Nochmals - ein Leeeeeeeesssssserbrief (unveröffentlicht):
Leserbrief zu D.. Z... 14/99
# Gernhardt als Lyrikwart für den toten Benn?
Diagnose zum Daseinsgrund des Lyrikwarts: iterative Autoipsation, als redundantes Klapperorgan bei kognitiver Scheinblüte
Befund:
Mit anbiedernden „Tjas“ und Kumpeleien eitle, verbale
Selbstver-Herrlichung, bei Minimal-Interpretation- als
Verständigungskunst: „Büste“ kann Gernhardt sich nur als
eigene Nachbildung vorstellen; bei Benn z. B. nicht als die des
Asklepios, erkundet in Epidauros. Die unterschlagene dritte
Benn-Strophe eröffnet Zeit, Raum und Geistigkeit als Kultur des
erzwungenen Verzichts bei bewegend-kreativer Schöpferitis.
G. macht aus dem Gedicht eine refrain- und sonstig klangverliebte Klamotte, mit beständigem Witz, nicht als Eigensinn, sondern als anbiedernder Blödsinn.
Benn ein Sprachkompagnon des ewig klappernden, selbstverliebt sich bespiegelnden Schwätzers? Lieber ein kalter Zyniker Benn als ein Narzist, der nichts erkennt außer sein selbstgezeichnetes Abbild, mit Kehr- und Billig-Reimen.
„Kommt!“-Reimer Gernhardt Lyrikwart
Lyrikwart] - Verwünschtes: Oder Eckhard unser Taz-Hirt,
dessen Schwänzchen nirgends paßte,
daß sein Deus sich verwirrt
an den Mösen kratzte.
Original: Robert Gernhardts Gedichtlein: Psalm. (Aus: R.G.: Reim und Zeit. Stuttgart 1990: RUB 8652. S. 42ff.)
Gernhardt - eine Saisonblüte. (Ohne Ausrufezeichen.)
Benn - eine Jahrhundertvegetation! ['signum exclamationis']
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen