Freitag, 21. Februar 2020

Wie ich einen Redakteur in Sachen Tucholsky informierte

                                                    Kurt Tucholsky - in historia -


Für einen Redakteur - Kleine Belehrung ad libitum:

Tucholsky-Zitat: Was darf Satire? Alles.


Sich mit einer sinnvollen, zumindest aber realen Definition von "Satire" zu beschäftigen, könnte verhindern, dass Herr Sommer sich "bis auf das Letzte verteidigen" soll oder will: gemeint sei "das letzte Hemd", "der letzte Muskel"?

Im Ggs. zu Böhmermann hat Kurt Tucholsky1] hat seit 28702.1919 (mit dem Aufsatz "Was darf die Satire....?") keine einzige miefige, zotige, ranzige, verleumderische Satire geschrieben. Es ist also möglich von einem aufklären Bewusstsein auszugehen und sich selber und die Zeiterscheinungen zu beobachten, anzuklagen, sie lächerlich zu machen... - ein Verfahren, das man mit der Definition angehen kann: Satire ist die ästhetisch sozialisierte Aggression, die ihre intentio ex negativo anbietet. - Der unpolitisch lärmende Böhmermann (mit jahrelangem Quatsch gegen einen geistig wenig bedarften Fußballer sich zu beschäftigen, bringt keine kulturelle Bildung, mit Hilfe derer ein Kampf gegen Diktatoren, Menschenrechtsverletzer, Leugner der Menschenrechtsmassaker gegen die Armenier und Mörder am kurdischen Volk möglich wäre. - Nein Böhmermann bedarf nicht der Hilfe von Gebildeten und feuilletonistischen Ja-Sagern. Er ist ein lärmend schnöseliger Moderator ohne Führung durch einen Redakteur - mit einem Textchen, das sich einer lausigen Goebbelschen Tricklügnerei bedient, um den beleidigenden Dreck auszustoßen, ein politischer Rohrkrepierer, eine Dummheit, der niemand huldigen sollte... - „ästhetisch sozialisiert“ - von diesem sprachlich-literarischen Kriterium, dieser Verpflichtung ist Böhmermanns jocus-locus ad libitum entfernt: sprachliche Fickerei!

KurtTucholsky hat seinen Beitrag von 1919 Schritt für Schritt aufgebaut - so dass der finale Schluss Was darf Satire? [Neue Zeile:] Alles. die Folge von seinem Vortrag ist, mustergültig als Summe, die die Klimax der Analyse über 86 Zeilen ist. - Mit weniger Argumenten macht es Tucholsky nicht. - (Auch dieser Lehrer nicht, der Ihnen im dradio.de hier geschrieben hat. - Also, bitte nicht einen Tucholsky zitieren, ohne ihn zu kennen; man gibt nur seine eigene Unbedarftheit preis; als möchte man ein Gedicht mit der Schlußzeile zitieren. - Ja, KT hat keine Instanz (wie alle Autoren), die es ihm erlauben würde, ihn korrekt zu zitieren.)


Zurück zu: Böhnermann kann keine Satire-Freiheit für seinen „Ziegenficker“ - es machte sich ja nur zum Strichjunge eines Diktaros - beanspruchen; es ist ein Unerzogenheit, die sich selbst verrät: für seine Unbildung. Aber, das ist typisch für B., der am blödesten über seine eigenen Witzchen lacht, während er sich vorträgt .



1] Was darf die Satire?
Frau Vockerat: «Aber man muß doch seine Freude haben können an der Kunst.»
Johannes: «Man kann viel mehr haben an der Kunst als seine Freude.»
Gerhart Hauptmann

Wenn einer bei uns einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel.
Satire scheint eine durchaus negative Sache. Sie sagt: „Nein!“ Eine Satire, die zur Zeichnung einer Kriegsanleihe auffordert, ist keine. Die Satire beißt, lacht, pfeift und trommelt die große, bunte Landsknechtstrommel gegen alles, was stockt und träge ist.(Text in: https://de.wikisource.org/wiki/Was_darf_die_Satire%3F_(Tucholsky) - auch in: K.T.: Gesmatausgbe. Texte und Briefe. Bd. 3. 1919.S. 33ff. u. S. 548f.


2] Wikipedia meldet:  „Geitenneuker“ (ndl. für „Ziegenficker“); das ist natürlich Unsinn. "Ziegenficker" gibt es nur auf schmutzigen Polizeifotas; wobei es unklar bleibt, wer das Foto gemacht hat, da der Schmutztyp des Z. beide Hände gebraucht; also muss er einen polizei-bekannten Kumpanen gehabt haben. - Dem B. gebe ich mich als semantischen Kumpan für seine "-Fickerei".

3] Noch eine ErFahrung mit Tucholsky: https://stephanus-bullin.blogspot.com

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