Dienstag, 15. Oktober 2024

Wie immer, alltäglich: Unerfassbares in priesterlich-semanischen Gewand gekleidet)

 

Geschichte seiner Selbst (erlebt 1959):

Beichte & Propaganda satt - Wahrhesit, Währheit-chen

Emil Pankok: Schöpfungsrad (aus der Balkanreise erfasst)
                                                            - Symbolabbildung, die die Metapher erfasst -


Hattest du dabei einen Samenerguß? Vielleicht einen kleinen?

Da kniete er halb im Dunkeln und mußte eine Frage beantworten. Hatte sich mit allen möglichen Bedenken und Skrupeln und Umwegen (ob nicht doch die Berührung, der Gedanke, das Scheuern unter Schlafanzug?) erforscht und keine sinnvolle Antwort gefunden. Hat sich verskrupelt, sich reingedacht in abstrakt-entsinnlichte Beschreibungsfoskeln zu den zehn Geboten. Der Geistliche, als Spiritual mit der Flexibilität einer Osterkerze beamtet und lehrermäßig besoldet, tat sich dicke auf seine Aufklärung, die er uns immer wieder anbot. Und wo er keine Anschauung leistete, nur aufgetragene Moral von Sich-Berühren, Unzucht, Unkeuschheit, Schamlosigkeit und was die selbstgerecht und übertrieben wichtig genommene Moral alles so denen abverlangte, die sich der Körperlichkeit entsagten. Dünkel und Anmaßung statt einfacher Wahrheit und Ehrlichkeit. Nachdem wir beim erstenmal mitgekriegt hatten, dass er die dicken, die richtig realistischen Fragen nicht mochte, fragten wir gar nicht mehr. Gedrucktes gab es nicht. Alles war dem Informationsmonopol der Geistlichkeit ausgeliefert.

Kurze Zeit später, wußte er, was eine Ejakulation ist. Da hatte er dem Wahrheitspriester monatelang was vorgelogen. War das nun auch wieder Sünde? Torheit einer gesprächslosen Kommunikation, die Sünden diktierte, die sie nicht erklären konnte, die sie sich anmaßte, die Individualität und Selbständigkeit und Informationsbedürfnis der Schutzbefohlenen als Gefahr aussortierte.


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