Eene Keer modde weej allemol sterve! - (Niederrheinische Weissheit; Gocher Platt)
>Bild&Gedicht&Montage: by AStRey
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N i e m a n d e m sollte ein menschenwürdiger Sterben in seiner*ihrer Letalität verwehrt werden!
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Briefchen von: Anton Reyntjes, Recklinghausen: Betr.: Sterbehilfe, Leserbrief von Pfarrer
Bücker in der RZ vom 22. August 2014 [Ein lokaler Anlass – den ich später
ausgestaltete.]
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Ein Politiker (Pol. Müntefering) und ein Geistlicher (Pfr. Bücker) erklären (oder: diktieren) uns die Welt und das individuelle Lebensende (G#tt gegeben!):
Es gibt Tabus! Basta! Es darf keine eigenverantwortete und notfalls assistierte
Selbsttötung geben! Sie, die Herren im Uberschwang ihrer meintlichen Macht,
erkennen keine Probleme des Lebens, der Lebensbetrachtung, der eigenen
Anschauungen über das Lebensende - nein, sie haben optimale Verbote als
Sicherung eines "Tabus" auasgegeben, das es nicht geben kann …, in einer
republikanischen Gesellschaft. Sie kennen keine Menschenrechte, die für jedes
einzelne Individuum gelten. existenziell; sie sind vulgo gehalten durch eine
mutmaßlische Politik (Müntefenng), durch ihre vermeinltiche Gottgläubigkeit und
dessen angebliche Anforderungen (Bücker).
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Ich habe kürzlich einen
Geistlichen gefragt, ob er folgende Gedankenlinie oder -führung nachvollziehen
kann: 1811 und 2013 als Jahreszahlen. Genauer: 21. November 1811 und, genau vor
einem Jahr, den 26.08.2013. Nein, der Geistliche, ein kompetenter Theologe, ein
freundlicher Mensch, fand keine Meinung hierzu. Von Heinrich von Kleist zu
Wolfgang Herrndorf: Es gibt allgemei keine Kenntnis, keine Ansc ung, natürlich
auch keine rantwortung für viele Me hen, die der Menschheit tige, künstlerische,
poetisc Geschenke vermacht hab , die sie - die Tabuisten dieser Welt - nicht
anerkennen. Ob Kleists (+ 1811) Michael Kohlhaas" (1808/1810 oder Wolfgang
Herrndorf (+ 2013) mit "Tschick" (2010) waren edle Menschen und epochenwichtige
Denker, die die Errungen- und LebensArtungen für sich und von Menschen
aufzeigten und sie brutal einen gewaltsamen Tod suchen mussten, als andere
humane Mittel fehlten; und 'geistig'-religiöse Schranken sind längst obsolet
geworden waren; aber die rechte Traute fehlt allenthalben. Die rechtlichen und
medizinischen Fragen werden z. B. in den Niederlanden und in Belgien sorgfältig
und auch nach dem Verlauf von zehn Jahren ohne UnSchicklichkeiten praktiziert,
wie von Deutschen gerne konstruiert (wenn sie angeblich davon berichten). Hier
aber herrscht Meinungsterror über ein Grundrecht des Menschen in finalen
Dilemmata, wo es keine ärztliche Hilfe zum Leben mehr gibt und weitere
Behandlungen sinnlos sind
. Vermögende Todeswillige (lassen sich) fahren, in die Schweiz. ja Deutsche
in Deutschland müssen - ob alte oder junge Menschen (zumal Männer) - sich
schlimmstenfalls vor eine Lokomotive werfen, wenn sie ihr Leben beenden wollen
. In der Kunst gibt es Hunderte, ja, Tausende, in der Realität gar
Zehntausende (jährlich in der BRD), die sich dem Freitod ergeben, ohne dass
sie sich von den politischen oder religiösen Vorgaben angesprochen oder
durch sie gebunden fühlen. Gesellschaftliche "Tabus" ohne Sinn! Schlimmer
aber noch ist es, dass es nirgendwo eine Möglichkeit gibt, sich freundlich,
anständig auf eine suizidale Entscheidung vorzubereiten, ohne dass
Denkverbote sinnbildlichster, gar übelster Art aufgerichtet werden, die nur
die geistige Hilflosigkeit solch politischer oder religiöser Tabuisten offen
legen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es im Menschlichen keine
Selbsttötungen gibt, die nicht angekündigt wären. (Vgl. den Freitodforscher
Erwin Ringel (Wien u.a. 1949). - Die ersten Reaktionen, die schmähliche
Zurechtweisungen auf solche Andeutungen schaffen eine Situation, in der
Lebensmüde isoliert und hilflos zu furchtbaren Mitteln greifen. Man
verachtet solche "Außenseiter", sie werden ausspiehen von der Gesellschaft.
Religiöse Abweisungen durch Priester sind üblich. Sie verfehlen aber ihren
christlichen Auftrag. Niemand muss Suizid begehen; keiner sollte allein in
einer solchen Grenzsituation stehen; und niemandem dürfte ein
menschenmöglicher Ausweg verwehrt sein. >Es gibt nur einen Ansätze, in den
Direktiven der Telefonseelsorge, z. Zt.: noch weitgehend getrennt:
0800 1110111 (evangelisch) und 0800 1110222 (katholisch) > Wenn sie sich
weiterhin firmieren als S e e l-Sorge ergibt kein neues, un-gebundenes
Angebot.
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Ein Wunsch nach Selbsttötung wird dort flexibel igoniert
[garantiert!]
- Platt. Aber: Oho: Onse Kaploon hät ennen heele Kass voll Büük!
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Ich glaube, dass schlichtweg die Empathie von Tabuisten in (und für)
Leidenssituationen fehlt, bei/in denen man, nach eingehenden Gesprächen,
Menschen eine Möglichkeit einräumen könnte, die jedem darbenden Elefanten
geboten wird, der in einer Viertelstunde schmerzfrei medizinisch kompetent
erlösen werden kann (von Tierärzten).
Ja, ich weiß; in der Schauspielkunst
oder den Künsten ingesamt, besonders in der Literatur gibt es ebenso
Hunderte Menschen, die sich in letalen Situationen zu einer Selbsttötung
veranlasst sahen, wahrhaftig nicht zum Vergnügen. Zuletzt der mir
wertvollste US-SchauSpieler Robin Williams (z. B. Im Club der toten
Dichter), mit einem verzweifelt irren Tod.
In den USA gibt es also einen ähnlichen Gesinnungsterror, der es kranken Menschen
verwehrt, sich in Würde von seinen Mitmenschen zu verabschieden, außer wenn sie eine Überdosis
Drogen nehmen (Zehnausende in der BRD). Zuerst - für den Beginn des Lebens -
und zuletzt - für den Selbsttod: Wer "Tabus" aufrichtet, ist ein unwürdiger
Zeitgenosse. Er verhängt seine ultimaten Denkschranken über andere. Sie
selber halten sich - sehr wohl? - für die ethisch besseren Menschen. Dass
sie als quasi Humanisten ganz legal und feierlich, ja, auch zeremoniell …
auftreten wollen, ist ihr Geschäft.
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Eine Liste, von deutschen Dichtern, ergo: Künstlern. die durch Freitod aus dem Leben schieden,
kann man selbst erstellen.
* ~ * Für eine Suiziud-P r o p h y l a x e, wenn denn nötig/gefordert/heilsam
sei, bitte, h i e r:
https://de.wikibooks.org/wiki/Suizidprophylaxe
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(Sailer, Johann Michael:
Über den Selbstmord. München: 1785)
(Novalis. Bruchstücke philosophischer
Enzyklopädistik. Der poetische Philosoph und der philosophische Poet. Zuerst 1919) -
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