.. aus/im l y r i s c h e n S p r a c h s a c k:
Anhalter im Packeis
Pinguine, Kindertiere,
und Erwachsne ebenfroh.
Machen wir uns mal
frei, Schmuseform, Kussschelbauch,
Berührungsschnute,
stell mich
auf die Watschelfüße,
leg dich auf die Wärmetasche,
dreimal um den Südpol rum,
dreimal
um den Südpol
rum,
drei -
guten Morgen die Damen,
gute Nacht ihr Herren
Forscher.
Der Mahn
Nun regne blau doch schon,
hier blüht der Schlaf theater .
Es blüht und loht
vergiß den Tod,
so feuerrot ins Haus geschlagen.
Doch laß ihn glühn!
Wenn du ihn pflückst,
dann fällt das Dach herab -
die Nas' ist hin.
Paul Celan
Mohn
Die Nacht mit fremden Feuern zu versehen,
die unterwerfen, was in Sternen schlug,
darf meine Sehnsucht als ein Brand bestehen,
der neunmal weht aus deinem runden Krug.
Du mußt der Pracht des heißen Mohns vertrauen,
der stolz verschwendet, was der Sommer bot,
und lebt, daß er am Bogen seiner Brauen
errät, ob deine Seele träumt im Rot.
Er fürchtet nur, wenn seine Flammen fallen,
weil ihn der Hauch der Gärten seltsam schreckt,
daß er dem Aug der süßesten von allen
sein Herz, das schwarz von Schwermut ist, entdeckt.
Mittels Schlafanker
Schwimmend Käptn
laß Dampf
stoß ins Nebenhorn
es zittert der Nebel.
Da rammt das Schiffchen
ein Kindereimerchen
auf großer Fahrt,
am Rumpf zerschellt
ein Reim.
Auf der Schlafstatt
der Ankerwurf
- die Ladung Mohn ist geslöscht -
zählt uns an
einausaauuss.
Eidolon
oder
Seelenauge
Voll Sand dein Gehölz
unter den Lidern. Adern
des Lavendelatems
wachsen blauüber.
Wie steht dir ein Maiglöckchen
giftgrün
unter allergischem Augenregen.
Sei kein Frosch,
greif zum hippen Pfeil -
zeig dein Glückszucken,
für einen RotdornLidschlag
deine Schneehecke.
Und daß du lebst,
überzuckertes Klappergestell,
mit Stamm, Ast und Ausschlag,
wer hätte das gedacht,
auf deine alten Sekunden,
überwuchert hast du die zielgewisse
Heckenschere.
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