Das Präfix „ent-„ hat vielfachen semantischen Verlust ertragen müssen; wohl, weil es nicht eindeutig ist in seinem Wortbildungssinn.
Ich bin den aktuellen wortistischen Erläuterungen zum Verb „entpören“ verpflichtet:
Vgl. die Angaben zum Präfix "ent-" bei duden.de:
Verloren gingen z. B folgende "Ent-Wortungen:
entknüpfen,
entküssen,
entschlafen (wir nur noch ganz leise oder kursiv-klein in Todesanzeigen zu finden, wenn man sucht),
entwehren,
entzwischen (als Adverb; ersetzt durch ‚inzwischen’,
... und gar das Suffix „-enzen“ (Obacht: in faulenzen noch enthalten; ansonsten wg. unschönen Klanges und wenig angenehmen Geruchs getilgt aus der Sprachgemein(d)e: schlammenzen, fischenzen. Aber noch eine Zugabe: „kredenzen“ als schöne, genussreichen Abschied des –Schätzens, äh -enzens.)
‚entlieben’: klar doch, nicht wahr?
Viele „Ent-„Verben mit ihren historischen Erklärungen finden sich in Nabil Osmans „Kleinem Lexikon untergegangener Wörter“. S. 81f.:
Sich erhalten haben aus viele „ent-s“:
‚(sich) entleiben, entleihen’; ‚sich entrüsten’ ist ein solches Wort, das unsere Gegenwartssprache befruchtet hat:
Mir entfällt in puncto et momento ein, was mir fehlt.
Nein, „englisch“ (ob als Nationalbezeichnung oder als Synonym für 'engelhaft') gehört nicht in diese Wörter- oder WortSumme.
Und nochmals nein, „ich entdurste des Alkohols“ - als Aussage eines zu lebenslänglichem Alkoholverzicht Verpflichteten - ist eine mutwillige, fiktionale Verbalität, mit erheblichen realistischen Bezügen.
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