> Typisch: Erich K ä s t n e r! <
ErInnerUng
an HörspielGeräusche:
Besuch auf der
Krankenstation
Das lernte ich neu,
sozusagen: super/neu: einfach knorke: diese Vielfalt der Geräusche,
mit einem kleinen Kofferradio. Eine Privileg der Schwester Krank.
Wie kam ich dazu: Ich
hatte Bewegungsstörungen, irgendwie Meniskus; nein, Fußball hatte
ich nicht gespielt: warum auch: ich war bewegungs-gestört: also ich
stolperte die Treppe zur Schwester Krank hinauf.
Ich setzte mich: Vier
waren schneller als ich.
Und sie taxierte erst mal
die Erkältungen, die Einpinselungen mit Jod (die man überstehen
muss, wenn man auf krank macht).
Dann nahm sie mich vor,
als ich noch - sozusagen Nachbehandlung: Sie entschied mit einigen
Bemerkungen: Ich solle mir Handtuch und den Kulturbeutel, samt
Schlafanzug holen; Sie habe ein Bett frei: Da konnte ich im Bett ein
wenig Verrenkungen machen. Und mich ausruhen vom Fußball.
Komisch, als habe ich
niemandem Bescheid gesagt: ich wurde nicht besucht von den
Klassengenossen.
Aber, die Sr. hatte dem
Präses natürlich Bescheid gesagt; und sorgte dafür, dass ich
versorgt wurde, früh, mittags, abends..
Da stand der Präses vor
meinem Bett:
Ach, sage mir mal:
Wann hast Du zum Dr. R..-B. Kontakt aufgenommen, nach dem Abi 65. Ich
babe ihm geschrieben, wegen der zwei Bücher, die er mir abgenommen
hatte, als ich mal auf der Krankenstation lag; und er mich überfallen
hatte, nachdem er mein kleines Bücherregal gefilzt hatte. Den tolle
Taschenbuch von S. Lenz So zärtlich war Suleyken
hatte er auch eingesackt wg. des frivolen Titels; ich hab ihn
gebeten, zu diesem Lenz mit einen Deutschlehrer
zu sprechen... - kein Mensch hat mit mir gesprochen, beim Lehrer,
kein Klassen-Genosse! Dass ich dann Mitte UI nach Hause gehen konnte
- und als Externer zur Großen Gänsewiese zu fahren konnte (wo er so
spinnefeind zu Externen war. Die brachten immer wieder das geistliche
Geschäft in Ordnung: Perturbationes !); unter besonderem Beschuss
der beigeordneten Lehrer; mir hinfort suspekt. Täglich.
Und dann der kleine
Kästner (ein Ullstein-Taschenbuch # 102: Fabian. Die Geschichte
eines Moralisten: ein große Buch, die Nazis haben sich schon daran
vergriffen, am 10. Mai 1933, als „Studenten“ stapelweise deutsche
Bücher auf einem mit Benzin gesteuerten Scheiterhaufen verbrannten
(ja, Bücher brennen schlecht!): „Fabian“, ich hatte es 1962
gekauft (& über alle Umzüge gerettet); und dem Präses fiel das
schmale Bändchen wg. der Titelbildes auf: anstößisch; schreckhaft
war für mich nur der Schluss: [Ein Rettungsversuch] „Der kleine
Junge schwamm heulend ans Ufer. Fabian ertrank. Er konnte nicht
schwimmen“. Aber Kästner schrieb: „(…) leider nicht
schwimmen.“ ...
Erich
Kästners Kinderbücher wurden auch von den Nationalsozialisten
geschätzt, doch seinen Fabian von 1932, den hassen sie: Das
seien, schreibt der Völkische Beobachter, nur »Sudelgeschichten«
und »Schilderungen untermenschlicher Orgien«. Im März wird er mit
einer Reihe anderer »kornmunistischer und linksradikaler
Mitglieder«, darunter die jüdischen Autoren Lion Feuchtwanger,
Alfred Kerr und Egon Erwin Kisch, aus dem »Schutzverband deutscher
Autoren« ausgeschlossen. Und am 10. Mai wird der Fabian zusammen mit
seinen Gedichtbänden öffentlich verbrannt - »gegen Dekadenz und
moralischen Verfall«, »Für Zucht und Sitte in Familie und Staat«,
rufen die Nazis auf dem Opernplatz, bevor sie Kästners Bücher in
die Flammen werfen. Als einziger der unzähligen Autoren, deren
Bücher an diesem Tag ins Feuer geworfen werden, steht Erich Kästner
dabei. Er erlebt hautnah, wie der Hass Menschen verwandelt. Eine
Studentin erkennt ihn und ruft: »Da ist ja der Kästner!« Er
schreibt: »Ihre Überraschung, mich sozusagen bei meinem eigenen
Begräbnis unter den Leidtragenden zu entdecken, war so groß, dass
sie dabei auch noch mit der Hand auf mich zeigte. Das war mir, muss
ich bekennen, nicht angenehm.« Doch die Studenten um ihn herum
schauen alle gierig auf das Feuer, das die Bücher der Avantgarde
zerfrisst, und ignorieren den Ruf der jungen Frau. Es ist nicht
leicht zu verstehen, warum Kästner in diesem Moment keine Angst um
sein Leben hat. Er weiß, dass fast alle anderen Autoren, deren
Bücher da im Feuer lodern, schon emigriert sind. Aber er geht
einfach nach Hause, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich blieb, so
sagte er später, »urn Augenzeuge zu sein«. Erich Kästner hat
offensichtlich Nehmerqualitäten. Er geht auch nach der öffentlichen
Bücherverbrennung weiter ins Romanische Café, verrät niemandem,
dass er SPD gewählt hat, und tut, als sei nichts gewesen, auch wenn
er weiß, dass seine beiden letzten Affären, »Moritz« und „Pony
Hütchen“ - Yeah, ich hab's ich nachgeschlagen (wie schön, das man
das hat: meine Erinnerung neu ausleben zu lassen; immer im
Krankenbett):
Hirche:
ich buchstabiere im Internet: Ein Mann und eine Frau. Sie haben sich
nie gesehen, werden sich niemals begegnen und doch sind sie einander
vertraut. Vielleicht existieren sie nur im Traum. „Warum sind wir
getrennt?“, fragt sie. Er darauf: „Damit wir uns lieben sollen.“
„Die seltsamste
Liebesgeschichte der Welt“ ist die, von der fast jeder träumt.
Zwei junge Menschen in sehr unterschiedlichen Lebensumständen
träumen sich ihren Partner.
Auf dem Weg zur Arbeit, im Theater,
in Lokalen und zu Hause sprechen sie miteinander – von sich, von
ihrer Liebe und von ihrer Sehnsucht. Immer wieder hoffen sie, dass
sie sich einmal begegnen werden. Aber sie wissen auch beide, dass der
andere für sie nur im Traum existiert.
Hirche: Die seltsamste
Liebesgeschichte der Welt. Produktion: NWDR 1953
Später,
sagte ich das schon? Im Brief betrachte ich seine Leiden: mit Jungs:
Immer Jungs!
"Die
seltsamste Liebesgeschichte der Welt“ - Von Peter Hirche. Vom den
Autor habe ich wieder gehört. - Seltsam, so an/schaulich: !
Aber, komisch, als ich von meiner Schule, einem
bischöflichen, gymnasialen Konvikt, ge-xt wurde, lernte ich ein
Mädchen kennen, mit dem ich meinr erste Liebe erlebte: Was war da so
schön, auch schon dass sich Sex kennen lernte (nein, aber das
Petting, lange bevor ich diesen Begriff kennen lernte; im
Lateinischen gibt es nix dafür; das war alles impudicitia fem.).
Samtagsabends: nach wir tanzen waren (aber uns verloren
fühlten in dem kleine Saal von Musik & Cola: Wir konnen uns
nicht unterhalten bei diesem Krach): in einem Park, Schwanenteich
genannt, ja, mit zwei Schwänen: die wir nicht beachteten): wo wir
uns küssten, nimmersatt – und erst nachts, zu Hause, an Unterhemd
und Unterhose (äh: natürlich nur ich?) erkannte, was mir erregt
hatte. Aber, das ich dann sonntags bei ihr nachfragte, ob auch bei
ihr die Verschlappung der Wäsche einzug – nein, dass konne man
nicht fagen: Aber ich erlebte, den Hochgesang: dann man sich selbst
sah: einen neuen Überblick gewann: ob seiner Beschränkung: dass man
alles mit ihren Augen sah; die Blumen, kleinen Geschenke; auch die
kleinen Stäbchen ... beim Pommes frites!
Unserem olypischen Gesäss mit dem gemeinsamen Stäbchen.