkte
Aussage zu unserer Fragestellung hier nicht zu finden ist. Der Soldat
bzw. Soldatendienst spielt in den oben genannten Zusammenhängen
keine wesentliche Rolle. Der Soldatendienst ist nicht Thema dieser
biblischen Szenen, er wird nicht beurteilt.
Carl Ursprung
Szenenraum VII: >>
Von der theologischen Theorie zu beobachtbaren Realitäten:
>> Ein tödliches Witzchen, ein
Vorspiel ob der Verbrechen im Krieg:
Ein entsprechender Witz über
Soldaten, Gott/Christus und die politischen Heroen ist überliefert:
Von dem kath. Priester Joseph
Müller wird folgender politischer Witz überliefert: „Ein
Verwundeter liegt im Sterben und will wissen, wofür er stirbt. Er
lässt die Krankenschwester rufen und sagt ihr: ‚Ich sterbe als
Soldat und möchte wissen, für wen ich sterbe.‘ Die Schwester
antwortet: ‚Sie sterben für Führer und Volk.‘ Der Soldat fragt
dann: ‚Kann dann nicht der Führer an mein Sterbebett kommen?‘
Die Schwester antwortet: ‚Nein, das geht nicht, aber ich bringe
Ihnen ein Bild des Führers.‘ Der Soldat bittet dann, dass ihm das
Bild zur Rechten gelegt wird. Weiter sagt er dann: ‚Ich gehöre der
Luftwaffe an.‘ Da bringt ihm die Schwester das Bild von
Reichsmarschall Göring und legt es zur Linken. Daraufhin sagt der
Soldat: ‚Jetzt sterbe ich wie Christus.‘“
Vgl. die Folgen dieses „Witzes“
im Eintrag der Wikipedia:
Szenenraum VIII:
>> Peraus Beoachtungen
im Tagebuch eine Militärpfarrers. Berichtet von einem Verbrechen:
Rudobelka,
den 15. 3. 1944
Ich hatte geglaubt, ich hätte
schon alle Schrecken dieses Krieges gesehen, aber in den letzten
Tagen rollte ein Trauerspiel vor uns ab, wie es selbst Dostojewski
nicht zu malen wagte. Es werden hier in einem großen
stacheldrahtumzäunten Lager unter freiem Himmel die Zivilisten der
ganzen Umgebung zusammengepfercht. Die arbeitsfähigen Männer und
Frauen kommen nach Deutschland, die andern werden in einen
vorspringenden Frontbogen getrieben, der in einer Nacht
zurückgenommen wird - und alle sind beim Russen, der dann für sie
sorgen muß. So sagt man mir wenigstens. Als Grund wird angegeben,
die Dörfer seien Ansteckungsherde des Fleckfiebers und
Partisanennester. Wenn man in die Gegend des Lagers kommt, bietet
sich ein Bild des Schreckens. Das ganze Feld ist übersät mit dem
Hab und Gut dieser Menschen, das sie nicht weiter mitschleppen
konnten. Ich wurde ganz unvorbereitet mit dem Furchtbaren
konfrontiert. Ich kam ahnungslos von der H.K.L. zurück. Es fiel ein
feiner Nieselregen. die Dunkelheit brach ein. Ich spürte die
Veränderung zuerst an einem seltsamen erregenden Geräusch, welches
ich nicht näher bestimmen konnte, bis ich in der Ferne das Lager
entdeckte. Ein ununterbrochenes leises Wehklagen vieler Stimmen stieg
daraus zum Himmel auf. Und dann sah ich, wie man gerade vor mir die
Leiche eines alten Mannes abschleppte wie ein Stück Vieh. Man hatte
einen Strick um sein Bein gebunden. Eine Greisin lag tot am Wege mit
frischer Schußwunde in der Stirn. Ein Posten der Feldgendarmerie
belehrte mich weiter. Er wies auf ein paar Bündel im Dreck hin: Tote
Kinder, über die er ein Kissen gelegt hatte. Frauen haben ihre
Kinder, die sie nicht mehr tragen konnten, am Wege liegen lassen.
Auch sie wurden erschossen, wie überhaupt alles »umgelegt"
wird, was wegen Krankheit, Alter und Schwäche nicht mehr weiter
kann. Ein San.Offizier, dem ich erregt davon berichten wollte, wies
mich überlegen ab: »Herr Pfarrer, das überlassen Sie nur uns. Im
habe selber aus Mitleid ein paar hilflose Kinder erschossen.
Deutschland ist schnell wieder ein Kulturvolk, wenn es diesen Krieg
gewonnen hat." So reden aber nur sehr wenige aus der
ordentlichen Wehrmacht. Die Soldaten, die diese Dinge nicht aus
ethischen Gründen ablehnen, tun es wenigstens aus dem Gedanken: Was
wird uns geschehen, wenn wir in Gefangenschaft geraten? Was wird
Deutschland geschehen, wenn es den Krieg verliert? Man sagt, die
Aktion werde vom S.D.1] durchgeführt. Aber die Truppe ist
wenigstens am Rande beteiligt. Der Gottesdienst in Portschje mußte
ja ausfallen, weil die Truppe zur »Evakuierung" von Zivilisten
eingesetzt war. Das klang harmlos, und die Männer werden selber
nicht gewußt haben, wem sie die Leute auslieferten.
Ich saß lange wie gelähmt bei
meinem Mitbruder. San.Uffz. Staab, der diese Greuel schon mehrere
Tage mitansehen mußte. Aus einiger Entfernung sah ich heute einen
General das Feld des Elends entlangreiten. Was mag in den hohen
Militärs vorgehen angesichts dieser Dinge. Einen Augenblick kam mir
der Gedanke, ich müsse vor ihn hintreten und im Namen Gottes
Rechenschaft fordern. Aber der Geist reichte nicht zum Propheten. Ich
habe lediglich in allen Gesprächen offen meinen Abscheu kundgetan
und einige Kameraden abgehalten, sich am umherliegenden Gut dieser
armen Menschen zu bereichern. Sie wollten schon gestickte Decken an
ihre Frauen schicken.
Dieser Krieg ist eine furchtbare
Katastrophe des autonomen Humanismus. Es geschieht, was Dostojewski
in den "Dämonen" prophetisch voraussah: "Zurück zu
Christus und Rettung des Humanen oder Versinken in Barbarei und
Untermenschentum." Es ist nur die Frage, so ungefähr schreibt
er, "ob der moderne Mensch noch an Christus glauben kann".
An uns ist es nun also, dem modernen Menschen Christus so zu
verkünden in unserm Leben und in der Gestalt der Kirche, daß der
suchende Mensch den erkennt, den er sucht. Unsere Antwort auf diese
Herausforderung der Hölle kann nur vermehrte Hingabe sein.
Anm.:
1] S.D.: Von Perau
selber so im Buch identifiziert als“ Sicherheitsdienst (SS-Trupp)“.
Ein einfacher Kaplan, ein
Mehrwachtspfarrer berichtet von einem barbarischen Verbrechen, die
später als die Verbrechen der Deutschen Wehrmacht erkannt und
völkerrechtlich klassifiziert werden, zum Begriff
Vernichtutngskrieg.
Perau war sich einer Beoachtungen
sicher: Es waren Menschheits-verbrechen.
Er hat sie später zusammengefasst
in seinem Familien-Buch.
Feldgeistlicher Perau:
in Rudobelka
Mich interessieren an diesem Bericht zwei
Gesichtspunkte:
- Die Hinweise auf Dostojewskis prophetische Äußerung über den Verlust der Christentums. Die hier von ihm genannte Quelle aus „Die Dämonen“ liegt mir nicht vor; die Neuübersetzung von Sw. Geier „Böse Geister“ habe ich mir bestellt.
- die Einordnung von Zeugnissen verschiedener Feldgeistlicher (z. B. Divisionspfarrer) in die bekannt gewordenen öffentlichen Anklagepunkte zu den Verbrechen der Wehrmacht“.Szenenraum IX: Zu seinem Erinnerungen im Original-Text von Perau
Geschrieben
in Krasny (5. 9. 1943).
(…)
Nicht weit von hier wurde das Massengrab von Katyn aufgedeckt. Es
barg die Leichen von 10000 polnischen Offizieren, die durch
Genickschuß getötet wurden. Es heißt, eine neutrale
Ärztekommission habe festgestellt, daß die Leichen schon in der
Erde lagen, ehe die deutschen Truppen das Gebiet besetzten. Es
scheint, daß Stalin sie ermorden ließ, um die polnische
Führungsschicht auszurotten.
Welche schaurigen Geheimnisse bergen Rußlands schweigende Weiten: Ich denke an das Massengrab von Roslawl, an die Scharen von Juden, die wir in den polnischen Städten sahen und die inzwischen umgebracht sein sollen. Was haben wir zu erwarten, wenn schon das Blut des einen Abel laut aus der Erde schrie!" (Perau. S. 132. Von mir markiert als das schlussfolgernde Zeugnis von J. P., der nicht nur die sowjetische Führung kritisiert, sondern auch das deutsche militärische Vorgehen.)
Welche schaurigen Geheimnisse bergen Rußlands schweigende Weiten: Ich denke an das Massengrab von Roslawl, an die Scharen von Juden, die wir in den polnischen Städten sahen und die inzwischen umgebracht sein sollen. Was haben wir zu erwarten, wenn schon das Blut des einen Abel laut aus der Erde schrie!" (Perau. S. 132. Von mir markiert als das schlussfolgernde Zeugnis von J. P., der nicht nur die sowjetische Führung kritisiert, sondern auch das deutsche militärische Vorgehen.)
In
einer weiteren Durchgang der Erinnerungen hat Josef Perau aus seinem
Schriften nachvollziehend glaubhaft geschrieben, dass er Verbrechen
vom (nachmaligen festgestellten) Typus der Verbrechen der
Wehrmacht, als spätere Erkenntnis seiner Aufzeichungen.
Zum: „Abel“-Zitat, expressis verbis:
Hier
war die Massengräber der Juden erkennbar als Volkerverbrechen, dem
spär so genannten „Holocaust“, den er so geschichtlich bewerten
möchte, dass der Chronist zwei Stellen aufnimmt und sie verbindet:
1. Mos 4,1f – und Heb. 12,24:
Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme deines Bruders Bluts schreiet zu mir von der Erde. (1 Mose 4,10) - und verbunden mit „Und zu dem Mittler des Neuen Testaments, Jesu, und zu dem Blut der Besprengung, das da besser redet, denn Abels.“ (Heb. 12,24)
Ein beispielhafter Satz, der den ersten geschichtl. Tod, den Mahnruf zum Mord eines Juden, des Abel, verbindet mit dem weiteren weiteren Ermordungen, die er miterlebt – wir sagen „Holo-Caust“ -, der ermorderten Juden in den Jahren 1941/45, wie er es erlebte.
Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme deines Bruders Bluts schreiet zu mir von der Erde. (1 Mose 4,10) - und verbunden mit „Und zu dem Mittler des Neuen Testaments, Jesu, und zu dem Blut der Besprengung, das da besser redet, denn Abels.“ (Heb. 12,24)
Ein beispielhafter Satz, der den ersten geschichtl. Tod, den Mahnruf zum Mord eines Juden, des Abel, verbindet mit dem weiteren weiteren Ermordungen, die er miterlebt – wir sagen „Holo-Caust“ -, der ermorderten Juden in den Jahren 1941/45, wie er es erlebte.
„Blut der Besprechungen“ wird in der Lutherschen
Übersetzungen (für mich) nicht deutlich: Eine zweite Möglichkeit
des „Blut(s) der Besprengung“ (ob um metaphorisch oder
sakramental) zu verstehen und umzugehen) gibt mir eine andere
Übertragung: „24 Ihr
seid zu Jesus gekommen, der als Mittler den neuen Bund in Kraft
gesetzt hat, und zu dem reinigenden Blut, das – anders als Abels
Blut – Vergebung zuspricht, nicht nach Vergeltung ruft.“ („Gute
Nachricht Bibel“)
Neben diesen Verbechen der Wehrmacht (also auch von Perau selbst 2004 so beschrieben) nannte er später auch Vertreibungen und "Sammlungen" der russischen Zivil-Bevölkerungen und der Verschleppung von zivilen Jugendlichen (für die wirtschaftlichen Verfügungen der Nazis).
Enorm
– wahrhaftig finde ich Peraus Beschreibnis als eigenes,
priesterliches Er-Lebenis von Verbechen, für die wir heute
noch "verantwortlich" tragen - in staatlicher
Gemeinschaft der oder des DEUTSCHEN - also als VerPflichtung
(nachvollziehbar mit dem & im „GG Art 16a - (1) Politisch
Verfolgte genießen Asylrecht“).
Szenenraum
X: Oder eine andere Aufzeichnung, die die Kunst des Militärpfarrers verrät; er ist authentisch informiert; er kann Bezüge herstellen in loco aut in aeternum:
Im Urlaub, den 6. 6. 1944
In
der Normandie haben die Alliierten die lange erwartete Invasion
begonnen. Eine gewaltige Schlacht hebt an. Auch im Osten werden jetzt
bald die Wogen mit neuer Wucht gegen die Deiche rollen, Morgen früh
muß ich die Fahrt dorthin antreten. Inniger all je zuvor habe ich
das Bild der heilen Heimat in mich aufgenommen: Das Stadtbild von
Kleve, Schwanenburg und Stiftskirche hoch über dem weiten Land,
unvergleichliches Symbol des Zusammens von weltlicher und geistlicher
Gewalt. Die heilige Ordnung ist längst zerbrochen, aber noch immer
wirkt sie nach, solange solche Bilder von ihr zeugen. Vielleicht habe
ich dieses Bild zum letztenmal gesehen, ehe die Fluten darüber
zusammenschlagen. (Perau.
S. 163)
>> Josef Perau: Priester im
Heere Hitler. Erinnerungen 1940-1954. Essen ²1962. S. 159f.)
Die Site über die Gaesdonck
enthält nur eine lapidaren Nennung zu Josef Perau als
Historiker. Vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Collegium_Augustinianum_Gaesdonck
- Abruf am 12.06.2019.
>> Auch hier gibt es keine Information:
https://www.kirche-und-leben.de/suche/?id=32&tx_kesearch_pi1%5Bsword%5D=Perau&tx_kesearch_pi1%5Bpage%5D=1&tx_kesearch_pi1%5BresetFilters%5D=0&tx_kesearch_pi1%5BsortByField%5D=&tx_kesearch_pi1%5BsortByDir%5D=
- Abruf 14.06.2019 -
Szenenraum XI: Die deutsche
Militärgeistlichkeit im Zweiten Weltkrieg – ein Szenarium, das
noch nicht eschlossen ist.
Ich kenne für einen Pfarrer, der
sich nicht hat verbiegen lassen in seinem Auftrag, in seinen
Wahrnehmungen, in seinen Aufzeichngen.
Seine Seelsorge ist noch zu
entdecken. Seine Bücher sind verloren in Archiven und Antiquariaten
– aber seine Intentionen sind offen wir ein Messbuch, wie eine
HEILIGE SCHRIFT.
* *
Die
Seite der Katholischen Militaerseelsorge bietet nur einen lapidaeren
Beitrag über die"Katholische Militärseelsorger unter
dem Hakenkreuz":
https://www.katholische-militaerseelsorge.de/geschichte/zweiter-weltkrieg
- Josef Perau : Chronik einer niederrheinischen Familie. Wurzeln und Lebensraum Goch 2004. - In dieser Famfileingshcihte kommt J. P. uahc auf seine Aufzeichnugen als Militärpfarrer zu sprechen. Er relativiert seine authentischen Wahrnehmung aus den Feldzügen (S. 586), mit dieser typisch theologischen Frage, eine Sinnstiftung in generalis caelorum:Caelum et terra transibunt, verba autem mea non transibunt. „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ (Evangelium nach Markus 13,31) :
- Hier benennt Perau seine schaurigsten Erlebnisse, ohne von Verbrechen der Mehrmacht an der Menschlichkeit zu sprechen, die es:
- den jüdischen Kindern von Bjala-Zerrkow,
- den russischen Soldaten im Massengrab von Roslawl,
- der Zivilbevölkerung der polnischen Dorfes Krassowo-Czentri,
- den russischen Greisen und Kindern am Weg bei Rudolska,
- und die deutschen Soldaten, die er beerdigt hat,in die Zusammenstellung.(In der Familienchronik, S. 586)
- Wörtlich so formuliert:
- Aber nutzt es den jüdischen Kindern von Bjala-Zerrkow, den russischen Soldaten im Massengrab von Roslawl, der Zivilbevölkerung der polnischen Dorfes Krassowo-Czentri und den russischen Greisen und Kindern am Weg bei Rudolska, den deutschen Soldaten, die ich beerdigt habe, daß herausgefunden wird, wer die Schuld an ihrem Tode bringt? Ich wäre ohne Trost über ihr Schicksals, wäre ich nicht überzeugt, daß die Stimme, die Moses aus dem brennenden Dornbusch hörte, nicht trägt und ihre Botschaft nicht nur an die Kinder Israels gerichdetet: „Ich sah das Elend meines Volkes, und ihr Schreien ihrer Treiber höre ich, ja ich kenne ihre Schmerzen (2, Moses 3,7) (In der Familienchronik. S. 586)Quomodo:
So funktioniert die Strategie der theologischen Exculpation Verbi divini et viris minister et vis maior.* In der Beziehung zur Religion werden die Menschen gleichgeschaltet, ergo: nicht indivuell-human gewertet. Jeder Mensch trägt stets einen Keim in sich, der seine Originalität ausmacht, jedes Individuum hat seine Geschichte. (August Strindberg)* Eine Religion wäscht die andere; sprich, mit Gottes Worten: Das Erstgeburtsrecht sühnt alles Unmenschliche oder lässt die UnTaten vergessen.* Fortsetzunug folgt: Dass es einen Fortschritt im Humanen gäbe, von einem Krieg zu nächsten – wird nicht für möglich gehalten.* Dass das militärische Handwerk der Männer … - Krieg(e) zu führen und sich zu entschulden, so dass sie ad futuras weitergeht. - Verachte die Lingua Tertii Imperii.* Wenn man nicht zu Völkerrechts-Prinzipien bekennt – so enthebt man sich der Verantwortung für individuelle Sanktionen. Ius divinum ist eine AusRede. Iura dare, also eine Verfassung geben, ist ein Prinzip, das ius divinum ist eine Erfindung von Menschen; mensch kann es außer Kraft setzen kann: Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit.* In hoc signo [victoris aut victorum] vinces. Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras. (Ovid: Remedia Amoris. 91)* In omnia paratus. Singe und siege in heiligen Gewändern und Dogmen , auf den Lippen In nomine Patris et Filii et Spiritus sancti.** Man (mann!) die putzmuntere Art der anthropogenen Vorstellegungen von Gott. - Ein Agonistiker mag sich hüten vor seinen eigenen Bedürfnissen, die er als Gottes als Göttliches ausgibt. Über die Götter allerdings habe ich keine Möglichkeit zu wissen, weder, dass sie sind, noch, dass sie nicht sind, noch, wie sie etwa an Gestalt sind; denn vieles gibt es, was das Wissen hindert: die Nichtwahrnehmbarkeit und dass das Leben des Menschen kurz ist. (Protagoras)* Incredibile dictu … dass jegliches Leben vom Weibe geboren und genährt wird, individuell gesehen, und, gemeinschafltich verstanden, geachtet und geehrt sein soll.
Im politischen/strafrechtlichen System ergaben sich für die Verbrechen der Wehrmacht, die der Pfarrer bekundet und spsäter exculpiert hat, keine Probleme:
Vgl. die Einschätzung bei Wikepidia:
Generell gesehen sind aber ein Großteil der Ermittlungen und Verfahren eingestellt worden. Das zahlreiche Material, das den Staatsanwaltschaften und der Zentralen Stelle zuging, hat zu nur sehr wenigen Anklagen geführt. Bei den Verurteilungen ist das geringe Strafmaß auffällig, das ganz generell für NS-Verfahren vor westdeutschen Gerichten typisch ist. So der.generelle Befund für diei BRD als Staat, mit der gewährten Straffreiheit: https://de.wikipedia.org/wiki/Verbrechen_der_Wehrmacht#cite_ref-167 - Abruf 15.062019Hic Rhodus, hic salta - pardon: Hic Gaesdonck, hic salta: .Auf der Gaesdonck - © Autor und Thema sind mir unbekannt; die Quelle ist mir nicht mehr feststellbar. - Ich stelle mir vor in extenso:Man könnte von der Sternwarte auf der Gaedonck sich abseilen. Trotzdem hat dieses Bild einen hohen symbolischen Reiz für mich: Man könnte zu einigermaßen Gedankenflügen sich anregen, sich motivieren lassen. - Ein Klassengenosse, zeitweilig sogar mein Bankgenosse, prägte mal den Satz: Gaedonck sei die 'Wiege der Bildung'. - Wenn man die Art der Gedankenflüge mitbedenkt : Cogitationis poenam nemo patitur.
Literatur:
Josef
Perau : Priester im Heere Hitlers. Erinnerungen 1940 – 1945.
Essen. 1962, ²1963.
Josef
Perau : Waren wir vorbereittet ? - In:
Gaesdoncker Blätter. 1999. Neue Folge Band I. Historisches
Lesebuch. Goch 1999. S. 102-108. -
Peraus Aufsatz ist eine Ansammlung von Titeln, Thesen,
Verhinderungen, Hoffnungen, Nicht-Überschaubarem,
Nicht-Einlösbarem. J. P. kommt zu einem vagen Schluss, dass er die
«Vorbereitung» der christlichen Erziehung in Kultur und Politik
der 30er Jahre des vorigen Jh.s. im Wesentlichen die selbst gestellte Frage verneint.
- … Die Wahrheit und das Leben ….Josef Peraus Aufzeichung:Mechowoje, den 13.12.1943Während der Woche war ich mehrmals unterwegs durch Regen und Kälte. Gestern rief das Kriegsgericht an und empfahl einen wegen Selbstverstümmelung der linken Hand zum Tode verurteilten Leutnant meiner Fürsorge. Es wird in der Division viel über den Fall geredet. Der Verurteilte, ein junger Schlesier, der gleich nach dem Abitur Soldat wurde und in der Division als" Theologe" galt, hat zu seiner Entlastung angegeben, er habe sich die Verletzung beigebracht, um sich auf diese Weise vor der Priesterweihe zu retten. Er liebe ein Mädchen, hätte aber keine Möglichkeit gesehen, seiner Mutter diesen Gesinnungswechsel verständlich zu machen. Der evangelische Rgts.Kommandeur, Oberst von Majewski, hält das für ein Märchen. Soviel wisse er als Schlesier vom katholischen Leben, sagte er mir. Aber für manche andere ist jetzt wieder Gelegenheit, die trüben Vorstellungen von katholisdiem Gewissenszwang und vom Zölibat zu befestigen. Ich stehe inmitten dieses Für und Wider mit versiegeltem Mund und verstehe wieder etwas besser das Schweigen Gottes über dem Gerede der Menschen. Ein langes Gespräch, geführt im Angesicht der letzten Dinge, gab mir neue Einsicht in das zielsichere Wirken der Gnade. Dieser Mensch weiß sich von ihr gestellt wie ein Wild in der Schlinge. Trotz der Ausweglosigkeit eines selbstgebauten Labyrinthes sieht er "den Weg" und ist bereit, ihn zu gehen. Über Lüge und Tod geht schon sieghaft "die Wahrheit und das Leben" auf *).*) Die letzten Worte des Verurteilten waren: "In te Domine speravi, non confundar in aeternum". So erzählte mir später der Geistliche, der bei der Exekution in einem rückwärtigen Standort zugegen war. -[Orginale Ergäönung von J.P.] (In: J. P.: Priester im Heere Hitlers. Essen ²1963. S. 147)- Ich trage nach (ungeschoren von militärischen Denkmustern): Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. (Johannes 14,6: Einheits-übersetzung 2016)Und meine nasen-weisen, nicht deformierten Fragen, würden lauten:Was sind das für eherne Gewissensfragen?Was sind das für militärische Gewalt-Kommandeure oder -Gerichtsräte, die ob Grundfragen im Zhg. der „Selbstverstümmelung“ mit der Todesstrafe reagieren müssen?Was sind das für sexuelle und soziale und geistige, aber ad ultimum hysterische Fragen, die mit dem Zöblibat verbunden?Und/aber:Die miltärischen Gesetze haben sich schon verändert...
*
Peraus wichtiges Werk ist in allen antiquarischen Suchsystemen lieferbar:
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/autor=Josef+Perau
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Als Manuskript verfasst von:
Anton Stephan Reyntjes, Recklinghausenanton@reyntjes.de
Post
Scriptum:
Perau hat viele religiöse
und politsische Probleme beschrieben, die informativ, auch wenn sie
bedrückend sind: auch mit den liturgischen und emotiolen Festen:
Ostern oder Weihnachten.
Ich verweise z.B. auf die
Aufzeichnung vom 26.12.1041, in Juchnow (in: J.P.: Priester. ³1963.
S. 46).
Ich bin aber hier eine
andere Szene Perau als Pfarrer und Mensch vorstellen:
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