Sonntag, 19. Oktober 2025

K a f k a als P a n t o p on - P a t i e n t


 Was sich so fortpflanzt:

Von Kafka und Dora und Essen und Kehlkopf und Essstörungen

Hier wird gehandelt: Sie organsieren in RE eine Grupppe für Frauene mit Essstörungesn: Tel. RE xxxxxx

Anmeldung.

anmeldung@frauenberatung-recklinghausen,de

- nur ein Notizzettel (für-mich-selbst!“), auf der S. 194 

(Bezzels Des Hahinscheidens von Franz Kafka (1924, in Kierling). Auf diesen Seiten immmmmmmerzu: "Dora ruft"; "Dora bittet": Alles für Kafka Erdenkliche! Für alles, was ihm helfen könnte.

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Ulrich Weinzierl berichtet:

https://www.morgenpost.de/printarchiv/kultur/article102202054/Toeten-Sie-mich-sonst-sind-Sie-ein-Moerder.html

Kafkas letzte irdische Station war das Sanatorium Dr. Hoffmann in Kierling bei Klosterneuburg. Kurz zuvor hatte er den alarmierten Freund beschworen, ihn nicht zu besuchen: "Robert, lieber Robert, keine Gewalttaten, keine plötzliche Wiener Reise." Naturgemäß ist Robert Klopstock trotzdem, Anfang Mai 1924, in Kierling aufgetaucht - zum Glück und Segen für den Moribunden. Längst ging es bloß darum, dem Sterbenskranken das Sterben zu erleichtern. Der Schwindsüchtige wog nur 45 Kilo. Da die Schmerzen unerträglich geworden waren, flehte Kafka den Freund an: "Töten Sie mich, sonst sind Sie ein Mörder!" Man verabreichte ihm Pantopon. Als sich Klopstock vom Bett erhob - er wollte die Spritze reinigen -, bat Kafka: "Gehen Sie nicht fort." Auf Klopstocks Antwort "Ich gehe ja nicht fort" erwiderte er: "Aber ich gehe fort." Franz Kafka schloss die Augen. Er starb an Herzlähmung. Es war der 3. Juni 1924

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Und dazu muss man erklären, dass 'Pantopon ein gebräuchliches Opium-Praparat war; das Kafka geholfen hat.

Darin: „PANTOPON war ein H2O-lösliches, injizierbares Opium-Vollpräparat und wurde zur Bekämpfung von schwerstem Schmerz, Koliken, Spasmen, Husten, Angst- und Spannungszuständen eingesetzt. Es enthielt die von Ballaststoffen befreiten Gesamtalkaloide des Opiums in standardisierter Form. Pantopon stieß auf große Nachfrage und war hierzulande bis 1985 im Handel. Trotz zahlreicher Suchtfälle ist das Präparat in einigen Ländern noch heute erhältlich; es ist also länger im Verkauf als jedes andere Präparat von Roche.“

https://www.kugener.com/de/humanmedizin-fr/anaesthesie/47-artikel/52-pantopon-schachtel.html

Franz und Dora, ein final-kafkaeskes Happyend: (Sommer 1923- 13.6.1924), in "der Herrlichkeit des Lebens": Es ist sehr gut denkbar, dass die Herrlichkeit des Lebens um jeden und immer in ihrer ganzen Fülle bereit liegt, aber verhängt, in der Tiefe, unsichtbar, sehr weit. Aber sie liegt dort, nicht feindselig, nicht widerwillig, nicht taub. Ruft man sie mit dem richtigen Wort, beim richtigen Namen, dann kommt sie. Das ist das Wesen der Zauberei, die nicht schafft, sondern ruft.“ Franz Kafka, in:  Tagebücher (18.10.1921) - Sapiens omnia sua secum portat.

>>> Ein Verlag, der für ein Buch diesen Spruch erfunden hat: "Eine Lektüre, die an die Würde des Menschseins erinnert", bringt m*ch auf den He-, äh: Gedanken, dass auch die bleichen Knochen Kafkas eine Würde erfahren sollen, in multi modo der "Herrlichkeit des Lesens&Lebens".

>> Indem ich an diese literarischen Tafelgenüsse Hand anlege, fährt ein Gespenst aus einer dunkeln Stubenecke auf, ein alter gelber Knochen, ein ewig lebendes Menschlein, wie eine Leiche und donnert mich an: Halten Sie Ab-&An|Stand ein, mein Herr!“

Was hat Kafka erwandelt:  ein jiddisches  Sprichwort passt zu Kafkas Leben und Werk:

Ojsgewandert ale Lender (...)“.

Deutsch:

Durchwandert alle Länder und nach Haus' gekommen

ohn' Hosen und ohn' Hemder.

Er- und gezählt in: "Der Mensch tracht, un Got lacht". 450 jiddische Sprichwörter (Nr. 388 in der Zählung): Ingeborg-Liane Schack. Verlag Dr. Hanns Krach. Mainz 1977. S. 97.

Ja, ein leiser, christlicher Anklang an das Gleichnis vom verlorenen Sohn.


 

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