Aus dem Sprachsack zu Ostern/Osterwasser:
Osterwasser
von
Gert
O.E. Sattler
Zu
Ostern in der Frühe,
da sprang auf nackten Zeh'n,
die Eva
durch die Auen,
ein Jäger hat's geseh'n.
Doch
Evchen tat, als wüßte
sie nichts von einem Mann,
und zwar so
unbefangen,
wie's nur die Eva kann.
Sie
holte Osterwasser
im ersten Sonnenlicht,
sie durfte ja nicht
sprechen,
sonst wirkt der Zauber nicht.
Sie
wusch sich mit dem Wasser
und wußte ganz genau:
Im Sommer zu
Johanni,
da bin ich seine Frau.
Copyright by Gert
O.E. Sattler
Wir
-
du, meine Kratze, und icke
Lyrik
von Stephanie
Drissen
Kromm,
kröne Kratze, an mein Punzenherz,
doch zieh ein deine scharfen
Klauen;
laß mich in deine Pantheraugen schauen,
deine
Kontaktlinsen aus Brennstein und Tränenschmerz.
Wenn
ich dich dann lustlistig streuchle,
das Köpf- und schlanke
Rückchen,
So bebt die Vorhaut mir vor Verzückchen,
auf ich
dich noch fest ummeuchle.
Im
Flaschengeist seh ich dat Frausein in dir;
Blakenden Blicks
gleichst einem, mucksig Tier.
Es geht mir geilfroh durch Bark und
Mein.
Vom
Lipp- zum Füßchen hüllt dich ein
ein streng-streicher Hauch,
pfeilfährlichschnell
entströmt er deinem, meinem
Fell.
Worin wir blutig uns vermausen....
Copyright
by Stephanie
Drissen
Laute
Welt
von Gert
O.E. Sattler
Es
lärmt der Mensch auf dieser Welt,
er jault und johlt, wie's ihm
gefällt,
er sieht bei Brot und Spielen rot,
und manchmal
trampelt er sich tot.
Er
paukt und plärrt und ruckt und rockt,
er blökt und brüllt und
schreckt und schockt,
er quiekt und quakt, er schrillt und
schreit
und sucht mit and'ren Menschen Streit.
Die
Nachtgestirne schweigen still,
weil Gott dem Menschen zeigen
will,
die Ruhe liegt in jener Kraft,
die Gutes will und Großes
schafft,
in Frauenlieb' und Mannessaft.
Wär'
jeder Stern, der auf uns schaut
so penetrant und gräßlich
laut,
ich glaub', den Menschen platzten schnell
die Adern und
das Trommelfell.
Nur schöne Leidenschaft macht Leben
hell.
Copyright by Gert
O.E. Sattler
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