Montag, 10. April 2023

Collegium L u d g e r i i - im Schlafsaal

 Ver-Gessen Es  # 10

Von der Achterbahn aus – nein vom Fünferbob aus:

Doch, nur vom dritten Stock aus kann man den Schandfleck sehen …

 

                                  < 'Hundert Fenster' - Fröhlicher Klerikalismus >

Zum Präses

In seinen großen Arbeitsraum bestellt. Dort saß wer gerufen wurde und hörte zu und lauschte in sich hinein, was denn zu sein sich getraue, bis zum Präses bekannt zu werden - unter untergründigem Rumoren: Hab’ ich was gemacht? Was hab ich gemacht? Ich hab bestimmt was gemacht! Warum weiß ich nicht, was ich gemacht hab’! An den Wänden leine Fotos in Rahmen: Pierre B. und Klaus Ü., verstorben, in der Zeit als er, Dr. R.-B., im Coll. Ludgerianum Spiritual war - aufbewahrt bis wann? Im Coll. Luderii. Wo er mich befragte, beim Hinweis auf „Unsittlichkeit“ (im 6. Gebot; ich hatte die Beichte ablegen wollen!), ob Samen geflossen sei. Da ich nicht aufgeklärt war, habe ich die Frage :::. aller Fragen) beantwortet..

Aufregung am Wochenende

Im Heizungskeller sollten die beiden Verlorenen stecken! So entzifferten sie mühsam den Zettel, den die Blauen uns zusteckten, als wir Frieden boten durch einen Parlamentär (großes Wort - gelassen aus - sprichst, mein Freund!),der eine Schlafanzug über den Kopf schwenkte. Im Laudate mußten wir die Ziffern der Seiten mühsam zu einer Buchstabenfolge dechiffrieren. Ja, unsere zwei Kämpfer vom Fünferbob waren gefesselt. Holt sie euch aus dem Heizungskeller ab, wo sie verdientermaßen schmoren! Ja, sie müssen bald verrecken, wenn ihr es nicht schafft, sie zu befreien!

Aber die gepanzerte Tür im Keller, die letzte des Ganges, war abgeschlossen. Zurück zu den gemeinen Blauen! Sie zu beschimpfen, blieb uns keine Zeit. Sie waren ihrem Grinsen ausgeliefert. Sie rückten einen Zettel raus, den es wieder zu entziffern galt. Aber diesmal war nicht das Gebetbuch das gesuchte.

Erst als wir eine Geisel stellten, gaben sie uns den entscheidenen Tip: Die blödeste Lektüre beim ollen Deutschpauker, der vorne saß, zwinkerte und uns anstarrte, ob wir grinsten. Sie fanden noch ein Bändchen: Max Mell: Das Apostelspiel. Dass er das noch mal in die Hand nehmen müßte!

Yeah, so meine Erinnerung an den Tag der Wochenendens: des freien Wochenendes: Für mir kann das nicht in Frage: Dafür fehlte mir das Geld für die Heimfahrt; und auch die Gelengenheit: Warum aus den Kartoffeln und rein in den Zug:und wieder anzureifen...äh: reisen.

Aber, ich wollte ja von meinem Umzug berichten.

Aus der Gemeinschaftshölle des Schlafsalz, äh: des Schlafsaals, gab es einige Umzugsmöglichkeiten (wenn man davovn erfuhr) , so die Parole. Ob, ich nicht verändern wolle... - Nä, dann, wohin?

In die Achterbahn.

*

Einer liest vor, aus einem Fischertabu:

 

»Darf ich, bitte, inzwischen den Arzt holen, der Mann könnte nämlich inzwischen verbluten«, mischte sich plötzlich der Liftjunge Beß sehr höflich, aber sehr störend ein.

»Geh«, sagte der Oberkellner zu Beß, der gleich davonlief. Und dann zur Oberköchin: »Die Sache ist die. Der Oberportier hat den Jungen da nicht zum Spaß festgehalten. Unten, im Schlafsaal der Liftjungen, ist nämlich in einem Bett sorgfältig zugedeckt ein wildfremder, schwer betrunkener Mann aufgefunden worden. Man hat ihn natürlich geweckt und wollte ihn wegschaffen. Da hat dieser Mann aber einen großen Radau zu machen angefangen, immer wieder herumgeschrien, der Schlafsaal gehöre dem Karl Roßmann, dessen Gast er sei, der ihn hergebracht habe und der jeden bestrafen werde, der ihn anzurühren wagen würde. Im übrigen müsse er auch deshalb auf den Karl Roßmann warten, weil ihm dieser Geld versprochen habe und es nur holen gegangen sei. Achten Sie, bitte, darauf, Frau Oberköchin: Geld versprochen habe und es holen gegangen sei. Du kannst auch achtgeben, Roßmann«, sagte der Oberkellner nebenbei zu Karl, der sich gerade nach Therese umgedreht hatte, die wie gebannt den Oberkellner anstarrte und immer wieder entweder irgendwelche Haare aus der Stirn strich oder diese Handbewegung um ihrer selbst willen machte. »Aber vielleicht erinnere ich dich an irgendwelche Verpflichtungen. Der Mann unten hat nämlich weiterhin gesagt, daß ihr beide nach deiner Rückkunft irgendeiner Sängerin einen Nachtbesuch machen werdet, deren Namen allerdings niemand verstanden hat, da ihn der Mann immer nur unter Gesang aussprechen konnte.«

- Äh - wa war das?

Da steht Kafka aus, äh: auf dem Titel.


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