Klaus U e ff. (neben Anton R) auf det Teutoburger Wald-Tour mit dem
Fähnlein St. Victor im Jahre 1958; mit seinem geliebten Fotoapparat <.
Ich habe dieses Foto jüngst betrachtet – nachts darauf passiert folgendes. Ich bin schon im Bett,
habe schon geschlafen; und da rattert der Drucker neben meinem Schreibtisch, der kaputt ist, nicht angestellt war – l o s. Und d r u c k t diesen Brief aus, den ich lange zuvor vergeblich gesucht hatte:
(Ein Requiem. Keine Story)
I n d e n G e b i r g s b a c h g e s t ü r z t
- Ein Brief erreichte mich im Sommer 1959: von Klaus' Studienfreund Hubertus D.:
Emsdetten, im Juni 1959
L i e b e r Anton,
dass Du diesen Brief erhalten musst, wird Dich sehr überraschen. Ja, Dein Fähnleinführer Klaus ist tot, er lebt nicht mehr. In dieser Welt.
Du kennst ja den Fotoapparat von Klaus; er hat mir mal die Filme, die er von eurem Fähnlein St. Victor alle gezeigt. - Also er hat an einem Sonntag – ja wir waren in der Schweiz; die große Zermatt-Tour - als wir uns nach der Messe und nach dem Frühstück getrennt hatten, oben, vor unserer Dreier-Hütte ein Foto machte; und ist zurückgetreten - und hat nicht bedacht, wie scharf er dort oben am der Kante, wo er zur Visp - ein kleine Flüßchen, stand – und ist abgestürzt, ohne dass einer etwas gemerkt hatte. Er muss sich furchtbar vertan haben, an seinem Standpunkt, einfach auf der Suche nach dem Motiv. - Als wir zu unserer Tour aufbrechen wollten, nach Randa zum Bahnhof, und uns das Zermattt anzukucken – da wurde er vermisst. Auch sofortige Rettungsmaßnahmen waren unnütz; die ganze vermaledeite Visp wurde abgesucht; aber wir haben ihn nicht mehr gefunden; der Präses, eurer Präses, der wir ja nur unser Beichtvater, als Spiritual, wie du ihn kennen gelernt hast im Ludgerianum; - wir haben drei Tage gewartet; und sind dann abgereist; erst in - dort wo die Vispa in die Rhone mündet, am Visper Bahnhof; dort wurde er mittels Bahnhofsausruf rausgerufen: Dort erhielt er die Nachricht, dass Klaus' Leiche an einem Wehr hängen geblieben war - aber wir sind von Visp abgefahren, weil der Präses auch nichts machen konnte, im Beisein der Ärzte und der Feuerwehr und der Verladung in einen Zinksarg: Wie wir die Heimreise antraten – davon will ich nichts berichten.
Wir haben uns der Psalmen bedient – aber keiner ist von der ewigen Beterei glücklich geworden.
Und i c h? Mit der Vispa konnte ich mich aussöhnen, aber den Willen Gottes zu verspüren - o h - w e h!
Dein Hubertus D.
vergiss den lieben Klaus nicht; ich bitte dich! - [Nein, ich habe ihn nicht vergessen: 21.02.2024]
Post festum mortis amici:
* "Der Name Visp entstammt der Bezeichnung "Fischbach", später zu "Fischp" abgekürzt. Der Name Fischbach geht nicht zurück auf das Wort Fisch, sondern auf lateinisch fiscus, womit in der Verwaltung ein Steuerbezirk gemeint ist." -(Weisheit von Wiki)
** Auf der G., wo ich ankam nach den Ferien, ging der schulische Betrieb weiter; ich landete auf einem Schlafsaal, mit einem Kästchen am Bettgestell, mit genähtem Vorhang für Privatsächelchen. - Eine Woche später fuhr der kleine SchnulBus mit einigen Schülern, die in Randa dabei waren, nach K. L., wo eine Totenmesse für Klaus Ü. zelebriert wurde.
*** Post festum vitae meae: Ich war alleine, ohne meinen Fähnleinführer aus Münster (eigentlich: Kamp-Lintfort), der einzige junge Mann war, der mich freundschaftlich-väterlich führen durfte. - Anderen gegegnüber blieb ich allergisch, nicht-integriert; eine VorStufe zu priesterlich Kumpanei <in heilig-mäßiger Vollendung>; die ich noch vor dem Abitur <vor 1965> auflösen konnte durch den ZuSpruch zweier Frauen: mener Schwägerin M. und meiner ersten Liebe zu W. (in Goch, die bereits tot ist. >Ehre ihrem AnDenken. - Beide haben mir gelehrt, was es heißen könnte in Mensch zu sein: Mann&Frau >
**** V i t a longa mei: amicitia pro Nicolo - Ὁ μὲν βίος βραχύς, ἡ δὲ τέχνη μακρά (von Hippokrates): Ergo vivo tua vita ... somnium breve.
V.: In G. Bl. 1987. S. 92, habe ich nach dem Berg-Tod des Präses (1981) im Beitrag "Sommerferien in der Schweiz 1987" erfahren, dass Klaus Ü. erwähnt wurde: "Aber schon nach wenigen Tagen [1959] verunglückte ein Junge [K. Ü.] tödlich, als er ganz in der Nähe der heutigen Augustinerhütte in die steile Schlucht der Visp stürzte. Noch heute mahnt uns sein Gedenkkreuz vor dem Aufbruch zu jeder Bergtour zur besonderen Vorsicht." (Geschrieben von Christoph Krott. Abi. 1980.) ( Ich. 2009)
Und auch noch diese Geschichte muss erzählt werden:
... von der Visp, vom Mattertal (auch mit vielen Abgängen, Bergstürzen, Murren und Gletscherverschiebungen, war die Rede:
Ein Mann, wie es sich später herausstellte, ein Geistlicher, ein Pfarrer aus Schwaben (reformiert!), der auf der Reise nach Wangerooge war, fand Platz <ein bescheidenes Plätzchen>; wie er es ausdrückte) in dem Abteil der Heim reisenden Jungen; er unterhielt sich mit H. (der mir später diesen Nachtrag gewährte): von Gott, mit Abstürzen, mit Fotografieren < sich mitteilen wollen, für lange Zeit auf Papier darstellbar; jetzt war alles versaut; nix mehr beständig: „Ist das der Sinn des Lesens; pardon: Lebens?“ > ein Zitat? Bitte: 'Ich will dich bringen in das Land, in dem Milch und Honig fließt.'“ (2. Mose 33,3; eine ganze Geschichte: 1. Mose 12; Josua 3)
„?? Ist dort der Himmel, versprochen: 'Milch&Honig' – gemeint??"
Der Pastor, im einfachen
Straßenanzug sommeerlich gekleidet, der den Jungen H. ans Fenster bat, am
Abteilende mit Blick auf die eilenden, grünen Wälder, sonnenhaft-braunen Felder: „Wer so
fragt, hat immer, immerzu Fragen, die er nicht beantworten kann (das können nur Scharlatane; aber Gott entscheidet nicht, was als
Zufall, als Unfall, als Fall der Fälle (beim Sterben, beim Tod!):
Wir <also: ihr > seid betroffen von dem Leid, der Katastrophe; dann auch die Eltern, die Geschwister noch mehr!); auch bei den Beerdingungsgästen; auch ich fiebere mit < ich hab mal einen Bruder verloren (ein fieser Krebsfall! - Aber, später nach Jahren, als ich nach einer Herzoperation, zum ersten Mal wieder ein Telefon im Zimmer hatte, rief er mich an: Jaja, Jakob an; ich erkannte sein dunkle Stimme (aber ich kannn sie nicht nach-sprechen); als ich den Hörer betrachte, war es aus: Aber sagte mir vernehmlich: "Hej, Anton oder soll ich sagen: Töni, du ulliger Dopp"); aber Schluss mit hier. Und er lief - hin zu seinem Feriendomizil Wangerooge", um ein Auferstehungsamt zu feiern: "- für Klaus"- wo anderswo noch 'Totenämter' statt finden müssen."
< Gekreuzigzer, in St. Petrus, Recklinghausen; da, wo die Hände fehlen, müssen wir an-greifen. >
Ich glaube, Gott oder
G#tt, bietet uns, psychoanalytisch gesprochen in allen Instanzen der
Psyche Hilfe an; wie wir darauf reagieren, stimmt uns froh oder
betrübt: Aber wir können seine Stimme in unseren Verständigen
hören. Die Reise der barmherzigen Samariters ist ein schönes
Gleichnis“, für ihre Situation.“ - eilte Hubertus da zur
Toilette sich schleichen musste – und er zurück kam zum Abteil,
zum Sitzplatz # 36 – wusste keiner der anderen von dem Mann, den er
suchte. (Hatte er davon-danach gesprochen, vom Generalavikar; "ob Tenhumbergs Henricus schon seinen Stikftung betreibt, Glaubensspalt - vom all-zölibäteren Priestertum blossgelegt habe? - Der legt ja los, der Verständnisvolle) und mach die Thekentür zu, Jungee. Du weisst doch: Es wird alles gut, si omnia tacuisses!"- Ein anderer rief ihn an -und zeigte eine kleinen Bibel „Neue
Nachrichten“: darin das Gleichnis, im Evangelium des
Lukas (Lk 10,29–37) überliefert - „gilt als 'Appell
zur tätigen Nächstenliebe' -
... verstehst du?“ fragte einer, der hieß Klaus Zwo, der Hüttenkönig in unserer Ferienfreizeit bei Randa/Mattertal: „Hej, Hubertus, was steht dada - suchst du?“ - "Wo steht dir der Kopp, Altern!"
So sieht's die 'Gaesdonck': in ihrem Sinne;, quod erat demonstrandumn :
https://www.gaesdonck.de/randa-unsere-berghuette-in-der-schweiz/?
* Wer solch einen Freund verliert - ist irriert ... fürs Leben; man, also: mensch, wird bang, versucht, alles zu überleben, zu überlegen >> ad vitan meam.
Als sich dien Brief zuletzt las, seinen stilistischen Emphasen studierte - war ich berührt; der Schreiber [den ich nie wieder begegnet bin] huius epistulae mortis. hat mir nicht geantwortet, als ich ihm schrieb; vielleicht [äh: fortasse] wollte er sich nicht mehr mit Anlass, Geschehen und Intention seines Briefes beschäftigen. [Requiescat in pace!]
Ich, in der darauf folgenden Nacht . hatte wieder einen fürchterlichen Albtraum durchstanden, wie ich sie nur in den ersten Monaten nach einem Herzeingriff hatte; [äh: also wieder ein Angriff nach dem Herzen!]
Es soll Ruhe geben - äh: - was -: c o r meus!


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