Donnerstag, 9. Januar 2025

Schul - G e s c h i c h t e n -


Zweimal .. -mal - S c h u l e  als beglückendes Geschehen, als Er-Innerung 

 Auch eine Schul-Story:

 Schulstoff: Nacherzählung aus veränderter Perspektive:

Nach einer dreiwöchigen Vorbereitungszeit stand in Klasse 6 eine Arbeit an: Ich schrieb auf einer Matritze diesen Text {Damals hatten wir noch den Vorzug, Kopien benutzen zu können}:

Klassenarbeit Nr. 6

Der Dichter Johann Peter Hebel hat eine Geschichte mit dem Titel „Das wohlfeile Mittagessen“ geschrieben. „Wohlfein“ bedeutet hier: „billig“ oder „preiswert“. Diese Ezählung fängt so an:

Es ist ein altes Sprichwort: Wer andern eine Grube gräbt, fällt selber hinein. -. Aber der Löwenwirt in einem gewissen Städtlein war schon vorher darin. Zu diesem kam ein wohlgekleideter Gast. Kurz und bestimmt verlangte er für sein Geld eine gute Fleischsuppe. (…)

* Erzähle diese Kalendergeschichte nach dem Vorlesen aus der Perspektive des Gastes nach.

*

Anschließend bestimme die grammatischen Informationen der unterstrichenen Wörter und gib an, welche Satzteile sie bilden.

Schreibe also nach Deiner Nacherzählung in Dein Heft: 1) eine Geschichte: … usw.: 2) ...

*

Nach einer Woche war die Rückgabe der Arbeit abgeschlossen.

Es stand ein Elternsprechtag an. - Dazu erschien an einem Nachmittag ein KollegeLehrer, ein Lehrechen, den ich einmal fragen musste, ob er den Story-Schreiber Hans Bender kenne; mit den vielen Kurzgeschichten in den Lesebüchern? Nein, er kannte ihn nicht; seine Fächer mit Deutsch und Latein erlaubten ihm viele Freiheiten und -zeiten, auch zu gewerkschaftlichem Plausch.

Dann: Er beschwerte sich über die Aufgabenstellung der zweistündigen Klassenarbeit, bei der seine Tochter nur mit einer „vier“ abgeschlossen hatte: „Was? Wie? Warum so viel Grammatik?“ -

Ich fagte ihn, ob er nicht wüsste, dass das Lehrstoff sei; ob ihm das (übrigens gut und sauber geführte) Hausheft seiner Tochter bekannt sei. Er muckste. „Äh“. -“Da hast du gar nicht reingekuckt; und den Stoff von drei Wochen nicht bekannt gemacht?“ - „Äh“, er sabberte. Er sagte nix! - „Na, gut, dann raus, hier. Hier komme andere Eltern, die wirklich was von mir wissen wollen zum Leistungsstand ihrer Kinder. - Geh' zum Direx. Da gehörst du hin!“

Lehrer] Ernst Wiechert in der „Hirtennovelle“ (1935): »Der Lehrer«, konnte die Mutter mit ihrer anspruchsvollen Philosophie zu Michael sagen, »der Lehrer, siehst du. hat ein Gehalt und einen Stock. Und der Förster hat ein Gehalt und ein Gewehr. Aber der Lehrer kann nicht Förster sein, sonst würden die Hasen lachen, und der Förster kann nicht Lehrer sein, sonst würden die kleinsten Rotznasen lachen. Sie sind beide zu dumm, um etwas anderes zu sein. Du aber mußt so viel lernen, daß du alles sein kannst, auch ohne Stock und ohne Gewehr. Hier innen muß man alles haben, siehst du, Stock und Gewehr und Talar und Siegel. Und als Saul auszog, um eine Eselin zu suchen, fand er eine Königskrone!« 

                                                                                        



 * * *


Schulstoff: Erörterung


Klassenarbeit 10b:

Erörtere eines der folgenden Themen (- … erwünscht sind auch Texte in freier, selbständiger Form; wie wir es geübt haben!):

Nur dieser Fetzen ist mir geblieben.
Dann, diese Klassenarbeit: Ich habe „Annas“-Text per Matritze abgezogen; und je ein Exempalr den Kindren, also den Schülerinnen (ja, stimmt: Damals hatte ich nur Mädchen in dieser Klasse) bei der Rückgabe der Klassenarbeit allen zu Verfügung gestellt. (Ja, dieser Text hat Spaß gemacht, auch bei der Abschrift; ach bei der Burteilung durch die Kameradinnen):


Der Wecker klingelt. Es ist 6 Uhr und 15 Minuten. Sie taucht aus dem Kissen empor und stellt das Gebimmel ab. Sie denkt: 'Scheiße, schon wieder aufstehen!' 

Damit hört ihr Gehirn auf zu denken.

Mechanisch tut sie, ws die jeden Mogentu: Ssi schurlft au sme Bestt, schottelt es af, öffnet das Fenster, schleicht zur Tür, tritt in dne Flur und verschwindet nun ins Badezimmer, wo sie erst mal für eine Stunde verschunden bleibt.

Jetzt, wo sie fort ist, habe ich Zeit, Ihnen einiges über diese Frau zu erzählen. Also fangen wir an: Sie heißt Anna: Und ist 27 Jahre alt, lebt in München und ist von Beruf Fotomodell. Nun werden alle denken: Oho, ein Fotomodell! Na, die muss toll aussehen!' Tut sie auch! Da, schauen Sie! Und sie ist wieder da, und was sagen Sie nun? Ja, da bleibt Ihn die Spucke wg? So hübsch, rosige Wangen haben Sie noch nie gesehen! Und auch der Mund ist lieblich anzuschauen. Ihre Augen strahlen im schönsten Glanze und die Haare sitzen wirklich perfekt! Und nun sollten Sie beoachten, wie vorteilhaft die Nase zur Geltng komt, wenn Anna ihre hübschen Zähne durch ein Lächeln sehen läßt.

Heute wird unsere bezaubernde Anna eine ganz besondere Kollektion von Brautkleidern in einem Modehaus aufnehmen. Dafür wird diese bildhübsche Person den Betrag von 980 DM erhalten, und sogleich wird sie in der Lage sein, sich eine neue Ansammlung von Kometikartikeln zuuzulegen.

Oh, und dann wird sie noch schöner sein, weil diese hübschen Töpfchen, Döschen, Tübchen und Stiftelein sie mit ihrem Inhalt betören und verändern werden.

Ach - du wunderbare – du Schönste aller Schönen – du meine Primadonna – ich nur dich allein!

Ach, entschuldigen Sie bitte:Ich vergaß ja ganz, mich selber vorzustellen: 

Gestatten:

Ich bin Annas Gehirn! 

(Leider habe ich eine kleine Schwierigkeit; im "Kopp" [in meinem!) führe ich den Namen der Schülerin, die diese Arbeeit geschrieben hat, mit dem Kürzel S .D. - Oh - wenn ich irren täte!  Sie müsste es mir verzeihen, bitte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen