Donnerstag, 2. Oktober 2025

Kappes - oder was W e s t f ä l i s c h e s -

 

Kafka > > vor dem Verschwinden; die Normalform von 'Kappes' kann ich nicht bei ihm finden: weil er Prager Deutsch sprach und träumte und schrieb. << 



Kappeskopp. "Kappes". Oder "Herr Kappes":

Kappeskopp (ähnlich: "Döskopp") Dummkopf, Blödmann; keine schwerwiegende Beleidigung; teilweise sogar burschikose Anrede unter Freunden ("Ey, du Kappeskopp!")

https://www.ruhrgebietssprache.de/glossar.html

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Kappes: Das gibt es nur im Rheinland

Der Kappes gilt sehr zu recht als ein typisch rheinisches Wort. Denn es gibt ihn tatsächlich nur hier im Rheinland (und im angrenzenden Westfalen), überall sonst heißt es "Weißkohl" oder "Kraut".

Dann doch etwas gesanglich Erheiterndes: 

Fred Endrikat

Liederliches und Lyrisches:

Gruß an die rote Erde

             

Dort, wo die Leckebecke fließt,
wo auf dem Feld der Kappes sprießt,
wo man die dicken Bohnen baut,
wo man den echten Pannas kaut,
dort quillt zu Deutschlands Ruhm und Ehr'
der edle, klare Steinhä–ger.
Dort schafft mit Fleiß in Feld und Flur
der biedere westfälsche Buer.
Dort steigt der Püttmann in den Schacht,
dort werden die Briketts gemacht.
Die Frauen dort sind gut und fein,
de Käls hewt Köppe so hart wien Stäin.
Dort sagt man zart und mit Gefühl:
»Du gottverdammten Donnerkiel.«
Wie klingt so lieb und gar nicht grob:
»Eck hau di äin förn Piepenkopp.«
Wie höflich sagt man dort auf platt:
»Du Dusseltier, eck driet di wat.«
Ja, diese Sprachenmelodien,
die sind bestimmt kein Scharm aus Wien.
Sie sind geformt aus Stahl und Erz,
sie haben Blut und haben Herz.
O selig, wessen Arm umspannt
einen Schinken aus Westfalenland.

 


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