Ob er sich hier verbegen möchte: Hanns Dieer H ü s c h ...??
Die-... -, der Hüsch (+2005)
Mein G r u s s – über die Grenzen hinweg: an Hanns Dister Hüsch – mit einem Text, der ihn ehrt –by Kirche im SWR, vom 19.10.2013:
Hanns Dieter Hüsch
von Uwe Beck, Nieder-Olm, Katholische Kirche
- Der Poet unter den Kabarettisten
Er ist mein Lieblingskabarettist, und ich ziehe ihn noch heute jedem lebenden Vertreter seiner Zunft vor: Hanns Dieter Hüsch, vor 8 Jahren ist er gestorben. Er war nicht nur der „Poet unter den Kabarettisten", sondern auch der, der sich zu seinem Glauben immer wieder öffentlich geäußert und bekannt hat. Das hat ihm unter seinen Kabarettkollegen nicht beliebter gemacht. Und doch ist sein Werk ohne die religiösen, die „göttlichen Texte", nicht zu verstehen. Hanns Dieter Hüsch hat die Psalmen des Alten Testamentes mit großer Sprachkraft neu übersetzt, hat eigene Psalmen gedichtet. Einer seiner Psalmen geht so:
„Herr,
Es
gibt Leute, die behaupten
Der Sommer käme nicht von dir
Und
begründen das mit allerlei und vielerlei Tamtam
Und Wissenschaft
und Hokuspokus
Das keine Jahreszeit von dir geschaffen
Und dass
noch keiner dich bewiesen hätte
Und dass du nur ein
Hirngespinst.
Ich aber hör nicht drauf
Und hülle mich in
deine Wärme
Und saug mich voll mit Sonne
Und lass die klugen
Rechner um die Wette laufen.
Ich trink den Sommer wie den Wein
Die
Tage kommen groß daher
Und abends kann man unter deinem Himmel
sitzen
Und sich freuen
Dass wir sind
Und unter deinen
Augen
Leben."
„Es gibt Leute, die behaupten... Ich aber höre nicht drauf" - Hanns Dieter Hüsch gibt meinen glauben eine Sprache. Wann immer ich seine Psalmen lese, geht mir das Herz auf. „Dass wir uns freuen dürfen, weil wir unter den Augen Gottes leben." Mir gefällt, wie er Kabarett und glauben, wie er Ironie und Religion zusammenbringt. Seine Psalmen berühren mich, weil sie überraschen und große Gedanken ganz einfach formulieren. „Herr, hülle mich in deine Wärme, und saug mich voll Sonne. Ich trinke den Sommer wie den Wein." Wie gesagt: Da geht mir das Herz auf, wann immer ich das lese.
* * *
Text
Hannsdieter Hüsch: Das Wort zum Sonntag
Es spricht Propst Aloysisus Knobelzieher. [Hüsch mit vollem, verbalen Gestus in der Rolle eines ungeniert Weihrauch atmenden und Geist aussprechenden Propstes:] Ich muß auf ein Zeichen des Regisseurs warten, damit wir synchron auf den Bildschirm gehen.
Wenn ich mir jetzt, meine lieben Zuschauer, eine Brille aufsetze und Sie mir freundlichst erlauben, in Ihre Stube hinein zu Ihnen zu sprechen, ja gleichsam in Ihren eigenen Bereich hineinzuschauen, so hat das ja mit der Brille gerade heute eine ganz besondere Bewandtnis.
Vor einigen Tagen sah ich, wie ein netter, junger Mann, nach Anbruch der Dunkelheit, sich eine alles noch mehr verdunkelnde Sonnenbrille aufsetzte, ein andermal hörte ich, wie jemand zu seinem Nachbarn sagte, eine rosarote Brille und alles sieht gleich ganz anders aus.
Nun - da habe ich mich gefragt: Was sieht denn gleich ganz anders aus? Und wie oft hören wir doch heute, ich habe nicht mehr den richtigen Überblick, wir sehen da nicht mehr klar, ich schaue da nicht mehr hindurch.
Sollten da vielleicht zu viele Sonenbrillen und zu viele rosarote Brillen mit ihm Spiel gewesen sein? Wer immer nur Buttercremetorte ißt, weiß eines Tages gar nicht mehr, wie Buttercremetorte schmeckt. Und wer sich eine Sonnenbrille aufsetzt oder eine rosarote Brille, der muß nicht meinen, daß Gott unseren wahren Alltag nicht sieht. Er ist unser Optiker. Er braucht keinen Kneifer und keinen Aussichtsturm. Er ist weitsichtig und kurzsichtig zugleich. Er sieht uns und durch uns hindurch, durch und durch, für und für. Lassen Sie mich schließen mit einem Wort, das uns die Augen öffnen helfen will. Mit einem Wort des böhmischen Wanderpredigers Heinrich Ignaz Mützenbecher, der da sagt: "Möge der du sein werdest [in den Beifall hin wiederholend:] möge der du sein werdest, dann siehst du, was du sein dürftest. Guten Abend.
[Porträtfoto] Hanns Dieter Hüsch (geb. 1925 - 2005)
Erläuterungen zum Text:
Hüsch
ist einer der bekanntesten deutschen Kabarettisten; seine
kritisch-politische Phase liegt allerdings hinter ihm. Heute
charakterisiert er seine öffentlichen Vorträge eher mit dem
inflationären Spruch "versöhnen statt spalten". Aus
seinen neueren Programmen ist der Text "Religiöse Nachricht"
typisch; in: H.D.H.: Das Schwere leicht gesagt. Freiburg 1994:
Herder-Spektrum Bd. 4274. S. 28f. - Der abgedruckte Text stammt aus
dem Hüsch-Programm: Nachtvorstellung im deutschen Schauspielhaus.
LP. Intercord 1975.- Abgedruckt in 'Theologie heute'. 2013.
*
Diesen kleines, feinen Text, gesprochen vom Weihbischoff, äh, Quatsch: vom Kardinal von Köln [ja, man kann als Kardinal gelobt&verehrt&beerdigt werden, obwohl esr&sie die priesterlichen Weihen entbehrt – ohje: Jetzt gibt es VorSchläge; aber nicht Vor-Bilder. - und eben nicht für den Kardinal Hüsch; ich weiss es: Er grüßt mich (beinahe jeden Abend): äh: im Traum vom Jenseits her, wo er die verlorenen Schäfchen versammelt und kollektiert: mit seinem Charme, mit seinen Wörter-Kräften – mit denen er viele Wunder vollbracht hat – auf Erden; und sei es nur am der NiederRhein, von Goch/Kleve bis Köln.
Mein Lieblingsfoto von H Ü S C H; Da gibt es schöne drei Bilder von Hüschi. Dass mit liebste ist dies: "Hanns Dieter Hüsch, 1976":'Er verbindet Himmel und Erde!'. (By Wikipedia):
https://de.wikipedia.org/wiki/Hanns_Dieter_H%C3%BCsch
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